Momir Bulatović

montenegrinischer Politiker
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Momir Bulatović (* 21. September 1956 in Belgrad) war von 1990-1998 Präsident der Republik Montenegro und von 1998-2000 Ministerpräsident der Bundesrepublik Jugoslawien.

Bulatović studierte Wirtschaftswissenschaften an der Universität Titograd und war dort als Assistent im Fach Politische Ökonomie tätig. Er trat 1974 in den Bund der Kommunisten Jugoslawiens ein.

Nach dem Rücktritt der kommunistischen Führung nach Massenprotesten im Januar 1989 wurde Momir Bulatović zum Parteivorsitzenden des Bundes der Kommunisten in Montenegro gewählt. Momir Bulatović war ein enger Verbündeter des damaligen serbischen Präsidenten Slobodan Milošević und Befürworter eines engen Zusammenschlusses mit Serbien. Bei den ersten Mehrparteienwahlen 1990 wurde Momir Bulatović zum Präsidenten Montenegros gewählt.

Am 11. Juli 1997 wurde Momir Bulatović vom Hauptausschuß der Demokratischen Partei der Sozialisten, der Nachfolgepartei der montenegrinischen Kommunisten, als Parteichef abgesetzt. Im Gegensatz zu seinem Nachfolger als Parteichef der Demokratischen Partei der Sozialisten, Milo Ðukanović, hielt Bulatović den serbischen Präsidenten Milošević die Treue. Vor den Präsidentenwahlen 1997 gründete Bulatović die Sozialistische Volkspartei (SNP), deren Vorsitzender er wurde. Bei den Präsidentenwahlen am 5. und 21. Oktober 1997 unterlag Bulatović knapp seinem Rivalen Milo Ðukanović.

Sein Mentor Slobodan Milošević berief ihn am 21. Mai 1998 zum Ministerpräsidenten der jugoslawischen Bundesregierung. Nach dem Sturz Miloševićs verlor Bulatović im Oktober 2000 sein Amt als Ministerpräsident Jugoslawiens. Im Jahr 2001 verdrängte ihn Predrag Bulatović vom Amt des Vorsitzenden der Sozialistischen Volkspartei. Die Anhänger Momir Bulatovićs gründeten daraufhin unter dem Namen Volkssozialistische Partei (NSS) eine eigene Partei, dessen Ehrenvorsitzender Momir Bulatović wurde. Dennoch zog sich Momir Bulatović aus der Politik zurück und widmet sich seitdem seiner wissenschaftlichen Arbeit. Er veröffentlichte mehrere Bücher über seine Sicht der Ereignisse in Jugoslawien und Montenegro der neunziger Jahre.