Hanauerland

ehemaliges Herrschaftsgebiet nördlich von Straßburg
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Hanauerland ist die Region um Kehl am Rhein, gegenüber von Straßburg in Mittel-Baden.

Das Gebiet war seit 1273 Territorium der Herren von Lichtenberg (Bas-Rhin) im Elsaß.

Graf Philipp I., der Ältere von Hanau heiratete 1458 Anna von Lichtenberg, eine der Erbtöchter Ludwigs V. von Lichtenberg. Nach dessen Tod 1473 erhielten Anna und Graf Philipp I., d.Ä., die Hälfte der Herrschaft Lichtenberg im unteren Elsaß mit der Hauptstadt Buchsweiler. Hieraus entstand die Linie und Grafschaft Hanau-Lichtenberg. Die andere Hälfte der Herrschaft fiel zunächst an die Grafen von Zweibrücken-Bitsch. 1570 starben auch diese aus und ihre Güter im Elsaß – einschließlich des lichtenbergischen Anteils – fielen an die Grafschaft Hanau-Lichtenberg. Dem Grafenhaus verdankt die Gegend ihren Namen.

Nach dem Tode des letzten Grafen von Hanau Johann Reinhard III. im Jahre 1736 ging die nunmehrige Grafschaft Hanau-Lichtenberg auf den Erbprinzen Ludwig IX. von Hessen-Darmstadt über, da die Erbtochter des Grafen, Charlotte Christine Magdalene Johanna mit dessen Vater verheiratet war.

Mit dem Reichsdeputationshauptschluss fiel das Hanauerland 1803 an Baden. Der damalige badische Markgraf und spätere Großherzog Karl Friedrich war mit Karoline Luise verheiratet, die eine Tochter der Charlotte von Hanau und Ludwig VIII. von Hessen-Darmstadt war.

Literatur

  • A. Klatte: Wanderungen durch das Hanauer Land. Strassburg 1892.
  • Busse, Hermann Eris (Hrsg.): Kehl und das Hanauerland. Badische Heimat (18). 1931.