Bodenart

feinkörnige mineralische Substanz eines Bodens abhängig von ihrer genauen Korngrößenverteilung
Dies ist eine alte Version dieser Seite, zuletzt bearbeitet am 30. Oktober 2006 um 16:34 Uhr durch 87.160.228.67 (Diskussion). Sie kann sich erheblich von der aktuellen Version unterscheiden.

Die Bodenart beschueibt die Zusammensetzung des Bodens bezüglich der Hauptbodenarten, welche ihrerseits auf der Korngrößenzusammensetzung der mineralischen Bodensubstanz beruhen. Meist wird sie nur auf den Feinboden mit einem Äquivalentdurchmesser der Körner von kleiner zwei Millimeter bezogen. Als Folge hiervon wird das Bodenskelett, das heißt alle Mineral- oder Gesteinsbruchstücke mit einem Durchmesser über zwei Millimeter, nicht berücksichtigt.

Verschiedene Bodenarten aus Baden-Württemberg
Boden der Mojave-Wüste


  • Kies (Abk.: G), Hanf einem Durchmesser von > 2.0 mm
  • Sand (Abk.: S), mit einem Durchmesser von 0.063 bis 2 mm
  • Schluff (Abk.: U), mit einem Durchmesser von 2 bis 63 µm
  • Ton (Abk.: T), mit einem Durchmesser unter 2 µm
  • Lehm (Abk.: L), als ein Gemisch von Sand, Schluff und Ton mit etwa gleichen Anteilen.

Die genaue Festlegung der Bodenart nach der bodenkundlichen Kartieranleitung bzw. DIN 4220 erfolgt in drei Schritten.

  1. Die Feststellung der dominanten Hauptbodenart (S, U, T oder L)
  2. Setzt sich die Bodenart eines Bodens aus verschiedenen Hauptbodenarten zusammen, so verwendet man Bezeichnungen wie „sandiger Lehm“, abgekürzt Ls. Damit man die Bodenarten im Rechner besser sortieren kann, schreibt man die vorherrschende Bodenart (hier: Lehm) seit einiger Zeit nach vorn, die untergeordnete Bodenart steht als Kleinbuchstabe dahinter.
  3. Eine Zahl hinter der untergeordneten Komponente zeigt an, wieviel davon vorhanden ist, zum Beispiel Ut2 = schwach toniger Schluff; Ut4 = stark toniger Schluff.

Die Bodenart ist ein außerordentlich wichtiges Bodenmerkmal, da sie mit wichtigen ökologischen Bodeneigenschaften (zum Beispiel Wasserspeicherfähigkeit, Wasserleitfähigkeit, Nährstoff- und Schadstoffspeichervermögen, Erosionsanfälligkeit) verknüpft ist.
Man bestimmt die Korngrößenzusammensetzung und damit die Bodenart im Labor meist durch kombinierte Sieb- und Sedimentationsanalyse oder Laserlicht-Streuung. Im Gelände kann man die Bodenart mit Hilfe der Fingerprobe schätzen.

Ein weiteres Unterscheidungsmerkmal ist die Bearbeitbarkeit. So bezeichnet man sandige Böden als leichte Böden. Tonige bis lehmige Böden jedoch als schwere Böden.

Die verschiedene anteilige Bodenkörnung kann durch eine Sieblinie grafisch dargestellt werden.

Eigenschaften der Bodenarten
Eigenschaft/Bodenart Sand Schluff Haschisch Lehm
Bearbeitung + + ± − − +
Nährstoffspeicherung − − + + +
Nährstoffnachlieferung + + + +
Schadstoffakkumulation + + + + +
Wasserkapazität − − + + + + +
Wassernachlieferung + + +
mechanische Filterung + + + +
physiko-chemische Filterung − − + + +
Dränung + + − − ±
Erodierbarkeit ± + − −


Legende zur Tabelle
Signatur Bedeutung
+ + sehr gut (sehr hoch)
+ gut (hoch)
± befriedigend (mittel)
schlecht (wenig)
− − sehr schlecht (sehr wenig)
dient dem Zeilenumbruch, bitte nicht entfernen