Die Fuge ist eine musikalische Form.
Eine Fuge wird aus einem Thema, dem so genannten Dux entwickelt, das von einer Stimme begonnen wird. Der Dux wird von der zweiten einsetzenden Stimme mit dem so genannten Comes beantwortet, einer leichten Abwandlung des Themas. Diese Abwandlung ist nötig, da eine wörtliche Wiederholung meist aus der Tonart hinausführen würde. Während die zweite Stimme das Thema übernimmt, bildet die erste Stimme dazu den Kontrapunkt, eine Gegenstimme. Zumeist sind Fugen drei- oder vierstimmig, so dass dritte und vierte Stimme dann nacheinander wieder mit dem Dux und dem Comes einsetzen, während die anderen Stimmen ihre Kontrapunkte fortführen. Es gibt aber auch Fugen mit einer noch größeren Anzahl von Stimmen.
Besonders kunstvoll innerhalb einer Fuge ist die Engführung, in der alle Stimmen mit ihrem Thema kurz hintereinander einsetzen. Dazu muss natürlich das Thema so geschickt gewählt werden, dass sich sinnvolle Zusammenklänge ergeben.
Abschnitte der Fuge, die kein thematisches Material enthalten, werden Zwischenspiele genannt.
Ein Kanon ist eine einfache Form der Fuge.
Mit den Werken von Johann Sebastian Bach erreichte die Fuge ihren Höhepunkt. In seinem zweibändigen Werk Das wohltemperierte Klavier gibt es Fugen für alle Tonarten. Das letzte große Werk Bachs war Die Kunst der Fuge, die in einer unvollendeten Fuge über seinen Namen (b-a-c-h) gipfelt.
- Eine Fuge ist auch ein schmaler Zwischenraum, insbesondere zwischen Fliesen oder Mauersteinen