Las Vegas Monorail

Einschienenbahn
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Die Robert N. Broadbent Las Vegas Monorail ist ein öffentliches Verkehrssystem in Las Vegas, Nevada, USA. Es wird von der Las Vegas Monorail Company betrieben. Aus steuerlichen Gründen ist die Gesellschaft als Stiftung registriert. Der Bundesstaat Nevada hat außer Bürgschaften keinerlei finanzielle Zuschüsse geleistet.

Datei:LasVegasMonorailSahara.JPG
Ein Zug bei der Ankunft an der Sahara Hotel Station.

Entwicklung

Die Las Vegas Monorail wurde von Bombardier Transportation gebaut und verlängert eine bestehende, kostenlose Verbindung zwischen dem MGM Grand Hotel und Bally's. Touristen können so eine weite Strecke des Strips bequem erreichen, die bisher in der Regel zu Fuß unterwegs waren.

Nach vielen Verzögerungen wurde die Strecke am 15. Juli 2004 eröffnet, nachdem die Erste Phase fertiggestellt und getestet wurde. Während der Tests gab es zahlreiche Ausfälle, die den Start des Systems um fast ein Jahr verzögerten. Die meisten Probleme verursachten herabfallende Teile von dem Schienen der Hochbahn.

Am 8. September 2004 führten erneut Probleme mit fallenden Teilen zu einer viermonatigen Schliessung bis zum 24. Dezember 2004.

Den ersten Belastungstest bei Großveranstaltungen bestand das Transportsystem zur Consumer Electronics Show im Januar 2005.

Ein Fehler im Elektroniksystem führte am 2. Februar 2005 zu Reperaturarbeiten. Aufgrund eines Kurzschlusses in einer 9 Meter langen Stromschiene musste diese gewechselt werden. Nach 12 Stunden wurde der Betrieb wieder aufgenommen.

Pläne zur Erweiterung der Strecke zum Flughafen wurden am 1. November 2005 mit dem Beschluss einer Machbarkeitsstudie durch die Regionalverwaltung ins Auge gefasst.

Projektstand

Derzeitig verkehren die Züge (in der "Phase 1" des Projekts) vom MGM Grand am südlichen Ende des Strips in etwa parallel zum Strip auf der östlichen Seite. Die Strecke verläuft neben dem Las Vegas Hilton und dem Convention Center, dort sind auch Haltestellen und endet hinter dem Sahara Hotel am nördlichen Ende des Strip. Eine Fahrt über die gesamte Strecke (6.3  km) dauert etwa 14 Minuten.

Die Schienen sind hinter den großen Hotels und Kasinos geführt, die östlich liegen, einen langen Häuserblock vom Strip entfernt. Daher muss man einen weiten Fußmarsch durch ein oder mehrere Kasinos nehmen, bis man am Strip ankommt. Aufgrund dieser Tatsache wurde das Transportsystem eher schleppend akzeptiert.

Die Züge verkehren täglich von 7:00 Uhr morgens bis 2:00 Uhr nachts (am Wochenende bis 3:00 Uhr). Die Fahrscheine werden an Automaten an den Stationen verkauft.

Dem Namenspaten Robert N. Broadbent verdankt Las Vegas die Unterstützung des Projekts in der Bevölkerung und der öffentlichen Verwaltung. Broadbent war Bürgermeister von Boulder City, Mitarbeiter in der Clark County-Verwaltung, leitender Mitarbeiter im US-Innenministerium und Direktor des McCarran International Airport. Er starb 2003 einige Monate vor dem geplanten Start des Systems.

Die Las Vegas Monorail erzielt nicht nur Erlöse aus dem Fahrscheinverkauf, sondern auch von Sponsoring. Insgesamt können 7 Stationen und 9 Züge im Image des Sponsors gestaltet werden. Die Preise für das Sponsorings liegen im Millionenbereich. Hansens Beverage sponsorte den ersten Zug im Design ihres Energydrink Monster. Nextel Communications gestaltete die größte Station, nahe dem Las Vegas Convention Center im Firmendesign. Seit der Fusion mit Sprint Ende 2005, wurde die Station von Nextel Central in Sprint Central umbenannt.

Planung und Bau

Die Schienen wurde von der kalifornischen Granite Corporation gebaut, einer der größten Baufirmen in Amerika.

Bombardier Transportation hat die Züge und das Signalsystem geliefert. Für die anfänglichen Probleme wird Bombardier verantwortlich gemacht. Das Zugsystem basiert auf den Mark IV-Wagen, die auch im Walt Disney World eingesetzt werden.

Non-profit-Organisationen sind im Personenverkehr sehr selten für Planung, Finanzierung und Betrieb verantwortlich, wie bei der Las Vegas Monorail. Neben den Einnahmen für die Kredittilgung und den Betrieb erwartete man Gewinne, mit denen das System erweitert werden könnte. Während der Planung wurde die Verwaltung in Las Vegas von Experten davor gewarnt, dass in Amerika kein öffentliches Verkehrssystem ohne öffentliche Zuschüsse existiert. Laut Washington Post kann die U-Bahn in New York 67% der Betriebskosten durch Fahrkartenverkauf und Werbung selbst erwirtschaften und ist damit bisher Spitzenreiter in den USA.

 
Ein Monorail Zug in der Nähe des Las Vegas Convention Center

Stationen

Alle Stationen können gesponsert werden.

Züge

Es werden neun Bombardier MVI Züge eingesetzt, die aus je vier Wagen bestehen und vollautomatisch gesteuert werden.

Alle Züge können gesponsort werden. Die Einnahmen durch Sponsoring der Züge sind geringer als die Einkünfte durch das Sponsoring von Stationen.

Erweiterung

Für die Phase 2 ist eine 3.7 km Erweiterung zur Fremont Street und dem Stadtkern Las Vegas geplant. Mit neuen Stationen am Stratosphere Hotel, Charleston Boulevard, Bonneville Street, and Fremont Street. Der Bau sollte 2005 begonnen werden und ab 2008 in Betrieb gehen. Da jedoch die erwartete Finanzierung von öffentlicher Seite 2004 nicht im Haushalt eingeplant war, wurde der Plan auf Eis gelegt. Am 27. Januar 2005 gab die Landesregierung bekannt das es keine Zuschüsse für das 400 Million Dollar Projekt gezahlt werden.

Es ist daher noch nicht sicher, ob die Phase 2 je gebaut werden wird. Nach Berichten der Associated Press (AP) sagte Cam Walker vom Management des Transportsystem, dass derzeit keine unmittelbaren Pläne zur Erweiterung der Trasse bestehen. Außerdem wird berichtet, dass der Bürgermeister von Las Vegas, Oscar Goodman, nach Lösungen mit einem günstigeren Zugsystem oder modernen Bussen sucht.

Eine Phase 3 wurde geplant, um die Strecke südlich von der MGM Grand Station zum McCarran International Airport zu erweitern. Derzeit wird eine Machbarkeitsstudie erstellt, die untersucht, ob dies mit der geplanten Erweiterung des Flughafens möglich ist. Einige Hotel- und Casinobetreiber am Strip unterstützen diese Erweiterung und wünschen sich diese eher als die Erweiterung der Phase 2 zur Innenstadt von Las Vegas. Die Flughafenanbindung könnte daher mit einem privaten Finanzierungsmodell gebaut werden.