Gustav Heinemann
Gustav Walter Heinemann, GCB (* 23. Juli 1899 in Schwelm; † 7. Juli 1976 in Essen) war deutscher Politiker. Von 1949 bis 1950 war er Bundesminister des Innern. Wegen der Wiederbewaffnung trat er 1950 zurück. 1952 trat er aus der CDU aus und gründete die Gesamtdeutsche Volkspartei. 1957 trat er der SPD bei. 1966 bis 1969 war er Bundesminister der Justiz in der Großen Koalition, von 1969 bis 1974 Bundespräsident.
Ausbildung, Beruf, Familie
Nach einem Notabitur 1917 auf dem Realgymnasium nahm Heinemann als Soldat am 1. Weltkrieg teil. Ab 1918 absolvierte er ein Studium der Rechtswissenschaft, Volkswirtschaftslehre und Geschichtswissenschaft an den Universitäten von Münster, Marburg, München, Göttingen und Berlin, das er 1921 mit dem ersten juristischen Staatsexamen beendete. 1921 wurde er in Marburg zum Doktor der Politischen Wissenschaften promoviert. Während seines Studiums engagierte sich Heinemann in der Studentenorganisation der Deutschen Demokratischen Partei (DDP).
1926 bestand er das zweite juristische Staatsexamen. Von 1926 bis 1928 war er als Rechtsanwalt in Essen tätig. Von 1928 bis 1949 war er Justitiar der Rheinischen Stahlwerke in Essen. 1929 erfolgte in Münster seine Promotion zum Doktor der Rechte. Von 1933 bis 1939 hatte er einen Lehrauftrag für Berg- und Wirtschaftsrecht an der Universität zu Köln. Von 1936 bis 1949 war er neben seiner Justitiarstätigkeit auch Bergwerksdirektor bei den Rheinischen Stahlwerken in Essen.
Ab Oktober 1950 arbeitete er wieder als Rechtsanwalt und gründete mit Diether Posser eine Sozietät in Essen. 1957 vertrat er Viktor Agartz in einem Hochverratsprozess vor dem Bundesgerichtshof und nach der Spiegel-Affäre das Nachrichtenmagazin Der Spiegel in den Prozessen gegen Franz Josef Strauß.
Seit 1926 war er mit Hilda Ordemann (1896-1979) verheiratet. 1927 kam ihre Tochter Uta, 1928 ihre Tochter Christa zur Welt; deren Tochter Christina heiratete später Johannes Rau. 1933 wurde eine dritte Tochter, Barbara, und 1936 der Sohn Peter geboren.
Kirche
In der Zeit des Nationalsozialismus engagierte sich Heinemann ab 1934 in der Bekennenden Kirche. Als Teilnehmer an der Barmer Bekenntnissynode überarbeitete er die Barmer Theologische Erklärung mit. Von 1936 bis 1950 war er Vorsitzender des Christlichen Vereins Junger Männer (CVJM) in Essen.
Im Oktober 1945 unterzeichnete Heinemann mit anderen Ratsvertretern der EKD das Stuttgarter Schuldbekenntnis und war dann bis 1955 erster Präsident im Rat der EKD, dem er bis 1967 angehörte. Von 1949 bis 1962 war er Mitglied der Leitung der Evangelischen Kirche im Rheinland. Von 1949 bis 1955 wirkte er zudem als Präses der gesamtdeutschen Synode der EKD und war mitbeteiligt an der Konstituierung des Deutschen Evangelischen Kirchentags. Von 1948 bis 1961 gehörte er auch zur Kommission für internationale Angelegenheiten im Weltrat der Kirchen.
Partei
Von 1930 bis 1933 war Heinemann Mitglied im Christlich-Sozialen Volksdienst.
Nach Kriegsende gehörte er zu den Mitbegründern der CDU. 1952 trat er wegen den Plänen zur Wiederbewaffnung Deutschlands ganz aus der CDU aus und gründete mit Helene Wessel, Margarete Schneider, Erhard Eppler, Robert Scholl, Diether Posser u.a. die GVP. Diese vertrat einige Positionen des ersten Parteiprogramms der CDU, des Ahlener Programms, weiter und strebte einen Verzicht der Bundesrepublik auf eine Verteidigungsarmee und strikte Neutralität zwischen der NATO und dem Ostblock an, um die Chance zur Wiedervereinigung offenzuhalten und die Tradition des deutschen Militarismus zu beenden. Heinemann bejahte stattdessen den Aufbau einer Bundespolizei von gleicher Stärke wie die damals aufgebaute Volkspolizei der DDR. Die GVP erzielte jedoch bei der Bundestagswahl 1953 nur 1,2 Prozent der Stimmen. Heinemann verlor damit sein Bundestagsmandat. Dennoch hielt er mit der GVP in den folgenden vier Jahren die Debatte um das Verhältnis der Wiederbewaffnung zur Wiedervereinigung aufrecht.
1957 verhandelte Heinemann mit Erich Ollenhauer über seinen Übertritt zur SPD. Als Gegenleistung für einen aussichtsreichen Listenplatz löste er die GVP im Mai 1957 auf und empfahl ihren Mitgliedern, in die SPD einzutreten, wie es Eppler schon getan hatte. Auch Heinemann wurde dann Mitglied der SPD, zog für sie erneut in den Bundestag ein und wurde dort sofort in den Vorstand der SPD-Bundestagsfraktion gewählt. Von 1958 bis 1969 gehörte er dem Bundesvorstand der SPD an. Er galt dort als anerkannter Vertreter des sozialen und radikaldemokratischen Flügels im deutschen Protestantismus, der zugleich die Akzeptanz der SPD als Volkspartei auch in Kreisen des Industriebürgertums im Ruhrgebiet verkörperte.
Heinemann gehörte 1957/58 zu den schärfsten Gegnern der von Adenauer und Franz Joseph Strauß geplanten Atombewaffnung der Bundeswehr, darüberhinaus auch der Atombewaffnung der NATO und der DDR, die noch nicht dem später atomar aufgerüsteten Warschauer Pakt angehörte. In einer legendären Bundestagsrede im Januar 1958 vollzog er zusammen mit Thomas Dehler eine Generalabrechnung mit der aus seiner Sicht völlig gescheiterten Deutschlandpolitik Adenauers und warf ihm dabei Volksbetrug, Hintergehen des Kabinetts und des Parlaments vor.
In der zweiten großen Bundestagsdebatte zur Atombewaffnung im März 1958 bezog sich Heinemann als Redner der SPD-Opposition auf Artikel 25 des Grundgesetzes, wonach Völkerrecht auch Bundesrecht ist, und plädierte darum für einen generellen Verzicht auf Massenvernichtungsmittel beim Aufbau einer deutschen Verteidigungsarmee. Im Gefolge des Theologen Karl Barth argumentierte er auch mit den Kriterien der kirchlichen Lehre vom Gerechten Krieg:[1]
- Sie [die CDU-Abgeordneten] brauchen mir nicht zu sagen, dass nach der Lehre der beiden großen Kirchen eine Wehrdienstpflicht unter bestimmten Voraussetzungen gegeben sei. Die Frage ist die, ob alles das ... Bestand hat gegenüber den Massenvernichtungsmitteln von heute.
Er erinnerte dann an den Zusammenhang der Atomwaffen mit dem Holocaust:
- Ich nenne die Atomwaffen Ungeziefervertilgungsmittel, bei denen diesmal der Mensch das Ungeziefer sein soll.
Er fragte, „ob irgendein Grund die Anwendung von Massenvernichtungsmitteln rechtfertigt.“ Auf den Zwischenruf eines CDU-Abgeordneten - „Aber Notwehr!“ - antwortete er:
- Meine Damen und Herren, Notwehr ist ihrem Sinn und ihrem Charakter nach eine begrenzte Abwehr, aber Notwehr mit Massenvernichtungsmitteln ist unmöglich.
Gegenüber dieser Einbeziehung von illegitimer Massenvernichtung in an sich legitime bewaffnete Selbstverteidigung bestand für Heinemann mit Bezug auf die Barmer Theologische Erklärung von 1934 „das Recht..., ja sogar die Pflicht zur Gehorsamsverweigerung.“ In dieser Rede fiel auch sein Satz gegen die ideologische Vereinnahmung christlich-abendländischer Werte für den Kalten Krieg:
- Christus ist nicht gegen Karl Marx gestorben, sondern für uns alle!
Die Rede rief heftige Reaktionen hervor, weil sie die Atomwaffen aus ethischen und rechtlichen Gründen verwarf und das übliche Schema durchbrach, wonach christlich motivierte Politik nur in der CDU möglich und die SPD eine traditionell „atheistische" Partei sei.
Abgeordneter
Von 1947 bis 1950 war er Landtagsabgeordneter in Nordrhein-Westfalen und von 1957 bis zur Niederlegung seines Mandates am 24. Juni 1969 Mitglied des Deutschen Bundestages.
Öffentliche Ämter
Oberbürgermeister von Essen
Die britische Besatzungsmacht setzte ihn 1945 zum Bürgermeister von Essen ein; 1946 wurde er dort zum Oberbürgermeister gewählt und behielt dieses Amt bis 1949.
Justizminister von Nordrhein-Westfalen
Vom 17. Juni 1947 bis zum 24. Mai 1948 gehörte er der von Ministerpräsident Karl Arnold (CDU) geführten Regierung des Landes Nordrhein-Westfalen als Justizminister an. Schon in diesem Amt hatte er erste Konflikte mit Konrad Adenauer, dem späteren Bundeskanzler.
Bundesminister
Am 20. September 1949 wurde Heinemann als Bundesminister des Innern in die erste von Bundeskanzler Konrad Adenauer geführte Bundesregierung berufen. Ende August 1950 wurde bekannt, dass Adenauer Geheimverhandlungen über einen deutschen Wehrbeitrag in einer Europäischen Armee geführt und dem US-amerikanischen Hochkommissar John Jay McCloy in einem „Sicherheitsmemorandum“ auf eigene Initiative eine westdeutsche „Bereitschaft zur Remilitarisierung“ angeboten hatte, ohne das Kabinett und die deutsche Öffentlichkeit darüber zu informieren. Daraufhin erklärte Heinemann bei der Kabinettssitzung am 31. August 1950, auf der Adenauer nachträglich das Memorandum verlas, seinen Rücktritt, den er am 11. Oktober 1950 vollzog.
In seinem Rücktrittsbrief schrieb er in Übereinstimmung mit damaligen Erklärungen der noch gesamtdeutschen EKD-Synode:[2]
- Die Westmächte erklären mit anderen Worten, uns schützen zu wollen, weil sie damit sich selber zu schützen gedenken. Sie wollen eine etwaige Auseinandersetzung mit dem Osten lieber auf unserem Boden vollziehen als auf dem Boden ihrer Heimatländer... Es ist nicht unsere Sache, eine deutsche Beteiligung an militärischen Maßnahemn nachzusuchen oder anzubieten... Der einfache Satz 'Wir müssen uns verteidigen können' genügt keinesfalls. Es gehört zu den simplen biblischen Wahrheiten, dass man sich auf einen Krieg nicht einlassen soll, wenn keine Aussicht vorhanden ist, dass man ihn bestehen kann... Die Aufstellung deutscher Truppen bedeutet eine schwere Belastung unserer sozialen Gestaltungsmöglichkeiten... Natürlich kann Deutschland jederzeit von den anderen zum Schlachtfeld gemacht werden. Aber wir legitimieren unser Deutschland selbst als Schlachtfeld, wenn wir uns in die Aufrüstung einbeziehen.
Am 1. Dezember 1966 wurde Heinemann zum Bundesminister der Justiz in der von von Bundeskanzler Kurt Georg Kiesinger geführten Großen Koalition ernannt. Unter ihm wurde eine Strafrechtsreform eingeleitet, bei der früher als Vergehen geltende Tatbestände wie Ehebruch und praktizierte Homosexualität straffrei gestellt wurden.
Bundespräsident
Am 5. März 1969 wählte ihn dann die Bundesversammlung im dritten Wahlgang mit sechs Stimmen Vorsprung vor seinem Gegenkandidaten Gerhard Schröder (CDU) zum dritten Bundespräsidenten der Bundesrepublik Deutschland. Ausschlaggebend waren die Stimmen der FDP, deren Wahlmänner sich vorher nicht festgelegt hatten und sich auf Anraten von Walter Scheel erst im letzten Wahlgang für Heinemann entschieden. Dies wurde allgemein als erster Schritt in Richtung eines künftigen Koalitionswechsels der FDP und Beginn einer neuen politischen Ära gewertet.
Heinemann erschien dem späteren Bundeskanzler Willy Brandt damals als der geeignete Kandidat der SPD, weil er die junge Generation, besonders die Studentenbewegung, erreichte und in seinen Reden ihr Anliegen einer umfassenden Demokratisierung der Gesellschaft und aller politischen Instiututionen teilte. Er verstand sich als „Bürgerpräsident“ und zeigte dies u.a. bei seinem Amtsantritt mit dem vielzitierten Satz:
- Ich liebe nicht den Staat, ich liebe meine Frau.
Obwohl ihm die Mehrheitsverhältnisse eine Wiederwahl ermöglicht hätten, verzichtete Heinemann aus Gesundheitsgründen auf die Kandidatur für eine zweite Amtszeit und schied am 1. Juli 1974 aus dem Amt aus. Beim Abschied verzichtete er auf den üblichen großen Zapfenstreich der Bundeswehr.
Als Präsident setzte sich Heinemann sehr stark für die Versöhnung mit den von Deutschland unter dem NS-Regime besetzten Ländern Europas ein.
Staatsbesuche
| Jahr | Monat | Staaten |
|---|---|---|
| 1969 | November | Niederlande |
| 1970 | Mai | Japan |
| Juni | Dänemark, Schweden | |
| September | Norwegen | |
| 1971 | März | Venezuela, Kolumbien, Ecuador |
| Mai | Rumänien | |
| 1972 | Oktober | Schweiz |
| Großbritannien | ||
| 1973 | März | Italien, Vatikan |
| November | Luxemburg | |
| 1974 | März | Belgien |
Ehrungen
Heinemann starb am 7. Juli 1976 an den Folgen von Durchblutungsstörungen des Gehirns und der Nieren in Essen. Nach seinem Tod im Jahr 1976 wurde eine (inzwischen geschlossene) Kaserne in Essen nach ihm benannt. Auch mehrere Schulen tragen seinen Namen, so eine Behindertenschule in Pforzheim, eine Gesamtschule im Essener Stadtteil Schonnebeck, eine in Berlin-Marienfelde (s. Gustav-Heinemann-Oberschule) sowie eine in Alsdorf, eine Realschule in der Stadtmitte Duisburgs und eine in Hofgeismar in Nordhessen. Bei Malente in Holstein liegt das Tagungszentrum Gustav-Heinemann-Bildungsstätte. Zum Gedenken wurde 1977 von der SPD der Gustav-Heinemann-Bürgerpreis gestiftet. 1969 erhielt er als Bundespräsident die Sonderstufe des Großkreuzes des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland.
Nachwirkung
Auf das persönliche Engagement Gustav Heinemanns, dessen Vorfahr Carl Walter Teilnehmer der Revolution von 1848 und Barrikadenkämpfer in Elberfeld gewesen war, geht die Errichtung der "Erinnerungsstätte für die deutschen Freiheitsbewegungen" in Rastatt zurück.
Das politische Erbe Gustav Heinemanns, besonders sein starkes Engagement für Bürger- und Menschenrechte, versucht die Gustav-Heinemann-Initiative zu bewahren, eine private Initiative engagierter Bürger, die sich dem Erbe Heinemanns verpflichtet fühlen.
Der Nachlass Gustav Heinemanns befindet sich im Archiv der sozialen Demokratie der Friedrich-Ebert-Stiftung.
Referenzen
- ↑ Bertold Klappert: Versöhnung und Befreiung. Versuche, Karl Barth kontextuell zu verstehen. Neukirchener Verlag 1994, S. 264f
- ↑ Hans Prolingheuer: Kleine politische Kirchengeschichte, Köln 1984, S. 123
Werke
- Aufruf zur Notgemeinschaft für den Frieden Europas. Reden auf einer öffentlichen Kundgebung im Landtagsgebäude Düsseldorf. Mit Helene Wessel und Ludwig Stummel, 1951
- Deutsche Friedenspolitik. Reden und Aufsätze, Verlag Stimme der Gemeinde, Darmstadt 1952, ASIN B0000BJ8ZZ
- Deutschland und die Weltpolitik. Hrsg. Notgemeinschaft für den Frieden Europas 1954, ASIN B0000BJ903
- Was Dr. Adenauer vergisst. Frankfurter Hefte 1956, ASIN B0000BJ90E
- Arbeitstagung "Verständigung mit dem Osten?" am 24. u. 25. März 1956 im Hotel Harlass in Heidelberg. Hrsg. Ehrenberg Verband Nordbadische Volkshochschulen 1956, ASIN B0000BGX9K
- Im Schnittpunkt der Zeit. Mit Helmut Gollwitzer, Reden und Aufsätze, Verlag Stimme der Gemeinde, Darmstadt 1957, ASIN B0000BJ900
- Obrigkeit. Mit Martin Fischer, 1959, ASIN B0000BI2LH
- Der Bergschaden. Engel Verlag, 3. Auflage 1961, ASIN B0000BJ901
- Verfehlte Deutschlandpolitik. Irreführung und Selbsttäuschung. Artikel und Reden, Stimme-Verlag, Frankfurt/M 1966, ASIN B0000BRJBV
- Warum ich Sozialdemokrat bin. Hrsg. SPD-Vorstand 1968, ASIN B0000BU1PX
- Gedenkrede zum 20. Juli 1944. Lettner-Verlag, 1969, ASIN B0000BRJBS
- Frauen vor Gericht. Mit Hildegard Damrow, Ullstein, 1969, ASIN B0000BQFV0
- Zur Reichsgründung 1871 - Zum 100. Geburtstag von Friedrich Ebert. Kohlhammer, Stuttgart 1971, ASIN B0000BRJBW
- Plädoyer für den Rechtsstaat. Rechtspolitische Reden und Aufsätze. C. F. Müller, 1969, ASIN B0000BRJBT
- Reden und Interviews des Bundespräsidenten (1. Juli 1969 - 30. Juni 1970). Hrsg. Presse- und Informationsamt der Bundesregierung, 5 Bände 1970-1974, ASIN B0000BRJBR
- Präsidiale Reden. Edition suhrkamp 790, Frankfurt/M 1975
- Versöhnung ist wichtiger als ein Sieg (=Erbauliche Reden 3). Vier Weihnachtsansprachen 1970-1973 und H. Gollwitzers Ansprache bei der Beerdigung von G. Heinemann 1976. Neukirchen 1976
- Reden und Schriften:
- Band I: Allen Bürgern verpflichtet. Reden des Bundespräsidenten 1969-1974, Frankfurt/M 1975
- Band II: Glaubensfreiheit - Bürgerfreiheit. Reden und Aufsätze zur Kirche, Staat - Gesellschaft, Hrsg. Diether Koch (mit thematisch geordneter Bibliographie), Frankfurt/M 1976
- Band III: Es gibt schwierige Vaterländer... Aufsätze und Reden 1919-1969, München 1988, Hrsg. Helmut Lindemann, Frankfurt 1977
- Band IV: Unser Grundgesetz ist ein großes Angebot. Rechtspolitische Schriften, Hrsg. Jürgen Schmude, München 1989
- Wir müssen Demokraten sein. Tagebuch der Studienjahre 1919-1922. Hrsg. Brigitte und Helmut Gollwitzer, München 1980
- Der Frieden ist der Ernstfall. Hrsg. Martin Lotz, Kaiser Traktate 59, München 1981 (14 Texte 1951-1973)
- Einpruch. Ermutigung für entschiedene Demokraten. Hrsg. Diether Koch, Bonn 1999
- Gustav W. Heinemann. Bibliographie Hrsg. Friedrich-Ebert-Stiftung, Archiv der sozialen Demokratie, bearbeitet von Martin Lotz, Bonn-Bad Godesberg 1976 (1285 Titel von 1919 bis 1976).
Literatur
- Joachim Braun: Der unbequeme Präsident, Karlsruhe 1972
- Joachim Braun: Der unbeugsame Präsident. Vorwort von Siegried Lenz. Büchergilde Gutenberg, Frankfurt/Wien/Zürich 1973
- Ruth Bahn-Flessburg: Leidenschaft mit Augenmaß. Fünf Jahre mit Hilda und Gustav Heinemann, München 1984
- Dieter Dowe/Dieter Wunder (Hrsg.): Verhandlungen über eine Wiedervereinigung statt Aufrüstung! Gustav Heinemann und die Eingliederung der Bundesrepublik in das westliche Militärbündnis, Reihe Gesprächskreis Geschichte, Heft 39, Forschungsinstitut der Friedrich-Ebert-Stiftung Historisches Forschungszentrum, Bonn 2000, ISBN 3-86077-961-3
- Diether Koch: Einspruch - Ermutigung für entschiedene Demokraten, Verlag J.H.W. Dietz Nachf., Bonn, 1999, ISBN 3-8012-0279-8
- Werner Koch: Heinemann im Dritten Reich. Ein Christ lebt für morgen. ISBN 3761501641
- Helmut Lindemann: Gustav Heinemann. Ein Leben für die Demokratie. Kösel-Verlag 1986 (1. Auflage 1978), ISBN 3466410126
- Diether Posser: Erinnerungen an Gustav W. Heinemann, Reihe Gesprächskreis Geschichte, Heft 24, Forschungsinstitut der Friedrich-Ebert-Stiftung Historisches Forschungszentrum, Bonn 1999
- Friedrich-Ebert-Stiftung (Hrsg.): Gustav Heinemann. Christ, Patriot und sozialer Demokrat, Eine Ausstellung des Archivs der sozialen Demokratie (Begleitheft zur Ausstellung, Bonn)
- Hans-Erich Volkmann: Gustav W. Heinemann und Konrad Adenauer. Anatomie und politische Dimension eines Zerwürfnisses. In: Geschichte in Wissenschaft und Unterricht, Jg. 38, 1987, Heft 1, S. 10-32
- Rudolf Wassermann: Gustav Heinemann. In: Claus Hinrich Casdorff: Demokraten. Profile unserer Republik. Königstein/Taunus 1983, S. 143-152
- Jürgen Wendler: Im aufrechten Gang durch wechselvolle Zeiten. Von Gustav Heinemann, der heute 100 Jahre alt geworden wäre, können Demokraten immer noch viel lernen. In: Weser Kurier, 23. Juli 1999
- Manfred Wichelhaus: Religion und Politik als Beruf. In: Bergische Blätter 1979, Heft 7, S. 12-21
- Manfred Wichelhaus: Politischer Protestantismus nach dem Krieg im Urteil Gustav Heinemanns. In: Titus Häussermann und Horst Krautter (Hrsg.): Die Bundesrepublik und die Deutsche Geschichte. Gustav-Heinemann-Initiative, Stuttgart 1987, S. 100-120
- Ingelore M. Winter: Gustav Heinemann. In: Unsere Bundespräsidenten. Von Theodor Heuss bis Richard von Weizsäcker. Sechs Porträts. Düsseldorf 1988, S. 91-129
- Joachim Ziegenrücker: Gustav Heinemann - ein protestantischer Staatsmann. In: Orientierung. Berichte und Analysen aus der Arbeit der Evangelischen Akademie Nordelbien. Heft 4 (Okt.-Dez. 1980), S. 11-23
- Rainer Zitelmann: Adenauers Gegner. Streiter für die Einheit. Jakob Kaiser. Kurt Schumacher. Gustav Heinemann. Thomas Dehler. Paul Sethe. Reihe Extremismus und Demokratie, Band 2, hrsg. von Uwe Backes, Eckhard Jesse und Rainer Zitelmann, Erlangen/Bonn/Wien 1991, S. 87-114
- Rainer Zitelmann: Demokraten für Deutschland: Adenauers Gegner - Streiter für Deutschland. Ullstein TB Zeitgeschichte, Frankfurt/M 1993
Weblinks
- Vorlage:PND
- Gustav Heinemann. In: Biographisch-Bibliographisches Kirchenlexikon (BBKL).
- Deutsches Historisches Museum: Kurzbiografie
- Gustav Heinemann-Initiative (GHI) Bewegung für Bürgerrechte
- Erinnerungsstätte für die deutschen Freiheitsbewegungen, Rastatt (Außenstelle des Bundesarchiv Koblenz, 1974 auf Initiative von Bundespräsident Heinemann gegründet und von ihm eingeweiht)
| Vorgänger | Amt | Nachfolger |
|---|---|---|
| Heinz Renner | Bürgermeister von Essen 1946–1949 | Hans Toussaint |
| Personendaten | |
|---|---|
| NAME | Heinemann, Gustav Walter |
| ALTERNATIVNAMEN | Gustav Heinemann |
| KURZBESCHREIBUNG | deutscher Politiker, 1969-1974 Bundespräsident der BRD |
| GEBURTSDATUM | 23. Juli 1899 |
| GEBURTSORT | Schwelm |
| STERBEDATUM | 7. Juli 1976 |
| STERBEORT | Essen |
- Mann
- Deutscher
- Bundespräsident (Deutschland)
- Innenminister (Deutschland)
- Justizminister (Deutschland)
- Bundestagsabgeordneter
- Justizminister (Nordrhein-Westfalen)
- Bürgermeister (Essen)
- Bekennende Kirche
- Evangelische Kirche
- CSVD-Mitglied
- CDU-Mitglied
- GVP-Mitglied
- SPD-Mitglied
- Ehrenbürger
- Träger des Bundesverdienstkreuzes
- Geboren 1899
- Gestorben 1976