Zum Inhalt springen

Harald Reinl

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Dies ist eine alte Version dieser Seite, zuletzt bearbeitet am 30. Oktober 2006 um 20:06 Uhr durch Konrad Lackerbeck (Diskussion | Beiträge) (Filmografie). Sie kann sich erheblich von der aktuellen Version unterscheiden.

Dr. Harald Reinl (* 8. Juli 1908 in Bad Ischl, Österreich; † 9. Oktober 1986 Puerto de la Cruz, Teneriffa) war ein österreichischer Regisseur von über 60 Filmen sowie Drehbuchautor. Er wurde von seiner Ehefrau ermordet, der ehemaligen tschechischen Schauspielerin Daniela Maria Delis.

Reinl macht erste Bekanntschaft mit dem Film, als der Bergfilmpionier Arnold Fanck auf den brillanten Skifahrer aufmerksam wird und ihn als Statist in mehreren seiner Filme einsetzt, um dann schließlich bei Leni Riefenstahl Assistent zu werden. Bald arbeitet der promovierte Jurist auch selbst an der Filmgestaltung mit, und 1949 stellt er als Regisseur seinen ersten Langfilm Bergkristall fertig, der bereits ein typischer Reinl-Film ist.

Später ist er insbesondere durch seine Edgar-Wallace- und Karl-May-Verfilmungen in den 60er-Jahren bekannt geworden, aber auch zahlreiche Verfilmungen von Jerry Cotton-Romanen gehen auf sein Konto. Reinl ist vor allem für den naiven Erzählstil seiner Filme bekannt und versteht es meisterhaft, die Großartigkeit der Natur als Filmkulisse in seine Streifen einzubinden. Dabei wird auf simple Art und Weise die Unterscheidung zwischen Gut und Böse akzentuiert.

Viele seiner Filme zeichnet eine märchenhaft wirkende Atmosphäre aus. Den Höhepunkt erreicht er bei den in den sechziger Jahren in Jugoslawien gedrehten Karl-May-Filmen, denen er durch seine Regiearbeiten seinen Stempel aufdrückt, da ihm die Verfilmung der berühmtesten Romane von Karl May für den Berliner Produzenten Horst Wendlandt anvertraut wird.

Reinl, der von 1946 bis 1950 mit Corinna Frank und von 1954 bis 1968 mit der Schauspielerin Karin Dor verheiratet ist, dreht danach mit langsam abnehmendem Erfolg noch verschiedene Abenteuerfilme, Komödien, Dokumentarfilme und zwei Teile der bisher letzten Ludwig Ganghofer-Serie. Mit Die Nibelungen inszeniert er 1967 den bis dahin teuersten Film Österreichs nach 1945.

Sein Leben nahm ein tragisches Ende. Während der Vorbereitungen für den Film Attila, der Mörderwolf starb Harald Reinl im Haus von Bekannten auf Teneriffa, als er von seiner dritten Frau, einer Alkoholikerin, im Streit erstochen wird.

Filmografie

Auszeichnungen

  • 1950: Internationale Filmfestspiele von Venedig: Preis für Zehn Jahre später
  • 1964: Goldene Leinwand für Der Schatz im Silbersee
  • 1964: Bambi für Der Schatz im Silbersee
  • 1964: Goldene Leinwand für Winnetou 1. Teil
  • 1965: Bambi für Winnetou 1. Teil
  • 1965: Goldene Leinwand für Winnetou 2. Teil
  • 1965: Goldmedaille der Deutschen Filmtheater
  • 1966: Bambi für Winnetou 2. Teil
  • 1966: Goldene Leinwand für Winnetou 3. Teil
  • 1970: Goldene Leinwand für Wir hau'n die Pauker in die Pfanne
  • 1970: Filmfestival Triest: 2. Preis für Erinnerungen an die Zukunft
  • 1971: Oscar-Nominierung für Erinnerungen an die Zukunft

Vorlage:PND