Menstruationsbeschwerden

symptome und Behandlung
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Menstruationsbeschwerden nennt man eine diffuse Ansammlung von Symptomen, die vor und während der weiblichen Menstruation auftreten können. Die wichtigsten davon sind das Prämenstruale Stresssyndrom PMS sowie die Regelschmerzen (medizinisch Dysmenorrhoe). Etwa ein Zehntel aller Frauen in gebärfähigem Alter sind von Menstruationsbeschwerden so stark betroffen, dass sie während einer gewissen Zeit arbeitsunfähig sind. Man unterscheidet zwischen primärer und sekundärer Dysmenorrhoe.

Beschreibung

Primäre Regelschmerzen

Primäre Regelschmerzen setzen im Normalfall kurz nach der Menarche ein und dauern bei betroffenen Frauen meist bis zur Menopause.

Auslöser für die Regelschmerzen sind Prostaglandine, körpereigene Schmerzbotenstoffe, die ein Zusammenziehen der Muskulatur der Gebärmutter bei der Abstoßung der Gebärmutterschleimhaut hervorrufen. Durch diese Muskelkontraktion kommt es zu einer schwächeren Durchblutung der Gebärmutter, was den Schmerz auslöst.

Im Falle der primären Dysmenorrhoe ist die Menstruation selbst der Schmerzauslöser, es sind keine anderen Erkrankungen der Geschlechtsorgane damit verbunden. Vor allem junge oder sehr schlanke Frauen leiden von ihrer ersten Regelblutung an unter krampfartigen Unterleibsschmerzen, Kopfschmerzen und Unwohlsein. Letzteres kann von Völlegefühl und Übelkeit bis zu Erbrechen und Durchfall gehen. Einige Frauen sind davon so stark betroffen, dass sie von den behandelnden Ärzten arbeitsunfähig geschrieben werden müssen.

Sekundäre Regelschmerzen

Der sekundäre Regelschmerz tritt meist erst in späteren Jahren auf. Er wird ausgelöst durch organische Erkrankungen. Diese können die Folge mechanischer Verhütungsmittel (z.B. Spirale) sein, aber auch die Folge gynäkologischer Erkrankungen (Endometriose, Myome, Zysten, etc.). Seelische Belastungen und Stress verstärken die Symptome.

Wenn bei Frauen, die bisher beschwerdefrei waren, während der Menstruation plötzlich starke Schmerzen auftreten, kann auch ein Toxisches Schock-Syndrom (TSS) die Ursache sein!

Behandlung

Bei starken Regelschmerzen sollte der Gynäkologe erst organische Erkrankungen wie Endometriose ausschließen. Wenn eine primäre Dysmenorrhoe feststeht, wird in der Regel wie folgt vorgegangen: ...

Aufklärung

Wegen den vielen noch heute kursierenden Mythen bezüglich der Menstruation und des Menstruationsblutes sind viele Frauen erschreckend schlecht über die Vorgänge ihres Körpers aufgeklärt und haben eine entsprechend negative Einstellung dazu. Deshalb sollte die Gynäkologin die betroffene Frau und ihren Partner eingehend über die Menstruationsvorgänge informieren. Hinzu kommt die Aufklärung über die nötige Hygiene.

Schmerz- und Symptombekämpfung

Wenn eine gynäkologische Erkrankung als Ursache ausgeschlossen werden konnte, müssen die auftretenden Schmerzen und Beschwerden behandelt werden. Es gibt viele Möglichkeiten, die auftretenden Symptome zu behandeln:

  • Übungen zur Entspannung und zur Stressbewältigung: Autogenes Training, Meditation
  • Wärme: Ein Aufenthalt in der Sauna, ein warmes Bad, eine Wärmeflasche auf dem Bauch helfen vielen Frauen, die Krämpfe in der Gebärmutter zu lösen.
  • Sport: Durch regelmässige sportliche Betätigung kann man Menstruationsbeschwerden nicht nur lindern, sondern ihnen auch vorbeugen. Durch die Bewegung wird das Becken besser durchblutet. Verkrampfungen werden dadurch gelöst. Fahrradfahren und Walking während der Periode sind besonders geeignet.
  • Entspannung: Yoga und spezifische Gymnastik können Menstruationsbeschwerden lindern.
  • gesunde Ernährung: Es sollte auf eine ausgewogene, ballaststoffreiche Ernährung geachtet werden. Kaffee, Tee und Cola sollten vor und während den "Tagen" reduziert werden, da sie die Blutneubildung hemmen. Bei starkem PMS oder Gewichtzunahme ist eine salzarme Ernährung zu empfehlen.
  • Kräutertees mit krampflösender Wirkung: Es empfiehlt sich eine Mischung aus Mönchspfeffer und Gänsefingerkraut - beide Präparate sind gut verträglich, helfen bei Krämpfen und gleichen Stimmungsschwankungen, Reizbarkeit und innere Unruhe aus. Johanniskraut wird als Tee und Tinktur erfolgreich zur Herstellung der Periode verwendet, ebenso bei Gebärmutterkrämpfen und Stimmungsschwankungen während der Menstruation (achtung Nebenwirkungen!)
  • Akupressur: Etwa eine Handbreit unterhalb des Knies auf der Bein-Innenseite befindet sich ein Reflexpunkt, den man selbst mehrmals täglich einige Minuten pressen kann. Dies hilft gegen starke Blutungen und lindert die Krämpfe.
  • Aromatherapie: Ätherische Öle des Majorans und des Wacholders stabilisieren die Stimmungslage.
  • Magnesium: Eine verstärkte Aufnahme von Nüssen, Weizenkeimen, Hülsenfrüchten und Vollkornreis erhöht den Magnesiumanteil im Körper, was vorbeugend gegen die Schmerzen wirken kann.
  • Eisen: Eine vorübergehende Erhöhung der Eisenaufnahme auf etwa 10-15mg/Tag einige Tage vor und während der Regelblutung hilft bei der Blutneubildung und damit gegen Müdigkeit, Antriebslosigkeit und Blutarmut. Besonders gut verwertbares Eisen ist in Brot, Fleisch (Schweineleber) und Wurstwaren enthalten. Siehe auch Eisenmangelanämie, Eisen-Stoffwechsel.
  • Schmerzmittel: Bei starken Schmerzen empfiehlt sich die Einnahme von Ibuprofen, das die Bildung von Prostaglandinen (Schmerzbotenstoffen) hemmt.
  • Kontrazeptiva: Auch die Pille wird gegen Regelschmerzen eingesetzt, da sie den Progesteronanteil im Körper hoch hält.