Ladislav Fuks (* 24. September 1923 in Prag, Tschechien ; † 19. August 1994 ebenda) war ein tschechischer Prosa-Autor und Verfasser psychologischer Romane, die sich vor allem mit dem Faschismus auseinandersetzten.
Leben
Fuks wurde als Sohn eines Polizisten geboren und besuchte das Prager Gymnasium in der Truhlářská ulice. Er studierte Philosophie, Psychologie und Geschichte an der philosophischen Fakultät der Karls-Universität. Während des 2. Weltkrieges arbeitete er als Verwalter in Göding. Fuks erhielt im Jahre 1949 seinen Doktortitel. Er arbeitete bis 1959 in den staatlichen Denkmalverwaltung der Nationalgalerie. Fuks wurde in den 1960er Jahren freier Schriftsteller und vor allem bekannt durch seinen Erstling "Herr Theodor Mundstock", ein Roman, der in viele Sprachen übersetzt wurde. Während der kommunistischen Herrschaft wählte er, wie er sagte „den Weg der Versöhnlichkeit und Toleranz vor kopfloser Aufsässigkeit und dem Mut im Widerstand zu fallen“. Er gehörte dem Verband tschechischer Schriftsteller an. Obwohl er im In- und Ausland Anerkennung fand, blieb er im Alter einsam und ohne Freunde.
Werke in deutscher Sprache
- Herr Theodor Mundstock (Pán Theodor Mundstock), 1990, psychologischer Roman über das Schicksal eine Prager Juden, der vor die Entscheidung gestellt wurde: Konzentrationslager oder ein künftiges Leben in Hunger, Armut und schwerer Arbeit. Gleichzeitig durchlebt er einige Halluzinationen und Dialoge mit seinem Schatten. Den Transport erlebt er nicht mehr. Er wird zuvor von einem Auto überfahren und stirbt.
- Reise ins gelobte Land (Cesta do zaslíbené země), 1990 - Roman
- Der Leichenverbrenner (* Spalovač mrtvol), 1967 – psychologischer Horrorroman über einen Angestellten im Krematorium. Dieser unterliegt durch Einfluss des Nationalsozialismus aber auch seinem Interesse an orientlischer Philosophie manischen Visionen. Er ermordert seine Familie, wobei er glaubt, dass ihm derere Tod reinigt. Dieser Roman wurde 1967 von Juraj Herz mit Rudolf Hrušínský verfilmt.
- Das Bildnis des Martin Blaskowitz (Obraz Martina Blaskowitze), 1983 – Eine Novelle über Probleme der Moral. Eine Konfrontation eines unbescholtenen Erzählers mit einem Karrieristen und Nazi-Kolloborateurs.
- Die Mäuse der Natalie Mooshaber (Myši Natálie Mooshabrové), 1982 – Ebenfalls ein Roman mit Horrorszenarien, aber auch grotesk und phantastisch. Eine Geschichte an der Grenze der Realität. Das Leben einer jungen Wittwe, deren Sohn Kriminalbeamter und die Tochter eine Prostituierte ist.
- Der Fall des Kriminalrats (Příběh kriminálního rady), 1980 – Kriminalroman. Der Kriminalrat löst einen vierfachen Kindermord.
- Der Hütejunge aus dem Tal (Pasáček z doliny), 1979 – In Form einer Ballade wird die Phase der Kollektivisierung in der Slowakei beschrieben.
- Die Toten auf dem Ball (Nebožtíci na bále), 1976 – Das Leben eines Bürgers vor dem 1. Weltkrieg. Zum Teil humoristisch wird das Schicksal zweier Verstorbenen beschrieben.
- Skizzen aus Prag, 1976
Weblinks
Personendaten | |
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NAME | Fuks, Ladislav |
KURZBESCHREIBUNG | tschechischer Prosa-Autor und Verfasser psychologischer Romane |
GEBURTSDATUM | 24. September 1923 |
GEBURTSORT | Prag, Tschechien |
STERBEDATUM | 19. August 1994 |
STERBEORT | Prag, Tschechien |