LTU

ehemalige deutsche Fluggesellschaft
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Die LTU Lufttransport-Unternehmen GmbH ist eine deutsche Liniengesellschaft mit einer Charterabteilung. Die Basis ist der Flughafen Düsseldorf International.

LTU
Datei:LTU Logo.gif
IATA-Code: LT
ICAO-Code: LTU
Rufzeichen: LTU
Gründung: 20.10.1955
Sitz: Düsseldorf, Deutschland
Drehkreuz: Düsseldorf
Allianz: Zusammenarbeit mit America West
Flottenstärke: 26
Ziele: Europa, Afrika, Nordamerika, Karibik, Mittlerer Osten, Asien

Nach dem Jahr 2001 hat die LTU große Verluste gemacht. Besonders durch die Insolvenz ihres Hauptaktionärs Swissair erlitt die LTU große Einbußen und wurde durch Kredite vom Land Nordrhein-Westfalen, Rewe und der Deutschen Bank unterstützt. Nach einer gewissen Umsatzsteigerung 2004 fuhr die Fluggesellschaft nun wieder massive Verluste ein.

Geschichte

Die LTU wurde am 20. Oktober 1955 unter dem Namen „Lufttransport Union (LTU)“ in Frankfurt am Main gegründet. Firmengründer war der Duisburger Bauunternehmer Kurt Conle. 1956 nannte sich Lufttransport Union dann LTU, um eine Namensverwechselung mit einem gleichnamigen Unternehmen zu verhindern. Seit 1961 ist Düsseldorf Unternehmenssitz, Geschäftsführer sind Ahrens und Wolfgang Krauss, der später die Pleite der Spantax nicht verhindern konnte. LTU betreibt seit 1956 Charterflüge mit einer Vickers Viking und 3 Fokker Friendship D-BAKE, D-BAKI und D-BAKU (Prototyp). Das erste Düsenflugzeug der Linie war die von Finnair stammende Sud Aviation Caravelle III, die bald von der Lockheed L-1011 TriStar ersetzt wurde. Das erste Großraum-Flugzeug dieses Typs wurde am 29. Mai 1973 an LTU geliefert. Es folgten Boeing 757, Boeing 767 und McDonnell Douglas MD-11 TriJet. 1995 begann die Umstellung der gesamten Flotte auf Airbus.

Bereits 1964 wird mit Transair LTU auch Reiseveranstalter, es folgen die Eigengründung Meiers Weltreisen (1980) sowie die Übernahmen Tjaereborg (1981) und Jahn Reisen (1986), sowie Marlboro Reisen, THR Tours. Diese gehen 1996 unter dem Dach der neu gegründeten LTU Touristik GmbH zusammen, werden jedoch als Marken weitergeführt. 1998 gehörten 61 % der Gründerfamilie Conle, 32 % der West LB und 5 % der Familie Graeber. Die LTU wird 2000 von der Rewe-Tochter Rewe Touristik zu 100 % übernommen.

Basisdaten

  • Fluggastaufkommen: 5,6 Mio. (Stand: Dez. 2005)
  • Transportaufkommen: 25.302 Tonnen (Stand: Dez. 2005)
  • Mitarbeiter: 2.892 (Stand: Dez. 2005)
  • Konzernumsatz
    • 891 Mio. Euro (2005)

Eigentumsverhältnisse

Bis Ende der 80er Jahre war die Familie Conle Alleinunternehmer der Fluggesellschaft. 1989 wird der WestLB ein Anteil von 34 Prozent der Airline verkauft. Die Conle-Töchter verkaufen in den 90er Jahren Anteile aus Übertragungen ihrer Mutter nach und nach. Im Jahr 2000 zog sich die Familie Conle endgültig aus dem Geschäft zurück. Eigentümerin war die LoMa Beteiligungsgesellschaft mbH aus Köln. Die LoMa GmbH war eine 100-prozentige Tochtergesellschaft der Rewe-Zentralfinanz e.G.

Swissair übernahm danach 49,9 Prozent der LTU-Anteile. Nach der Insolvenz der Swissair im Oktober 2001 erwarb die Rewe-Gruppe die Anteile, zusätzlich zu den schon eigenen 40 %. Wegen finanzieller Schwierigkeiten der LTU verwaltete die Düsseldorfer Kanzlei Metzeler-van Betteray seither treuhänderisch den 49,9 %-Anteil. Rewe suchte zunächst erfolglos nach einem neuen Investor für die Fluggesellschaft.

Am 17. Februar 2006 gab der deutsche Billigflieger dba seinen Einstieg bei LTU bekannt: dba-Haupteigentümer Hans Rudolf Wöhrl hat über seine Beteiligungsgesellschaft Intro Verwaltungs GmbH die treuhänderisch verwalteten 49,9 Prozent sowie weitere 10,1 Prozent von der Kölner Kapitalgesellschaft CKA erworben. Im März 2006 gab Wöhrl seine Mehrheitsbeteiligung wieder ab, indem er Teile an die LTU-Geschäftsführung verkauft. Danach waren 24 Prozent bei LTU Geschäftsführer Jürgen Marbach, 36 Prozent bei Hans Rudolf Wöhrl und 40 Prozent bei Rewe. [1]

Am 1. Juni 2006 gab Rewe ihren 40 %-Anteil am Unternehmen ab. Wöhrl stockte seine Beteiligung vorübergehend auf 76 Prozent auf, hat sie aber teilweise an Jürgen Marbach, Geschäftsführer der LTU, abgeben.

Die LTU-Muttergesellschaft LoMa-Beteiligungsgesellschaft mbH aus Köln hat folgende Eigentumsverhältnisse:

Unfälle / Zwischenfälle

  • 20. September 1986 – Bei einem Langstreckenflug in die USA fällt eines der drei Triebwerke einer TriStar aus. Die Folge war eine Notlandung auf Grönland. (Das sind bestätigte Informationen einer ehemaligen LTU Flugbegleiterin.)
  • 28. Juni 1991 – Während Wartungsarbeiten fängt eine Lockheed L-1011-1 Tristar durch statische Aufladung plötzlich Feuer. Die menschenleere Maschine wurde während einer beherzten Rettungsaktion noch aus dem Hangar geschleppt, brannte jedoch völlig aus. Niemand wurde verletzt.
  • 30. Juni 2006 – Bei der Landung eines von Düsseldorf kommenden vollbesetzten Airbus A321 in Paphos auf Zypern platzten vier der hinteren Reifen; die rund 190 Passagiere und die Crew blieben unverletzt. Jedoch blockierte die havarierte Maschine für mehrere Stunden die Runway, so dass der Flughafen zeitweise geschlossen werden musste.

Flotte

Die Flotte von LTU besteht zur Zeit (Stand 31. Juli 2006) aus:

Bestellt sind darüber hinaus:

Das Durchschnittsalter der LTU-Flotte lag im Mai 2006 bei 4,63 Jahren. Bis heute gab es bei der LTU keine größeren Zwischenfälle auf Flügen, weshalb die LTU statistisch die fünftsicherste Airline weltweit ist (relativ zum Gründungsjahr und der Anzahl ihrer Einsätze).

Galerie

Commons: LTU – Album mit Bildern, Videos und Audiodateien