Zimt

Gewürz aus der getrockneten Rinde von Zimtbäumen
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Der Ceylon-Zimtbaum, Echter Zimtbaum (Cinnamomum verum, Synonyme C. zeylanicum oder C. ceylanicum), der die Quelle des Zimt (v. mittelhochdt.:"zinemin"; lateinisch "cinnamomum", griechisch "kinnámomon", aus dem Semitischen; niederdeutsch auch "Kaneel", französisch "cannelle") ist, stammt aus der Familie der Lorbeergewächse (Lauraceae). Er zeichnet sich dadurch aus, dass seine großen, rechteckigen Blätter im jungen Stadium leuchtendrot sind und später dunkelgrün mit weißen Blattadern werden.

Zimt
Ceylon-Zimtbaum (Cinnamomum verum),
Illustration aus Koehler's Medicinal-Plants 1887
Vorlage:Taxonomy
Vorlage:Divisio: Bedecktsamer (Magnoliophyta)
Vorlage:Classis: Einfurchenpollen-Zweikeimblättrige
(Magnoliopsida)
Vorlage:Subclassis: Magnolienähnliche (Magnoliidae)
Vorlage:Ordo: Lorbeerartige (Laurales)
Vorlage:Familia: Lorbeergewächse (Lauraceae)
Vorlage:Genus: Cinnamomum
Vorlage:Species: Ceylon-Zimtbaum
Wissenschaftlicher Name
Cinnamomum verum
J.Presl

Bekannt ist die Pflanze insbesondere durch das Gewürz Zimtrinde. Das Aroma des Zimtbaumes geht auf das in ihm enthaltene Zimtöl zurück, das zu 75 Prozent aus Zimtaldehyd besteht.

Der Zimtbaum

 
Junge Blätter des Zimtbaumes (Cinnamomum zeylanicum), sie werden wie bei vielen tropischen Bäumen schubweise gebildet und sind oft anfangs rot.
Datei:Cinnamomum verum foliage.jpg
Voll entwickelte Blätter des Zimtbaumes (Cinnamomum zeylanicum).

Historie

Zimt ist eines der ältesten Gewürze, das angeblich schon 3000 v. Chr. in China als Gewürz verwendet wurde. Der Portugiese Vasco da Gama brachte 1502, nach seiner Landung im Jahre 1498 auf der südindischen Insel Ceylon, dem heutigen Sri Lanka, dieses Gewürz schließlich nach Europa. Im Europa des 16. bis 18. Jahrhundert galt Zimt als eines der besonders teuren und kostbaren Gewürze. So verbrannte der Kaufmann Anton Fugger 1530 die Schuldscheine Karls V. vor dessen Augen in einem Feuer aus Zimtstangen und demonstrierte damit Reichtum.

Verwendung

Verwendung als Gewürz

 
Zimtstangen

Als Gewürz – vor allem für Süßspeisen, Gebäck und Glühwein – verwendet man die Rinde (lateinisch Cortex Cinnamomi) des Ceylon-Zimtbaums und zwar deren dünne Innenschicht, die sich röhrenartig zusammenrollt. Neben diesem so genannten Stangenzimt ist auch gemahlener Zimt im Handel. Aus den Abfällen wird das Zimtöl gewonnen, das zum Aromatisieren von Likören sowie als Duftstoff in der Parfümindustrie verwendet wird. Regional werden die Blätter ähnlich wie Lorbeerblätter verwendet.

Der Gewürzhandel unterscheidet zwischen dem in Sri Lanka heimischen Ceylon-Zimtbaum (Cinnamomum ceylanicum) und dem etwas schärfer würzenden, aus China stammenden Kassia -Zimt (Cinnamomum cassia). Bis in die sechziger Jahre war Vietnam die wichtigste Quelle des Kassia-Zimtes, durch die Auswirkungen des Vietnam-Krieges wurde die Zimtproduktion im Hochland von Sumatra (Indonesien) forciert.

Die feine Rinde des Zimtbaumes wird von der äußeren Borke und der Mittelrinde befreit und rollt sich dann von selbst nach beiden Seiten zusammen. Es werden sechs bis zehn Stück der feinsten Innenrinde ineinandergeschoben und man lässt sie trocknen. Je dünner die Rinde, um so feiner ist das Aroma. Um die Qualität zu bestimmen, gibt es für den Ceylon-Canehl eine eigene Wertmaß- Einheit: Ekelle. Der beste Zimt wird mit den Nummern (Ekellen) 00000 bewertet, dann sinkt die Qualität bis Ekelle 0, dann weiter über I bis Ekelle IV. Im Unterschied zum Ceylon-Zimt wird beim Kassia (Cassia) - Zimt eine relativ dicke Rindenschicht zu einem Röllchen eingerollt.

Verwendung in der Heilkunde

Eine mögliche blutzuckersenkende Wirkung von Zimt in frühen Stadien des Diabetes mellitus wird in der modernen Medizin kontrovers diskutiert und in der Laienpresse beworben. In einer ersten Pilotstudie wurde die Wirksamkeit größerer Dosen Zimt (1 - 6 Gramm) auf Blutzucker- und Blutfettwerte untersucht. Hier konnte eine mögliche Senkung des Nüchternblutzuckers, der Triglyzeride, des Gesamt- und des LDL-Cholesterins beobachtet werden[1]. In einer weiteren Studie an 79 Patienten konnte eine Senkung des Blutzuckerspiegels, aber nicht des als "Langzeitblutzuckerspiegel" geltenden HbA1c-Werts und der Blutfettwerte beobachtet werden[2]. Ein Wirksamkeitsnachweis der Anwendung von Zimt bei Diabetes mellitus nach den Kriterien der evidenzbasierten Medizin steht noch aus[3]. Zimtöl und Zimtrinde weisen eine gute antimikrobielle Aktivität aus. Dies geht vor allem auf die Wirkung des Zimtaldehyds zurück, die Hauptkomponente des im Zimt enthaltenen ätherischen Öls; besonders aktive Komponenten sind aber auch p-CymolLinalool und o-Methoxizimtaldehyd.Referenzfehler: Es fehlt ein schließendes </ref>.. Eine zweite Stellungnahme des BfR bezieht sich auf Zimtkapseln, die zur Behandlung von Diabetes mellitus Typ II verkauft werden. [4] Weitere Kontrollen wurden im Oktober 2006 vom Verbraucherministerium angekündigt.

Siehe auch

Quellen

  1. A. Khan et al. (2003). Diabetes Care 26:3215-3218.
  2. Mang B., Wolters M., Schmitt B., Kelb K., Lichtinghagen R., Stichtenoth D.O., Hahn A. (2006). Effects of a cinnamon extract on plasma glucose, HbA, and serum lipids in diabetes mellitus type 2. Eur. J. Clin. Invest. 36:340-344. PMID 16634838
  3. Zimt (Diabetruw) gegen Zucker? arznei-telegramm 35:115.
  4. BfR: „Hohe tägliche Aufnahmemengen von Zimt. Gesundheitsrisiko kann nicht ausgeschlossen werden.“
Commons: Cinnamomum verum – Album mit Bildern, Videos und Audiodateien
Wiktionary: Zimt – Bedeutungserklärungen, Wortherkunft, Synonyme, Übersetzungen