Bad Brückenau

Stadt im Landkreis Bad Kissingen in Deutschland
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Wappen Karte
Wappen von Bad Brückenau Deutschlandkarte, Position von Bad Brückenau hervorgehoben
Basisdaten
Bundesland: Bayern
Regierungsbezirk: Unterfranken
Landkreis: Bad Kissingen
Geografische Lage: Vorlage:Koordinate Text Artikel
Höhe: 474 m ü. NN
Fläche: 23,73 km²
Einwohner: 7.238 (30. Juni 2005)
Bevölkerungsdichte: 311 Einwohner je km²
Postleitzahl: 97769
Vorwahl: 09741
Kfz-Kennzeichen: KG
Gemeindeschlüssel: 09 6 72 113
Stadtgliederung: 5 Stadtteile
Adresse der
Stadtverwaltung:
Rathausplatz 1
97769 Bad Brückenau
Website: www.bad-brueckenau.de
E-Mail-Adresse: info@bad-brueckenau.de
Politik
Bürgermeister: Thomas Ullmann

Bad Brückenau ist eine Stadt im unterfränkischen Landkreis Bad Kissingen. Der Kurort ist bayerisches Staatsbad und liegt an der bayerischen Rhön.

Geografie

Geografische Lage

Bad Brückenau liegt im Sinntal, in den westlichen Ausläufern der Kuppenrhön.

Stadtgliederung

Bad Brückenau besteht aus den Stadtteilen Bad Brückenau (Stadt), Staatsbad Brückenau, Römershag, Volkers und Wernarz.

Geschichte

Stadt Bad Brückenau

Bereits zu Zeiten Karls des Großen führt an der Stelle der heutigen Stadt Bad Brückenau eine "Heerstraße in Speeresbreite" über die Sinn und vermutlich siedeln sich an dieser Furt bereits erste Bauern an. Gegen Ende des 12. Jahrhunderts entsteht eine größere Siedlung, die auf Grund ihrer Lage „Sinn-Aue“ genannt wird. Erstmals urkundlich erwähnt wird der Ort erst im Jahr 1249, als das Bistum Fulda der Siedlung Sinn-Aue nach dem Vorbild von Gelnhausen verschiedene Privilegien zuspricht. Um das Jahr 1260 gestattet das Bistum Adeligen der Region die Errichtung von vier Burggütern, von denen eines, das Hohelinsche Burggut, bis heute erhalten ist. Um diese Zeit erhält die Stadt auch eine erste Schutzmauer, die bereits 1337 erweitert werden muss.

Im Jahr 1310 erhält der Ort Sinn-Aue vom Fuldaer Abt Heinrich V. und König (später Kaiser) Heinrich VII. die Stadtrechte. Im Laufe des 14. Jahrhunderts erlangt die Stadt durch neue Rechte wie das Mauerrecht, das Schankrecht, das Marktrecht, das Ratsrecht und das Waldnutzungsrecht weitere wirtschaftliche und politische Eigenständigkeit. Das Fortbestehen der vier Rittergüter in der Stadt sorgt immer wieder für Streitigkeiten um die Ausübung verschiedener Rechte. Eine Legende berichtet von einem Überfall der Ritter von Thüngen auf die Stadt, der im Jahr 1400 stattgefunden haben soll und der mit Hilfe des Heiligen Georg abgewehrt wird. Georg wird seither als Stadtpatron verehrt.

Im Jahre 1597 wird an der Stelle der heutigen Sinnbrücke unterhalb des Kleinen Steinbuschs eine Steinbrücke über die Sinn gebaut. Ihr verdankt der Ort den Namen „Brücken-Au“.

Im Dreißigjährigen Krieg werden zwar zahlreiche umliegende Dörfer wie Zeitlofs, Geroda und Detter geplündert und zum Teil zerstört, Brückenau bleibt jedoch verschont. 1634 bricht in der Stadt die Pest aus, der zahlreiche Menschen zum Opfer fallen.

In der Nacht vom 13. auf den 14. August 1876 brennt die Stadt Brückenau fast vollständig nieder. Verschont bleibt allein die Vorstadt, die heutige Altstadt. Fünf Menschen kommen ums Leben, von 260 Gebäuden werden 140 zerstört. Bei dem Brand werden außerdem zahlreiche historische Dokumente vernichtet, was die Geschichtsschreibung der Stadt erschwert.

Nach dem Wiederaufbau der Stadt beginnt man nach dem Vorbild des benachbarten Staatsbades auch hier nach Heilquellen zu bohren. Bis zum Jahr 1910 werden drei Quellen erschlossen und mit dem "Siebener" und dem Stadtpark zwei Parkanlagen errichtet. Im Jahr 1970 erhält die Stadt das Prädikat "Bad".

Staatsbad Brückenau

Schon im 15. Jahrhundert ist im Sinntal rund vier Kilometer südwestlich der Stadt ein "Sauerbrönn", eine salzige Quelle bekannt. 1747 wird dort unter dem Fuldaer Fürstabt Amand von Buseck die erste Heilquelle eingefasst. Unter seinem Nachfolger, dem Fuldaer Fürstbischof Heinrich von Bibra, entwickelte sich im Sinntal ein Badeort mit ersten kleineren Hotels und einem Badehaus. Der beginnende Kurbetrieb sorgt zwischen 1759 und 1788 für eine erste Blütezeit in Bad Brückenau. Aus dieser Zeit stammen die barocken Bauten entlang der Hauptachse des Kurparks im heutigen Staatsbad, unter anderem der Fürstenhof und die Häuser Schwan und Löwe.

Durch einen Beschluss des Wiener Kongresses wird Brückenau dem Königreich Bayern zugesprochen. 1818 besucht Kronprinz Ludwig von Bayern zum ersten Mal das Staatsbad. Bei seinen zahlreichen Aufenthalten, einmal auch in Begleitung von Lola Montez, residiert er im Fürstenhof. Als späterer König Ludwig I. lässt er das Bad umgestalten. Zentrales Bauwerk ist der Große Kursaal, den er vom Münchner Architekten Johann Gottfried Gutensohn im Stile des Neoklassizismus errichten lässt. Im Vergleich zum benachbarten Bad Kissingen bleibt der Kurbetrieb jedoch bescheiden -- vermutlich ist der König aufgrund seiner hervorragenden Gesundheit kein guter Werbeträger für ein Kurbad.


Politik

Stadtrat

Die Stadtrat Bad Brückenau zählt 20 Mitglieder. Die Sitzverteilung stellt sich seit der letzten Kommunalwahl im Jahr 2002 wie folgt dar:

CSU : 7 Sitze
PWG : 6 Sitze
SPD : 2 Sitze
FB : 2 Sitze
FDP : 1 Sitz
FW : 1 Sitz
BFB : 1 Sitz

Wappen

Bad Brückenau führt das Wappen des Fürstabtes Bernhard Gustav Markgraf von Baden-Durlach, das ihr im Jahre 1671 verliehen wurde. Auf dem Wappen ist das fuldische Kreuz (schwarzes Kreuz auf silbernem Grund), die Kaiserin Hildegard, und in der Mitte das badische Wappen (roter Schrägbalken in goldenem Feld) zu sehen.

Städtepartnerschaften

Es bestehen Städtepartnerschaften mit:

 
Kurpark

Kultur und Sehenswürdigkeiten

Museen

Musik

  • Bayerisches Kammerorchester
  • Kurorchester

Bauwerke

  • Großer Kursaal (Staatsbad). Der Große Kursaal wurde von Ludwig I. von Bayern in Auftrag gegeben und 1827 vom Münchner Architekten Johann Gottfried Gutensohn errichtet. Er ist im Stile des Neoklassizismus erbaut und wirkte stilbildend für die historizistische Bäderarchitektur in ganz Süddeutschland.

Außerdem:

  • Evangelische Kirche (Staatsbad)
  • Altes Rathaus mit Stadtbibliothek
  • ehemaliges Kloster Volkersberg

Parks

  • Historischer Kurpark im Staatsbad
  • Stadtpark
  • Siebener Sprudel
  • Sinntal

Sport

  • Städtisches Hallen- und Freibad "Sinnflut"
  • Fußballverein 1. FC Bad Brückenau mit Hans-Pfister-Stadion
  • Turnverein TV Bad Brückenau mit Turnhalle
  • Dreifachturnhalle und Außenanlagen im Schul- und Sportzentrum

Regelmäßige Veranstaltungen

  • Bad Brückenauer Stadtfest
  • Bad Brückenauer Musiktage
  • Kurgartenbeleuchtung im Staatsbad
  • Hochschulpodium (Konzerte des Bayerischen Kammerorchesters einmal im Monat an einem Samstagabend im Hotel Dorint)
  • Jahreszeiten (Konzerte des Bayerischen Kammerorchesters im Januar, März, Juli und Dezember im Staatsbad)
  • Verleihung des Valentin-Becker-Preises für Komposition (alle zwei Jahre)


Wirtschaft und Infrastruktur

Verkehr

Bad Brückenau liegt an der A 7 an der bayrischen Rhön und besitzt zwei eigene Abfahrten:

  • Bad Brückenau/ Wildflecken B 286
  • Bad Brückenau / Volkers B 27

Nächster Bahnanschluss: Bahnhof Jossa (Sinntal), aber es besteht auch eine direkte Busverbindung mit dem Bahnhof Fulda.

Unternehmen

  • GKN Sinter Metals, Herstellung von Formteilen für Automobilindustrie und Werkzeugbau
  • JG Ferkinghoff GmbH, Fabrikant für Herrenbekleidung
  • Staatliche Mineralbrunnen AG Bad Brückenau, Quelle und Abfüllanlagen
  • Philipp Vorndran, Holzwerke

Hotels

  • Hotel Dorint
  • Hotel Fürstenhof
  • Hotel Bellevue

Kurkliniken

  • Hartwaldklinik der BfA
  • Sinntalklinik der LVA
  • Sanatorium Regena
  • Sanatorium Seehof
  • Sanatorium Weckbecker

Medien

  • Brückenauer Anzeiger
  • Main Post

Bildung

  • Grundschule
  • Berufsschule
  • Schul- und Sportzentrum mit Hauptschule, Realschule und Gymnasium (Franz Miltenberger Gymnasium)

Persönlichkeiten

Söhne und Töchter der Stadt

Persönlichkeiten, die vor Ort gewirkt haben

Literatur

  • Fritz Dunkel, Volkstümliches Heimatbuch des Landkreises Brückenau. 2. überarbeitete Auflage. Bad Brückenau, k.V., 1973.
  • Ewald Wegner und Helmut Wehner, Bad Brückenau im Wandel der Jahrhunderte: ein Städtebild aus mehr als 6 Jahrhunderten. Bad Brückenau, k.V., 1976.
  • Cornelia Binder und Mike Mence, Last Traces/Letzte Spuren von Deutschen jüdischen Glaubens im Landkreis Bad Kissingen. Schweinfurt, k.V. 1992.
  • Gabriele Zieschank, Bad Brückenau und sein Altlandkreis. Sutton Verlag, 2004.

Besonderes

Zur Fußball-Weltmeisterschaft 2006 war die kroatische Nationalmannschaft ab dem 5. Juni im Dorint Ressort Hotel Bad Brückenau einquartiert. Trainiert wurde auf den Plätzen des Bezirksligisten FC Bad Brückenau sowie im Schulzentrum.