Berlin-Friedenau

Ortsteil von Berlin
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Karte
Lage des Ortsteil Friedenau im Bezirk Tempelhof-Schöneberg
Lage Friedenaus im Bezirk Tempelhof-Schöneberg von Berlin
Basisdaten
Bundesland: Berlin
Verwaltungsbezirk: Tempelhof-Schöneberg
(Karte: StaLa Stand 2005)
Ortsteilnummer: 0702
Fläche: 1,68 km²
Höhe: rd. 40 m über NN
Geografische Lage: Vorlage:Koordinate Text Artikel
Einwohnerzahl: 26.314
(Quelle: StaLa Stand 31.12.2005)
Bevölkerungsdichte: 15.663 Einwohner je km²

Friedenau /ˌfriːdən'aʊ̯/ ist ein Ortsteil im Bezirk Tempelhof-Schöneberg von Berlin. Der zentrale und dennoch ruhige Charakter von Friedenau wird nicht nur durch die Rhein- und Hauptstraße als Einkaufsmeile geprägt, sondern durch die vielen kleinen und teilweise engen Wohnstraßen mit ihren Vorgärten, den Bäumen an den Straßen und den alten Häusern, von denen viele unter Denkmalschutz stehen. Die Besonderheit liegt in der teilweise hufeisenförmigen Aufteilung der Straßen um den – als Dorfanger konzipierten – zentral gelegenen Friedrich-Wilhelm-Platz, die hierdurch eine verbindende Struktur zueinander haben.

Geografie

Friedenau liegt auf dem Teltow-Höhenzug südlich des Berlin-Warschauer Urstromtales mit einer mittleren Höhe von etwa 40 Metern über Normalnull auf einer Fläche von 168 Hektar. Bis zum Brandenburger Tor sind es rund sechs Kilometer. Die Nord-Süd-Ausdehnung beträgt ca. 1,6 Kilometer, in West-Ost-Richtung sind es in Höhe des Friedrich-Wilhelm-Platzes etwa 1,2 Kilometer, entlang der nördlichen Ortsgrenze rund 1,5 Kilometer.

Der Ortsteil grenzt im Norden parallel zur Ringbahnstrecke und im Westen entlang der Laubacher Straße an Wilmersdorf sowie im Süden entlang der Bornstraße an Steglitz. Die Ostgrenze Friedenaus zum Ortsteil Schöneberg verläuft entlang der Haupt- und Fregestraße. Mitunter werden auch die noch weiter östlich gelegenen Gebiete zu Friedenau gezählt, beispielsweise der S-Bahnhof Friedenau, die sehenswerte denkmalgeschützte Anlage der Ceciliengärten und die Umgebung der Rubensstraße bis hin zum Auguste-Viktoria-Krankenhaus (AVK) an der Thorwaldsenstraße.

Geschichte

 
Wappen der Landgemeinde Friedenau

Anders als viele der Außenbezirke Berlins geht Friedenau nicht auf einen historischen Dorfkern zurück, sondern wurde in Wilhelminischer Zeit neu gegründet. Der am 9. Juli 1871 ins Leben gerufene „Landerwerb- und Bauverein auf Actien“ erwarb zwischen 1871 und 1875 insgesamt 550 Morgen Land des Ritterguts Deutsch-Wilmersdorf, um dort einen Villenvorort zu gründen. Den Namen, der auf das Ende des Deutsch-Französischen Krieges im Jahr 1871 hinweist, gab ihm die Frau des Baumeisters Hermann Hähnel. Das Gelände wurde nach einem festen Siedlungsplan parzelliert. Bereits im gleichen Jahr entstand in der ehemaligen Ringstraße 3–5 (heute Dickhardtstraße) das erste Gebäude als Keimzelle des Ortes. Im Jahr 1874 wurde der Bebauungsplan amtlich anerkannt und Friedenau zur selbstständigen Landgemeinde erhoben. 1875 hatte Friedenau 1.104 Einwohner. Im Jahr 1912 waren es bereits rd. 43.000 Menschen, die sich hier niedergelassen hatten.

Planung und Umsetzung

Ursprünglich war Friedenau von Johann Anton Wilhelm von Carstenn als Villenvorort englischen Stils konzipiert worden. Man nutzte die Situation, um eine Landhauskolonie „am Reißbrett“ zu entwerfen, was sich an dem symmetrisch gestalteten Straßennetz gut erkennen lässt. Der Bebauungsplan von Johannes Otzen sah vor, dass sich die Grundbesitzer dazu verpflichten mussten, keine Mietshäuser sondern nur Stadtvillen zu errichten. Aufgrund des Wohnraummangels in Berlin wurde aber 1887 eine neue Bauordnung erlassen. Viele Villen wurden abgerissen und stattdessen Mietshäuser errichtet. 1892 folgte eine weitere Bauordnung, die für den alten Teil Friedenaus die Höhe der Gebäude auf vier Geschosse beschränkte. In der Zeit nach der Jahrhundertwende wuchs die Bevölkerung der Gemeinde an und auch der westliche Teil Friedenaus wurde bebaut. Friedenau erlebte einen Aufschwung und es entstanden zahlreiche Bauten des öffentlichen Lebens, so auch zwischen 1913 und 1916 das Rathaus Friedenau.

1920 wurde die Landgemeinde Friedenau mit der – seinerzeit noch selbstständigen – Stadt Schöneberg als damals elfter Bezirk in das neu entstandene Groß-Berlin eingemeindet. Nach dem Zweiten Weltkrieg war Friedenau unter sowjetischer Besatzung für kurze Zeit ein eigenständiger Bezirk. Die Beschaulichkeit, die Friedenau nach dem Krieg noch hatte, endete in den 1960er Jahren mit der Umgestaltung der Bundesallee im Zusammenhang mit dem damit einhergehenden Bau der U-Bahn in Richtung Steglitz. Friedenau wurde damit verkehrstechnisch „geteilt“ und die Bundesallee als stark befahrene Durchgangsstraße gewann an Bedeutung. Dennoch übte der Ortsteil wegen seiner ruhigen Nebenstraßen und – der zum Verweilen einladenden – Plätze noch immer den Reiz eines etwas anderen Stadtquartiers aus, was sich in der Struktur der Bewohner niederschlug: Studenten, Künstler und junge Familien suchten die Ruhe verbunden mit der Nähe zur Großstadt. Auch heute noch schlagen sich diese Annehmlichkeiten in der guten Durchmischung der Bevölkerungsstruktur Friedenaus nieder.

Seit der Bezirksreform von 2001 ist Friedenau einer von sechs Ortsteilen des neuen zusammengelegten siebten Berliner Bezirks Tempelhof-Schöneberg. Die offizielle Ortsteil-Nummer innerhalb der Berliner Verwaltung lautet 0702.

Denkwürdiges

Der kleine Ortsteil Friedenau bot in seiner verhältnismäßig kurzen Geschichte seit seiner Gründung immer wieder einmal Anlass zu berichtenswerten Gegebenheiten:

 
Gedenktafel für die Comedian Harmonists in der Stubenrauchstraße 47
  • Zur Jahreswende 1927/28 wurde das Vokalensemble Comedian Harmonists in der Stubenrauchstraße 47 gegründet. Die sechsköpfige Gesangsgruppe war international bekannt bis sie sich 1935 – politisch bedingt – auflösen musste.
  • In der Handjerystraße 2 stürzte während der Berliner Luftbrücke, die anlässlich der Blockade Berlins 1948/49 eingerichtet wurde, am 25. Juli 1948 ein „Rosinenbomber“ ab und beschädigte das Gebäude schwer. Eine Gedenktafel an dem Haus erinnert an die beiden US-Piloten, die damals ums Leben kamen.
  • Die Kommune 1 um Fritz Teufel, Dieter Kunzelmann, Rainer Langhans u.a. entstand am 1. Januar 1967 durch die Besetzung der Wohnung des Schriftstellers Uwe Johnson in der Niedstraße 14. Sie war die erste politisch motivierte Wohngemeinschaft in Deutschland.
  • In der Hauptstraße 78 wurde in der Nacht vom 5. auf den 6. April 1986 auf die Diskothek La Belle ein Bombenanschlag verübt, bei dem zwei US-Soldaten und eine Türkin starben sowie zahlreiche Verletzte zu beklagen waren. Der Anschlag erregte weltweites Aufsehen. Als Auftraggeber des Attentats wurde später aufgrund umstrittener Indizien die Regierung Libyens identifiziert.

Kultur

 
Günter Grass, 2004

Friedenaus „Literaturmeile“ ist die knapp 500 m lange Niedstraße, die zwischen Friedrich-Wilhelm- und Breslauer Platz liegt. Hier wohnten und wirkten zahlreiche Literaten und Künstler:

 
„Kleines Theater“ am Südwestkorso

Von den ehemals zahlreichen Kinos, die es bis in die 1970er Jahre in Friedenau noch gab, sind nur noch das „Cosima“ am Varziner Platz (Sieglindestraße 10) und das „Cinema Bundesallee“ (Bundesallee 111) übrig geblieben.

Aus dem früheren „Korso-Kino“ am Südwestkorso 64 (Ecke Taunusstraße) hat sich mit seinen 99 Plätzen das „Kleine Theater“ als kulturelle Institution seit den 1980er Jahren etabliert. Hier wurde unter anderem über viele Jahre hinweg das Stück „Das Küssen macht so gut wie kein Geräusch“ mit sehr großem Erfolg gegeben.

In das ehemalige Lichtspieltheater „Roxy-Palast“ in der Hauptstraße 78-79 mit seinerzeit 1.106 Plätzen zog Ende der 1970er Jahre die Diskothek „La Belle“ ein, auf die 1986 ein Bombenanschlag verübt wurde (siehe Anmerkung unter dem Punkt „Denkwürdiges“).

Wirtschaft

Die ursprüngliche Konzeption Friedenaus war schwerpunktmäßig auf das Wohnen in diesem Ortsteil ausgerichtet. Durch die schnelle und gute Anbindung des Schienenverkehrs Ende des 19. Jahrhunderts bildeteten sich kleine und mittlere Industriebetriebe, insbesondere im Bereich der südlichen Rheinstraße und der Bundesallee. Hierbei sind die folgenden Traditionsunternehmen erwähnenswert:

Datei:Zeiss-Ikon.gif
Logo der Zeiss-Ikon-AG
  • Optische Anstalt C. P. Goerz (später Zeiss-Ikon), seit 1886 in der Rheinstraße 45–46,
  • Carl Bamberg, Werkstätten für Präzisions-Mechanik und Optik (später Askania-Werke AG), seit 1888 in der Bundesallee 86–88 (ehemals Kaiserallee 39). Das Unternehmen wurde im Jahr 2006 an seinem Ursprungsort in Friedenau als Askania AG neu gegründet und ist die einzige Uhrenmanufaktur in Berlin. Hier werden hochwertige mechanische Armbanduhren nach klassischen Vorbildern gefertigt,
  • Bildgießerei Noack, seit 1899 in der Fehlerstraße 8 (Hofeingang: Varziner Straße 18), in der unter anderem Werke von Käthe Kollwitz, Henry Moore, Georg Kolbe, Renée Sintenis und Ernst Barlach entstanden sind,
  • Juwelier Lorenz, der seit 1874 in der Rheinstraße 59 sein traditionsreiches und stadtbekanntes Geschäft betreibt.

Rund um die Hauptverkehrsachsen der Bundesallee, der Rhein- und Hauptstraße sowie dem Südwestkorso entstand zudem eine gesunde Infrastruktur von Gewerbetreibenden, die dem Ortsteil eine gewisse Anziehungskraft verlieh. Hierzu zählt auch der Wochenmarkt auf dem Breslauer Platz, der seit 1881 noch immer regelmäßig stattfindet. Die Attraktivität Friedenaus spiegelt sich nicht zuletzt in der Liste der prominenten Anwohner wider.

Zu Gründungszeiten ließen sich entlang der Grenze zu Steglitz an der Bornstraße und den benachbarten Nebenstraßen insgesamt 27 Fuhrunternehmen und Speditionen nieder. Hierunter fanden sich ganz große Unternehmen wie das „Bahnamtliche Rollfuhrunternehmen für Wilmersdorf-Friedenau“, die „Friedenauer Gepäckfahrt Kopania & Co.“ oder das Fuhrgeschäft der „Witwe Pählchen“. Das wirtschaftliche Umfeld dieser Zeit stellte sich auch durch den zwischen den S-Bahnhöfen Innsbrucker Platz und Bundesplatz gelegenen Güterbahnhof Berlin-Wilmersdorf dar, der wegen der Inbetriebnahme des in den 1970er Jahren neu eröffneten Containerbahnhofs in der Moabiter Heidestraße aufgegeben wurde. Inzwischen wurde auch dieser Güterbahnhof stillgelegt.

Friedenau besaß einige Kaufhäuser, von denen das letzte im Jahr 2005 geschlossen wurde (Kaufhaus Hertie in der Bundesallee /Bornstraße, vormals hieß es Kaufhaus Held). Ein weiteres Kaufhaus befand sich in der Hauptstraße 78–79 im ehemaligen Roxy-Palast, einem Gebäude, das als Hauptwerk der Neuen Sachlichkeit des Architekten Martin Punitzer gilt. Weiterhin befand sich in der Rheinstraße 30 das Kaufhaus KEPA. Darüber hinaus hatte das Konfektionsgeschäft Ebbinghaus sein Stammhaus in der Lauter- /Ecke Niedstraße am heutigen Breslauer Platz, bis es 1962 in das damals neu errichtete Gebäude am Walther-Schreiber-Platz umzog.

Prominente Anwohner

Friedenau hat immer wieder Künstler, Literaten, Wissenschaftler und Politiker angezogen. Zu den bekanntesten Anwohnern gehörten:

 
Ehrengrab Marlene Dietrich, Friedhof in der Friedenauer Stubenrauchstraße

In Friedenau liegen außerdem auf dem III. Städtischen Friedhof Berlin-Schöneberg (Friedhof an der Stubenrauchstraße, ehemals Friedenauer Friedhof) zahlreiche bekannte Persönlichkeiten, u. a. Ferruccio Busoni, Marlene Dietrich und Helmut Newton, begraben.

Verkehr

Schienenverkehr

Die S-Bahnzüge der Wannseebahn machen bereits seit 1874 Halt in der Nähe Friedenaus am – in Schöneberg gelegenen – Bahnhof Berlin-Friedenau. Ebenso halten an der nördlichen Ortsgrenze Züge der Ringbahn am Bundesplatz (von 1938 bis 1993 hieß dieser Bahnhof Berlin-Wilmersdorf, vor 1938 Berlin-Wilmersdorf-Friedenau). Dieser Bahnhof liegt im Ortsteil Wilmersdorf

 
Bahnsteig des S-Bahnhofs Innsbrucker Platz mit Blick in östliche Richtung

In Friedenau selbst liegt nur der S-Bahnhof der Ringbahn Innsbrucker Platz (S-Bahnlinien S41, S42 und S46). Dieser Bahnhof wurde 1910 an die in diesem Jahr eröffnete U-Bahn-Linie 4 angeschlossen.

Ebenso liegen in Friedenau die 1971 in Betrieb genommenen U-Bahnhöfe der Linie U9

Im Verlauf der Hauptstraße unter dem Autobahntunnel des Innsbrucker Platzes befindet sich ein – in der so genannten „200-km-Planung“ aus dem Jahr 1977 vorgesehener – Bahnhofssrohbau für die ursprünglich projektierte U-Bahnlinie U10 (alte Bezeichnung „Linie F“). Näheres hierzu unter Geschichte der Berliner U-Bahn.

Individualverkehr

Friedenau ist mit einem fast symmetischen Straßennetz durchzogen, bei dem der sich um 180° zurücklaufende Straßenzug der Stubenrauch- und der Handjerystraße eine verbindende Rolle zu den benachbarten Straßen spielt. Darüber hinaus sind die folgenden Hauptverkehrsachsen bedeutsam:

  • Die Bundesallee als wichtige Nord-Süd-Verbindung verläuft vom Bundesplatz kommend bis zum Walther-Schreiber-Platz und teilt Friedenau somit in eine Ost- und eine Westhälfte. Am Friedrich-Wilhelm-Platz wird der Hauptverkehrsstrom der Bundesallee südöstlich über die Schmiljanstraße in Richtung Stadtautobahn A 103 zur Friedenauer Brücke (Anschlussstelle 3 – Saarstraße) bzw. weiter über die Thorwaldsenstraße in die südlichen Bezirke Berlins geleitet.
 
Der Südwestkorso mit seinen getrennten Fahrstreifen für Autos und Radfahrer
  • Quer durch Friedenau verläuft in nordöstlicher Richtung die Rheinstraße (vom Walther-Schreiber-Platz bis zum Breslauer Platz), die in Fortsetzung vom Breslauer Platz bis zum Innsbrucker Platz Hauptstraße heißt. Dieser Straßenzug bildet das geschäftliche Zentrum des Ortsteils mit zahlreichen Einkaufsmöglichkeiten und einer gut entwickelten Infrastruktur. Ursprünglich verlief hier die alte „Reichsstraße Nr. 1“, die später die Bundesstraße 1 wurde. Zwischenzeitlich wurde die B 1 auf die parallel verlaufende Stadtautobahn A 103 (Westtangente) verschwenkt, um Friedenau und Steglitz vom Durchgangsverkehr zu entlasten.
  • Der Südwestkorso stellt das ruhigere Pendant zur geschäftigen Haupt- und Rheinstraße dar und beginnt an der Bundesallee in Höhe der Varziner Straße. An der Kreuzung zur Laubacher- /Wiesbadener Straße wechselt er von Friedenau nach Wilmersdorf in Richtung Dahlem. Mitte der 1980er Jahre wurden als Modellversuch auf dem Südwestkorso im Zuge der Veloroute K die ersten Fahrradstreifen Berlins angelegt. Diese haben sich mittlerweile bewährt und sind noch heute vorhanden.

Orte und Gebäude

Der Zugang zu den Friedenauer Grundstücken ist über 64 Straßen und diverse Plätze möglich. Bei der Aufzählung ist eine ungewidmete Privatstraße enthalten. Einige Umbenennungen der Friedenauer Straßennamen erfolgten u.a. nach Flüssen in Elsaß-Lothringen, die dem Grundgedanken zur Namensgebung von Friedenau – zur Erinnerung an den in dem Jahre seiner Gründung geschlossenen Frankfurter Frieden (1871) – Ausdruck verleihen sollten.

Die Vielzahl der Gebäude in Friedenau stammen aus den Gründerjahren zu Anfang des 20. Jahrhunderts und verleihen dem Ortsteil einen entsprechenden Charme. Friedenau blieb im Zweiten Weltkrieg allerdings nicht von Bombardements der Alliierten verschont, die an verschiedenen Stellen Lücken in das Stadtbild rissen. Diese sind mittlerweile fast vollständig durch Neubauten gefüllt worden.

Plätze in Friedenau

 
Friedrich-Wilhelm-Platz
 
Das Rathaus Friedenau am Breslauer Platz
 
Innsbrucker Platz
 
Kaisereiche
  • Friedrich-Wilhelm-Platz – der zentrale Platz Friedenaus – wurde ehemals von den in Nord-Süd-Richtung fließenden Verkehrsströmen angerförmig umfahren. Der Platz entstand um 1870 nach Plänen von Johann Anton Wilhelm von Carstenn und Johannes Otzen als Platzerweiterung an der damaligen Kaiserstraße. 1887 wurde er gärtnerisch gestaltet. Die auf dem Platz im Jahr 1893 im neugotischen Stil eingeweihte evangelische Kirche „Zum Guten Hirten“ ist von weitem gut sichtbar. Im Zusammenhang mit dem Bau der U-Bahn-Linie U9 (Inbetriebnahme im Jahr 1971) wurde er so umgestaltet, dass die Bundesallee seitdem den Friedrich-Wilhelm-Platz auf der östlichen Seite tangiert, um den inzwischen sehr stark gewordenen Durchgangsverkehr aufnehmen zu können.
  • Breslauer Platz in dreieckiger Form vor dem Rathaus Friedenau. Die Grundsteinlegung für das von Hans Altmann im Jugendstil entworfene Rathaus war am 13. Oktober 1913 und wurde im Kriegsjahr 1916 fertig gestellt. Der Platz wurde wegen seines Baumbestandes ehemals als Birkenwäldchen bezeichnet. Von 1875 bis 1964 hieß er dann Lauterplatz. Die heutige Namensgebung erfolgte 1964 nach der ehemaligen Hauptstadt Schlesiens. Derzeit sind Planungen in Vorbereitung, den Platz wieder in seinen ursprünglichen Zustand zu versetzen. Hierzu soll die Lauterstraße auf dem kurzen Teilstück zwischen Nied- und Rheinstraße für den Durchgangsverkehr geschlossen und die Niedstraße vor dem Rathaus Friedenau für beide Fahrtrichtungen geöffnet werden.
  • Innsbrucker Platz an der nordöstlichen Grenze gelegen (ein Teil des Platzes gehört zu Schöneberg), wurde ursprünglich als großes – mit Rasen und Zierblumen ausgestattetes – Rondell angelegt. Zwischen 1971 und 1979 wurde der Platz im Rahmen der seinerzeitigen Konzeption Autogerechte Stadt vollkommen umgestaltet und verlor dadurch seine ursprüngliche Form. Hierbei wurde er zur Verlängerung der Stadtautobahn A 100 in Richtung Südosten komplett untertunnelt. Seitdem dient er als große innerstädtische Kreuzung zur Verteilung der Verkehrsströme zwischen der Haupt- und Wexstraße sowie der Stadtautobahn (Anschlussstelle 17 – Innsbrucker Platz).
  • Kaisereiche an der Kreuzung Rhein- /Saar- /Schmiljanstraße (ehemals Kirchstraße). Die auf dem Mittelstreifen stehende Eiche wurde anlässlich der Goldenen Hochzeit von Kaiser Wilhelm I. und seiner Gemahlin Augusta gepflanzt, die auch an den 82. Geburtstag des Kaisers erinnern sollte. Der Platz war vorher nur als Rondell bezeichnet worden. Die Eiche musste 1883 ersetzt werden, weil der ursprünglich gepflanzte Baum starb.
  • Perelsplatz vor der Friedrich-Bergius-Oberschule (dem ehemaligen Friedenauer Gymnasium), benannt nach Friedrich Justus Perels, Justitiar der Bekennenden Kirche, der am 23. April 1945 in Berlin-Tiergarten in einer Gestapo-Aktion erschossen wurde. Er war im Herbst 1944 im Zusammenhang mit dem Attentat auf Hitler am 20. Juli 1944 verhaftet worden. Er war in den 1920er Jahren Schüler des Friedenauer Gymnasiums. Der Platz hat die Form eines langgestreckten Rechtecks mit einer Parkanlage und dem – von Paul Aichele entworfenen – 4,20 Meter hohen Sintflutbrunnen, der seit 1932 an dieser Stelle steht. Er hatte vorher auf dem ehemaligen Hamburger Platz am Südwestkorso sein Domizil. Die Anlage wurde 1907 von Fritz Zahn entworfen und gebaut. Gegenüber dem Eingang der Schule steht das Denkmal zu Ehren der im Ersten Weltkrieg gefallenen Soldaten aus dem Jahr 1923. Der Perelsplatz hieß von 1873 bis 1884 Berliner Platz, danach bis 1961 Maybachplatz, benannt nach dem preußischen Handelsminister und Minister für öffentliche Arbeiten.
 
Walther-Schreiber-Platz
  • Walther-Schreiber-Platz am südlichen „Zipfel“ Friedenaus stellt der Platz die Kreuzung Bundesallee, Rhein- /Schloß- und Schöneberger Straße dar, weshalb er auch als Rheineck bezeichnet wird. Der ursprüngliche Platz erhielt anlässlich des Baus der U-Bahn-Linie U9 im Jahr 1971 seine jetzige Form. Am südlichen Ende wird er auf Steglitzer Gebiet vom Einkaufszentrum Forum Steglitz begrenzt. Derzeit entsteht auf dem Gelände des ehemaligen Kaufhauses Hertie der Neubau des „Schloss-Straßen-Centers“, in dem u.a. auch ein Hotel einziehen wird (geplante Fertigstellung: Ende 2006).
  • Renée-Sintenis-Platz (ehemals Wilmersdorfer Platz) 1872 als Rondell angelegt und 1967 benannt nach der – bis zu ihrem Tode 1965 zwanzig Jahre lang in der Innsbrucker Straße 23a – in Schöneberg lebenden Künstlerin. Die kleine Bronzeplastik Grasendes Fohlen erinnert auf dem Platz seit 1971 an das Schaffen von Renée Sintenis. Am Platz steht das imposante Gebäude des Postamtes 410, auf dessen Grundfläche ursprünglich das Rathaus Friedenau errichtet werden sollte. Den Zuschlag erhielt seinerzeit dann aber das Grundstück am Breslauer Platz. Das Gebiet um den Platz repräsentiert das älteste Baugebiet Friedenaus.
  • Schillerplatz an der Kreuzung Wiesbadener- /Stubenrauchstraße. Ursprünglich war der Platz als Pendant zum damaligen Wilmersdorfer Platz (heute Renée-Sintenis-Platz) in Form eines Rondells angelegt worden und hatte in den Anfängen der Gemeinde den Namen Schmargendorfer Platz. Er erhielt anläßlich des 100. Todestages des Dichters Friedrich Schiller im Mai 1905 seinen heutigen Namen. Zu dieser Zeit war er zu einem – mit gärtnerischen Anlagen versehenen – Schmuckplatz umgestaltet worden. Um in den 1960er Jahren den Verkehrsfluss zu gewährleisten (insbesondere dem der damaligen BVG-Buslinie „17“), wurde die Wiesbadener Straße verbreitert und im rechten Winkel über die Stubenrauchstraße geführt. Ursprünglich war 1960 vorgesehen, den Schillerplatz amtlich aufzuheben, was aber dann doch unterlassen wurde. Heute zeugt noch der Schiller-Park als kleine viergeteilte Grünanlage von der ehemaligen Form des Platzes.
  • Cosimaplatz im Mittelpunkt des Wagner-Viertels in Form eines quadratischen Platzes mit einer kleinen Parkanlage. Hier befand sich bis 1904 die Radrennbahn im damaligen Sportpark Friedenau. Dieser Sportpark wurde Anfang des 20. Jahrhunderts abgerissen und ab 1906 mit Mietshäusern bebaut. Der Platz ist nach Cosima, der Frau von Richard Wagner benannt. Die Umbenennung des ehemaligen Wagnerplatzes erfolgte 1935, um die häufigen Benennungen nach Wagner zu reduzieren. Das Wagner-Viertel hat seine Bezeichnung nach den umliegenden Straßen, deren Namensgeberinnen meist Figuren aus seinen Opern waren.
  • Varziner Platz vor dem viaduktartigen Durchgang zum S-Bahnhof Bundesplatz, unweit des Cosimaplatzes. Diese Einmündung der Sieglinde-, Brünnhilde- und Isoldestraße zur Varziner Straße hin war ursprünglich dem Durchgangsverkehr gewidmet. Anfang der 1980er Jahre wurde der Platz in seiner jetzigen Form zum verkehrsberuhigten Bereich umgebaut. Seinen Namen hat er seit 1983.
  • Liane-Berkowitz-Platz als kleine dreieckige Grünanlage zwischen Südwestkorso, Wilhelmshöher Straße und Rheingaustraße mit einem dekorativ verklinkerten Kiosk mit Bedürfnisanstalt des Architekten Hans Altmann aus dem Jahr 1920. Der Platz erhielt am 18. Januar 2000 seinen jetzigen Namen. Die Namenspatronin Liane Berkowitz war Widerstandskämpferin und wohnte am Viktoria-Luise-Platz 1 in Schöneberg, wo eine Gedenktafel an sie erinnert.
  • Adam-Kuckhoff-Platz, der 1990 seinen Namen erhielt, ist das Pendant zum Liane-Berkowitz-Platz in vergleichbarer Form auf der gegenüber liegenden Seite des Südwestkorsos. Der Platz wird neben dieser breiten Straßenachse von der – an der hier spitz zulaufenden – Laubacher Straße und der an dieser Stelle verkehrsberuhigten Wilhelmshöher Straße begrenzt. Er beinhaltet als zentralen Punkt den Erikabrunnen, der in Anlehnung zum seinerzeit teilweise kriegsbeschädigten Kinderbrunnen im Jahr 1982 von Heinz Spilker neu geschaffen wurde. Der Namensgeber des Platzes Adam Kuckhoff war Schriftsteller und starb als Widerstandskämpfer.
  • Der ehemalige Hamburger Platz befand sich an der Straßeneinmündung der Stubenrauch- und Görresstraße (ehemals Wilhelmstraße) am Südwestkorso (vormals Schwarzwaldstraße) in Höhe der Offenbacher und der Mainauer Straße. Die Gemeindevertretung Friedenau beabsichtigte seinerzeit, den bereits in der Carstenn'schen Planung vorgesehenen Hamburger Platz – eine spiegelbildliche Anlage zum heutigen Perelsplatz – als Gemeindefriedhof anzulegen. Am 20. Mai 1881 fand die Einweihung des Friedhofs statt. Der Hamburger Platz umfasste damit nur noch den Abschnitt an der Einmündung der Schwarzwaldstraße, Mainauer und Wilhelmstraße in die Stubenrauchstraße (heute etwa die Kreuzung Stubenrauchstraße /Südwestkorso /Görresstraße). Auf dem Platz, der angerförmig von der Straßenbahn auf beiden Seiten umfahren wurde, stand von 1909 bis 1931 der von Paul Aichele entworfene Sintflutbrunnen, der später auf dem Maybachplatz (heute Perelsplatz) seinen derzeitigen Standort fand. Der Platz musste wegen der Erweiterung des Friedenauer Friedhofs nach Süden hin aufgegeben werden, ist aber noch immer – wegen der sich hier ergebenden Öffnung der Straßen an dieser Stelle – als solcher zu erkennen. Er wurde in Adressbüchern und Plänen oft ohne Namen aufgeführt und um 1933 aufgehoben.
  • Der Georg-Hermann-Garten wurde 1962 auf dem Gelände des ursprünglichen Ulmenhofes (Park der Villa Sarrazin) als Gedenkort für den 1943 im KZ Auschwitz ermordeten Schriftsteller und Kunstkritiker Georg Hermann eingeweiht. Der Garten gehört zwar nicht zum öffentlichen Straßenland, ist aber für alle Besucher geöffnet. Die Zugänge liegen in der Bundesallee 79–81 und in der Stubenrauchstraße 6. In seinem Roman Der kleine Gast aus dem Jahr 1925 beschrieb Georg Hermann Friedenau seinerzeit liebevoll als idyllisches Gartenviertel und als „Eldorado der Tonzwerge“.
  • Eine kleine Grünanlage in dreieckiger Form an der Kreuzung der Rheingau-, Kreuznacher, Odenwald- und Bornstraße an der Grenze zu Steglitz ist bisher namenlos.

Straßen in Friedenau

Die nachstehend genannten Straßen sind die im amtlichen Verzeichnis geführten Straßen Friedenaus, auch wenn mitunter andere Bereiche östlich von Friedenau hierzu gezählt werden (siehe Anmerkung unter „Geografie“). Die namensgebenden Bezüge werden im Anhang als Glossar zu den Namen der Friedenauer Straßen [1] am Ende des Artikels erläutert.

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  • Straße am Güterbahnhof Wilmersdorf [65] (nicht gewidmete Straße)

Institutionen

Kirchen und Glaubensgemeinschaften


Schulen in Friedenau

Grundschulen

  • Fläming-Grundschule, Illstraße 4–6 (ursprünglich „I. Friedenauer Gemeindeschule“)
  • Ruppin-Grundschule, Offenbacher Straße 5a (ehemals „III. Friedenauer Gemeindeschule“)
  • Stechlinsee-Grundschule, Rheingaustraße 7

Weiterführende Schulen

  • Bobertal-Oberschule (Hauptschule), Offenbacher Straße 5a
  • Friedrich-Bergius-Oberschule (Realschule), Perelsplatz 6–9 (vormals „Friedenauer Gymnasium“)
  • Paul Natorp-Oberschule (Gymnasium), Goßlerstraße 13–15 (früher „Königin-Luise-Lyzeum“)
  • Rheingau-Gymnasium, Schwalbacher Str. 3–4 (ehemals „Reform-Realgymnasium und Oberrealschule“)

Lieder

 
Eine Achtelnote

Um 1880 entstand die „Friedenauer Nationalhymne“

Komm' mit nach Friedenau, da ist der Himmel blau,
da tanzt der Ziegenbock mit seiner Frau Galopp,
da lacht der lieben Kuh der Ochs so freundlich zu.
Komm' mit nach Friedenau, da ist der Himmel blau.
(Verfasser und Komponist unbekannt)
 
Eine Achtelnote

Auszug aus „Kinder, war'n das Zeiten“ von Carl Breer

Mein Friedenau, wie war's doch schön,
als du noch ledig und – alleen',
seit du mit Schöneberg getraut,
bist du schon etwas – abgebaut!

Literatur

  • Alfred Bürkner: Friedenau – Straßen, Häuser, Menschen. Stapp-Verlag, Berlin 1996, 232 Seiten, ISBN 3-87776-065-1
  • Christel und Heinz Blumensath: Das andere Friedenau – Spaziergänge durch 125 Jahre Kunst-, Literatur- und Baugeschichte. Bezirksamt Schöneberg zu Berlin, 1996
  • Hermann Ebling: Friedenau. Aus dem Leben einer Landgemeinde, 1871-1924. Zinsmeister und Grass, 1986
  • Peter Lemburg, Gabriele Schulz, Dietrich Worbs: Denkmale in Berlin, Bezirk Schöneberg, Ortsteil Friedenau aus der Reihe Denkmaltopographie Bundesrepublik Deutschland herausgegeben vom Landesdenkmalamt Berlin und vom Bezirksamt Schöneberg von Berlin. Verlag Willmuth Arenhövel, Berlin 2000, ISBN 3-922912-52-4
  • Alle Berliner Straßen und Plätze, von der Gründung bis zur Gegenwart, vierbändiges Lexikon herausgegeben von Hans-Jürgen Mende. Verlag Neues Leben GmbH/Edition Luisenstadt, Berlin 1998
  • Gudrun Blankenburg: Friedenau – Künstlerort und Wohnidyll. Die Geschichte eines Berliner Stadtteils. Frieling Verlag Berlin 2006. ISBN 3-8280-2350-6 (10-stellig) bzw. ISBN 978-3-8280-2350-5 (13-stellig)
Commons: Berlin-Friedenau – Album mit Bildern, Videos und Audiodateien
  • www.berlin-friedenau.com – Alles rund um Berlin-Friedenau. Umfassende Informationen zu Kultur, Wirtschaft und Sozialem
  • www.berlin-spuren.de – Dichterort Friedenau. Literarischer Spaziergang zu den Wohnhäusern von Günter Grass, Max Frisch, Uwe Johnson und Erich Kästner


Anhang: Glossar

Dieses Glossar gibt Auskunft über die Hintergründe der Namensgebung der Friedenauer Straßen sowie historische Informationen hierzu.

  1. Glossar zu den Namen der Friedenauer Straßen
  2. Die Albe ist ein Nebenfluss der Saar.
  3. Friedrich Bache war Berliner Kommunalpolitiker und wurde zum Ehrenbürger von Friedenau und Gemeindeältesten ernannt. Die Straße hieß bis 1910 Straße 12.
  4. Die Bennigsenstraße hieß bis 1903 Straße 43 b. Sie ist benannt nach dem liberalen deutschen Politiker Rudolf von Bennigsen
  5. Louis (Ludwig) Blankenberg war Unternehmer und Kommunalpolitiker. Von 1873 bis 1895 hieß die Blankenbergstraße Bischofstraße.
  6. David Born (eigentlich David Buttermilch) war Direktor der Baugesellschaft des Landerwerb- und Bauverein auf Actien und gilt als Gründer von Friedenau. Von David Born und dem Grundstücksspekulanten von Carstenn sollen die Worte stammen: „Die Vororte müssen die grüne Lunge der Großstadt werden.“
  7. Brünnhilde ist eine Figur aus Wagners Opern Die Walküre, Siegfried und Götterdämmerung.
  8. Die Bundesallee hieß bis 1950 Kaiserallee. Sie ist die längste und breiteste Straße Friedenaus.
  9. Friedrich Wilhelm Büsing war Gemeindeschöffe in Friedenau.
  10. Bis 1909 hieß die Deidesheimer Straße noch Straße 14. In Wilmersdorf liegt sie im sogenannten Rheingauviertel, in dem die Straßen ihre Namen nach Gemeinden des Rheingaus, des Taunus und der Pfalz (an der Deutschen Weinstraße) erhielten. Sie ist benannt nach der Stadt Deidesheim.
  11. Konrad Dickhardt war von 1959 bis 1961 Schöneberger Bezirksbürgermeister. Die nach ihm benannte Straße hieß bis 1962 Ringstraße.
  12. Elsa von Brabandt ist eine Figur aus Richard Wagners Oper Lohengrin.
  13. Die Benennung der damals neu angelegten Straße 11 erfolgte nach der Erstbepflanzung mit Eschenbäumen. 1945 war vorgesehen, die Eschenstraße in Fritz-Haber-Straße umzubenennen, was jedoch durch den Berliner Magistrat nicht bestätigt wurde.
  14. Eva ist eine Frauengestalt aus Richard Wagners Oper Die Meistersinger von Nürnberg.
  15. Adolf Fehler war von 1892 bis 1903 Schöffe und stellvertretender Amts- und Gemeindevorsteher in Friedenau.
  16. Ludwig Ferdinand Frege war von 1846 bis 1883 Pfarrer in Schöneberg.
  17. Wilhelm Fröauf war Geheimer Rechnungsrat bei der Gewerbe-Akademie.
  18. Josef Görres war Schriftsteller und Historiker. Die nach ihm benannte Görresstraße hieß bis 1937 Wilhelmstraße, dann Golzheimer Straße, nach 1945 Aufbaustraße bis sie dann 1947 ihren jetzigen Namen erhielt.
  19. Gustav von Goßler war preußischer Kultusminister.
  20. Carl Hacker war Geheimer Rechnungsrat im Kaiserlichen Kriegsministerium.
  21. Hermann Hähnel war Baumeister. Seiner Frau verdankt Friedenau seinen Namen.
  22. Prinz Handjery war von 1870 bis 1885 der für Friedenau verantwortliche Landrat des Kreises Teltow.
  23. Sie bildete in Schöneberg die wichtigste, nämlich die Hauptstraße und hieß früher Friedenauer Straße. Das Teilstück zwischen Innsbrucker Platz und Rheinstraße wurde 1907 bzw. 1908 in Hauptstraße umbenannt.
  24. Benannt nach Hedwig Neumann, der einzigen Tochter des Schöneberger Pfarrers Ludwig Ferdinand Frege.
  25. Albert August Robert Hertel war Geheimer Rechnungsrat und Berliner Kommunalpolitiker.
  26. Benannt nach der norddeutschen Region Holstein wurde sie bis 1896 als Straße 22 und Straße 26 im Bebauungsplan ausgewiesen.
  27. Johannes Homuth war Friedenauer Gemeindeverordneter.
  28. Von 1872 bis 1875 hieß sie Kastanienstraße. Sie ist benannt nach der Ill, einem Nebenfluss des Rheins im österreichischen Bundesland Vorarlberg.
  29. Isolde ist eine Figur aus Richard Wagners Oper Tristan und Isolde.
  30. Die Namensgebung erfolgte nach der Stadt Kreisau in Niederschlesien im Jahr 1910. Die Kreisauer Straße ist zudem die kürzeste Straße Friedenaus.
  31. Die Kreuznacher Straße war bereits im Bebauungsplan der Gemarkung Friedenau von 1895 vorgesehen. Sie ist nach der Stadt Bad Kreuznach an der Nahe benannt. Sie führt nach Wilmersdorf und liegt dort im sogenannten Rheingauviertel. Bis 1903 hieß sie Straße 12.
  32. Kundry ist eine Figur aus Richard Wagners Oper Parsifal.
  33. Die Laubacher Straße hat ihren Namen seit 1888 von der Stadt Laubach in Hessen. Von 1856 bis 1880 hieß sie Steglitzer Weg und zwischen 1880 und 1888 Grüner Weg.
  34. Die Lauter ist ein linker Nebenfluss des Rheins. Vor 1875 hieß sie Grenzstraße.
  35. Robert Lefèvre war Gemeindeschöffe in Friedenau.
  36. Die Mainauer Straße ist im Übersichtsplan Friedenaus von 1895 aufgeführt, aber erst 1908 im Friedenauer Adressbuch vermerkt. Sie ist nach der Insel Mainau im Bodensee benannt. Die Schreibweise lautet um die Jahrhundertwende auch Meinauer Straße.
  37. Der frühere Name der Moselstraße war von 1872 bis 1875 Ahornstraße. Sie ist benannt nach dem Fluss Mosel. 1926 wurde die Moselstraße zwischen der Ringstraße (heute Dickhardtstraße) und der früheren Gemarkungsgrenze Berlin-Schöneberg in Wilhelm-Hauff-Straße umbenannt.
  38. Die Niedstraße ist eine der ersten Straßen in Friedenau und hieß von 1872 bis 1875 Querstraße III. Sie ist nach dem Fluss Nied benannt.
  39. Die Odenwaldstraße wurde um 1890 nach dem Odenwald in Hessen benannt .
  40. Benannt nach Offenbach am Main. Bis 1909 Straße 13. Der Straßenabschnitt auf Friedenauer Gebiet befand sich südlich des Friedhofs an der Stubenrauchstraße, die Straße um den Friedhof hieß vorher Am Friedhof.
  41. Ortrud ist eine Figur aus Richard Wagners Oper Lohengrin.
  42. Karl Hermann Peschke war Kommunalpolitiker und von 1892 bis 1901 Gemeindevertreter in Steglitz.
  43. Willy Retzdorff war Kommunalpolitiker und arbeitete beim Berliner Hauptsteueramt. Er war von 1892 bis 1902 Friedenauer Gemeindevertreter.
  44. Benannt nach dem Rheingau. Von 1873 bis 1895 hieß sie Parallelstraße. Ursprünglich war der Verlauf der Rheingaustraße bis zur heutigen Varziner Straße vorgesehen.
  45. Die ehemalige Provinzialchaussee Berlin-Potsdam wurde 1875 wegen der Verbindung zwischen Berlin und dem Rhein umbenannt.
  46. Georg Roenneberg war von 1875 bis 1892 Friedenauer Gemeindevorsteher.
  47. Die Benennung erfolgte nach der Erstbepflanzung dieser Straße mit Rotdornsträuchern im Jahr 1906.
  48. Die Saarstraße hieß von 1872 bis 1875 Bahnstraße. Um Verwechslungen mit Schöneberg und Berlin zu vermeiden, wurde sie in Friedenau 1875 nach dem Fluss Saar umbenannt. 1883 wurde die heutige Schmiljanstraße, die damals noch Chausseestraße hieß, in die Saarstraße einbezogen. Dieser Abschnitt wurde dann 1890 in Kirchstraße umbenannt.
  49. Seit 1947 ist die ehemalige Bismarckstraße nach dem Geheimen Oberbaurat Otto Sarrazin benannt.
  50. Der Straßenverlauf der Schmargendorfer Straße folgte dem alten Landweg von Friedenau nach Schmargendorf. 1875 wurde der Name erneut bestätigt. Die Straße verlief von der Grenzstraße bis zur Gemarkungsgrenze Wilmersdorf. Um 1890 wurde der Teil vom Friedrich-Wilhelm-Platz bis zur Gemarkungsgrenze in Kassler Straße benannt, die parallel verlaufende Straße hieß nach dem Schloss Wilhelmshöhe bei Kassel Wilhelmshöher Straße.
  51. Hans Kurt Willi Schmiljan war Volkswirt und von 1955 bis 1961 Berliner Gesundheitssenator. Die Schmiljanstraße hieß bis 1962 Kirchstraße, davor Saarstraße (1883–1890) und von 1876 bis 1883 Chausseestraße.
  52. Bernhard Schnackenburg war ab 1903 Gemeindevorsteher von Friedenau. Von 1905 bis 1909 wirkte er als Bürgermeister. Von 1909 bis 1924 war er Oberbürgermeister von Hamburg-Altona.
  53. Die Benennung um 1895 erfolgte vermutlich nach der Stadt Bad Schwalbach, die in der Zeit der Benennung ein bedeutendes Kurbad war und seinerzeit noch Langenschwalbach hieß.
  54. Senta ist eine Figur aus Richard Wagners Oper Der fliegende Holländer.
  55. Sieglinde ist in der Nibelungensage die Mutter Siegfrieds.
  56. Friedrich Ludwig Wilhelm Stier war Bauingenieur und Professor an der Bauakademie sowie Mitglied der Akademie der Wissenschaften in Berlin.
  57. Benant nach Ernst von Stubenrauch. Frühere Namen: Nassauer Straße (1874 1876), Promenade IV, Promenade V und Promenade VI in den Jahren 1876 bis 1883 sowie Ringstraße (1883–1889).
  58. Der Südwestkorso hat seit 1909 seinen Namen nach der Richtung der Straße, in der sie – von Berlin aus gesehen – verläuft. Die Straße war als Hauptverbindung von der Kaiserallee (heute Bundesallee) zur damals neu erschlossenen Domäne Dahlem gedacht. In ihrem Verlauf war sie vorher als Schwarzwaldstraße ausgewiesen. In den Adressbüchern von Friedenau wurden beide Straßennamen noch bis 1910 aufgeführt.
  59. Die Taunusstraße hat seit 1898 ihren Namen. Sie ist nach dem hessischen Mittelgebirge Taunus benannt. 1934 wurde der auf Wilmersdorfer Gebiet liegende Abschnitt herausgelöst und in die Homburger Straße einbezogen. Die Taunusstraße verläuft seitdem nur noch in Friedenau.
  60. In Varzin (Ostpommern) besaß Reichskanzler Bismarck ein Rittergut.
  61. Eduard Wex war Bauingenieur und zwischen 1867 und 1877 leitend am Bau der Berliner Ringbahn beteiligt. Von 1881 bis 1893 war er Präsident der Eisenbahndirektion Berlin. Bei der in Friedenau gelegenen Wexstraße handelt es sich um ein autobahnähnliches Fahrbahnteilstück im südlichen Bereich Richtung Innsbrucker Platz, das in die Anschlussstelle Nr. 17 (Westteil) der Stadtautobahn 100 übergeht.
  62. Benannt nach der Stadt Wiesbaden. Die ursprüngliche Trasse der Wiesbadener Straße war der Alte Landweg nach Schmargendorf, später hieß sie Kasseler Straße.
  63. Die Straße trug zunächst den Namen Hauf- bzw. Hauffstraße. 1909 wurde sie nach Wilhelm Hauff benannt. Die Moselstraße zwischen Ringstraße und der früheren Gemarkungsgrenze Berlin-Schöneberg wurde 1926 ebenfalls in Wilhelm-Hauff-Straße benannt.
  64. Die Wilhelmshöher Straße wurde um 1890 nach dem Schloss Wilhelmshöhe bei Kassel benannt, weil die parallel verlaufende Wiesbadener Straße ursprünglich Kasseler Straße hieß.
  65. Die parallel zur Bennigsenstraße zwischen Haupt- und Handjerystraße verlaufende Privatstraße, die inoffiziell Straße am Güterbahnhof Wilmersdorf genannt wird, ist nicht dem öffentlichen Straßenland gewidmet.