Chioniten

spätantike Nomadengruppe in Zentralasien
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Die Chioniten oder Khioniten (auch bekannt als Rote Hunnen) bekamen ihren Namen vom mittelpersischen Wort xiyon ("Hunne") und waren ein Stamm hunnischer Herkunft. Sie waren ursprünglich Teil der einstigen "Turan-Hunnen".

Die Chioniten werden zur Zeit von Schapur II. (309-79) von den Persern erwähnt. Der Grieche Priskos verzeichnet für diesen Zeitraum jedoch die Kidariten, die dieselbe Region wie die Chioniten besiedeln hätten.

Im Jahr 350 griffen die Chioniten Schapur II. an und ab 360 waren sie mit einiger Sicherheit die neuen Herren Baktriens. Auch die Gupta mußten sich mehrmals mit den Chioniten auseinandersetzen.

Die Chioniten werden als hunnisch bezeichnet. Man bemerkt aber daß sie laut einer römischen Quelle wie die Kang-kü (Sogder) ihre Toten verbrannt hätten, was auf eine Vermischung mit älteren Gruppen hindeutet.

Die Chioniten wurden gegen 450 von den Hephthaliten abgelöst, wobei die Datierung hier umstritten ist. (Es ist unklar, ob Feldzüge gegen die Sassaniden Bahram V. und Yazdegird II. noch den Chioniten oder schon den Hephthaliten zuzuschreiben sind.)