Jean de Saint-Bonnet de Toiras

Marschall von Frankreich
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Jean du Caylar de Saint-Bonnet, Marquis de Toiras war ein maréchal de France, ein Marschall von Frankreich.

Jean du Caylar de Saint-Bonnet, Marquis de Toiras (1585-1636)

Er wurde geboren am 1. März 1585 in Saint-Jean-de-Gardonnenque, dem heutigen Saint-Jean-du-Gard im Département Gard, er ist gestorben am 14. Juni 1636 in Fontaneto d'Agogna bei Mailand in Italien, im Alter von 51 Jahren.
Jean du Caylar de Saint-Bonnet wurde als neunter und letzter Sohn des Aymar de Saint-Bonnet du Caylar, Marquis de Toiras und Françoise de Claret de Saint-Félix, Dame de Pallières geboren.

Im Alter von 14 Jahren trat er in die Dienste des Königs Heinrich IV. und wurde gewöhnlicher Edelmann in dessen Hause.

25-jährig wurde er im Dienste von König Ludwig XIII. zum Lieutenant der Parforcejagd ernannt. Einige Zeit später avancierte er zum Capitaine der königlichen Garde. Als Protestant wird er seinen König trotzdem später im Kampf gegen die Hugenotten unterstützen.

Seine Qualitäten als Stratege, sein Mut und die Treue seinem König gegenüber lassen ihm bei der Besetzung von Saumur (Frühling 1621), Montauban (August bis November 1621) und Montpellier (Februar bis Oktober 1622) große Ehren zuteil werden.

Januar 1625: Angeführt von Henri II., dem Herzog von Rohan und seinem Bruder, Benjamin de Rohan, Seigneur de Soubise erheben sich die Hugenotten erneut und besetzen die Inseln und Oléron. Sie liefern sich zahlreiche Scharmützel, hauptsächlich um die Häfen von La Rochelle und Saint-Martin-de-Ré, mit den Truppen und Schiffen des Königs. Richelieu veranlasst einen Angriff durch Toiras und Henri II. de Montmorency (*1595 +1632) . Sie vertreiben Soubise und die Hugenotten von den Inseln und nehmen ihnen einen Teil ihrer Flotte ab. Soubise flüchtet nach England.

Nach seinem Sieg über Soubise wurde Toiras zum Grafen erhoben, und zum Gouverneur der Île de Ré ernannt.

Um die Insel zu verteidigen, verfügte er den Bau zweier starker Festungswerke. Das erste, das Fort de la Prée in der Gemeine von La Flotte, das zweite, größere, in Saint-Martin. Zwar verfügten die Festungen nur über eine mäßige Bewaffnung, dafür waren sie aber mit kampferprobten Soldaten besetzt.

Seit ihrer Hochzeit am 11. Mai 1625 nehmen die Unstimmigkeiten zwischen der Schwester König Ludwigs XIII., Henriette von Frankreich (1609-1669), und König Charles I. von England ständig zu und die Krönung ist in Frage gestellt. Als Louis XIII für seine Schwester Partei ergreift, kommt es zum offenen Konflikt. Herzog Buckingham, ein Günstling von König Charles I., versucht, mit 16. 000 Soldaten und 90 Schiffen La Rochelle zu überfallen. Vorher hatte er mehrere französische Schiffe im Ärmelkanal erbeutet. La Rochelle ist zu der Zeit in der Hand der Hugenotten und ihr Bürgermeister, Jean Guitton verhindert mit seiner Bürgerwehr die Landung Buckinghams. Dieser wendet sich daraufhin den Inseln Ré und Oléron zu.

Am 22. Juli 1627 landen die Engländer unter Herzog Buckingham in Saint-Blanceau, dem heutigen Sablanceaux.

Toiras marschiert ihm mit seinen Truppen entgegen und es gibt erste Gefechte mit den Angreifern. Vor der hohen Zahl der angreifenden englischen Soldaten muss Toiras zunächst zurückweichen, Buckingham verliert aber immerhin 5 00 seiner Männer.

Toiras verlor bei den Kämpfen seinen Bruder Rollin de Saint-Bonnet de Toiras der ihn bei den Kämpfen unterstützt hatte. Mit ihm kommt auch der Baron de Chantal ums Leben. Er war der Vater von Marie de Rabutin, die zu diesem Zeitpunkt gerade 17 Monate alt war und später die Marquise de Sévigné wurde.

Toiras verschanzt sich mit seinem Tross in der Zitadelle von Saint-Martin, lässt aber etwa 100 Soldaten im Fort de la Prée zur Sicherung zurück. Buckingham beginnt daraufhin eine Belagerung, die mehr als drei Monate dauern wird. Während dieser Zeit zeigt sich Herzog Buckingham von unerbittlicher Grausamkeit gegenüber den Bewohnerinnen und Bewohnern der Insel. Vor allem denen gegenüber, die versuchen, in das Fort hinein oder heraus zu kommen.

Der Angreifer: George Villiers, 1. Herzog von Buckingham

Die Nahrungsmittel werden knapp, es gelingt selten, etwas zum Essen durch die feindlichen Linien zu schmuggeln.

Anfang Oktober sieht Thoiras sich gezwungen, mit Buckingham über eine Kapitulation zu verhandeln. Gleichzeitig beginnen sich die Verhältnisse für die Franzosen günstig zu entwickeln. Am 7. Oktober 1627 dreht sich der Wind und ermöglicht König Ludwig XIII., eine Flotille von Sables-d'Olonne aus in Richtung Île de Ré zu senden um die Reede von Saint-Martin zu erreichen. Dabei werden die Schiffe von Buckinghams Flotte stark attackiert. Den Franzosen gelingt es, mit 30 schwer beladenen Schaluppen in den Hafen zu gelangen und ihre wertvolle und überlebenswichtige Fracht zu entladen. Das ermöglicht den Menschen in der Zitadelle, die Belagerung mindestens weitere 100 Tage auszuhalten und die Festung zu verteidigen. Darüber hinaus gelingt es, die Festung Prée mit 1 500 Mann zu verstärken.

Buckingham erkennt, dass es ihm nicht möglich sein wird, die Insel einzunehmen und entscheidet sich dafür, die Belagerung aufzugeben. Er beginnt einen neuen Scheinangriff gegen die Zitadelle von Saint-Martin, um seinen Rückzug einzuleiten.

In der Zwischenzeit landet Marschall von Schomberg (1575-1632) mit seinem Heer bei Sainte-Marie und verfolgt die Einheiten Buckinghams in den Nordwesten der Insel. Etwa auf der Höhe von Loix kommt es zu schweren Gefechten, bei denen auf der französischen Seite zweitausend Soldaten, fünf Obersten, drei Oberstleutnants, zweihundertfünfzig Hauptleute und zwanzig Edelleute ihr Leben auf dem Schlachtfeld lassen müssen. Buckingham verlor bei dieser unglücklichen Mission von seinen 7 000 Männern sogar über 4 000.

Französischer Marschallstab, le baton du maréchal de France

Die Franzosen erbeuten vier Kanonen und sechzig Fahnen. Diese wurden von Claude de Rouvroy, Herzog von Saint-Simon, nach Paris gebracht, wo sie mit großem Pomp in den Gewölben von Notre-Dame zur Schau gestellt wurden.

Literatur

Alexandre Dumas: Die drei Musketiere