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Diskussion:Marxismus/Archiv/2007

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Letzter Kommentar: vor 22 Jahren von Katharina
Hallo, ich habe mal etwas Fließtext eingeführt - bitte mal zu überlegen, ob der Teil vor der Gliederung nicht ausreicht, bzw. wie der Rest verständlich zu machen ist. Die Debatte über Bolschewismus führt wahrscheinlich eher nicht viel weiter (so hießen die nun mal - schreib doch mal die Geschichte dieses Begriffs!) lars 10:38, 27. Aug 2004 (CEST)
  • Dann sollten wir den Teil ab Themen des klassischen Marxismus wirklich streichen. Damit lassen wir die vielen Merkwürdigkeiten und Ungereimtheiten des letzten Abschnitts in der Versenkung verschwinden und berücksichtigen gleichzeitig die kritischen Bemerkungen der Qualitätsoffensive. --Ralf S. 19:50, 27. Aug 2004 (CEST)


Eine polemische Apostrophierung in einem Artikel verletzt das Neutralitätsgebot. Entweder du begründest die Unwissenschaftlichkeit seriös, oder du lässt es bleiben.--Wst


Wohin damit?

Mit Marxismus wird eine Strömung innerhalb des Kommunismus bzw. des Sozialismus bezeichnet, die sich auf die Lehren des Autors Karl Marx und Friedrich Engels beruft. Der Marxismus erhebt den Anspruch, Wissenschaft des Kommunismus zu sein.

3 Quellen und 3 Bestandteile des Marxismus:

--Kat 17:23, 29. Mai 2003 (CEST)


Listen mit nur einem oder keinem listenpunkt sind voll unsexy. ich kann bei dem thema leider nicht umstrukturieren -- Horst Frank 03:52, 17. Nov 2003 (CET)

Simmt, man könnte diese Punkte auch unter "Siehe auch" eingliedern, das für mich prinzipell "einen Gedanken entwicklen" vor "einer Struktur ohne Inhalt geht". Wenn nix dasteht kann man leicher einen Gedanken entwickeln. --'~' 10:13, 17. Nov 2003 (CET)
So hab ich das noch nicht gesehen, stimmt aber absolut. --Horst Frank 17:05, 17. Nov 2003 (CET)

-- waere es nicht auch hilfreich bei einer abhandlung ueber marxismus erich from zu erwaehnen .. diese hat sich ja ausgiebig mit Karl Marx, dessen Menschenbild und dem, wie er es bezeichnet, radikalen Humanismus beschaeftig


Habe den Hinweis auf die Zweite Internationale nach "Kommunismus" gelöscht. Schließlich war die Zweite ja die sozialdemokratische! Darüberhinaus war Marx da schon tot.

Ich glaube wir müssten überhaupt die Zuordnungen der Internationalen zu den einzelnen Strömungen überprüfen. Ich jedenfalls bin da teilweise etwas unschlüssig, ob das so jeweils richtig ist. --Björn 17:59, 24. Apr 2004 (CEST)


"Marx selber analysiert die kapitalisitische Gesellschaft unter einer globalen Perspektive und bezieht auch andere Aspekte, wie z.B. wirtschaftliche, politische und philosophische Gesichtspunkte, mit ein."

Das ist irgendwie noch nicht sonderlich aussagekräftig. --Björn 18:01, 24. Apr 2004 (CEST)

Habe bei den Kritikern des Marxismus Konrad Löw gestrichen. Diese Leitfigur des deutschen "intellektuellen" Rechtsextremismus kritisiert alles in seinen Büchern, aber nicht den Marxismus. Rechter Agitprop voll am Thema vorbei. Er ist in der Liste der Kritiker eine Beleidigung für die anderen, die - egal was man vom Marxismus und ihren Kritikern hält - alle um eine redliche und fähre Auseinandersetzung bemüht sind.

Zu Löw: http://lexikon.idgr.de/l/l_o/loew-konrad/loew-konrad.php

212.238.215.149 17:32, 7. Jul 2004 (CEST)



Ich habe mich dazu erdreistet, die vollkommen unangebrachte, aus der stalinistischen Terminologie entlehnte Bezeichnung "Marxismus-Leninismus" durch den exakteren Begriff "Bolschewismus" zu ersetzen, den sowohl Lenin als auch Trotzki gelegentlich für ihre Thesen zu verwenden pflegten.

Hingegen von einem "Marxismus-Leninismus" zu sprechen, ist schon allein deshalb falsch, da Lenin und Trotzki nicht mit den Grundaussagen des Marxismus brachen, sondern ihn lediglich durch Analysen ihrer Zeit vertieften, erweiterten, wobei natürlich in speziellen Fragen die Positionen von Marx und Engels verworfen werden mussten, einfach, weil sie durch die Entwicklung des Kapitalismus ad absurdum geführt wurden. Einm "Marxismus-Leninismus" kommt folglich überhaupt keine Wahrheit zu, wenn man seinen einzige Existenzberechtigung aussen vorlässt: Den Versuch verschiedener untalentierter Gehirnakrobaten, ihre zusammenspintisierten Plattheiten mit fremden Federn zu schmücken. Sollte unsere Enzyklopädie wirklich in solche Untiefen herabsteigen, und mit einem Achselzucken auf den offiziellen Sprachgebrauch des Ostblocks, diesem geistigen Seuchenherd, hinweisen!?

Gruß, Valentin K.

(P.S.: Auch der dumpfe Behördenjargon "Stamokap" stößt einem Leser, der irgendwann einmal einen Einblick in die geschliffene Polemik und bei ihrer gedanklichen Tiefe präzisen Formulierungen talentierer Marxisten gewinnen durfte, mehr als nur übel auf, doch hat man ja in Ermangelung nahrhafterer Kost gelernt, sich mit wenigem zu begnügen.)


  • Soviel besser finde ich den Begriff des Bolschewismus auch nicht. Übersetzt wäre das die Ideologie der Mehrheit, wovon nicht die Rede sein kann. Es war die Ideologie einer kleiner Gruppe von Putschisten, die ihrem Putsch in völliger Verkennung der Umstände später den Namen Große Sozialistische Oktoberrevolution gaben. Ich habe aber keinen anderen Vorschlag für die Zwischenüberschrift zu machen, vielmehr sollte die Gliederung des Artikels völlig überarbeitet werden. Gruß --Ralf S. 19:48, 25. Aug 2004 (CEST)
  • Ralf, ich bitte Dich. Da sich die Überschrift "Bolschewismus" nur auf die Punkte "Stamokap", "Leninismus" und "Trotzkismus" bezieht, wäre es vernunftwidrig, jenen Aspekten ihre organische Überordnung zu verwehren, die sich eben im Schoße der Bolschewiki entwickelten. Ob diese Partei Dir nun moralischen Juckreiz bereitet, oder nicht, ist dabei für unsere Klientel völlig uninteressant. Wie diese allerdings darauf schließen könnte, dass der Bolschewismus, der hier nur eine Unterkategorie von 3 Punkten ausmacht, die "Ideologie" der Mehrheit sein könnte, bleibt mir ein Rätsel.

Eine Umstrukturierung des Ganzen könnte übrigens durchaus Sinn machen.

Gruß, Valentin K.

(P.S.: Desweiteren lasse ich es mir auch nicht nehmen, Dich darauf hinzuweisen, dass die Oktoberrevolution kein Putsch einer verschwindenden Minderheit war, sondern eine notwendige Realität war, die von den Volksmassen des alten Zarenreiches geschaffen wurde. Wie sonst hätte sich die Sowjetrepublik im Bürgerkrieg behaupten können? Wie sonst könnten geistliche und weltliche Pfaffen aller Länder auf die Rolle der Kronstädter Matrosen im Jahre 1917 hinweisen? Wieso hat der Allrussische Sowjetkongress eine Regierung von Putschisten bestätigt? Warum erkannte Rosa Luxemburg, die gerne als Lückenfüllerin der hauseigenen Einfallslosigkeit "sozialistischer Kritiker" missbraucht wird, den Oktobersturz doch als eine gemachte Revolution an, wenn es doch nur die Machtergreifung einer kleinen Bande von Ganoven war? Man merkt, so ein Putsch kann fragen aufwerfen, die die Sphinx Ödipus nicht zu stellen gewagt hätte.

Wenn Du den Bolschewismus allerdings für den armseligen Eklektizismus anachronistischer Sonnenkönige hälst, tut es mir leid, da kann man Dir nicht helfen. Aber alle anderen sollten es sich über das Bett schreiben: Die stalinistische Clique mit ihrer schwulstigen "Großen Sozialistischen Oktoberrevolution" war nicht der Fortführer des Bolschewismus, sondern sein Totengräber.)

Pardon, aber ich konnte es mir nicht verkneifen.


  • Vorweg, der neue Abschnitt in der aktuellen Version gefällt mir sehr gut. Vielleicht sollten wir doch genau an dieser Stelle aufhören und den Rest ab der Gliederung in der Versenkung verschwinden lassen.

An Valentin: Du irrst zumindest soweit, dass nicht die Oktoberrevolution notwendig war, um die zaristische Realität zu ändern, sondern dass die Februarrevolution hätte nur konsequent zu Ende geführt werden müssen. Die Maßnahmen Lenins, mit denen er die breite Masse erreichte und den Bürgerkrieg gewann - das Dekret über den Frieden und das Dekret über den Grund und Boden - waren eindeutig Aufgaben der bürgerlichen Revolution vom Februar. Für weitergehende Veränderungen war die Zeit noch lange nicht reif. Russland war das rückständigste Land Europas, nach Marx wird die kommunistische Revolution aber in den fortgeschrittensten Ländern beginnen. Nach Marx muss die neue Gesellschaft auch bereits vollständig im Schoß der alten existieren, und da gab es 1917 nichts, aber auch gar nichts. --Ralf S. 13:41, 28. Aug 2004 (CEST)

  • Ach, Ralf, endlich finde ich auf diesen trockenen Diskussionsseiten jemanden, mit dem man anständig deliberieren kann.

Zunächst möchte ich sagen, dass ich den Vorschlag, die Gliederung in verschiedene Teilbereiche von Bord zu werfen, recht vernünftig finde, ich selbst wollte diesen Schritt allerdings nicht auf eigene Rechnung tun, und griff so zum Handwerkszeug der Korrektur. Überhaupt ist man angesichts der Massen von inhaltlichem Unsinn und formalen Mängeln in den Artikeln dieser Enzyklopädie schnell geneigt, nur die garstigsten Schönheitsfehler zu tilgen, die größeren und tiefer verwurzelten Furunkel aber unberührt zu lassen. So ein unangenehmer Mitesser ist zum Beispiel die Gliederung: Sie wirft zusammen, was nicht zusammengehört, sie trennt Dinge, die für derartige operative Eingriffe zu sehr miteinander verwachsen sind, und bringt Begriffe ins Spiel, die sich einer näheren Betrachtung nicht als würdig erweisen. (Dies gilt eingeschränkt auch für den eigentlichen, flüssigen Text. Man betrachte nur einmal dieses eigenartige Schisma von "Soziologie" und "Politologie", das den Auffassungen Marx' selbst zuwiderläuft.)

Nun, wenn wir uns aber dem unterhaltsameren Teil unserer Auseinandersetzung zu, der russischen Frage.

Deine Argumentation ähnelt im wesentlichen dem, was die Menschewiki, die Fraktion um Stalin und Sinowjew sowie die übrigen Reformisten und Schematiker aller Länder vereint in ihren rostigen Töpfen zusammenkochten, nämlich dass Russland für die Revolution zu rückständig, und einzig und allein die fortgeschrittensten Staaten der Welt reif für die Revolution sein würden. Nun, dies mag für diese erlesenen Herren bis zum Herbst 1917 auch gut und richtig gewesen sein, doch dann strafte sie die Oktoberrevolution Lügen.

Mir steht nicht genügend Zeit und Platz zur Verfügung, um im einzelnen die Unhaltbarkeit der schematischen Auffassungen zu beweisen; vielleicht löst die Information, dass das Scheitern der Märzrevolution 1848 in Deutschland, die Unfähigkeit der russischen provisorischen Regierung, den Krieg zu beenden und die notwendigen Reformen auf dem Lande durchzuführen und die viehische Grausamkeit der Kuomintang im China der Jahre 1925-1927 alle auf das gleiche Problem zurückzuführen sind, bei dem einen oder anderen einen Denkprozess aus.

Die gesellschaftliche Entwicklung hat 1917 die Revolution des Proletariats, "gestützt auf den Bauernkrieg", um mit Marx zu sprechen, auf das Tagesmenu gesetzt, ohne auf die schönen Schemata diverser Vulgärmarxisten rücksicht zu nehmen. Die Revolution musste von den Arbeitern geführt werden, um die demokratischen Notwendigkeiten zustande zu bringen, die Arbeiter, einmal an der Macht, mussten aber die demokratische Revolution in die proletarische überleiten, die reicheren Schichten des Bauerntums dabei verlierend, die Kleinbauern und Landproletarier aber enger an sich bindend. Die proletarische Revolution aber ist der erste Schritt auf dem meilenweiten Weg zum Sozialismus. Nur mit Hilfe der Weltrevolution hätte dieser Marsch zu Ende geführt werden können. Darin, dass diese Hilfe ausblieb, darin, dass die Revolution in einem rückständigen, armen Bauernland stecken blieb, darn liegt die Ursache von Stalins Verbrechen, von Konzentrationslagern und bürokratischer Despotie auf sowjetischem Boden.

Gruß,

Valentin K.