Das Gewandhaus in Leipzig war ursprünglich ein Messehaus der Tuch- und Wollwarenhändler. In ihm erklang erstmals am 25. November 1781 ein Konzert. Dieses Haus gab dem Gewandhausorchester, dessen Wurzeln bis auf 1743 zurückgehen, seinen Namen.
Etwa 100 Jahre später entstand im Musikviertel ein neues Gewandhaus, das nur für Konzerte genutzt wurde. Es wurde 1944 durch Bomben zerstört. Wenige Jahre zuvor hatten die Nazis das davor stehende Denkmal für Felix Mendelssohn Bartholdy des Bildhauers Werner Stein (1892 enthüllt) bei Nacht und Nebel vernichtet. Mendelssohn Bartholdy war Gewandhauskapellmeister gewesen und hatte das Leipziger Konservatorium, heute Hochschule für Musik, gegründet.
Nach dem 2. Weltkrieg musste sich daher das Gewandhausorchester eine neue Bleibe suchen. Ab 1947 fanden die Gewandhauskonzerte in der Kongresshalle am Zoologischen Garten statt. Am 20. Januar 1977 konnte die Grundsteinlegung für ein Neues Gewandhaus in der Stadtmitte am Augustusplatz erfolgen. Das Eröffnungskonzert unter der Leitung des damaligen Gewandhauskapellmeisters Kurt Masur fand am 8. Oktober 1981 statt. Kurt Masur hatte sich sich verdienstvoll in der Wende 1989 eingesetzt.
Wenn man von Leipzig als Musikstadt spricht, hat man auch immer das Gewandhausorchester im Sinn. Viele bedeutende musikalische Werke fanden durch das Orchester ihre Uraufführung, hervorragende nationale und internationale Solisten traten im Gewandhaus auf, berühmte Kapellmeister leiteten das Orchester. Hier seien einige Gewandhauskapellmeister aufgeführt:
- 1835-1847 Felix Mendelssohn Bartholdy
- 1895-1922 Arthur Nikisch
- 1922-1928 Wilhelm Furtwängler
- 1929-1933 Bruno Walter
- 1934-1945 Hermann Abendroth
- 1949-1962 Franz Konwitschny
- 1964-1968 Václav Neumann
- 1970-1996 Kurt Masur
- seit 1998 Herbert Blomstedt