Sächsisches Landesgymnasium Sankt Afra
| Sächsiches Landesgymnasium Sankt Afra zu Meissen | |
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Portalansicht des Schulgebäudes | |
| Schulform | Gymnasium mit Internat für mehrfach Hochbegabte |
| Gründung | 2001 |
| Adresse | Freiheit 13 01662 Meissen |
| Schüler | 298 (Stand: Schuljahr 06/07) |
| Website | www.sankt-afra.de |
Das Sächsische Landesgymnasium zu Meißen ist das Gymnasium für Hochbegabtenförderung des Freistaates Sachsen. Es trägt den Namen der heiligen Afra. Ziel der Schule ist es, Schüler mit Mehrfachbegabung zu fördern. Das Sächsische Landesgymnasium Sankt Afra zu Meißen ist ein staatliches Gymnasium, dementsprechend ist der Besuch kostenlos, es fallen jedoch zusätzlich Kosten für Unterbringung und Verpflegung im Internat an.
Geschichte
Die Geschichte des Gymnasiums reicht bis ins 16. Jahrhundert zurück. Im Zuge der Reformation wurde das Stift der Augustiner-Chorherren Sankt Afra aufgelöst. Das ehemalige Klostergebäude wurde umgebaut und 1543 durch Herzog Moritz von Sachsen als eine von drei Fürstenschulen, Internatsschulen für Knaben, wiedereröffnet. Die beiden Schwesterschulen waren die Landesschule Pforta in Schulpforte sowie das Gymnasium St. Augustin in Grimma.
Der berühmteste Rektor der Schule war Georg Fabricius (1546 - 1571). Zu den berühmtesten Absolventen der Einrichtung zählen Christian Fürchtegott Gellert, Gotthold Ephraim Lessing, Samuel Hahnemann, Friedrich Naumann und Ernst Schnabel.
Im Mai 1945 wurde die Einrichtung von der Roten Armee besetzt und verwüstet. Danach wurden die Räumlichkeiten anderweitig genutzt: Ab 1946 als Lehrerbildungsinstitut, ab 1947 zur Ausbildung von Russischlehrern, ab 1950 als Landesparteischule der SED und von 1953 bis 1991 als LPG-Hochschule.
Nach der Wende 1989 wurde diese Einrichtung geschlossen und im Sommer 1991 bekam die Evangelische Akademie die Gebäude des ehemaligen Klosters zugesprochen. Das 1877 neu gebaute neoklassizistische Schulgebäude wurde vom Freistaat Sachsen zunächst als Zwischenquartier für die Fachhochschule der sächsischen Verwaltung Meißen genutzt, bevor dort 1992 das St.-Afra-Gymnasium eröffnet wurde.
Im Jahre 2001 wurde die Schule durch den jetzigen Rektor, Herrn Dr. Werner Maria Esser, im Sinne des Humanismus, einer besonderen Lernmotivation und Leistungsbereitschaft bei Schülern, wiederbelebt.
Gymnasium
Schüler und Pädagogen durchlaufen vor ihrer Aufnahme ein anspruchsvolles Assessment-Center. Der Unterricht zielt auf eine generalistische Bildung ab. Neben dem normalen Lehrplan sächsischer Gymnasien, welcher im Fundamentum abgehandelt wird, vertieft sich jeder Schüler nach wahl in mindestens zwei Bereichen (Additum). In der Oberstufe belegen die Schüler, im Gegensatz zum Regelgymnasium, drei anstatt zwei Leistungskurse, schreiben eine Belegarbeit und müssen die Latinumsprüfung ablegen.
Mehrere Schüler konnten bereits erste Preise bei internationalen Wettbewerben erreichen, wie Reinhard Zschoche die Goldmedaille bei der EUSO - European Science Olympiad - und Silvana Konermann den ersten Preis beim European Union Contest for Young Scientists in Moskau 2005.
Internat
Gebäude
Die Häuser der Schüler sind in der Mittelstufe mit 16 bzw. in der Oberstufe mit 24 Afranern belegt. Mädchen und Jungen sind jeweils getrennt. Je nach Haustyp gibt es 2 oder 3 Etagen (mit je 8 Schülern) in Doppelzimmern. Jedes Haus wird von einem Internatsmentor betreut: er ist zugleich Lehrer und wohnt im Haus neben dem Schülerhaus. Das Internat ist getrennt in Mittelstufendorf (Häuser 1 bis 14, wobei Haus 14 von der Internatskoordinatorin bewohnt wird, die kein Schülerhaus betreut) und Oberstufendorf (Häuser 15 bis 18).
Berühmte Schüler
Schüler der Fürstenschule bis 1945
- Christian Fürchtegott Gellert
- Gotthold Ephraim Lessing
- Samuel Hahnemann
- Friedrich Naumann
- Ernst Schnabel
Schüler des Landesgymnasiums für Hochbegabtenförderung ab 2001
- Silvana Konermann (2002-2006)
- Reinhard Zschoche (2002-2005)