DFS Deutsche Flugsicherung
Die DFS Deutsche Flugsicherung GmbH ist ein privatrechtlich organisiertes Unternehmen im Eigentum der Bundesrepublik Deutschland. Als Vertreter der Eigentümerin tritt das Bundesministerium für Verkehr, Bau und Stadtentwicklung (BMVBS) in Erscheinung.
Die Aufgaben der DFS gemäß Luftverkehrsgesetz sind
- die Flugverkehrskontrolle des Luftverkehrs in Deutschland
- die Bearbeitung von Flugplänen
- die Errichtung und Inbetriebhaltung von technischen Einrichtungen und Funknavigationsanlagen
- die überregionale militärische Flugsicherung in Deutschland
Der Hauptsitz des Unternehmens befindet sich in Langen (Hessen) und damit ganz in der Nähe des größten deutschen Flughafens, des Rhein-Main-Flughafens. Die DFS betreibt hier zur Ausbildung von Fluglotsen und verwandten Berufen eine eigene Flugsicherungsakademie. Außerdem ist hier eine Außenstelle des Amtes für Flugsicherung der Bundeswehr vertreten, mit dem die DFS eng zusammenarbeitet.
Kontrollzentralen
Kontrollzentralen der DFS befinden sich in:
- Berlin-Tempelhof (EDBB) (Schließung und Verlagerung der Dienste auf die Standorte Karlsruhe, München und Bremen bis Ende 2006)
- Bremen (EDWW)
- Langen (EDFF) u. (EDLL) (Frankfurt u. Düsseldorf)
- Karlsruhe (EDUU) (oberer Luftraum über 24500 Fuss, UIR)
- München (EDMM)
Kontrolltürme
Die DFS betreibt die Flugsicherungsdienste an folgenden Flughäfen:
- Altenburg-Nobitz - EDAC
- Berlin-Tempelhof - EDDI
- Berlin-Schönefeld - EDDB
- Berlin-Tegel - EDDT
- Bremen - EDDW
- Dresden - EDDC
- Düsseldorf - EDDL
- Erfurt - EDDE
- Frankfurt - EDDF
- Hamburg - EDDH
- Hannover - EDDV
- Köln/Bonn - EDDK
- Leipzig - EDDP
- München - EDDM
- Münster/Osnabrück EDDG
- Niederrhein/Laarbruch - EDLV
- Nürnberg - EDDN
- Saarbrücken - EDDR
- Stuttgart - EDDS
Geschichte
Die DFS ging aus der Bundesanstalt für Flugsicherung (BFS) hervor, die 1953 gegründet und 1992 in eine GmbH umgewandelt wurde. Zum 1. Januar 1993 nahm die DFS die Arbeit auf. Die Privatisierung gilt als die erfolgreichste Privatisierung einstiger Bundesbehörden,die laufenden Kosten werden zu 90 % über Gebühren gedeckt.
Aktuelle Entwicklungen
Im Jahr 2006 hat die Bundesregierung beschlossen, die DFS zu privatisieren und nur eine Sperrminorität an Anteilen im Bundeseigentum zu behalten. Da die DFS auch militärische Flüge kontrolliert, ist die verteidigungspolitische Bedeutung dieses Schritts noch nicht einzuschätzen. Interessiert am Erwerb von Anteilen zeigten sich neben anderen die Fraport und die Lufthansa, was aber die Gefahr von Interessenkonflikten bei der Arbeit der DFS bedeuten würde.
Am 24.10.2006 hat der Bundespräsident Horst Köhler dem Gesetz seine Unterschrift verweigert und dieses so mit seinem Veto zurückgewiesen. Die Begründung beschreibt das Gesetz als nicht vereinbar mit dem Grundgesetz und der darin bestimmten bundeseigenen Verwaltung.
Literatur
"Fluglotsen" von Andreas Fecker im GeraMond Verlag, München, ISBN 3-7654-7217-4
Weblinks
- dfs.de - Offizielle Website der DFS.