Das Canisius-Kolleg Berlin ist ein humanistisches Gymnasium in Berlin-Tiergarten. Es befindet sich in Trägerschaft des Jesuitenordens und hat circa 850 Schüler. Namensgeber ist Petrus Canisius, ein Jesuit aus dem 16. Jahrhundert. Es gilt als eines der renommiertesten Gymnasien in Berlin.
Canisius-Kolleg Berlin | |
---|---|
Der Altbau des Canisius-Kollegs Der Altbau des Canisius-Kollegs | |
Schulform | Gymnasium |
Gründung | 1925 |
Adresse | Tiergartenstraße 30 / 31 10785 Berlin-Tiergarten |
Schüler | etwa 850 (Stand: 2006) |
Website | canisius-kolleg.de |
Profil
Am Canisius-Kolleg wird viel Wert auf Sprachen gelegt. Es können bis zu vier Fremdsprachen regulär als Schulfach erlernt werden, weitere fünf Sprachen (Spanisch, Italienisch und Russisch sowie Französisch für "Altgriechen" und Altgriechisch für "Franzosen") in freiwilligen Arbeitsgemeinschaften nach dem Unterricht. Viele Schüler nehmen auch an den weiteren zahlreichen sportlichen und künstlerisch-musischen Arbeitsgemeinschaften teil. Religion ist Pflichtfach bis zum Abitur. Als Privatschule erhebt das Canisius-Kolleg ein Schulgeld von zur Zeit 60 Euro pro Monat. Für sozial schwächere Familien wird die Finanzierung des Schulgeldes durch die Schule übernommen. Die Finanzierung der Schularbeit wird von einem Verein der Freunde des Canisius Collegs und der Stiftung Canisius Colleg unterstützt.
Die Schule verfügt über eine umfangreiche Bibliothek, die sowohl Lehrern als auch Schülern zur Verfügung steht.
Geschichte
Schuljahr | Sprache |
---|---|
5 | Latein |
5 (früher 7) | Englisch |
8 | Altgriechisch / Französisch |
9 | Japanisch (freiwillig) |
Die Schule wurde im Jahr 1925 unter dem Namen "Gymnasium am Lietzensee" gegründet, 1940 von den Nationalsozialisten zwangsweise geschlossen und 1945 wieder gegründet.
Seit 1947 ist es in der Repräsentanz der Firma Krupp in der Tiergartenstraße angesiedelt.
Bis in die siebziger Jahre war das Canisius Kolleg ein reines Jungen-Gymnasium. Die Schule steht heute Jungen und Mädchen offen und ist mit circa 30 Schülern pro Klasse im Wechsel drei- und vierzügig. Die meisten Schüler sind römisch-katholisch getauft, jedoch gehören auch ein nicht unerheblicher Anteil der Schüler in einer Klasse einer anderen Konfession an. Mit mehreren hundert Bewerbungen jährlich gehört das Canisius-Kolleg zu den gefragtesten Gymnasien in Berlin.
Das Gästehaus auf dem Gelände des Canisius-Kollegs in Berlin trägt den Namen des 1944 wegen Hoch- und Landesverrats zum Tod durch den Strang verurteilten Jesuiten Alfred Delp (1907 - 1945).
Als selbstständige Institution sind die Jugendverbände der Gemeinschaft Christlichen Lebens (J-GCL)", ein katholischer Jugendverband, der im 16. Jahrhundert als "Marianische Congregation" in Rom von Jesuiten gegründet wurde, an das Kolleg und die Schule angeschlossen. Im Profil des Kollegs ist der Verband fest verankert und hat derzeit etwa 380 Mitglieder in der sogenannten "Ortsgemeinschaft" am Canisius-Kolleg.
Direktoren | Rektoren
Pater Hermann Breulmann SJ
Georg Ehrmann ( 1997 - 2005 ) | Pater Klaus Mertes SJ ( ? - )
Margarete Sartorius ( 2006 ) | Pater Klaus Mertes SJ ( ? - )
Herausragende Lehrer
- Günter Gerlach (1928-2003) - Komponist
- Dr. Felix Hartmann - Politik, Geschichte, Sozialwissenschafte, Erdkunde, Wirtschaft - Beisitzer der Deutsche Vereinigung für politische Bildung in Berlin (DVpB)
- Dina Nowka - Sport - Europameisterin im Bankdrücken (1999) [1]
- Manfred von Richthofen - Früherer Präsident des Deutschen Sportbundes, Sportlehrer von 1960-1969
- Heinrich Rumphorst - Leiter der Berliner Choralschola, Lehrbeauftragter für Gregorianischen Choral und Vorsitzender der deutschsprachigen Sektion der Internationalen Gesellschaft für Studien des Gregorianischen Chorals (AISCGre)
Ehemalige Schüler
- Rainer Barzel - Früherer CDU-Vorsitzender und Bundestagspräsident
- Hubertus Bengsch - Schauspieler und Synchronsprecher
- Dr. Bernhard Blaszkiewitz - Direktor des Tierparks Berlin und des Berliner Zoos
- Silvia Arroyo Camejo - Deutschlands jüngste Wissenschaftsautorin
- Dr. Bernhard Dombek - Präsident der Bundesrechtsanwaltskammer
- Janos Frecot - Herausgeber musikwissenschaftlicher Bibliographien, ausgezeichnet mit dem Bundesverdienstkreuz
- Wilhelm Garn - Bürgermeister von Brieselang
- Dominik Geppert, Autor und Forscher zur deutschen Nachkriegsgeschichte am Deutschen Historischen Institut in London
- Prof. Dr. Peter Godefroid - Professor für Marketing an der Fachhochschule für Wirtschaft in Berlin
- Andreas Klinner - Korrespondent im ZDF-Studio in Rom
- Peter Knauer - katholischer Fundamentaltheologe
- Wolfgang Koschel, Direktor des Instituts für Raumfahrtantriebe des Deutschen Zentrums für Luft- und Raumfahrt (DLR) und Träger des Verdienstordens erster Klasse der Bundesrepublik Deutschland 2
- Paco Liana - Musiker, Tänzer und Schauspieler
- Prof. Dr. Dr. h.c. Marian Paschke - Direktor am Institut für Seerecht und Seehandelsrecht der Universität Hamburg
- Hans Peter Pawlik - Oberstudienrat, Politiker und Träger des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland
- Max von Pufendorf - Schauspieler am Deutschen Theater Berlin
- Heinrich Riethmüller - Musiker und Komponist
- Michael Schlede - Pfarrer der Gemeinde Mater Dolorosa Berlin-Lankwitz
- Steffen Schwarzkopf - Redakteur und Reporter bei den Fernsehsendern Sat1 und N24
- Prof. a.D. Dr.-Ing. Hans-Paul Schwefel - Universität Dortmund, Fachbereich Informatik
- Prof. Dr. Helge Sodan - Präsident des Verfassungsgerichtshofes des Landes Berlin
- Alexander Bade - Fußballspieler
Weblinks
- Stiftung Canisius-Kolleg Berlin
- Verein der Freunde des Canisius-Kollegs
- Die Stellaner (Alumni-Organisation der deutschen Jesuitengymnasien)
- Liste der Arbeitsgemeinschaften am Canisius-Kolleg
- Altkollegianer Netzwerk