Ulrich (Württemberg)

Herzog von Württemberg
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Herzog Ulrich von Württemberg (* 8. Februar 1487, (Reichenweier/Elsaß) - † 5. November 1550 (Tübingen)). wird mit dem Namen Eitel Heinrich als Großcousin des in der Grafschaft Württemberg regierenden Grafen Eberhard im Bart geboren. Erst bei der Firmung erhält er den Namen Ulrich.

Auf betreiben des Kaisers Maximilian I. wird wird 1498 der regierende Herzog von Württemberg Eberhard II. abgesetzt und Ulrich an seiner Stelle eingesetzt. 1503 wird er vorzeitig als volljährig erklärt und zeichnet sich 1504 als Heerführer im bayerischen Erbfolgekrieg aus, wodurch er einige ehemals kurpfälzische Gebiete gewinnt. Einige andere kostenträchtigen Kriegszüge und Ulrichs aufwendiger höfischer Lebensstil verschlingen große Summen aus der Staatskasse.

Nach 15 Jahren Verlobung heiratet 1511 der Herzog die Nichte Maximilians I., Sabina von Bayern mit für die damalige Zeit kaum vorstellbarem Pomp: das Fest dauerte 14 Tage, mehr als 7.000 Gäste sind geladen. Rund um das Stuttgarter Schloß werden die Bürger kostenlos gespeist. Die immensen Kosten führten zu einer vollkommenen Zerrüttung der Staatsfinanzen. Im Jahr 1514 beträgt das Defizit etwa 70% der Staatseinnahmen.

Um trotzdem den geplanten Feldzug gegen Burgund finanzieren zu können erhebt Ulrich neue außerordentliche Steuern. Die geplante Vermögenssteuer wirde auf Intervention der Ehrbarkeit von Stuttgart und Tübingen in eine Verbrauchssteuer auf Fleisch, Wein und Früchte umgewandelt. Die Kostenlast trägt nun die arme Bevölkerung. Die größten Proteste verursacht aber die Art der Steuererhebung: Sie wird nicht auf die aufgeschlagen, sondern die Maßgewichte werden verringert. Die Proteste in der Bevölkerung führen letzten Endes 1514 zum Aufstand des Armen Konrad. Durch die Hilfe der Ehrbarkeit gelingt es ihm, die Aufstände niederzuschlagen.

Die ehelichen Probleme führen 1515 zum Mord am Ehemann seiner Geliebten Hans von Hutten und zur Flucht der Herzogin Sabina. Nachdem er 1519 die Reichsstadt Reutlingen überfällt, vertreibt ihn Georg Truchseß von Waldburg-Zeil im Auftrag des Schwäbischen Bundes. Nach mehreren erfolglosen Versuchen gelingt es ihm 1534, mit Hilfe des hessischen Landgrafs Philipp, sein Land wiederzugewinnen. Der Sache der Reformation verpflichtet, beginnt Ulrich, Württemberg neu zu ordnen und Klöster zu säkularisieren.

1546 besetzt Kaiser Karl V. im Schmalkaldischen Krieg und zwingt Ulrich 1548 das Interim anzunehmen. 1550 stirbt Ulrich und hinterläßt seinem eine verworrene politische Situation.

Literatur

Ludwig Friedrich Heyd: Ulrich, Herzog von Württemberg