Wappen | Karte |
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Deutschlandkarte, Position von Bechtsrieth hervorgehoben |
Basisdaten | |
Bundesland: | Bayern |
Regierungsbezirk: | Oberpfalz |
Landkreis: | Neustadt a.d.Waldnaab |
Geografische Lage: | Vorlage:Koordinate Text Artikel |
Höhe: | 452 m ü. NN |
Fläche: | 4,78 km² |
Einwohner: | 1.059 (30. Juni 2005) |
Bevölkerungsdichte: | 221 Einwohner je km² |
Postleitzahl: | 92699 |
Vorwahl: | 0961 |
Kfz-Kennzeichen: | NEW |
Gemeindeschlüssel: | 09 3 74 170 |
Gemeindegliederung: | 2 Ortsteile |
Adresse der Gemeindeverwaltung: |
Hauptstr. 29 92699 Bechtsrieth |
Website: | www.bechtsrieth.de |
Politik | |
Bürgermeister: | Hans Götz (Gemeinschaftsliste) |
Bechtsrieth ist eine Gemeinde im Oberpfälzer Landkreis Neustadt a.d.Waldnaab und Mitglied der Verwaltungsgemeinschaft Schirmitz.
Geografie
Geografische Lage
Bechtsrieth liegt im Naturpark Nördlicher Oberpfälzer Wald (Oberpfälzer Wald), ca. 4 km südöstlich von Weiden. Der alte Ortskern wird vom Gleitsbach, einem nördlichen Zufluss der Luhe durchflossen.
Ausdehnung des Gemeindegebiets
Das Gemeindegebiet erstreckt sich über die Ortsteile Bechtsrieth und Trebsau.
Nachbargemeinden
Geschichte
Bechtsrieth wird erstmals im 14. Jahrhundert als "Berchtholdsrieth" urkundlich erwähnt. Die Namensendung "-rieth" bzw. "-reuth", die mit dem Wort "Rodung" zusammenhängt, deutet darauf hin, dass Bechtsrieth im Rahmen des großen Landausbaus, der vom 11. bis zum beginnenden 13. Jahrhundert am Oberlauf der Naab und ihren Seitenläufen durchgeführt wurde, als Rodungssiedlung angelegt wurde. Der am Gleitsbach, einem Zufluss der Luhe, gelegene Ort war damit wohl eine Rodung, die von einem Berthold geleitet wurde. Solche Rodungsleiter führten meist im Auftrag des Landesherrn siedlungswillige Bauern in bisher ungenutzte Gebiete. Die Landesherren waren an der Erschließung ihrer Ländereien stark interessiert, da mehr landwirtschaftliche Flächen größere Ernteerträge und damit höhere Steuereinnamen bedeuteten.
Die nördliche Oberpfalz war zumindest vor Ankunft der ersten deutschen bzw. bajuwarischen Siedler, wahrscheinlich aber auch noch während der ersten Jahre und Jahrzehnte der Rodungsarbeiten, von großräumig verteilten slawischen Siedlungsinseln durchsetzt. Darauf verweisen z.B. die Namen des Gleitsbaches sowie des Nachbardorfes Trebsau, die nach dem Erlanger Professor Ernst Schwarz slawischen Ursprungs sind. Im Laufe der Jahrzehnte und Jahrhunderte des Zusammenlebens ging die slawische Bevölkerung in der deutschen Bevölkerung auf.
Die Landgrafen von Leuchtenberg hatten lange Zeit Güter und Rechte in dem Ort. Um die Mitte des 16. Jahrhunderts besaßen die Landgrafen in Bechtsrieth 6 Höfe und 2 Lehen. Um die Mitte des 18. Jahrhunderts bestand Bechtsrieth aus 26 Anwesen und einem Hirtenhaus. Neben den Bauern gab es einen Müller, einen Weber, einen Schneider und einen Hirten. Im Jahr 1808 wurde aus dem Dorf Bechtsrieth, dem Dorf Trebsau und der Einöde Trebsauermühle ein Steuerdistrikt gebildet.
Der Gemeindeteil Trebsau war ein Landsassengut mit dem Recht auf die niedere Gerichtsbarkeit. Der Adelssitz war im 18. Jahrhundert bis zur Mitte des 19. Jahrhunderts im Besitz der Familie von Preisling. Auf deren Wappen geht auch der Phönix in der vorderen Schildhälfte des heutigen Gemeindewappens zurück.
Die im Jahr 1821 gegründeten politischen Gemeinden Bechtsrieth (mit einer damaligen Bevölkerung von 30 Familien) und Trebsau (mit einer damaligen Bevölkerung von 23 Familien) wurden 1854 zur Gemeinde Bechtsrieth zusammengeschlossen.
Nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs erfuhr die Bevölkerungszahl Bechtsrieths einen erheblichen Zuwachs. Zunächst siedelten sich in der sogenannten Alten Siedlung viele Vertriebene an. Seit der Mitte der 1960er Jahre wurde Bechtsrieth als Wohnort für Berufspendler, v.a. nach Weiden, sehr beliebt, was zu einer Ausweitung insbesondere der östlichen Wohngebiete führte. Nach wie vor gibt es mehrere landwirtschaftliche Betriebe in dem Ort.
Religionen
Bechtsrieth und Trebsau bilden zusammen eine Filialgemeinde der katholischen Pfarrgemeinde Schirmitz.
Eingemeindungen
Am 1. Januar 1978 wurden Bechtsrieth und Trebsau mit Irchenrieth zur Gemeinde Irchenrieth zusammengeschlossen. Seit 1. Januar 1994 ist Bechtsrieth nach einem Bürgerentscheid wieder eine eigenständige Gemeinde mit den Teilorten Bechtsrieth und Trebsau.
Wappen
Gespalten von Blau und Silber, vorne ein aus roten Flammen emporsteigender silberner Phönix, hinten ein blauer Balken. Der Phönix in der vorderen Schildhälfte ist aus dem Wappen der Familie von Preisling übernommen, die von 1706 bis 1848 das Landsassengut bzw. Patrimonialgericht Trebsau innehatte. Symbolisch erinnert der Phönix auch an das Wiedererstehen der Gemeinde Bechtsrieth zum 1. Januar 1994, nachdem die Gemeinde jahrelang und schließlich mit Erfolg gegen den 1978 im Zuge der Gebietsreform durchgeführten Zusammenschluss mit Irchenrieth gekämpft hatte. Das hintere Feld, in Silber ein blauer Balken, zeigt das Wappen der Leuchtenberger, zu deren Hoheitsgebiet, der Landgrafschaft Leuchtenberg, das Gemeindegebiet vom Mittelalter bis in das 17. Jahrhundert gehört hatte.
Kultur und Sehenswürdigkeiten
Bauwerke
Die in den 1930er Jahren erbaute Kirche St. Josef ist die Pfarrkirche der zur katholischen Pfarrgemeinde Schirmitz gehörenden Filialgemeinde Bechtsrieth.
Naturdenkmäler
Der östlich von Bechtsrieth auf Weidener Stadtgebiet gelegene Dreifaltigkeitsberg, auf dem sich auch eine gleichnamige Kapelle befindet, ermöglicht einen herrlichen Ausblick über das Gemeindegebiet sowie die Auenlandschaft des nahegelegenen Naabtals.
Sport
- Turnhalle und Sportplatz
- Turnverein Bechtsrieth
Regelmäßige Veranstaltungen
- Crosslauf
Wirtschaft und Infrastruktur
Verkehr
Bechtsrieth liegt unmittelbar an der Bundesstraße Vorlage:Link-Bild-Inline (Würzburg - Bamberg - Weiden - Cham), der in diesem Streckenabschnitt die alte Bayerische Ostmarkstraße sowie die touristische Glasstraße folgen. Über die ca. 7 km entfernte Anschlussstelle 25 (Weiden-Süd) der Bundesautobahn Vorlage:Link-Bild-Inline (Hof - Weiden - Regensburg - Kiefersfelden) ist Bechtsrieth an das überregionale Fernstraßennetz angeschlossen. Die Buslinie 11 des regionalen ÖPNVs, die zwischen Weiden und Leuchtenberg/Oberviechtach verkehrt, gewährleistet über den Bahnhof Weiden zudem die Anbindung an das Eisenbahnnetz.
Bildung
In Bechtsrieth befinden sich der in Trägerschaft der Arbeiterwohlfahrt geführte Kindergarten Rasselbande sowie eine 4-klassige Grundschule, die auch von den Kindern aus der Nachbargemeinde Irchenrieth besucht wird.