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Tram Trains, auch Zweisystemdtadtbahn oder Regionalstadtbahn genannt, sind Fahrzeuge, die sowohl unter 750 Volt Gleichstrom mit der BOStrab als Straßenbahn als auch unter 15 kV Wechselstrom mit der EBO als Eisenbahn verkehren können. Den ersten Tram Train gab es 1992 in Karlsruhe, weshalb dieses Nahverkehrssystem auch als Karlsruher Modell bezeichnet wird.

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Entstehung und Entwicklung
Nachdem 1984 eine Straßenbahn der AVG erstmals unter 750 Volt auf einer Eisenbahnstrecke der DB unter der EBO verkehrte, kam die Idee auf, ein Fahrzeug zu entwickeln, das sowohl unter 750 Volt Gleichstrom als auch unter dem bei Eisenbahnen verwendeten 15 kV Wechselstrom fahren kann, zu entwerfen, damit nahe an Karlsruhe liegende Städte und Gemeinden an die Karlsruher Innenstadt angeschlossen werden können. Jetzt fehlte nur noch ein geeignetes Fahrzeug, das die oben genannten Angaben besitzt. Dafür bekam die Albtal-Verkehrsgesellschaft unter der Führung von Doktor Dieter Ludwig 1986 Unterstützung vom Bundesministerium für Forschung und Technologie. Gemeinsam mit diesem baute die AVG 1986 in einen bereits bestehenden Stadtbahnwagen die nötigen Einrichtungen ein. Doch damit der jetzt entstandene Prototyp der Stadtbahnwagen auch zwischen 750 Volt und 15 kV wechseln konnte, wurde zwischen dem Betriebshof West der Verkehrsbetriebe Karlsruhe und der Strecke der DB eine Verbindungsstrecke errichtet und an dieser die erste Systemwechselstelle für eine Straßenbahn zwischen 750 V und 15 kV in Betrieb genommen. Schon nach enigen Wochen wurden die ersten Versuchsfahrten unternommen und so entwickelte sich der berühmte Karlsruher Zweisystemstadtbahnwagen. Eine weitere untersuchte Variante war ein Batteriebetrieb. Dabei war die Idee, den Akku in der Innenstadt von Karlsruhe aufzuladen und in der Region mit diesem Strom zu fahren. Obwohl auch diese Variante bei der Erprobung keine Mängel aufwies, wurde sie aufgrund der teuren Batterien sowie der geringen Reichweite von circa 20 Kilometern nicht weiterverfolgt.
Ab 1990 wurde die als geeignet scheinende Kraichgaubahn für den Stadtbahnverkehr umgerüstet. Da schon einige Zweisystemfahrzeuge des Typs GT8-100C/2S im Jaur 1991 ausgeliefert wurden, die Kraichgaubahn bis Bretten aber noch nicht fertig war, wurden die Zweisystemfahrzeuge im Testbetrieb zwischen Karlsruhe und Pforzheim auf einer reinen Eisenbahnstrecke eingesetzt. Die Züge waren durch die schnelle Beschleunigung immer sehr pünktlich am Ziel und mussten ihre planmäsige Abfahrtszeit abwarten. Bei diesem Testbetrieb konnten auch noch die "Kinderkrankheiten" der Zweisystemfahrzeuge erkannt und behoben werden.
Am 25. September 1992 wurde dann die erste Zweisystemstadtbahnlinie der Welt eröffnet. Die damals noch als "B" bezeichnete Linie verkehrte zwischen Karlsruhe Innenstadt und Bretten-Gölshausen. Nach dieser Inbetriebnahme stiegen die Fahrgastzahlen sehr rasch in die Höhe, sodass der Fahrplan schon nach kurzer Zeit vergrößert werden musste. Dadurch konnte die AVG nicht mehr die Strecke zwischen Karlsuhe Hauptbahnhof und Pforzheim bedienen - zum Ärger der dort fahrenden Fahrgäste. Erst ab dem 31.05.1997 ging diese Strecke wieder unter dem Namen S5 und mit einer Verknüpfung in die Karlsruher Innenstadt sowie nach Wörth in Betrieb durch die AVG.
Stadtbahnnetz Karlsruhe
-> Hauptartikel: Stadtbahn Karlsruhe
Nachdem 1992 die erste Stadtbahnlinie in Betrieb genommen wurde, gingen schnell weitere Strecken in Betrieb, sodass die Albtal-Verkehrsgesellschaft heute ein über 500 Kilometer langes Streckennetz besitzt. Zum Beispiel befährt die Stadtbahnlinie S8 die Murgtalbahn nach Freudenstadt.
Zweisystemfahrzeuge der AVG
Die Albtal-Verkehrsgesellschaft besitzt drei Generationen von Stadtbahnwagen, eine vierte ist nach der Ausschreibung des VDV TramTrain geplant.
GT8-100C/2S
Der GT8-100C/2S ist die erste Zweisystemstadtbahn weltweit. Die Züge wurden ab 1991 ausgeliefert. Diese Fahrzeige sind komplett hochflurig und werden nach der kompletten Auslieferung der neuen VDV TramTrains aus dem Betrieb gehen. Da die Fahrzeuge nicht durch den Stadtbahntunnel fahren dürfen, verkehren sie heutzutage hauptsächlich auf den Linien S31 und S32 zwischen Karlsruhe Hauptbahnhof und Menzingen bzw. Odenheim.
GT8-100D/2S-M
Der GT8-100D/2S-M ist eine Weiterentwicklung des GT8-100C/2S. Das größte Merkmal ist, dass der GT8-100D/2S-M jeweils zwischen den beiden Türen einen 55 Zentimeter hohen Mittelflurbereich besitzt, in dem ein großzügiger Mehrzweckbereich sowie einige Sitzplätze sind. Dei Triebwagen 900 bis 922 besitzen eine Toilette, da bei Reisezeiten von circa 3 Stunden auf der Murgtalbahn dies der Albtal-Verkehrsgesellschaft als wichtig erscheint. Das Baujahr dieser Fahrzeuge ist ab 1997.
ET 2010
Der ET 2010 ist ads neuste Fahrzeug der AVG. Diese Fahrzeuge wurden ab 2013 ausgeliefert. Sie besitzen wie die GT8-100D/2S-M einen mittelflurigen Mehrzweckbereich und eine Toilette gehört zur festen Ausstattung. Außerdem wurde zum Beispiel durch eine Klimaanlage der Komfort für die Fahrgäste ausgebaut.
Weitere TramTrain-Betreiber
Nachdem 1992 in Karlsruhe die erste Zweisystemstadtbahn in Betreib ging wurden vor allem in Deutschland und Frankreich weitere TramTrain-Netze aufgebaut. Zum Beispiel in Chemnitz, Saarbrücken, Kassel oder in Mulhouse in Frankreich bestehen heute schon Betriebe von Zweisystemstadtbahnen.
Literatur
- Bindewald, Klaus: Die Albtal-Verkehrs-Gesellschaft - weltweit vorbildliches Nahverkehrssystem; Hrsg. AVG; Ubstadt-Weiher, 2007