Amazon

US-amerikanisches E-Commerce- und Technologieunternehmen mit Hauptsitz in Seattle, Washington
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Amazon.com ist ein amerikanisches Online-Versandhaus. Neben dem Verleih von DVDs werden dort Bücher, CDs, DVDs, Musik, Video, Elektronik und Foto-Artikel, Software, Computer- und Videospiele, Küchen- und Haushaltsgeräte, Sport und Freizeitartikel, Spielwaren und Zeitschriften angeboten. Über die integrierte Verkaufsplattform z-Shops können auch Privatpersonen oder andere Firmen neue und gebrauchte Produkte anbieten.

Amazon
Rechtsform
Sitz

Nach eigenen Angaben ist Amazon der Anbieter mit der weltweit größten Auswahl sowie Internet-Marktführer für Bücher, CDs und Videos.

Onomastik und Aussprache

Der Firmenname bezieht sich auf den südamerikanischen Strom Amazonas – der Verweis auf den stark verzweigten und wasserreichsten Strom der Erde sollte die angestrebte Vormachtstellung, mit Hilfe vieler Partner, im Internet-Handel versinnbildlichen – und wird englisch [ˈæməzən] ausgesprochen; allerdings wird in Deutschland der Name der Firma eingedeutscht [amaˈʦoːn] gesprochen.

 
Das neue Versandhaus in Leipzig (Oktober 2006)
 
Bau des Versandhauses in Leipzig (April 2006)

Geschichte

Das Stammhaus (also die US-amerikanische Mutterfirma amazon.com) wurde 1994 durch Jeff Bezos gegründet und ging im Juli 1995 online. Mit Übernahme der Firma Telebook Inc. (Inhaberin der deutschen ABC Bücherdienst GmbH, dem damals führenden deutschen Internet-Versandbuchhändler und Online-Pionier) übernahm Amazon im Oktober 1998 den Verkauf in Deutschland durch die deutsche Tochter amazon.de. Sitz der deutschen Firmenzentrale ist München, das Distributionslager befindet sich in Bad Hersfeld und der Kundendienst ist in Regensburg ansässig. Ebenfalls 1998 erfolgte die Übernahme von Bookpages Limited und der Filmdatenbank Internet Movie Database. Mitte August 2006 nahm Amazon in Leipzig ein weiteres Versandlager mit ca. 300 Arbeitsplätzen in Betrieb.

Die deutschsprachige Internetseite Amazon.de wird von Amazon EU S.a.r.l. in Luxemburg betrieben.

Die Entwicklungsabteilung der Amazon.de-Website in München wurde Mitte 2004 geschlossen und ein Großteil der Mitarbeiter entlassen. Länderspezifische Anpassungen werden nun von der britischen Tochter Amazon.co.uk aus Slough oder direkt von Amazon.com aus Seattle vorgenommen.

Amazon ließ sich den Vorgang der Bestellung mit nur einem Klick (US-Patent # 5.960.411), die auf der Cookie-Technologie basiert, in den USA patentieren. Die Firma verklagte in den USA erfolgreich andere Unternehmen, auf deren Webseiten ebenfalls Produkte mit nur einem Klick bestellt werden konnten, obwohl Cookies ihrerseits ursprünglich von der Firma Netscape entwickelt wurden und es sich bei der One-Click-Technologie nach verbreiteter Meinung um ein so genanntes Trivialpatent handelt. In Deutschland ist eine solche Patentierung nicht möglich.

Features

Über ein Partnerprogramm, auf welches Amazon in den USA ebenfalls das Patentrecht besitzt, welches allerdings nie ausgeübt wurde, können Betreiber einer Webseite Links zu Amazon setzen, die rückverfolgbar sind, und erhalten bei Kaufabschluss eine Provision. Durch dieses massenhafte Verlinken erscheint diese Firma bei verschiedenen Suchbegriffen in den Resultaten der Suchmaschinen weit vorne, sie wird bekannter und für den User als Handelspartner attraktiver – ein selbstverstärkender Prozess. Ergänzend zum Partnerprogramm bietet Amazon seit Sommer 2002 den Zugriff auf seine Produktdatenbank über einen Webservice an.

Neben dem klassischen Buchverkauf bietet Amazon seit einiger Zeit auch Auktionen an und den Verkauf von gebrauchten oder Neuwaren privat oder kommerziell über Amazon. Diese Angebote werden als Alternativen zu dem „offiziellen“ Amazon-Produkt aufgelistet (Amazon Marketplace).

Daneben gibt es weitere Hilfsmittel für Anbieter von Artikeln. Amazon Advantage bietet Unternehmen und natürlichen Personen die Möglichkeit, ihre Produkte über den Amazon-Produktkatalog anzubieten. Der Versand erfolgt durch die Amazon Logistik GmbH on demand (auf Nachfrage). Im Gegensatz zu Amazon Marketplace (wo der Verkäufer den Versand und die Logistik organisiert) kauft Amazon vom Anbieter die Artikel ein und lagert diese im Logistikzentrum. Die Artikel werden im „normalen“ Amazon-Katalog geführt, d.h. nicht über die anderen verfügbaren Plattformen wie Shops, Auktionen oder den Marketplace. Auch der DVD-Verleih ist möglich.

Dieses Angebot richtet sich offenbar mehr an erfolgversprechende Projekte beziehungsweise erfahrene Anbieter, da sich Amazon vergleichsweise strikte Rechte vorbehält. Die Verkaufspreise können beispielsweise nicht vom Anbieter festgelegt werden, sich schlecht verkaufende Artikel können jederzeit aus der Datenbank entfernt werden. Lediglich der Händlerabgabepreis (HAP) kann Amazon in Rechnung gestellt werden, dieser wird aber nicht an die Kunden weitergegeben. Nicht verkaufte Artikel können unfrei an den Anbieter zurückgesandt werden.

Weiterhin müssen die Artikel automationsfähig, also fertig verpackt und mit EAN (CDs) oder ISBN (Bücher) ausgestattet sein und monatlich eine Rechnung an Amazon über die verkauften Artikel ausgestellt werden. Ob sich dies für kleinere Verleger / Anbieter lohnt, ist fraglich.

Seit 2005 bietet Amazon auch einen DVD-Verleih an. Ab Mitte September 2006 wurde mit dem Verkauf von FSK 18 DVDs begonnen, ein Verleih von nicht jugendfreien Titeln ist zunächst nicht geplant.

Seit 2. November 2005 ist die Betaversion des neuen Internetservices Amazon Mechanical Turk freigeschaltet. Es ist ein Marktplatz für einfache Arbeiten über das Internet.

Auf der amerikanischen Amazon-Seite kann man mithilfe des Amazon Honor System Spendenseiten einrichten, auf denen direkt durch die seiteneigene Kaufabwicklung bezahlt werden kann. Amazon behält Transaktionsgebühren pro Zahlungsvorgang. Es ist geplant, diesen Service in weiteren Ländern anzubieten.

Technik

Amazon setzt eine auf Perl und Mason basierende Architektur ein. Des weiteren kommen an unterschiedlichen Stellen im Shop Artikel-Empfehlungsmaschinen (Recommendation Engines) zum Einsatz.

Weltweite Verbreitung

Amazon ist in folgenden Ländern vertreten:

Amazon betreibt neben dem Hauptgeschäft zahlreiche weitere Websites wie beispielsweise die Suchmaschinen A9.com, Alexa Internet und die Filmdatenbank IMDb.

Börsendaten

  • Insgesamt gibt es 419 Millionen Aktien von Amazon.com
  • Der Wert des Unternehmens betrug am 28. Oktober 2006 knapp 13 Milliarden Euro.
  • Den höchsten Börsenwert hatte Amazon.com Ende 2003 mit rund 22 Milliarden Euro.
  • Der Kurs einer Amazon Aktie betrug am 28. Oktober 2006 genau 30,10 Euro.
  • Gründer Jeffrey Bezos besitzt rund 24% der Aktien.

Literatur

  • Thomas Brochhagen, Ulrich Wimmeroth: Das große Buch. Erfolgreich Geld verdienen mit Amazon. Data Becker 2003, ISBN 3-81582-526-1
  • Robert Spector: amazon.com. Get Big Fast. Jeff Bezos und die Revolution im Handel. Deutsche Verlags-Anstalt 2000, ISBN 3-421-05425-8
  • James Marcus: amazonia - Fünf Jahre im Epizentrum der E-Commerce-Revolution. Schwarzerfreitag Verlag 2006, ISBN 3-937623-24-8