Curiesches Gesetz

Dies ist eine alte Version dieser Seite, zuletzt bearbeitet am 5. November 2006 um 17:47 Uhr durch Ing. Schröder Walter (Diskussion | Beiträge) (Interpretation: bei hohen Temperatur die Spins gleichmäßige verteilt => bei hohen Temperaturen die Spins gleichmäßiger verteilt werden). Sie kann sich erheblich von der aktuellen Version unterscheiden.

Das curiesche Gesetz, beschreibt die Abhängigkeit der magnetischen Suszeptibilität von der absoluten Temperatur T für den Paramagnetismus.

Es wurde von Pierre Curie im Jahre 1896 erstmals in dieser Form aufgestellt.
1907 entwickelte der französische Physiker Pierre-Ernest Weiss Curies Gesetz zum Curie-Weiss-Gesetz weiter, in dem er die Curie-Temperatur in die Gleichung miteinbezog.

Man erhält das Gesetz, wenn man ein ideales System aus N Spin-½ Teilchen betrachtet. Ideal bedeutet, dass keine Wechselwirkung zwischen den Teilchen berücksichtigt wird.

Herleitung

Als Modell nimmt man die Ausrichtung von den Spin-½ Teilchen in einem äußeren Magnetfeld, wobei man natürlich den Einfluss der Temperatur T berücksichtigt. Das bohrsche Magneton   eines Elektrons (idealen Dirac-Teilchen) wechselwirkt mit dem äußeren magnetischen Feld B und ergibt eine Energieverschiebung   (gyromagnetisches Verhältnis  ). Im kanonischen Ensemble (bedeutet Temperaturaustausch und feste Teilchenzahl) ergeben sich die parallele und antiparallele Einstellung:

 

Die Magnetisierung ergibt sich zu:

 

In erster Näherung ergibt sich für   das curiesche Gesetz:

  mit  

Um die paramagnetischen Eigenschaften von beliebigen ungepaarten Elektronen einer Schale zu berechnen, muss man einfach sz durch mj ersetzen und von   aufsummieren. In diesem Fall ergibt sich die Brillouinfunktion Bj, die in erster Näherung

 

ist (Langevin-Paramagnetismus).

Interpretation

Wenn man die freie Energie F = -VBM - TS dieses Systems anschreibt, sieht man, dass bei hohen Temperaturen die Spins gleichmäßiger verteilt werden (hohe Entropie) und bei hohen Magnetfeld B eine Ausrichtung der Spins favorisiert wird (hohe Magnetisierung).

Bedeutung

Für die Lanthaniden (z. B. Dy, Eu) mit den ungepaarten 4f-Schalenelektronen und den Übergangsmetallen (z.B. Fe, Cr) mit den ungepaarten 3d-Schalenelektronen muss man die Brillouinfunktion Bj mit der effektiven magnetischen Quantenzahl   zur Berechnung verwenden. Diese Elemente sind vom großen Interesse für magnetische Anwendungen (z. B. magneto-optische Speicher), da sie die effektiv stärkste Magnetisierung besitzen.

Weiterführendes

Bei ferromagnetischen Materialien wird das Curiesche Gesetz zum Curie-Weiss-Gesetz abgeändert. Für   gilt nun:

 

mit der Trennung durch die Curie Temperatur TC vom ferromagnetischen ( ) und dem paramagnetischen ( ) Verhalten.

Siehe auch