Vorlage:Schlacht Die Schlacht bei Hanau am 30. und 31. Oktober 1813 fand auf dem Gebiet der Stadt Hanau statt. Der Hauptschauplatz befand sich auf dem heutigen Gebiet des Lamboywaldes. Hanau liegt im Main-Kinzig-Kreis in Hessen. Damals gehörte es zum Großeherzogtum Frankfurt. Die Schlacht war Teil der Befreiungskriege gegen die französische Besatzung
Entwicklung
Bayern unterzeichnete am 8. Oktober 1813 den Vertrag von Ried, der besagte, dass Bayern aus dem alten Bündnis mit Frankreich abtritt. Damit wechselte Bayern die Fronten auf die Seite der Alliierten. Das geschah gerade noch rechtzeitig, da am 19. Oktober der Feldzug gegen Napoleon durch dessen Niederlage bei der Völkerschlacht von Leipzig entschieden wurde. Während Napoleon noch in Leipzig gegen die Alliierten kämpfte, wartete der Oberkommandant der bayerischen Armee Wrede auf die Ratifikation des Vertrages durch den König. Schließlich warf sich dann Wrede mit seiner Armee auf Napoleons Rückzug in den Weg. Am 28.Oktober 1813 besetzte das 1.bayerische Chevaulegers-Regiment Hanau. Nachdem Truppen der französischen Vorhut aus dem Kinzigtal eintrafen kam es zu ersten Gefechten, bei denen Prinz Ludwig von Waldeck, ein Neffe des Königs, so schwer verwundet wurde, dass er seinen Verletzungen erlag. Nachdem sich die Bayern kurzzeitig aus der Stadt zurückzogen, besetzten sie diese gegen acht Uhr abends wieder. Am Morgen des 29. Oktobers 1813 wurden 3.000-4.000 französische Soldaten um General Exelmans von der bayerischen Brigarde Deroy und dem russischen Hilfscorps Tscherenitschew und Kaisaroff gefangen genommen. Am Nachmittag nahmen die Verbündeten förmlich von Hanau Besitz an.
Verlauf
Am Morgen des 30.Oktobers 1813 postierte Wrede seine Truppen nördlich der Kinzig vor dem Lamboywald. Der linke Flügel wurde rechts und links des Fallbaches, das Zentrum auf dem heutigen Tümpelgartengebiet und der rechte Flügel an der Lamboybrücke positioniert. Der Nachteil dieser Aufstellung war die mangelden Rückzugsmöglichkeiten sowie des mangelden Wissens, ob der Positionierung der Franzosen. Diese befanden sich größtenteils im Lamboywald. Am Vormittag gab es insbesondere auf dem rechten Flügel heftige Gefechte, wobei aber keiner Partei ein entscheidener Durchbruch gelang. Erst um 11 Uhr erfuhr Wrede, dass Napoleon mit seinen Elitetruppen im Lamboywald lagerte. Doch schon am frühen Nachmittag war ein großer Teil der Munition der bayerischen und österreichischen Truppen verschossen. Napoleon startete dann gegen drei Uhr seine große Offensive. Zunächst richtete der Kaiser sein Augenmerk auf den rechten Flügel. Dieser musste von Wrede gestärkt werden, sodass der linke Flügel geschwächt wurde. So gab Napoleon der Kavallerie und Artillerie den Befehl, den linken Flügel verstärkt zu attackieren. Es entstand eine hitzige Reiterschlacht am Fallbach. Doch nachdem auch dort die komplette Munition der Bayern und Österreicher verschossen waren,flohen diese panikartig. Die französischen Reiter, sowie die Artillerie warfen sich dann verstärkt auf das Zentrum, dass der Angriffswelle auch nicht mehr standhalten konnte. Schließlich konnte nur der rechte Flügel der bayerisch-österreichischen Truppen die Stellung halten. Gegen fünf Uhr mussten sich dann auch die letzten Verbündeten zurückziehen und die Schlacht endete mit einem Sieg für Napoleon. Somit war der Rückweg für die französischen Truppen frei. In der Nacht zum 31. Oktober beschossen dann die Franzosen Hanau, um den Abzug der Truppen in den Westen zu sichern. So mussten die Bayern auch Hanau räumen. Die Stadt wurde daraufhin von der französischen Divison Fontanelli besetzt. Noch in der Nacht stellte Napoleon die alten Zustände wieder her, um Hanau als Teil des Großherzogtums Frankfurt zu dokumentieren. Am Mittag des 31.Oktobers gab Wrede den Befehl Hanau zurückzuerobern. Die Divison Fontanelli leistete keinen großen Widerstand und so gelang Hanau wieder in den Besitz der Verbündeten. Wrede wurde durch einen Schuss in den Unterleib schwer verletzt und so übernahm der österreichische General Graf Fresnel das Kommando. Die Vorstadt wurde dann wieder von den französischen Truppen unter Beschuss genommen, doch gegen sieben Uhr waren alle französischen Truppen abgezogen.
Ergebnisse / Schlussbetrachtungen
Napoleon konnte durch den Sieg ungehindert nach Frankfurt gelangen, wo er am Nachmittag des 31.Oktobers 1813 ankam. Die Schlacht wird als eindeutiger Sieg für Napoleon gewertet, Wrede erreichte sein Ziel Napoleon den weg zu versperren nicht. Die Schlacht hatte militärisch wenig Sinn. Die alliierten Truppen der Russen, Preußen und Österreicher hätten Napoleon den Weg schon längst abgeschnitten, hätten sie gewollt. Bayern wollte mit der Schlacht nur den Wechsel auf die Seite der Alliierten untermauern. Es war relativ egal, ob die Schlacht gewonnen oder verloren wurde. Insgesamt fielen in der Schlacht 6.000 Franzosen und 8.000-9.000 Verbündete. Allerdings konnten die Verbündeten 10.000 meist schwache und kranke Franzosen gefangen nehmen.
Gedenken
Zum Gedenken an die Schlacht bei Hanau wurden in der Stadt einige Gedenksteine errichtet. Heute kann man von diesen noch fünf sehen. In der Lamboystraße, Karl-Marx-Straße und der Robert-Blum-Straße, sowie zwei weitere Steine an der Kinzigbrücke. Die Schlacht ist außerdem im Arc de Triomphe in Paris verewigt.
Siehe auch
Literatur
- Werner Kurz, Eckhard Meise, Anton Merk: Die Schlacht bei Hanau 1813, Magistrat der Stadt Hanau, Hanau 1993