Sauk

Indianerstamm der Algonkin
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Die Sauk oder Sac (Oθaakiiwaki in ihrer eigenen Sprache oder Ozaagii(-wag) auf Anishinabe (Ojibwa), wovon ihr französischer und englischer Name abstammt) sind ein Indianer-Stamm der Algonkin-Sprachfamilie. Die Sauk sind eng verwandt mit den Fox und Kickapoo. Sie bewohnten Teile der heutigen Bundesstaaten Illinois, Iowa und Wisconsin. Kurz vor dem ersten Kontakt mit den Weißen waren sie von den Ottawa und Neutral in diese Gegend vertrieben worden.

Massika, ein Sauk Indianer (links) und Wakusasse, ein Fox Indianer (rechts). Aquarell von Karl Bodmer im März oder April 1833.

1804 schloss eine Gruppe der Sauk einen Vertrag mit den USA, in dem sie diesen ihr Territorium für etwa 2200 Dollar in Waren und eine Jahresrente von 1000 Dollar vermachten. Die übrigen Sauk unter Häuptling Black Hawk weigerten sich, den einströmenden weißen Siedlern zu weichen. Sie verloren jedoch den Freiheitskrieg, der 1832 losbrach und als Black-Hawk-Krieg bekannt wurde und mussten in das heutige Iowa übersiedeln. Von dort wurden sie 1843 nach Kansas vertrieben.

Prairie du Sac, eine Stadt in Wisconsin wurde nach ihnen benannt.

Clansystem

Ursprünglich wurden die Sac durch ein patrilineares Clan-System regiert. Immer noch bestehende Clans sind: Fisch, Meer, Donner, Bär, Fuchs, Kartoffel, Hirsch, Biber, Schnee und Wolf. Der Stamm wurde durch einen Rat geheiligter Clan-Häuptlinge, einem Kriegshäuptling, den Familienoberhäuptern und den Kriegern regiert. Es gab drei Arten Häuptling: Friedenshäuptling, Kriegshäuptling und Zeremonienhäuptling, doch nur der Kriegshäuptlingsrang wurde weitervererbt. Die anderen Häuptlinge wurden aufgrund ihrer Fähigkeiten oder ihrer spirituellen Kraft ernannt.

Diese Tradition der Wahl von Häuptlingen und der Selbstverwaltung wurde zuerst gewaltsam durch US-Indianerbeauftragte der "Sac and Fox Agency" ersetzt und später durch eine konstitutionelle Regierung nach US-Vorbild.

Frühe Geschichte

Die Sauk kamen ursprünglich wohl aus der Gegend entlang des Sankt-Lorenz-Stroms. Die Wanderungen anderer Stämme zwangen sie jedoch nach Michigan in die Gegend um die Saginaw Bay, einer Bucht des Huronsees. Wegen der gelben Tonböden um die Saginaw Bay gaben sie sich selbst den Namen "'Osakiwaki, was oft falsch mit "Gelberde" übersetzt wird. Im Zuge der Expansion der Anishinabe und Versuche der Huronen, regionale Stabilität zu gewinnen, wurden die Osakiwaki von mit französischen Waffen ausgerüsteten Huronen vertrieben. Sie eroberten nun Land im heutigen Illinois und Süd-Wisconsin.

Die Mesquaki (Fox), ein eng verbündeter Stamm, waren bekannt für ihre Feindseligkeit gegen die Franzosen und kämpften zwei Fox-Kriege im frühen 18. Jahrhundert. Nach dem zweiten Krieg nahmen die Osakiwaki die überlebenden Mesquaki in ihrem Lager auf und waren nun ihrerseits Opfer französischer Angriffe. Hierauf wanderten die Osakiwaki weiter gen Westen nach Iowa und Kansas. Zu jener Zeit besaßen die Osakiwaki zwei entgegengesetzte Anführer: Häuptling Keokuk akzeptierte den Landverlust (vorerst östlich des Mississippi) als unvermeidbar angesichts der riesigen Zahl weißer Soldaten und Siedler. Er versuchte friedlich alles vom Stammesland zu bewahren, was er konnte. Als ihr Botschafter ohne die erwarteten Versorgungsgüter von Washington zurückkehrte, wollte Häuptling Makataime Shekiakiak Schwarzer Sperber (englisch: Black Hawk) kämpfen, mit der Begründung, seine Leute seien "durch Täuschung zum Krieg getrieben worden"[1] Die Weigerung der Gruppe Osakiwaki unter Makataime Shekiakiak 1832, den fortschreitenden Landverlust zu akzeptieren (dieses Mal in West-Illinois) führte zu ihrem Bedeutungsverlust in den Augen von General Edmund P. Gaines im Schwarzer-Sperber-Krieg (Black Hawk War). Zu jener Zeit zog eine Gruppe Osakiwaki nach Missouri und später nach Kansas und Nebraska. Der größte Teil der Osakiwaki zog in Reservationen in Oklahoma 1869, wo sie sich mit den Mesquaki zur Sac- und Fox-Nation vermischten. Eine kleinere Zahl kehrte aus Oklahoma zurück (bzw. ging erst gar nicht hin) und wurde der Mesquaki-Stamm in Iowa.

Literatur

  • Maximilian zu Wied-Neuwied: Reise in das Innere Nord-Amerika in den Jahren 1832 bis 1834. 2 Bände mit Illustrationen von Karl Bodmer, Koblenz, 1840-41. Reprint von L. Borowsky, München, 1979.

Berühmte Persönlichkeiten

  • Black Hawk: Häuptling, Politiker
  • Jim Thorpe: Zehnkampf- und Fünfkampf-Olympiasieger, Profi-Footballer, Sauk-Name Wa-Tho-Huk (=Leuchtender Pfad)
Commons: Karl Bodmer – Album mit Bildern, Videos und Audiodateien

Siehe auch: Black-Hawk-Purchase, Liste nordamerikanischer Indianerstämme

  1. Autobiography of Black Hawk or Ma-Ka-Tai-Me-She-Kia-Kiak von J. B. Patterson, 1882[1]