Jim Dine

US-amerikanischer Künstler und ein Hauptvertreter der Pop-Art
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Jim Dine (* 16. Juni 1935 in Cincinnati / Ohio) ist ein US-amerikanischer Künstler.

Jim Dine wuchs in der Umgebung seines elterlichen Haushaltswarengeschäftes in kleinbürgerlichen Verhältnissen auf. 1953 - 1958 studierte er an der University of Cincinnati, der Boston School of Fine and Applied Arts und an der Ohio State University (Columbus (Ohio)), an der er den Grad eines Bachelor of Fine Arts erwirbt. 1959 siedelt er um nach New York; dort lebt und arbeitet er auch heute noch an der Rhodes School.

1959 gründet er gemeinsam mitClaes Oldenburg, Marc Ratliff und Allan Karprow die Judson Gallery New York; dort führte er mit seinen Freunden erste Happenings durch. In den Folgejahren übernahm er diverse Gastprofessuren, u.a. am Oberlin College (Ohio) und an der Yale University, New Haven. 1960 hatte Dine seine erste Einzelausstellung in der Reuben Gallery (New York). Es folgten Teilahmen an der Biennale Venedig (1964)(Biennale di Venezia) und an der documenta 4 in Kassel (1968).

Jim Dine zählt sich zu den Genre-übergreifenden Künstlern. Neben Malerei, Grafik und Skulptur widmet er sich ab den sechziger Jahren auch der Lyrik und ab den Neunzigern des 20. Jahrhunderts derFotografie, er entwirft Bühnenbilder und Theaterkostüme. Der Künstler wird im allgemeinen der Pop-Szene zugeordnet, weil er in den späten fünfziger Jahren mit Claes Oldenburg und anderen eine neue Sichtweise etablierte, die Alltagsgegenstände aus ihrem Kontext riss und sie in eine eigene Aura stellte. Kurz danach wand er sich von der distanzierenden kühlen Sachlichkeit der Pop-Art ab und fand zu einer metaphorischen Ebene und einer eher emotionalen Wärme in seiner Kunst, die vom Ansatz her den abstrakten Expressionisten folgte.

Dine arbeitete in künstlerischen Phasen, die von bestimmten, immer wiederkehrenden Sujets definiert waren. Ab Mitte der sechziger Jahre war sein durchgehendes Motiv der Bademantel; in ihm sah er sich selbst, er abstrahierte hier die unterschiedlichen Facetten seiner eigenen Persönlichkeit. In den achtziger Jahren wand sich Dine der klassischen figürlichen Kunst zu. Nach umfangreichen Studien der klassischen Bildhauerei schuf er eine Reihe figürlicher Skulpturen, wobei er sich von der antiken "Venus von Milo" inspirieren ließ. Ein weiterer bekannter Zyklus waren seine Herzen, die sowohl Selbstreflexionen als auch grundlegende Fragen des Menschseins beinhalten.

Jim Dines kritisches Hinterfragen des Menschseins erklärt sich wohl durch seine Nähe zu den Entdeckungen und Methoden der Psychoanalyse; er bezeichnet sich selbst als ein Anhänger der Lehre C.G. Jungs (Carl Gustav Jung).

Literatur

  • Drawings of Jim Dine. Catalogue by Judith Brodie. Natural Gallery of Art, Washington 2004. 4to. 190 S. mit 108 farb. ganz- bzw. doppelseit. Abb. & 22 (19 farb.) Textabb., Ausst'verz., Bibliographie Ln.
  • Feinberg, Jean E.: Jim Dine. New York, London, Paris 1995.
  • Jim Dine. Expositon à Paris, galerie Ileana Sonnabend, mars 1963. Par Alain Jouffroy, G. Dorfles, L. Alloway, N.Calas. Paris: Galerie Sonnabend, 1963. 26,5 x 18 cm, 16 p., 7 ill. broché