Der Begriff Sandbahnrennen oder englisch motorcycle speedway bezeichnet einen Motorradrennsport, der in abgesperrten Ovalbahnen (Fahrtrichtung links) gefahren wird. In Deutschland ist dieser Sandbahnsport bei weitem nicht so populär wie in Polen, wo die Stadien auch schon mal mit 10.000 bis 20.000 Zuschauern voll werden. Als Speedway-Nationen mit erfolgreichen Fahrern gelten neben Polen auch Australien, Dänemark, Großbritannien, Schweden oder die USA.

Die bekanntesten und erfolgreichsten Speedway Fahrer sind Ove Fundin - SWE (5-maliger Weltmeister), Ivan Mauger - NZL (6-maliger Weltmeister), Hans Nielsen - DEN (Spitzname "Der Professor", 4-maliger Weltmeister), Tony Rickardsson- SWE (6-maliger und amtierender Weltmeister). Der einzige deutsche Speedway- Weltmeister ist Egon Müller (1983).
Bahnen
Die Bahnen in Speedwaystadien bestehen aus einem Gemisch von Sand und Lehm. Sie haben zwei Geraden und somit auch nur zwei Linkskurven.
Die Bahnlängen sind bei
- Speedway bis 400 m
- Sandbahn bis 1.000 m
- Grasbahn
- Eisspeedway
Sie werden und dem Begriff Bahnsport zusammengefasst.
Motorräder
Die Motorräder sind sehr spartanisch ausgestattet und punktgenau für ihren Einsatzzweck konstruiert.
Besonderheiten dieser Maschinen sind die verwendeten Einzylinder-Viertaktmotoren mit kleiner Baubreite und wenig Gewicht. Die Motoren haben in der Regel einen Hubraum von 500 Kubikzentimetern und je nach Abstimmung eine Leistung zwischen 60 und 80 PS. Meistens werden die luftgekühlten Motoren von GM und Jawa genutzt. Als Treibstoff dient Methanol, das fast rückstandsfrei zu Wasserdampf verbrennt. Die Motoren werden ohne Getriebe gebaut. Es gibt nur einen Gang, der von 0 bis auf über 120 km/h reicht. Bremsen gibt es an diesen Spezialmaschinen nicht, gebremst wird ausschließlich über die Verdichtung des Motors.
Die Sitzhöhe ist verhältnismäßig gering und der Lenker breit. Es gibt Fußrasten auf beiden Seiten, wobei die Raste auf der linken Seite meist nur auf langen Geraden zur Entlastung genutzt wird.
Seitenwagenmotorrad
Seitenwagenrennen werden mit Seitenwagenmotorrädern betrieben, deren Beiwagen rechts angebracht ist. Bis in die 1980er Jahre konnte die Neigung des Motorradrahmens im laufenden Rennen mit einer Kurbel geändert werden.
Rennen
In einem Speedway-Rennen fahren vier bis sechs Fahrer gegeneinander. Die Kurven werden im Slide oder auch Drift durchfahren. Ein Rennen dauert vier Runden.
Das genaue Regelwerk kann auf der Seite der Fédération Internationale de Motocyclisme (FIM) eingesehen werden.
Eisspeedway
Beim Eisspeedway sind die Motorräder ähnlich konstruiert, wobei sie zusätzlich auf Eisbahnen und die niedrigen Temperaturen abgestimmt sind. Besonders auffällig sind die langen Spikes, die aufgrund des glatten Untergrundes in die Reifen montiert sind. Zum Schutz für die anderen Fahrer sind entsprechende Halterungen an den Rädern angebracht. Beim Eisspeedway wird keinesfalls gedriftet. Durch den enormen Halt der Spikes werden höchste Beschleunigungswerte auf der kurzen Strecke sowie die schrägsten Schräglagen der Motorradwelt erreicht.