Der Begriff Rendite (Synonym Rentabilität, Profitrate, Ertragsrate, Kapitalverzinsung, Rücklaufquote, Verzinsungssatz - engl. return, rate of return oder Return on Investment (RoI)) ist ein Fachbegriff der Finanzmärkte. Die Rendite gibt das Verhältnis der Einzahlungen zu den Auszahlungen an und wird meist in Prozent und jährlich angegeben. Die bekannteste Renditekennzahl ist der Zinssatz.
Der Begriff ist jedoch nicht scharf definiert - es existiert eine ganze Reihe von verschiedenen Renditebegriffen für verschiedene Anwendungen.
Grundsätzliches
Grundformel
Mit der Rendite wird der Gesamterfolg einer Kapitalanlage als tatsächliche Verzinsung des eingesetzten Kapitals gemessen. In der Grundformel der Rendite wird dabei der Gewinn ins Verhältnis zum eingesetzten Kapital gesetzt:
(Rendite als Zahlenwert)
(Rendite als Prozentwert)
Setzt man beispielsweise 5 € ein und erzielt als Gewinn 10 €, wurde das eingesetzte Kapital verdreifacht weil das eingesetzte Kapital und der Gewinn von 10 € in der Periode t kumuliert werden. Die Rendite liegt dann bei 200 %.
Die Rendite wird entweder als Prozentwert (1,7 %) oder als Zahlenwert (Dezimalbruch, 0,017) angegeben.
Annualisierung
Um die Renditen unterschiedlicher Anlageformen mit unterschiedlich langen Anlagezeiträumen ( bspw. pro Quartal ) vergleichbar zu machen, werden sie in der Regel annualisiert, d.h. auf den Zeitraum eines Jahres bezogen.
Rendite und Risiko
Entscheidend beim Vergleich mehrerer Anlagealternativen ist jedoch auch das mit der jeweiligen Anlageform einhergehende Risiko. Um Rendite unterschiedlich riskanter Anlagen miteinander vergleichbar zu machen, werden sie risikoadjustiert (risikoangepasst). Ein bekanntes, jedoch bezüglich der Aussagekraft auch umstrittenes Maß der Risikobereinigung ist das Sharpe-Maß ("Sharpe-Ratio").
Arten von Renditen
Renditebegriff bei Investitionen
Die Rendite einer Investition ist das Verhältnis des Gewinns der Investition zum ursprünglich investierten Betrag:
Ein anderes Beispiel für die Anwendung der Rendite ist die Verzinsung der Investition eines Unternehmens in neue Produktionsanlagen.
Dividendenrendite
Die Dividendenrendite ist der Bruttobetrag der Dividende in Prozent des aktuellen Aktienkurses. Auf diese Weise können Anleger ableiten, wie hoch der Ertrag ist, den ihre Aktien abwerfen:
Siehe auch: Umlaufrendite.
Periodenrendite einer Anleihe
Die Periodenrendite eine Anleihe wird mit Return bezeichnet. Der Return bezieht sich auf eine Periode der Länge T mit dazwischen liegenden Kupontermin.
- :dirty price morgen
- : dirty price heute
- : Kupon innerhalb der Periode
Hier wird von Transaktionskosten und Steuern abstrahiert.
Anwendungen
- Berechnung kritischer Werte
- Szenarioanalysen
Rendite einer Geldanlage
Die Rendite wird zum Vergleich verschiedener Geldanlagen herangezogen. Hintergrund ist, dass unterschiedliche Anlageformen oft unterschiedliche Ertrags- und Kostenkomponenten beinhalten. So gibt hier die Rendite die Antwort auf die Frage, welcher Zinssatz pro Jahr erforderlich wäre, um zum gleichen Anlageergebnis zu kommen.
Bei Geldanlagen (insbesondere bei Anleihen) wird von Rendite bis Fälligkeit (Yield to Maturity) gesprochen. Voraussetzung für ihre Berechnung ist, dass das Wertpapier bis zur Fälligkeit gehalten wird und über keine Optionsrechte verfügt.
Oft spricht man auch von Rendite nach (Einkommen-)Steuer, um Anlagen mit unterschiedlicher steuerlicher Behandlung miteinander zu vergleichen.
Versprochene und erzielte Rendite
Die versprochene Rendite wird im Vorfeld nach bestimmten Konventionen berechnet. Die tatsächliche Rendite hingegen ist ein ex post Konzept, welches die tatsächlichen Wiederanlagemöglichkeiten berücksichtigt.
IRR (Internal Rate of Return)
Die IRR ist gleichbedeutend mit dem internen Zinsfuß.
Effektivzinssatz
Der Effektivzinssatz eines Kredites ist der interne Zinsfuß von dessen Zahlungsstrom.