Schonen

historische Provinz in Südschweden
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Schonen (schwedisch Skåne; lateinisch Scania) ist eine Landschaft im Süden Schwedens, die lange zu Dänemark gehörte.

Die Hauptstadt des Verwaltungsgebietes (Län) Skåne län, das Schonen umfasst, ist Malmö, weitere wichtige Städte sind: Kristianstad, Lund, Helsingborg, Landskrona, Trelleborg und Ystad.

Geographie und Geologie

Die südlichste Landschaft Schwedens ist eine überwiegend flachwellige Halbinsel, die schwere, nährstoffreiche Tonböden aufweist. Dies hat die Kulturlandschaft zu einem der ergiebigsten Agrargebiete Nordeuropas gemacht. Jahrhundertelang war Schonen - bedingt durch die dänische Expansionspolitik - die Kornkammer Dänemarks und daher auch vom schwedischen Nachbarn stets begehrt und im 17. Jahrhundert erobert. Selbst heute noch decken die Felder des vielfarbigen Flickenteppichs (Selma Lagerlöf) gut 30 % des schwedischen Agrarbedarfs. Im nordöstlichen Teil der Region wird das Landschaftsbild hingegen wieder schon von den überall in Schweden typischen bewaldeten Anhöhen aus Gneis und Granit geformt. Mitten durch Schonen verläuft die so genannte Bruchzone, welche das geologische Ur-Europa des Nordens vom eigentlichen, jüngeren Mitteleuropa trennt. Die Hügel in Nordschonen sind durch diese geologische Bruchzone bedingt und trennen Schonen von den nördlicheren Landschaften. Der bekannteste dieser Hügel ist der Hallandsåsen.

Geschichte

Die zahlreichen bronzezeitlichen Grabhügel in Schonen lassen darauf schließen, dass das Gebiet schon früh eine hohe Bevölkerungsdichte aufwies. Die Hügel stammen aus der Zeit von 1800 bis 500 v. Chr.. Älteste Grab- und Wohnstättenfunde in der Nähe von Trelleborg wurden auf ca. 5000 v. Chr. datiert.

Schonen gehörte, wie auch die schwedischen Landschaften Blekinge und Halland, ursprünglich zu Dänemark. Zusammen mit der Insel Bornholm war für diese Gebiete auch der Begriff Skåneland gebräuchlich. Schon unter Harald Blauzahn, der im 10. Jahrhundert das Christentum einführte und dadurch ein dauerhaftes gesamtdänischen Königreich schaffte, war Schonen ein Teil von Dänemark. Dies ist darauf zurückzuführen, dass der Öresund mit den damaligen Verkehrsmitteln deutlich leichter zu durchqueren war, als die dichten småländischen Wälder. Als kulturelles Zentrum des dänischen Reiches beherbergte Schonen 10601066 sogar zwei rivalisierende Bischöfe: Den Engländer Henrik in Lund und den deutschen Egino in Dalby. Als Henrik starb, und Dänemark gleichzeitig die Verbindung mit dem Danelag in England verlor, zog Egino nach Lund, um dort das Amt zu übernehmen. 1103 wurde Lund Erzbischofssitz für ganz Skandinavien.

Schonen ging 1658 im Frieden von Roskilde zusammen mit Blekinge und Halland endgültig an Schweden.

Sprache

Amts- Umgangssprache in Schonen ist Schwedisch. Die meisten Schoner sprechen jedoch mehr oder weniger stark Dialekt. Die in Schonen gesprochenen Dialekte weisen Merkmale sowohl der dänischen als auch der schwedischen Sprache auf. Näheres hierzu findet sich unter dem Stichwort: schonische Sprache

Kultur

  • Seit 1666 beherbergt Lund auch eine Universität.
  • Durch die Kriminalromane des eigentlich aus Härjedalen stammenden, anerkannten Autors Henning Mankell, die meist im Umfeld von Ystad spielen, wurde Schonen auch literarisch bekannter, obwohl er die Winter meist als grau, nass und deprimierend beschrieb. Auch Maj Sjöwall und Per Wahlöö waren hauptsächlisch in Schonen wirksam, wo deren bekanten Kriminalromane oft teilweise spielen.
  • An der Küste, bei Kåseberga östlich von Ystad, liegt Ales Stenar, die größte Steinsetzung Skandinaviens.

Landschaftssymbole

  • Blume: Magerite
  • Vogel: Rotmilan
  • Tier: Rothirsch
  • Fisch: Aal

Statistik

  • Bevölkerung: 1.136.571 (31.12.2001)
    • davon Ausländer: 64.437
  • Fläche: 11.346 km²
    • Landwirtschaftlich genutzt: 5.607 km² (49,4%)
    • Bewaldet: 3.825 km² (33,7%)
  • Bevölkerungsdichte: 103 Bewohner/km²
  • Arbeitslosenquote: 6,7%

Siehe auch: Skåne län