René Müller (* 11. Februar 1959 in Leipzig) ist ein ehemaliger Fußballspieler und Trainer.
Vereinskarriere
Erster Verein in Müllers Laufbahn war von 1965 bis 1970 die BSG Aktivist Markkleeberg. Nach seiner Delegierung ins Fußball-Leistungszentrum des 1. FC Lokomotive Leipzig stand er 1976 das erste Mal im Tor der Oberliga-Mannschaft. Anfangs als Ersatz-Torwart hinter Werner Friese, setzte er sich nach dessen Rücktritt 1979 vereinsintern gegen Siegfried Stötzner durch. Insgesamt absolvierte er bis 1990 für Lok 264 Oberligaspiele. Dabei zählte der langjährige Mannschaftskapitän stets zu den Stützen der Mannschaft.
Mitte der 80er Jahre wurde er die "Nummer 1" in der DDR-Auswahl. Insgesamt absolvierte er von 1984 bis 1989 46 Länderspiele.
1986 und 1987 wurde Müller von den DDR-Sportjournalisten zum besten Fußballer des Landes gewählt. Im Sommer 1990 erfüllte sich sein Wunsch, ins europäische Ausland zu wechseln, nicht. Stattdessen folgten Stationen beim Lokalrivalen FC Sachsen Leipzig in der 3. Liga (1990 - 1991), dem Erstligisten 1. FC Dynamo Dresden (1991 - 1994) und dem FC St. Pauli (1994 - 1995).
Nationalelf und Europapokal
Sein erstes von 46 A-Länderspielen für die DDR-Nationalmannschaft bestritt Müller im Februar 1984 beim 3:1-Sieg in Athen gegen das Team Griechenlands. Er spielte für die DDR neun WM- und acht EM-Qualifikationsspiele sowie 29 Freundschaftsspiele. Zum letzten Mal stand er für die DDR 1989 zwischen den Pfosten. Am 12. April verlor man in Magdeburg bei einem WM-Qualifikationsspiel gegen die Türkei mit 0:2.
Müller stand in 39 Europapokalspielen zwischen den Pfosten. Höhepunkt für ihn und alle Leipziger Fußballfreunde war das Erreichen des Endspiels 1987 um den Europapokal der Pokalsieger. Lok setzte sich im Halbfinale vor 100.000 Zuschauern im Zentralstadion erst nach Elfmeterschießen gegen Girondins Bordeaux durch. Müller hielt dabei drei Elfmeter und schoss als Mannschaftskapitän den entscheidenden Elfmeter selbst - ins linke obere Eck. Das Finale gegen Ajax Amsterdam in Athen wurde mit 0:1 (Tor: Marco van Basten) verloren.
Trainerlaufbahn
Im Jahr 1998 kehrte Müller als Trainer zum VfB Leipzig zurück. Danach war er beim VFC Plauen in der Südstaffel der Oberliga Nordost tätig. 2003 wechselte Müller zum Regionalligisten FC Rot-Weiß Erfurt und konnte dort an seine Plauener Erfolge nahtlos anknüpfen. Mit einer völlig neu zusammengestellten Mannschaft gelang Müller mit den Thüringern der Aufstieg in die 2. Fußball-Bundesliga, nachdem der Verein zwölf Jahre lang drittklassig gespielt hatte und die angestrebte Rückkehr in die 2. Bundesliga mehrmals misslungen war. In der folgenden Saison riss die Erfolgsserie von René Müller. Erneut stellte er den Kader der Erfurter radikal um, die zahlreichen Neuzugänge konnten die Erwartungen allerdings nicht erfüllen und die Stimmung in der Mannschaft und dem Erfurter Umfeld wurde zunehmend schlechter. Nach zahlreichen umstrittenen Entscheidungen, unter anderem das Verbannen des Erfurter Publikumslieblings Ronny Hebestreit auf die Tribüne oder das Festhalten an Torhüter Claus Reitmaier trotz miserabler Leistungen, wurde René Müller am 20. Februar 2005 entlassen. Seit 1. Juli 2005 ist er Coach des Oberligisten Hallescher FC gewesen, wurde aber aufgrund Erfolglosigkeit und Unruhestifterei auch hier am 07.11.2006 vom Dienst suspendiert. Als Trainer konnte er bislang nicht an seine hervorragende Leistung als Torhüter anknüpfen.
Statistik
46 Länderspiele
- 46 für die DDR
290 Oberligaspiele
- 264 für den 1. FC Lokomotive Leipzig
- 26 für den FC Sachsen Leipzig
81 Bundesligaspiele
- 81 für den 1. FC Dynamo Dresden
5 Zweitligaspiele
- 5 für den FC St. Pauli
39 Europapokalspiele
- 39 für 1. FC Lokomotive Leipzig
Weblinks
Personendaten | |
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NAME | Müller, René |
KURZBESCHREIBUNG | Deutscher Fußballspieler und Trainer des FC Rot-Weiß Erfurt |
GEBURTSDATUM | 11. Februar 1959 |
GEBURTSORT | Leipzig |