Der CargoSprinter (Baureihe 690/691) ist ein in zwei Bauformen von der Rheiner Windhoff GmbH sowie der Aachener Waggonfabrik Talbot produzierter Gütertriebwagen für den Schienenverkehr. Die Triebwagen in 5 Fahrzeugen langen Zügen (drei unmotorisierte Waggons zwischen zwei motorisierten Einheiten) mit nur einem Fahrer sind wegen des Wegfalls großer Rangierbewegungen flexibler und auch schneller (maximal 120 km/h) als herkömmliche Güterzüge. Die Zuladung beträgt für einen vollständigen Verbund mit 160 t entsprechend 10 Containern ein mehrfaches der maximalen Nutzlast eines LKWs. Der erste Prototyp fuhr 1996, ab 1997 verkehrten 10 Einheiten (im Testbetrieb) zwischen Hamburg / Osnabrück über Hannover (kuppeln 2er Einheiten) nach Frankfurt Flughafen, zum Großserieneinsatz kam es in Deutschland jedoch nie, die Prototypen wurden 2004 an die ÖBB verkauft. Erfolgreich eingesetzt werden von der Firma Windhoff gefertigte Serienfahrzeuge jedoch in Australien (in einer von der CRT-Group an australische Verhältnisse angepassten Variante) und Nordamerika sowie in einer abgewandelten Bauart als Bahndienstfahrzeuge unter anderem in Großbritannien.
Daß in Deutschland der Einsatz der CargoSprinter nie über das Teststadium hinausging, hat mehrere Gründe: Vor allem behinderten technische Störungen an den Fahrzeugen – nicht zuletzt auf Grund gravierender Unterschiede beider Varianten – den Einsatz, zudem bedingten Bauarbeiten im Rahmen der Weltausstellung Hannover während des Testbetriebs viele Verzögerungen. Außerdem änderte die Deutsche Bahn AG ihr Gütertransport-Konzept noch während der Erprobungszeit zugunsten von Langstreckenlösungen, des Weiteren gab es kaum verkehrspolitische Unterstützung für diese Art des Güterverkehrs.
Ende der 90er Jahre interessierten sich auch die Modelleisenbahn-Hersteller Märklin und Trix für den Zug und brachten ihn als H0-Modell fast zeitgleich mit dem Vorbild auf den Markt. Da das Vorbild jedoch nie im Planeinsatz eingesetzt wurde, floppte auch das Modell und war bereits kurze Zeit später nicht mehr lieferbar.
Mittlerweile existiert ein Konzept der Firma Siemens Transportation Systems für vollständig autonome, also fahrerlose "CargoMover" , die im Kurzstreckenbetrieb effizienter sein könnten als der CargoSprinter und per Handy programmiert automatisch von A nach B fahren.
Siehe auch
- SOG (selbstorganisierende Güterfahrzeuge)
Weblinks
- http://www.windhoff.de/d/v1/sch/cargo.htm - Informationen vom Hersteller
- http://www.bahnbilder.de/name/galerie/kategorie/Deutschland~Triebz%FCge~BR+690+(Cargo-Sprinter).html
- http://www.dradio.de/dlf/sendungen/forschak/265388/ - Was ist aus dem CargoSprinter geworden?
- http://www.eiba.tuwien.ac.at/institute/Diplom/hl_sem/hl-sem-kombi/kombi.html - über kombinierten Verkehr als Rettung des Schienengüterverkehrs
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