Straßburg
Vorlage:Infobox französische Gemeinde Straßburg (frz. Strasbourg [ ], elsässische Aussprache Schdroosburi) ist die historische Hauptstadt des Elsass, einer im Nordosten Frankreichs gelegenen Region. Die Stadt ist Hauptstadt der Region Elsass sowie Präfektur des Départements Unterelsass (Bas-Rhin). Die Präfektur verwaltet auch die beiden Arrondissements Strasbourg-Campagne und Strasbourg-Ville (von 1871 bis 1919 die Kreise "Straßburg (Land)" und "Straßburg (Stadt)"), sie bestehen aus 8 bzw. 10 Kantonen. Straßburg ist Kernstadt und größte Gemeinde im Elsass, in Bas-Rhin und im Stadtverband Straßburg (CUS).
Geographie
Die Stadt liegt am Fluss Ill, die sich im Stadtgebiet verzweigt. Auf der von beiden Illarmen umflossenen Grande Île (Große Insel) liegt die historische Altstadt. Die östlichen Stadtteile mit dem Hafen grenzen an den Rhein. Am gegenüberliegenden östlichen Rheinufer liegt auf deutscher Seite die Stadt Kehl. Straßburg ist der Endpunkt des Rhein-Marne-Kanals.
Geschichte
Straßburg wurde unter dem römischen Kaiser Augustus als Argentoratum gegründet. Es war zunächst ein militärischer Außenposten in der Provinz Germania Superior. Straßburg war ab dem 4. Jahrhundert Bischofssitz und wurde im 5. Jahrhundert durch Alemannen, Hunnen und Franken erobert. 842 wurden hier die Straßburger Eide geschworen und abgesehen von Latein auch in den Sprachen der jeweiligen Gefolgsleute festgehalten, in althochdeutsch und altfranzösisch, wodurch dies das älteste Dokument in einer frühen französischen Sprache darstellt. Die Sprache von Stadt und Region war damals althochdeutsch.
Freie Reichsstadt
Im Mittelalter entwickelte sich Straßburg zu einem bedeutenden Wirtschaftszentrum und war von 1262 an freie Reichsstadt. 1439 wurde der nördliche Turm des Straßburger Münsters (der südliche Turm wurde nie gebaut) fertiggestellt. Das Münster blieb bis 1874 das höchste Gebäude der Welt und gehört immer noch zu den höchsten Kirchtürmen der Welt. Zur Zeit der Reformation wurde es lutherisch. Auf dem Reichstag zu Augsburg 1530 legte Straßburg ebenfalls ein Bekenntnis zur Reformation ab. Straßburg schloss sich aber nicht den "Protestanten" der "Confessio Augustana" an, sondern legte mit Memmingen, Konstanz und Lindau ein eigenes, von Martin Bucer und Capito verfasstes Bekenntnis, die nach den vier Städten sog. Confessio Tetrapolitana ab.
Französische Herrschaft
Nach 1648 strebte Frankreich den Rhein als Grenze an, wobei die im Westfälischen Frieden gewonnene Reichsvogtei über die elsässischen Reichsstädte den eigenen Zwecken nutzbar gemacht wurde; Straßburg blieb davon jedoch zunächst ausgenommen. Erst im Rahmen der 1679 begonnenen Reunionspolitik Königs Ludwigs XIV. geriet auch Straßburg ins Visier. Nachdem die Stadt in diesem Zusammenhang im September 1681 mitten im Frieden durch die Franzosen besetzt worden war, wurde diese Änderung der Herrschaftsverhältnisse im Frieden von Rijswijk 1697 endgültig bestätigt. Protestanten wurden von öffentlichen Ämtern ausgeschlossen, das Münster wurde rekatholisiert. Die Aufhebung des Toleranzedikts von Nantes durch das Edikt von Fontainebleau im Jahr 1685, mit dem die Unterdrückung des Protestantismus in Frankreich endgültig legalisiert wurde, fand jedoch im Elsass keine Anwendung und es herrschte Religionsfreiheit, wenn auch die französische Obrigkeit bemüht war, den Katholizismus wo immer möglich zu begünstigen. Die lutherische, deutsch geprägte Universität Straßburgs bestand weiter. Außerdem war das Elsass bis 1789 als eine province à l'instar de l'étranger effectif durch eine entlang der Vogesen verlaufende Zollgrenze vom übrigen Frankreich getrennt, also zollrechtlich Ausland, während es keine Zollgrenze gegenüber dem Reich gab. Daher blieben die Stadt und ihr Umland deutschsprachig und kulturell deutsch geprägt.
1770 und 71 studierte hier Johann Wolfgang von Goethe. In diesen Jahren wurde die Stadt ein Kristallisationspunkt der literarischen Bewegung "Sturm und Drang". Jakob Michael Reinhold Lenz und Johann Gottfried von Herder lebten hier.
In der Zeit der französischen Revolution wurde die Stadt zu einem Anziehungspunkt für Republikaner aus Deutschland. Der bekannteste von ihnen ist Eulogius Schneider. In den folgenden Jahren und Jahrzehnten wurde sie zum Exil für deutsche Oppositionnelle und Revolutionäre, wie z.B. für Georg Büchner.
In Straßburg komponierte Claude Joseph Rouget de Lisle die Marseillaise.
Im deutschen Reich
1871, nach dem deutsch-französischen Krieg, wurde Straßburg vom neu gegründeten Deutschen Reich zur Hauptstadt des Reichslandes Elsaß-Lothringen erklärt. Während des Krieges selbst war Straßburg von deutschen Truppen belagert und heftig beschossen worden, wobei die Staatsbibliothek mit dem Großteil ihrer wertvollen Bestände vernichtet wurde.
Neben Metz und Köln wurde Straßburg nach 1871 zu einer der wichtigsten Festungen im Westen des Deutschen Reiches ausgebaut. Im Zuge der Stadterweiterung entstand eine moderne Umwallung, die ältere Wallabschnitte aus der französischen Zeit miteinbezog. Von den Wallanlagen sind Reste der Zitadelle von Vauban erhalten, vor allem aber große Teile der preußischen Befestigungen im Bereich des Bahnhofs. Hier sind heute noch Grabenwehren aus Eisen zu sehen, damals und heute eine absolute Seltenheit. Neben dieser inneren Umwallung entstand in weitem Umkreis um die Stadt ein Gürtel aus Forts, von denen die meisten heute noch stehen.
Politisch war die Situation nach dem Deutsch-Französischen Krieg von 1871 und der Wiedergewinnung von Elsaß-Lothringen durch das Deutsche Reich komplex. Die Mehrheit der elsässischen Bevölkerung stand 1871 einer Eingliederung in das neu gegründete Deutsche Reich ablehnend gegenüber, was sich in den Reichtagswahlen nach 1871 zeigte: die Autonomisten waren bis 1890 die führende Partei. In den Jahren nach 1871 ergab sich jedoch auf wirtschaftlicher Seite ein starker Aufschwung der Stadt Straßburg und des Elsass, was zumindest einen Teil der Bevölkerung mit der preußisch-deutschen Herrschaft versöhnte. Zur Zeit der Industrialisierung bis zum späten 19. Jahrhundert verdreifachte sich die Einwohnerzahl auf 150.000.
1872 wurde die Universität als "Kaiser-Wilhelm-Universität" (nach Wilhelm I) neu gegründet und entwickelte sich in den folgenden Jahren zu einer der bedeutendsten Hochschulen im Deutschen Reich. Außerdem ermöglichte das deutsche Verwaltungssystem, welches im Gegensatz zur zentralistischen französischen Bürokratie auch den Kommunen einen eigenen Gestaltungsspielraum beließ, auch positive Entwicklungen. Jedoch kam es immer wieder zu Krisen, weil insbesondere aus Preußen "importierte" höhere Beamte öffentlich außerordentlich unsensibel agierten. Ein Beispiel hierfür war die Zabern-Affäre.
Zwischen den Kriegen
Nach dem Ersten Weltkrieg und dem Rücktritt des Kaisers erklärte sich Elsaß-Lothringen zur unabhängigen Republik Elsaß-Lothringen, wurde aber innerhalb weniger Tage von französischen Truppen besetzt. Straßburg wurde danach gemäß dem Versailler Vertrag von 1919 wieder Frankreich zugeschlagen.
Die Annexion durch Frankreich erfolgte gemäß den 14 Punkten von US-Präsident Woodrow Wilson ohne Volksabstimmung. Als Datum der Abtretung wurde rückwirkend der Tag des Waffenstillstands (11. November 1918) festgelegt. Es erscheint fraglich, ob ein Referendum in Straßburg zugunsten Frankreichs ausgegangen wäre, da die politischen Parteien, die eine Autonomie des Elsasses oder einen Anschluss an Frankreich erstrebten, in den letzten Reichstags- und Kommunalwahlen nur noch geringe Stimmenzahlen erzielten. Vor dem Ersten Weltkrieg war Straßburg praktisch die einzige Großstadt im Deutschen Reich, in der Sozialdemokraten und Liberale maßgeblich die Kommunalpolitik bestimmten und in der unter Bürgermeister Rudolf Schwander für die damalige Zeit eine vorbildliche kommunale Sozialpolitik betrieben wurde.
Zwischen der deutschen Invasion in Polen am 1. September 1939 und der britisch-französischen Kriegserklärung am 3. September 1939 an das Deutsche Reich wurden sämtliche Einwohner Straßburgs evakuiert, wie bei allen anderen grenznahen Ortschaften auch. Bis zum Einmarsch der Wehrmachtstruppen Mitte Juni 1940 befand sich zehn Monate lang niemand in der Stadt, mit Ausnahme der kasernierten Soldaten. Straßburg blieb bis 1944 von der Wehrmacht besetzt. Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde die Stadt aufgrund des Engagements des langjährigen Straßburger Oberbürgermeisters und Spitzenpolitikers Pierre Pflimlin zum Symbol der deutsch-französischen Aussöhnung und der europäischen Einigung.
Demographie
1684 | 1789 | 1851 | 1871 | 1910 | 1921 | 1936 | 1946 | 1954 | 1962 | 1968 | 1975 | 1982 | 1990 | 1999 | 2004 | 2005 |
---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|
22.000 | 49.943 | 75.565 | 85.654 | 178.891 | 166.767 | 193.119 | 175.515 | 200.921 | 228.971 | 249.396 | 253.384 | 248.712 | 252.338 | 264.115 | 273.100 | 275.600 |
Sehenswürdigkeiten und Baudenkmäler
Straßburgs gut erhaltene historische Altstadt Île de la Cité wird von der Ill, einem Nebenfluss des Rheins, umflossen. Sie wurde 1988 zum Weltkulturerbe erklärt. Wahrzeichen der Stadt ist das 1176-1439 erbaute romanische und gotische Straßburger Münster. Der Münsterplatz gehört zu den schönsten europäischen Stadtplätzen. Dominiert von der Westfassade des Münsters, stehen hier zahlreiche, teilweise vier- bis fünfgeschossige Fachwerkhäuser im alemannisch-süddeutschen Stil. Charakteristisch sind die steilen Dächer mit bis zu vier Dachgeschossen. An der Nordseite des Münsterplatzes steht das bekannte, reich verzierte Haus Kammerzell (siehe Bild oben).
Touristisch sehr beliebt ist das so genannte "Gerberviertel" (frz. "La Petite France") am Ufer der Ill und mehrerer Kanäle mit seinen malerischen Fachwerkhäusern, kleinen Gassen und den typischen Dachgauben. Früher lag auf dieser Insel ein Militärkrankenhaus, in der Soldaten mit der sogenannten "Franzosenkrankheit" behandelt wurden - man bezeichnete so abwertend die Syphilis zu Zeiten, als Straßburg noch nicht französisch war. Von diesem Begriff leitet sich der Name für das Viertel ab. Einer anderen Theorie zufolge leitet sich der Name von französischen Soldaten ab, die die Blätter der dort stehenden Weiden für heilsam hielten.
Der 1908 errichtete Temple neuf in der Altstadt ist die größte protestantische Kirche Frankreichs. Weitere Denkmäler aus der Zeit des deutschen Kaiserreichs sind der Bahnhof und die Universität. Die Synagogue de la Paix wurde 1958 anstelle der zerstörten alten Synagoge errichtet. Für die Konzeption des Parkplatzes und Straßenbahnhaltestelle in Hoenheim-Nord [1] erhielt Zaha Hadid den Mies van der Rohe Preis für Europäische Architektur 2003.
Siehe auch: Mimram-Brücke, Kléberplatz, Straßburger Münster, Saint-Pierre-le-Vieux Kirche
Kultur
Darstellende Kunst
- Die Opéra national du Rhin mit eigenem Ballett und Orchester, dem Orchestre Philharmonique de Strasbourg, kann mit Gastauftritten von Spitzenstars der Konzertwelt aufwarten und hat ein treues Abonnement-Publikum, das aus dem gesamten oberrheinischen Gebiet kommt.
- Der Kabarettist Roger Siffer betreibt seit 1984 sein eigenes Kabarett, das "Théâtre de la Choucrouterie", einer ehemaligen Sauerkrautfabrik, am Rande der Straßburger Altstadt. Seine Revues laufen gleichzeitig auf Französisch und auf Elsässisch in zwei Sälen. In die Choucrouterie kommen jährlich mehr als 20 000 Besucher.
Kultur um und im Münster
- Führungen durch das Straßburger Münster erschließen dem Besucher die Geschichte und Ästhetik eines architektonischen Höhepunktes der Gotik.
- Zur Weihnachtszeit bietet Straßburg einen der schönsten Weihnachtsmärkte überhaupt, den Christkindelsmärik. Zum Besuch laden ein: die Lage um das Münster, die elsässischen Spezialitäten, die riesige Weihnachtstanne aus den Vogesen auf dem Place Kléber, die von einer Arbeitsgruppe alljährlich ein anderes Dekor erhält, bis hin zu Weihnachtskonzerten in den Kirchen und dem Münster.
Museen
- Das Musée des Beaux-Arts präsentiert Gemälde alter Meister, u.a. Hans Memling, El Greco, Goya, Correggio, Rubens, Tintoretto, Veronese, Canaletto, Giotto, Van Dyck und Watteau.
- Im Musée Alsacien wird Volkskunst und Kunsthandwerk aus dem Elsass ausgestellt.
- Weithin bekannt ist das "Museum für moderne und zeitgenössische Kunst", das Musée d'Art moderne et contemporain, mit seiner markanten Pferdestatue auf dem Dach und seiner großen Sammlung von Werken von Gustave Doré, Jean Arp und Victor Brauner.
- Im Centre Tomi Ungerer ist das zeichnerische und graphische Lebenswerk des berühmten elsässischen Künstlers zu sehen. Spielzeug, Fotografien und das Familienarchiv ergänzen die einzigartige Sammlung.
- Seit 2005 bereichert das "Le Vaisseau" [2], ein Wissenschafts- und Technikzentrum für Kinder und Jugendliche zwischen 3 und 15 Jahren, die Straßburger Museumslandschaft.
- Archäologisches Museum im Palais Rohan, 2, place du Château. Das Museum bietet die älteste Geschichte des Elsass: von der Urgeschichte bis zum Anfang des Mittelalters. Die Abteilung "Das römische Elsass" bietet eine reichaltige Sammlung von Funden des 1. - 5. Jh. n. Chr.
- Musée de l'Œuvre Notre-Dame ("Frauenhausmuseum") 3, place du Château, mit Meisterwerken der Gotik und der Renaissance (Originalskulpturen, Glasfenster und Baupläne des Straßburger Münsters, Bilder von Hans Baldung und Sebastian Stoskopff); oberrheinische Kunst vom 11. bis 17. Jahrhundert.
Bildungseinrichtungen
Johannes Sturm gründete 1538 das protestantische Gymnasium, das 1556 in den Rang einer Akademie erhoben und nach und nach in eine Universität (1621) und in eine königliche Universität (1631) verwandelt wurde. Im Laufe der Französischen Revolution verschwindet die Universität. 1870 wurde sie neu gegründet und auch 1918 nach der Annexion des Elsass durch Frankreich bestätigt. Während des Zweiten Weltkriegs, als das Elsass wieder an das Deutsche Reich fiel, verließ der französischsprachige Teil die Universität Straßburg, um sich in Clermont-Ferrand niederzulassen. Während dieser Zeit führte die deutschsprachige Reichsuniversität Straßburg Forschung und Lehre fort. Nach 1945 kehrte der französischsprachige Teil nach Straßburg zurück.
Die Universität Straßburg ist in der "Europäischen Konföderation der Universitäten am Oberrhein" (EUCOR) mit den der Universität Karlsruhe, Basel, Mülhausen und der Albert-Ludwigs-Universität Freiburg verbunden. Sie verfügt wegen der kirchenrechtlichen Sonderstellung des Elsass als einzige in Frankreich über zwei staatlich finanzierte theologische Fakultäten (katholisch und protestantisch).
In den 70er Jahren des 20. Jahrhunderts wurde die Universität Straßburg aufgeteilt:
- Université Louis Pasteur (Strasbourg I)
- Université Marc Bloch (Strasbourg II)
- Université Robert Schuman (Strasbourg III) Außerdem gibt es in Straßburg das
- Centre régional des œuvres universitaires et scolaires de Strasbourg (Crous)
Straßburg ist Sitz der französischen Verwaltungshochschule ENA (École nationale d'administration).
Die größten bzw. bedeutendsten Bibliotheken Straßburgs sind:
- Bibliothèque Nationale et Universitaire
- Bibliothèque Municipale
Sport
- Der Profi-Fußballverein Racing Strasbourg spielt in der Saison 2006/07 in der zweiten französischen Liga (Ligue 2).
- Strasbourg Illkirch Graffenstaden Basket hat 2004/05 die französische Meisterschaft im Basketball gewonnen.
Partnerstädte
Persönlichkeiten
Söhne und Töchter der Stadt
In Straßburg geboren wurden:
- um 1300: Johannes Tauler, deutscher Theologe und Mystiker
- 1457: Sebastian Brant, Jurist, Schriftsteller und Humanist
- 1475: Hans Weiditz d. Ä., Bildhauer
- 1487: Johannes Bader, lutherischer Theologe und Reformator
- 1489: Jakob Sturm von Sturmeck, reformierter Bürgermeister der Stadt; evangelischer Gedenktag 30. Oktober
- 1497: Katharina Zell, Schriftstellerin der Reformation
- vor 1520: Jacob Frey, Schriftsteller
- nach 1537: Martin Montanus, deutscher Schwankdichter und Dramatiker
- 1546: Johann Fischart, Schriftsteller
- 1597: Sebastian Stoskopff, bedeutendster Stilllebenmaler seiner Zeit
- 1600: Johann Philipp Abelin, Historiker
- 1621: Albrecht Kauw gen. der Ältere, Maler
- 1643: Johann Joachim Zentgraf, Theologe
- 1689: Johann Christof Freiherr von Bartenstein, Staatsmann und Diplomat am Wiener Hof
- 1721: Henriette Karoline von Pfalz-Zweibrücken, Landgräfin von Hessen-Darmstadt
- 1724: Dagobert Graf von Wurmser, Militär
- 1740: Philipp Jakob Loutherbourg (der Jüngere), Maler
- 1747: Heinrich Leopold Wagner, Schriftsteller
- 1749: Jean Frédéric Edelmann, Komponist
- 1753: Jean-Baptiste Kléber, General der französischen Revolutionsarmee
- 1753: Franz Heinrich Ziegenhagen, Sozialutopist
- 1756: Anton Will, deutscher Veterinär-Mediziner
- 1757: Charlotte Ackermann, Schauspielerin
- 1786: Ludwig I., König von Bayern
- 1796: Georg Wilhelm von Wedekind, Forstmann
- 1810: Jean Georges Kastner, französischer Komponist und Musikschriftsteller
- 1832: Gustave Doré, Maler, Grafiker und Illustrator
- 1832: Charles Friedel, Chemiker
- 1837: Émile Waldteufel, Komponist, französischer "Walzerkönig"
- 1852: Georg Friedrich Eugen Kastner, Physiker und Erfinder des Pyrophons
- 1855: Paul Émile Appell, Mathematiker
- 1863: Hugo Becker, Cellist, Cellolehrer und Komponist
- 1873: Emil Timerding, Mathematiker
- 1875: Carl Wendling, Musiker, Direktor der Stuttgarter Musikhochschule
- 1882: Elisabeth Abegg, Lehrerin
- 1886: Wolfgang Windelband, Historiker
- 1886: Hans oder Jean Arp, Maler, Bildhauer und Dichter des Dadaismus und Surrealismus
- 1891: Charles Münch, Dirigent
- 1897: Rudolf Schwarz, Architekt
- 1900: Erich Welter, Journalist und Volkswirtschaftler
- 1906: Hans Bethe, Nobelpreisträger für Physik
- 1910: Max Bense, Philosoph, Schriftsteller und Publizist
- 1920: Camille Claus, Maler
- 1923: Marcel Marceau, Pantomime
- 1923: Germain Muller, Kulturpolitiker, Kabarettist und Dichter
- 1929: Claude Rich, Schauspieler
- 1931: Tomi Ungerer, Zeichner, Illustrator und Grafiker
- 1942: Wolfgang Huber, Bischof und EKD-Ratsvorsitzender
- 1949: Arsène Wenger, Fußballtrainer
- 1971: Yann Wehrling, Grafiker und Vorsitzender der Partei Les Verts (Die Grünen)
- 1975: Valérien Ismaël, Fußballspieler
- 1976: Armando Teixeira (Petit), Fußballspieler
- 1975 (?): Salomé Haller, Opern- und Oratoriensängerin
- 1978: Mehdi Baala, Leichtathlet
- 1982: Paul-Henri Mathieu, Tennisprofi
Andere Persönlichkeiten
Folgende Persönlichkeiten sind keine gebürtigen Straßburger, haben aber in der Stadt gelebt und gewirkt:
- Jakob Twinger von Königshofen (* 1346; † 1420), Chronist und Kanonikus der St.-Thomas-Kirche
- Johann Geiler von Kaysersberg (* 1445 in Schaffhausen - † 1510 in Straßburg), Prediger
- Hans Baldung, genannt Grien (* 1484 oder 1485 in Schwäbisch Gmünd - † 1545 in Straßburg), Maler, Zeichner und Kupferstecher
- Martin Bucer (* 1491; † 1551), Prediger und Theologe der Reformation
- Johannes Anglicus, (* 1502; † 1577), evangelischer Theologe und Kirchenliedkomponist
- Johannes Sturm (* 1507 in Schleiden/Eifel - † 1589 in Straßburg), Gelehrter und Pädagoge, Gründer des Protestantischen Gymnasiums
- Johannes Calvin (* 1509; † 1564)
- Cyriakus Spangenberg (* 1528; † 1604 in Straßburg), Theologe und Kirchenliederdichter
- Johannes Carolus (* 1543; † 1626), Gründer der ersten gedruckten, wöchentlich erscheinenden Zeitung
- Wolfhart Spangenberg (* 1567; † nach 1636), Meistersinger, Verfasser von Tierepen und dramatischen Dichtungen
- Matthias Bernegger (* 1582; † 1640 in Straßburg), Hochschullehrer, Astronom
- Caspar Brülow (* 1585; † 1627 in Straßburg), Professor der Rhetorik und Autor lateinischer Schuldramen
- Jesaias Rompler von Löwenhalt (* 1605 in Dinkelsbühl - † nach 1672 in Straßburg), Dichter der deutschen Barocklyrik
- Christoph Schorer (*1618; † 1671), Mediziner, Schriftsteller und Astrologe
- Andreas Silbermann (* 1678; † 1734), Orgelbauer
- Franz Xaver Richter (* 1709 in Holleschau, Mähren; † 1789 in Straßburg), Komponist und Münsterkapellmeister
- Johann Wolfgang Goethe (* 1749; † 1832) studierte 1770/1771 in Straßburg Jura; in Sesenheim (frz. Sessenheim) lernte er die Pfarrerstochter Friederike Brion kennen und schrieb die „Sesenheimer Lieder“ mit den Gedichten „Willkommen und Abschied“ und „Heidenröslein“.
- Eulogius Schneider (* 1756 in Wipfeld am Main; † 1794 in Paris), deutscher Jakobiner
- Maximilian I. von Bayern (* 1756; † 1825), wuchs in Straßburg auf.
- Ignaz Josef Pleyel (* 1757; † 1831), Komponist und Münsterkapellmeister
- Claude Joseph Rouget de Lisle (*1760; † 1836), komponierte in Straßburg die Marseillaise
- Klemens von Metternich (* 1773; † 1859), österreichischer Staatsmann, studierte von 1788 bis 1790 in Straßburg
- Georg Büchner (* 1813; † 1837), Schriftsteller („Lenz“), studierte in Straßburg Medizin
- Ludwig Friedländer (* 1824 in Königsberg, Ostpreußen - † 1909 in Straßburg), deutscher Altphilologe und Kulturhistoriker
- Fustel de Coulanges (* 1830; † 1889), unterrichtete Geschichte an der Straßburger Universität
- Lujo Brentano (* 1844 in Aschaffenburg; † 1931 in München), Wirtschaftswissenschaftler und Sozialreformer
- Ferdinand Braun (* 1850; † 1918), Physiker, Nobelpreisträger
- Georg Simmel (* 1858 in Berlin - † 1918 in Straßburg), deutscher Soziologe und Kulturphilosoph
- Albert Schweitzer (*1875 - †1965), Philosoph, Theologe, Arzt, Musikwissenschaftler, Pfarrer, Orgelkünstler, Friedensnobelpreisträger
- Hans Pfitzner, (1869 - 1949), Komponist, ein Jahrzehnt lang Generalmusikdirektor der Stadt
- Ernst von Dobschütz (* 1870 in Halle (Saale); † 1934 ebd.), Theologe; 1904 wurde er Nachfolger von Heinrich Holtzmann an der Universität Straßburg
- Otto Klemperer (1885 - 1973), Dirigent, von Hans Pfitzner nach Straßburg berufen
- Marc Bloch (* 1886 in Lyon; † 1944 nahe Lyon), Historiker, lehrte von 1919 bis 1937 an der Universität Straßburg, Begründer der „Annales d'histoire économique et sociale“
- Hans Rosbaud (1895-1962), Dirigent
- George Szell (1897-1970), Dirigent
- Emmanuel Levinas (1906 - 1995, studierte in Straßburg von 1923 bis 1927
- Pierre Pflimlin (* 1907 in Roubaix, Flandern - † 2000 in Straßburg), Straßburger Oberbürgermeister von 1959 bis 1983, mehrfacher Minister der IV. und V. Republik, Ministerpräsident, Präsident des Europäischen Parlaments, machte Straßburg zur Europastadt
- Ernest Bour (* 1913; † 2001), Dirigent, wurde in Strasbourg ausgebildet und bestattet
- Paul Ricoeur (* 1913; † 2005), Philosoph
- Guy Debord (* 1931; † 1994), Philosoph
- Sarkis (* 1938), türkisch-armenischer Maler (en)
- Jean-Marie Lehn (* 1939 in Rosheim (Bas-Rhin)), Nobelpreis für Chemie 1987
- Alain Lombard (* 1940 in Paris), Dirigent
- Georges Aperghis (* 1945 in Athen), griechischer Komponist, war in Strasbourg „composer in residence“.
- Bernard-Marie Koltès (1948-1989), Bühnenautor und Dramaturg, arbeitete eine Zeit lang am Théâtre National de Strasbourg
- Barbara Honigmann (* 1949 in Berlin), deutsche Schriftstellerin, lebt seit 1984 in Straßburg
- Ségolène Royal (*1953), Politikerin (Parti Socialiste), ging in Straßburg zur Schule
- John Howe (* 1957), kanadischer Zeichner
- Mireille Delunsch (*1962), Sopranistin
Medien
Die "Dernières nouvelles d'Alsace" ist eine zweisprachige Elsässer Tageszeitung aus Straßburg, die deutsche Auflage beträgt etwa zehn Prozent von ca. 250 000. In Straßburg wird auch das Programm des deutsch-französischen Fernsehsenders ARTE produziert. Vierzehntäglich erscheint die rechtsgerichtete, autonomistische Zeitung Neues Elsaß-Lothringen.
Die europäischen Institutionen in Straßburg
Das Europäische Parlament, der Europarat, der Europäische Gerichtshof für Menschenrechte, die Europäische Direktion für die Qualität von Medikamenten, EURIMAGES, das Eurokorps, der deutsch-französische Sender ARTE sowie die Zentralkommission für die Rheinschifffahrt ([3]) haben in der Stadt ihren Sitz.
Verkehr
Bahn: Straßburg ist ein wichtiger Knotenpunkt der französischen Staatsbahn SNCF. Berührt wird Straßburg von den EuroCity-Zügen der Relation Paris-Straßburg-Stuttgart-München-Wien und Zürich-Basel-Straßburg-Luxemburg-Brüssel. Straßburg ist auch Mittelpunkt des elsässischen TER-Systems „Metralsace“, das bis zu 200 km/h schnelle RegionalExpress-Züge vorsieht und bis nach Deutschland reicht. Der Hochgeschwindigkeitszug TGV aus Paris verkehrt noch nicht bis nach Deutschland; das deutsche Gegenstück ICE überquert noch nicht die Grenze bis Straßburg. Ab Sommer 2007 werden jedoch direkte TGV-Züge von Paris über die LGV Est européenne genannte neue Schnellfahrstrecke nach Straßburg verkehren. Internationale TGV-Züge werden Paris mit Straßburg - Kehl - Karlsruhe und Stuttgart verbinden und über Basel nach Zürich verkehren. Die internationalen TGV zwischen Frankreich und der Schweiz werden voraussichtlich unter der Marke "TGV LYRIA" verkehren und durch Lyria, eine Tochtergesellschaft der SNCF und der SBB, betrieben und vermarktet werden.
Straßenverkehr: Straßburg ist Ausgangspunkt der französischen Autobahn A4 Richtung Metz und Paris. Eine Verlängerung Richtung Kehl als Autobahn existiert noch nicht.
ÖPNV: In Straßburg verkehren neben zahlreichen Buslinien vier Straßenbahnlinien. Besonderheit dieses erst in den 1990er Jahren entstandenen Netzes sind sehr futuristisch anmutende Straßenbahnwagen, die eher einem Hochgeschwidigkeitszug als einer Straßenbahn gleichen und zu einer Tourisenattratkion wurden. Es gibt Pläne, das Netz bis ins badische Kehl zu erweitern.
Der internationale Flughafen von Straßburg liegt in Entzheim, etwa 20 Kilometer südwestlich von Straßburg.
Galerie
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Die Mimram-Brücke, eine neue Fußgänger-Brücke zwischen Kehl und Straßburg
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Bahnhof bei Nacht
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An der Ill
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Temple St. Paul
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In der Altstadt
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Detail am Straßburger Dom
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Seitenschiff des Doms
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Turm des Straßburger Münsters
Literatur
VandenBossche, Benoît: Straßburg, das Münster, Fotografien von Claude Sauvageot, Schnell + Steiner [u.a.], Regensburg 2001, 400 S., 38 farbige und 166 Duoton-Abb., 16 x 26 cm, ISBN 3-7954-1387-7.
Weblinks
- Webseite der Stadt
- Webseite des Eurodistricts
- Straßburger Tourismusbüro
- Die Straßburger Museen
- Die Straßburger Orgeln
- Straßburg: Impressionen
- Webcam mit 180°-Schwenk
- Das Théâtre National de Strasbourg
- Die Opéra National du Rhin
- Das Orchestre Philharmonique de Strasbourg
- Die Ecole Nationale d'Administration
- Geschichte der Jüdischen Gemeinde in Strasbourg
- auf den Spuren Goethes im Elsass und in Straßburg
- auf den Spuren der Stürmer & Dränger durchs Elsass und durch Straßburg
- Unesco-Weltkulturerbe, RealPlayer-Video (14 Min.)
- ÖPNV in Strasbourg
- Touristische Karte der Innenstadt