Johann Conrad von Winterscheidt

Reichsfreiherr, Hauptmann im Regiment des Oberst Johann von Reuschenberg der chur-bayerischen Armee, führte später das Regiment Stockheim, war Oberstwachtmeister und war zuletzt Stadtkommandant von Würzburg
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Johann Conrad von Winterscheidt zum Kirschhof  (* um 1630; † 09. August 1684 in Würzburg) war Reichsfreiherr, Hauptmann im Regiment des Oberst Johann von Reuschenberg der chur-bayerischen Armee, führte später das Regiment Stockheim, war Oberstwachtmeister und war zuletzt Stadtkommandant von Würzburg. [1]

Leben

Johann Conrad war der Sohn von Giselbert von Winterscheidt [2]

Er nahm am Ende des Dreißigjährigen Krieg teil mit seinem älteren Bruder Johann von Winterscheidt (* um 1600; † 12. September 1654 in Biberach an der Riß). Danach trat er in Würzburgische Dienste wo man ihn 1660 als Truppenkommandeur in Unterfranken findet. Zuletzt war er Stadtkommandant von Würzburg wo er am 9. August 1684 stirbt. [3]

In Würzburg wohnte er zuerst im „Passmanschen Hof“, wo ihm eine freie Wohnung von dem Bischoff von Würzburg zur Verfügung gestellt wurde. 1684 hatte die Stadt Würzburg das bekannte „Schleienhaus“ erworben und ihm als Wohnung umgebaut. [4]

Er wurde auf dem Friedhof der alten Augustiner Kirche des Augustinerkloster St. Georg in Würzburg beigesetzt. Ein kleiner Gartenpavillon erinnert, an der Stelle der ehemaligen Kirche, noch heute an das ehemalige Kloster. [5]

Erhebung in den Adelsstand

 
Wappen verliehen von Kaiser Ferdinand III in Wien am 25 April 1656 an Johann Conrad von Winterscheidt

Am 25. April 1656 verlieh in Wien Kaiser Ferdinand III den Adelstitel an Johann Conrad von Winterscheidt mit Titelverleihung und Namensnennung „Johann Conrad von Winterscheidt zum Kirschhof“. Diese Erhebung in den Adelsstand erfolgte in Anbetracht der militärischen Verdienste der Brüder Johann von Winterscheidt und Johann Conrad von Winterscheidt. Der Adelsbrief enthält die Verleihung des Wappens, die zukünftigen adligen Freiheiten in Bezug auf Gerichts- und Steuerlasten sowie die  Zusage des kaiserlichen Schutzes. Johann Conrad erhielt alle adligen Prädikate und Ritterlichen Freiheiten. Die Freiheiten wurden auf männliche als auch weibliche Nachkommen ausgedehnt, samt allen seinen ehelichen Leibs Erben und derselben Erben, männlichen und weiblichen Personen. [6]

Ehe und Nachkommen

Johann Conrad heiratete vor 1660 Rosina Elisabeth von Schyrle (* um 1635 in Bolchen (Boulay); † 1699 in Würzburg). [7]

Sie hatten drei Söhne, von denen zwei kinderlos blieben. [8]

  • Johann Phillip (* vor 1660; † 1725) dreimal verheiratet aber ohne Kinder
  • Johann Albert (* vor 1660; † um 1700 in Kirschhof – Eiweiler – Heusweiler) oo Maria Dorothea Michler (* 1654 in Herchenbach; † um 1720 in Kirschhof)
  • Sohn

Aus der Ehe von Johann Albert mit Maria Dorothea Michler gingen drei Söhne und fünf Töchter hervor. Die Söhne Georg Christophel, Johann Philipp und ein namentlich nicht bekannter Sohn blieben ohne Nachkommen, so dass die Erbfolge an die weibliche Linie überging. [9]

Von den fünf zwischen 1685 und 1700 geborene Töchtern blieben drei in Kirschhof ansässig: Magdalena († 17. Februar 1760 in Kirschhof), Maria Philippina († 1750 in Kirschhof) und Anna Katharina († 5. Januar 1779 in Kirschhof). Diese Töchter heirateten Bauern aus der Umgebung: Magdalena vermählte sich mit Thomas Weyl, Maria Philippina mit Matthias Zapp, und Anna Katharina mit Jakob Müller, der Gutsverwalter auf dem Kirschhof war. [10]

Die zwei anderen Töchter verließen ihre alte Heimat. Margaretha heiratete Georg Uhl und verließ das Gebiet von Nassau-Saarbrücken. Anna Maria, die nach 1761 starb, heiratete am 27. November 1725 Johann Anton Zanßy (Charles Antoine Zoisel, genannt Quency-Sency). Ihre Kinder wurden in Bolchen (Boulay) getauft. [11]

Literatur

  • Bernd Loch:  Geschichte dreier Dörfer  Eiweler - Hellenhausen - Kirschhof   (Heusweiler 1998)
  • Gert Heil:  Vorfahren des Kapitäns der Reichsarmee Freiherr Johann Albert von Winterscheidt zum Kirschhof - Heimatkundlicher Verein Gersweiler-Ottenhausen e.V., 2009
  • Gert Heil: Vorfahren des Jeremias Schyrle - Heimatkundlicher Verein Gersweiler-Ottenhausen e.V., 2021.

Einzelnachweise

  1. Gert Heil: Vorfahren des Kapitäns der Reichsarmee Freiherr Johann Albert von Winterscheidt zum Kirschhof. Heimatkundlicher Verein Gersweiler-Ottenhausen e.V, Gersweiler 2009, S. 72–75.
  2. Gert Heil: Vorfahren des Kapitäns der Reichsarmee Freiherr Johann Albert von Winterscheidt zum Kirschhof. Heimatkundlicher Verein Gersweiler-Ottenhausen e.V, Gerswweiler 2009, S. 79.
  3. Gert Heil: Vorfahren des Kapitäns der Reichsarmee Freiherr Johann Albert von Winterscheidt zum Kirschhof. Heimatkundlicher Verein Gersweiler-Ottenhausen e.V, Gersweiler 2009, S. 79.
  4. Bernd Loch: Geschichte dreier Dörfer Eiweler - Hellenhausen - Kirschhof. Eigenverlag, Heusweiler 1998, S. 122.
  5. Bernd Loch: Geschichte dreier Dörfer Eiweler - Hellenhausen - Kirschhof. Eigenverlag, Heusweiler 1998, S. 122.
  6. Bernd Loch: Geschichte dreier Dörfer Eiweler - Hellenhausen - Kirschhof. Eigenverlag, Heusweiler 1998, S. 119.
  7. Bernd Loch: Geschichte dreier Dörfer Eiweler - Hellenhausen - Kirschhof. Eigenverlag, Heusweiler 1998, S. 121.
  8. Bernd Loch: Geschichte dreier Dörfer Eiweler - Hellenhausen - Kirschhof. Eigenverlag, Heusweiler 1998, S. 123.
  9. Bernd Loch: Geschichte dreier Dörfer Eiweler - Hellenhausen - Kirschhof. Eigenverlag, Heusweiler 1998, S. 123.
  10. Bernd Loch: Geschichte dreier Dörfer Eiweler - Hellenhausen - Kirschhof. Eigenverlag, Heusweiler 1998, S. 123.
  11. Bernd Loch: Geschichte dreier Dörfer Eiweler - Hellenhausen - Kirschhof. Eigenverlag, Heusweiler 1998, S. 124.