Oro ist eine der 19 Provinzen von Papua-Neuguinea und liegt im Südosten des Landes. Es ist etwa 22.800 qkm groß und zählt rund 133.000 Einwohner. Hauptstadt ist Popondetta mit 19.556 Einwohnern im Jahr 2000. Die Nachbarprovinzen von Oro sind die Central-Provinz im Westen und Süden, Milne Bay im äußersten Südosten, und Morobe im Norden.
Oro liegt zwischen Meer und hohen Bergen. Die etwa 250 km lange Küste besitzt wenig besuchte, reizvolle Strände und viele einsame Buchten. Das Hinterland steigt dann langsam bis zu hohen Bergketten mit einigen Viertausendern an. Die ganze Provinz ist touristisch wenig beachtet, obwohl es verkehrsmäßig eine recht gute Infrastruktur gibt. An der Küste werden Gummibäume und Kaffee angebaut.
Geschichte
Oro hieß bis in die 1980er Jahre Northern Province, obwohl es nicht im Norden von Papua-Neuguinea liegt. Es war aber die nördlichste Provinz der ehemaligen australischen Kolonie Papua. Oro war in der Kolonialzeit lange wenig beachtet, bis für eine kurze Zeit zwischen den Weltkriegen Gold entdeckt und abgebaut wurde.
Im Zweiten Weltkrieg kam es in der Provinz zu heftigen Kämpfen zwischen Japan und den USA, bei denen es schwere Zerstörungen gab. Nach dem Krieg sollte mit Higatura eine neue Provinzhauptstadt erbaut werden. Gerade als die neue Stadt errichtet war, kam es am 21. Januar 1951 zu einem heftigen Vulkanausbruch des Mount Lamington, der die Stadt gänzlich zerstörte und über 3000 Menschen tötete. Heute kann man den friedlichen Krater von Popondetta aus besichtigen, der neuen Hauptstadt, die in größerem Abstand zum Vulkan gebaut wurde.
Bevölkerung
Zu den bekannteren Stämmen der Provinz gehören die Orokaiva. Dieser melanesische Stamm, der der Provinz den Namen gab, gilt als kaum kriegerisch und eher an Zauberei interessiert.
Literatur
Heiner Wesemann: Papua-Neuguinea. Niugini. Steinzeit-Kulturen auf dem Weg ins 20. Jahrhundert, Köln 1985.