Die Golfanlagen Weiland ist der größte Betreiber von Golfplätzen in Deutschland. Die Firma ist eine GmbH mit Sitz in Mannheim und gehört zusammen mit der Grünbau Landschaftsgestaltung GmbH, der Erdenwerk Mannheim GmbH und der Karl Weiland GmbH zur Weiland Gruppe. Diese beschäftigt insgesamt 135 Mitarbeiter und verfügt über eine gemeinsame Geschäftsführung.
Golfanlagen Weiland | |
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Die Golfanlagen Weiland, die sich nach eigenen Angaben zum Hauptgeschäft der Gruppe entwickelt hat, wurde 1996 von dem Landschaftsarchitekten Dr. Hermann Weiland (* 1949) gegründet und betreibt Golfanlagen in Hessen, Rheinland-Pfalz, Baden-Württemberg und im Saarland. Die ersten Anlagen hat Weiland schon vor Gründung seiner Firma zu Beginn der 90er Jahre geplant.
Konzept
Dr. Hermann Weiland nennt sich Erfinder des Rotationsgolf-Konzepts. Diesen Begriff ließ er sich durch eine Wortmarke beim Deutschen Patent- und Markenamt in München schützen.
Das Konzept versteht sich als eine Alternative zur traditionellen Mitgliedschaft in einem Golfclub, die, auf Lebenszeit angedacht, neben dem Jahresmitgliedsbeitrag häufig eine einmalige Aufnahmegebühr von mehreren tausend Euro verlangt, andererseits aber nur Spielrecht auf einem einzigen Golfplatz - dem „clubeigenen“ - gewährt. Die Mitgliedschaft in einem zur Weiland-Gruppe gehörigen Club bedeutet hingegen Spielrecht auf allen von der Firma betriebenen Anlagen, auf denen beliebig abwechselnd - sozusagen „rotierend“ - ohne Greenfee zu zahlen gespielt werden kann.
Das einheitliche Modell für Einzel- und Paar-Mitgliedschaften mit einer 12-monatigen beiderseitigen Kündigungsfrist sieht monatlich zahlbare Beiträge (für Jugendliche 25 % des regulären Einzelbetrags) vor; bei Vertragsabschluss fällt eine geringfügige „Einschreibegebühr“ an.
Bis 2005, als vier Golfplätze zum Verbund gehörten, vermarktete Weiland das Konzept unter dem Motto Pay one play four. Mit der Erweiterung auf sieben Anlagen im Jahr 2006 änderte er das Motto in Pay one play more.
Obwohl der Jahresmitgliedsbeitrag bei Weiland deutlich höher liegt als der durchschnittliche Jahres-Clubbeitrag vergleichbarer etablierter Anlagen, war das Konzept bei vielen jungen Golfern und Familien erfolgreich, die diesen Sport im 21. Jahrhundert für sich entdeckt haben. Als Vorteile werden die Mobilität und Flexibilität des Rotationsprinzips geschätzt. Traditionell eingestellte Golfer beklagen hingegen die Überlastung der expandierenden Resort-ähnlichen Anlagen, die eine zunehmende Anonymisierung der Golfergemeinschaft und einen Niedergang des konventionellen sozialen Clublebens zur Folge habe.
Golfanlagen
Zwischen 1991 und 2006 hat Hermann Weiland vier Golfplätze als erweiterte 27-Loch Resort-Anlagen konzipiert und gebaut. Zu allen Anlagen gehören jeweils ein Kurzplatz für Anfänger ohne Platzerlaubnis, Übungsanlagen und gastronomische Einrichtungen. Die Plätze befinden sich
- auf freiem Feld bei Biblis-Wattenheim mit künstlichen Seen und sandigen waste areas, teilweise flankiert von Felsformationen und Skulpturen (27 Loch, 1996 fertig gestellt),
- inmitten einer als Lehrpfad konzipierten Weinreben- und Obstbaum-Anpflanzung am Ortseingang von Dackenheim an der Deutschen Weinstraße (27 Loch, 1995, erweitert 2004/2005),
- auf dem ehemaligen Hofgut Dreihof bei Landau in der Pfalz (27 Loch, 1993-1999),
- auf dem vormaligen französischen Truppenübungsplatz bei St. Wendel (27 Loch, 2003-2006); die hügelige, von Wald umgebene Landschaft ist hier weitgehend naturbelassen, und ehemalige Bastionen wurden begrünt und integriert.
Außerdem wurde 2006 an der Rheingoldhalle Mannheim ein 9 Loch Kurzplatz mit Driving Range eröffnet.
Per 2006 hat die Golfanlagen Weiland GmbH folgende schon zuvor bestehende Anlagen übernommen:
- Golfplatz am Hof Gräbenbruch bei Gernsheim (18 Loch, 9 Loch Kurzplatz)
- Golfpark am Bachgrund bei Büttelborn-Worfelden (9 Loch, Ausbau auf 27 Loch bis voraussichtlich Ende 2007)
Zusätzlich besteht eine Partnerschaft mit einer Indoor-Übungsanlage bei Mannheim.
Die Übernahme bzw. der Bau weiterer Anlagen ist geplant, als Standorte avisiert sind Limburg und Hetzbach.
Quellen
- Golf in Hessen, Zeitschrift des Hessischen Golfverbands und der PGA of Germany, Heft 1/2006, S. 19.
- Fore, die Firmenzeitschrift der Golfanlagen Weiland, Nr. 12. Lorsch, 3/2006.