Poker

Familie von Kartenspielen
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Poker
Daten
Art Kartenspiel
Jahr unklar
Spieler 2 bis 10
Alter unbegrenzt
Dauer unbegrenzt
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Poker ist ein Kartenspiel, welches mit einem 52er französischen Blatt gespielt wird. Es können zwei bis zehn Spieler mitspielen, die bevorzugte Spieleranzahl richtet sich nach der jeweils gespielten Variante.

Herkunft und Etymologie

Ein Vorläufer des Poker ist das alte deutsche Kartenspiel Poch oder Pochen, französisch Poque, aus dem 15. Jahrhundert. Französische Auswanderer brachten das Poque nach Amerika, wo sich im 19. Jahrhundert daraus das Poker-Spiel entwickelte - im Namen Poker, von englisch to poke (dt. pochen) ist das französische Poque unschwer herauszuhören.

Dem Poker eng verwandt ist das steirische Kartenspiel Einundvierzig oder Färbeln, das zeitweise auch in einigen österreichischen Spielbanken angeboten wurde.

Im Italienischen wird Poker heute als Bezeichnung für vier Tore eines Spielers in einem Fußballspiel benutzt, ähnlich dem Begriff Hattrick.

Glücksspiel und gesellschaftliche Akzeptanz

 
Texas Hold’em-Spieler

Die gesellschaftliche Akzeptanz des Pokerns nimmt weltweit zu. Während früher das Pokern als reines Glücksspiel angesehen wurde, ist seine Eigenschaft als Strategiespiel heute anerkannt. Es rückt somit in die Nähe des Schachspiels. Tatsächlich spielen auch immer mehr Schachmeister Poker und verdienen damit ein beträchtliches Zubrot. Von vielen Pokerspielern werden die Bluff-Aspekte und strategischen Entscheidungen herausgestellt.

Bis zum Ende des 20. Jahrhunderts wurde Poker somit als reines Zockerspiel verstanden, heute wird das Pokerspiel hingegen als eine Art Sport betrachtet. Zahlreiche, häufig von Online-Casinos gesponserte, TV-Übertragungen von professionellen Poker-Turnieren dokumentieren diese Entwicklung. Onlinepoker hat in den vergangenen fünf bis zehn Jahren trotz offener rechtlicher Fragen und Bedenken um seine Legalität ebenfalls eine erhebliche Verbreitung gewonnen.

Poker und Spieltheorie

Von den Mathematikern wird das Pokerspiel gerne als Modellfall der Spieltheorie angesehen und es dient bei der Entwicklung spielender Automaten als Testfall. Auch werden vermehrt Computermodelle für das Glücksspiel nach mathematischen Formeln der Wahrscheinlichkeitsrechnung und Statistik, sowie der Spieltheorie entwickelt, die schon recht leistungsfähig sind. Sowohl die Konstellation des eigenen Blattes wie auch Spieltaktiken, wie Bluffen lassen sich statistisch bewerten, daher spielen gute Pokerspieler heute vermehrt mit strategischen Überlegungen und Berechnungen als mit Taktik, Psychologie und somit glücksorientiert wie früher.

Grundsätzlicher Ablauf eines Pokerspiels

Beim Pokern werden als Spielgeld sogenannte Poker-Chips eingesetzt, in klassischen Kasinos nach französischem Vorbild auch Jeton genannt. Bei einem Pokerspiel wechselt sich das Austeilen/Tauschen von Karten mit Wettrunden ab. Die Anzahl der Wettrunden hängt dabei ebenso von der gespielten Variante ab, wie die Anzahl der jeweils verteilten Karten. Manchmal werden auch Karten offen und/oder für alle Spieler gemeinsam ausgeteilt. Gewinner ist derjenige Spieler, der im Showdown die besten Karten zeigt, oder der als einziger nicht aussteigt. In diesem Fall muss derjenige seine Karten üblicherweise nicht vorzeigen.

Kombinationsmöglichkeiten

Name Bedeutung Beispiel Möglichkeiten Wahrschein­lichkeit[1] bei Gleichwerten entscheidet ...
Höchste Karte (High Card) keine der unteren Kombinationen A♠ 1.302.540 50,12 % höchste Karte, bei Gleichheit dieser die zweithöchste, dann die dritthöchste usw.
Paar/Zwilling (One Pair) 2 Karten gleichen Wertes 10♣ 10♥ 1.098.240 42,26 % höchstes Paar, bei Gleichheit die Werte der übrigen Karten
Zwei Paare (Two Pairs) 2 Paare J♦ J♠ 8♣ 8♠ 123.552 4,75 % höheres Paar, bei Gleichheit dieser das kleinere Paar und letztendlich die Beikarte
Drilling (Three Of A Kind) 3 Karten gleichen Wertes Q♣ Q♥ Q♠ 54.912 2,11 % höchster Drilling, bei gleichem Drilling höchste Karte[2]
Straße (Straight) 5 Karten in einer Reihe (nicht gleiche Farbe) J♠ 10♦ 9♥ 8♣ 7♥ 10.200[3] 0,39 % Wert der Endkarte
Flush 5 Karten in einer Farbe (Kreuz und Pik bzw. Herz und Karo sind nicht die gleiche Farbe!) 7♠ Q♠ 10♠ K♠ A♠ 5.108[4] 0,20 % höchsten Karte, bei Gleichheit dieser die zweithöchste, dann die dritthöchste usw.
Full House ein Drilling und ein Paar K♣ K♠ K♦ 9♥ 9♣ 3.744 0,14 % höchster Drilling, bei Gleichheit dieser höheres Paar[2]
Poker/Vierling (Four Of A Kind) 4 Karten gleichen Wertes 7♥ 7♦ 7♠ 7♣ 624 0,023 % Wert des Poker
Straight Flush eine Straße in einer Farbe Q♣ J♣ 10♣ 9♣ 8♣ 36[5] 0,0014 % Wert der Endkarte
Royal Flush Straße in einer Farbe bis Ass (der Royal Flush ist also der höchste Straight Flush) A♥ K♥ Q♥ J♥ 10♥ 4 0,00015 % Kombinationen werden als gleich hoch erachtet
  1. Die angegebene Wahrscheinlichkeit gilt für die angegebene Hand und die ersten fünf Karten eines Spielers, lässt also den Tauschaspekt außen vor.
  2. a b An dieser Stelle sind die verschiedenen Hold’em-Varianten nicht zu vergessen, bei denen es durchaus möglich ist, den gleichen Drilling (oder Vierling) zu haben.
  3. Da Straight Flush bzw. Royal Flush extra gewertet werden, gibt es nur 10.200 anstatt 10.240 mögliche Straßen.
  4. Da Straight Flush bzw. Royal Flush extra gewertet werden, gibt es nur 5.108 anstatt 5.148 mögliche Flushes.
  5. Da der höchste Straight Flush extra als Royal Flush gewertet wird, gibt es nur 36 anstatt 40 mögliche Straight Flushes.


Bei einem Straight darf das Ass entweder am oberen Ende nach dem König oder am unteren Ende als Eins stehen: die Kartenkombination 5432A ist also ein Straight, ebenso AKQJ10. Round the corner straights wie etwa 432AK oder 32AKQ gelten nicht; daraus folgt, dass ein Straight stets eine 5 oder eine 10 enthalten muss.

Spielt man mit einem Blatt, das 52 Karten besitzt, so entspricht die Reihenfolge der Kombinationen in der Tabelle ihrem Rang, d. h. ein Straight Flush steht über dem Poker und ein Poker schlägt ein Flush. Bei verkürzter Karte (Blatt mit weniger als 52 Karten) ändert sich die Reihenfolge der Kombinationen: Beim Spiel mit 32 - 48 Karten steht ein Flush im Rang über dem Full House, bei weniger als 32 Karten sogar über dem Poker (Vierling).

Die Farben haben beim Poker für die Gewinnentscheidung keine Bedeutung: Bei Gleichheit der Kombinationen wird der Inhalt des Pots unter den Spielern mit den höchsten Kombinationen geteilt.

Die Farben sind jedoch bei den Stud-Varianten (Seven Card Stud bzw. Five Card Stud) von Bedeutung, wenn es zu Beginn eines Spieles gilt, die niedrigste Karte zu ermitteln; bzw. vor Beginn einer Hold’em-Partie (Texas Hold'em, Omaha), um den Spieler zu ermitteln, der als erster den Dealer-Button erhält. Bei den Hold'em-Varianten entscheidet die höchste Karte; haben mehrere Spieler eine gleiche höchste bzw. bei den Stud-Varianten gleiche niedrigste Karte, so gilt die vom Bridge stammende Regel: Kreuz bzw. Treff (♣) ist die niedrigste Farbe, gefolgt von Karo (), Herz () und Pik (♠).

Einsätze und Limits

Vor Beginn eines Spieles wird ein Mindesteinsatz verlangt, dabei sind folgende Varianten möglich:

  • Das Ante ist ein Mindesteinsatz, den alle Spieler, bevor die Karten verteilt werden, in den Pot zahlen müssen - dies ist die gebräuchliche Form bei den Varianten des Draw- bzw. Stud-Poker (Seven Card Stud, Five Card Stud).
  • Das Blind ist ein vorgeschriebener Einsatz, den nur bestimmte Spieler leisten müssen. Diese Form ist bei den Hold’em-Varianten Texas Hold'em und Omaha üblich: Lediglich der Spieler links vom Geber muss einen Einsatz, das Small blind und dessen linker Nachbar den Big blind (gewöhnlich das Doppelte des Small blind) setzen; die anderen Spieler brauchen vor dem Austeilen der ersten Karten keine Einsätze zu leisten.

Bei Poker-Turnieren (siehe dort) werden die Ante bzw. Blinds nach einem gewissen Zeitplan erhöht. Dahinter steht der Gedanke, dass durch die Verminderung der Anzahl der Spieler die durchschnittliche Größe des Stacks, den der einzelne Spieler besitzt, ständig zunimmt, so dass auch die Blinds bzw. das Ante erhöht werden müssen, damit der Mindesteinsatz stets in einem angemessenen Verhältnis zur durchschnittlichen Stack-Größe steht.

In den einzelnen Wettrunden sind folgende Formen des Limits möglich

  • No Limit – Es darf beliebig gesetzt werden
  • Pot Limit – Es darf maximal so viel gesetzt werden, wie im Pot ist
  • Spread limit – Es darf innerhalb eines bestimmten Bereichs gesetzt werden (z. B. 10 bis 20 Euro)
  • Split Limit – Bei Varianten mit mehreren Wettrunden gilt in den späteren Wettrunden ein höherer Mindesteinsatz (z. B. 10/20 = in den ersten Wettrunden 10 später 20 Euro)

Table stakes

Um an einer Partie teilzunehmen, muss jeder Spieler vor seinem ersten Spiel einen gewissen Betrag (Buy in oder Bring in) vor sich auf dem Tisch platzieren.

Ein Spieler darf von seinem Spielkapital (Table stakes), das er vor sich für alle sichtbar auf dem Tisch liegen lassen muss, keine Jetons (Chips) einstecken, es sei denn, er beendet sein Spiel.

Ein Spieler darf sein Spielkapital zwischen zwei Spielen, aber niemals während eines einzelnen Spieles, durch Zukauf von weiteren Jetons erhöhen. Wenn ein Spieler Jetons zukauft, so muss er sein Spielkapital zumindest auf die Höhe des Buy in aufstocken.

Gehen einem Spieler während eines Spieles die Jetons aus, man sagt, der Spieler ist all in, so wird ein Side pot gespielt, vgl. Poker-Turnier Side pots.

Wettrunden

Ein Pokerspiel besteht aus gewöhnlicherweise mindestens zwei Wettrunden (Betting intervals). Zwischen den Wettrunden können beim Draw Poker die Karten verdeckt getauscht werden, bzw. es werden weitere Karten ausgegeben (Five Card Stud, Seven Card Stud, Texas Hold'em, Omaha Hold'em).

Wer in einer Wettrunde als erster zu sprechen hat, ist in den verschiedenen Poker-Varianten unterschiedlich festgelegt.

Dieser Spieler kann nun entweder

  • abwarten (check auch schieben) und keinen Einsatz tätigen oder
  • wetten (bet), d.h. innerhalb der erlaubten Grenzen (Limits) einen Einsatz in den Pot zahlen.

Wartet dieser Spieler ab, so kann der nächste Spieler ebenfalls abwarten oder wetten, usw.

Sobald jedoch ein Spieler gesetzt hat, können die folgenden Spieler nur mehr entweder

  • halten (call auch mitgehen) und denselben Betrag in den Pot einzahlen, oder
  • erhöhen (raise) und einen höheren Betrag als der vorhergehende Spieler setzen, oder
  • aussteigen (fold auch passen) - in diesem Fall legt der Spieler seine Karten verdeckt ab und gibt dieses Spiel verloren.

Falls ein oder mehrere Spieler gesetzt haben, wird die Wettrunde solange fortgesetzt, bis alle Spieler entweder

  • den Einsatz gehalten haben oder
  • aus dem Spiel ausgestiegen sind.

Ein Spieler darf in ein und derselben Wettrunde den Einsatz nicht zweimal in Folge steigern, es sei denn, ein anderer Spieler hätte zwischen den beiden Geboten erhöht. Wenn also ein Spieler die Runde mit einem Bet eröffnet oder ein Raise setzt und alle folgenden Spieler entweder halten oder aussteigen, so ist diese Wettrunde beendet, und der Spieler, der den Einsatz zuletzt gesteigert hat, darf nun in dieser Wettrunde nicht nochmals erhöhen.

Je nach Vereinbarung können Höhe und Anzahl der Erhöhungen je Wettrunde beschränkt sein; so sind vielfach nur ein Setzen (Bet) und drei Erhöhungen (Raise, Reraise und Cap) erlaubt. Diese Beschränkung wird jedoch in der letzten Wettrunde, sobald nur noch zwei Spieler um den Pot kämpfen, aufgehoben.

Show down

Nach der letzten Wettrunde beginnt der Show down.

Der Spieler,

  • der in der letzten Wettrunde als letzter erhöht (raise) hat, oder,
  • falls niemand erhöht hat, derjenige, der in der letzten Wettrunde als erster gesetzt (bet) hat, oder
  • falls niemand gesetzt hat, derjenige, der in der letzten Wettrunde als erster gesprochen hat,

muss seine Hand (seine Kombination) vollständig vorzeigen.

Alle im Spiel verbliebenen Spieler können nun nacheinander ihre Gewinnberechtigung nachweisen und ebenfalls ihre Karten aufdecken.

Der Spieler mit der höchsten Hand gewinnt und erhält den Pot.

Im Falle von gleichwertigen Kombinationen wird der Pot unter den Gewinnern aufgeteilt.

Varianten

Poker wird in verschiedenen Varianten gespielt, die sich einerseits hinsichtlich des Spielablaufs (Ausgabe der Karten, Anzahl der Bietrunden), andererseits hinsichtlich der Anforderungen an die gewinnende Hand (High Poker, Lowball, Split-Poker) unterscheiden.

Bezüglich des Spielablaufs gibt es im Wesentlichen drei Grundvarianten im Poker: Draw, Stud und Hold'em.

Spezielle Formen des Pokerspiels in den Casinos sind

Bei diesen Spielarten spielt jeder Spieler für sich gegen die Spielbank.

In den USA ist weiters die Variante Pai Gow Poker verbreitet.

Draw

Beim Draw Poker erhält jeder Spieler eine bestimmte Anzahl von Karten, die nur er sehen darf und die nur ihm gehören. Bei den meisten Draw-Varianten darf dann noch getauscht werden. Klassisches Poker ist Five Card Draw.

Stud

Beim Stud-Poker sind einige der eigenen Karten für andere Spieler sichtbar, so dass mehr Informationen über die Kartenverteilung am Tisch vorliegen.

Verbreitete Stud-Varianten sind:

Hold'em

Bei den Hold’em-Varianten muss der Spieler aus so genannten „Community Cards“, Karten, die allen Spielern gehören, und seinen eigenen Karten, den „Hole Cards“, das beste Blatt bilden. Auch diese Variante gewinnt ihren Reiz durch mehr Information über die Kartenverteilung.

Verbreitete Hold’em-Varianten sind:

Weitere Varianten

Außerdem können diese Grundvarianten wie folgt variiert werden

High – Das beste Blatt gewinnt
Low (Lowball) – Das niedrigste Blatt gewinnt
High-Low – Das beste und das niedrigste Blatt teilen den Pot

Bei der Variante „Dealer's Choice“ bestimmt der Kartengeber (Dealer) die in dieser Runde zu spielende Variante. Der Kartengeber erklärt bei Bedarf die Abweichungen von den Standardregeln. So können Karten für „wild“ erklärt werden, die jeweilige Karte fungiert dann als Joker, oder zusätzliche Kartenkombinationen können erdacht werden.

Da die Limits ebenfalls variieren können, könnte eine vollständige Variantenbeschreibung dann so aussehen:

Five Card Draw Lowball No Limit – Eine Draw-Variante mit fünf Karten, das niedrigste Blatt gewinnt, und es gibt kein Einsatzlimit.

Außerdem wird gespielt

  • Poker Joker (mit drei Jokern)
  • Chinesisches Poker (auch bekannt als Tichu) oder Russisches Poker
  • Chicago
  • Strip-Poker (statt um Geld wird um das Ablegen der Kleidung gespielt)
  • Royal Poker (Es werden nur die Karten 10 bis Ass benutzt)

High-Low

Im folgenden sei die Variante High-Low genauer dargestellt: Speziell Omaha, Texas Hold’em und Seven Card Stud werden manchmal auf diese Art gespielt.

Der Pot wird dabei zwischen der besten High hand und der besten Low hand geteilt. Für die Ermittlung der besten High hand bzw. der niedrigsten Low hand gilt die normale Reihenfolge, gelegentlich wird aber bei der Ordnung der Low hands eine abweichende Ordnung vereinbart.

Für die höchste und niedrigste Hand eines Spielers kann dieser Spieler jeweils andere Karten aus seinen verdeckten Karten und den Gemeinschaftskarten bzw. seinen sieben Karten benutzen.

Hat ein Spieler die beste High hand und ein anderer Spieler die beste Low hand, so wird der Pot geteilt; gewinnt ein Spieler in beiden Rängen, so erhält er den gesamten Pot.

Kann der Pot nicht exakt zu gleichen Teilen geteilt werden (z. B: 24/25), so erhält der Spieler mit der gewinnenden High hand den nichtteilbaren Jeton (Odd chip).

Verbreitung

In den deutschen und österreichischen Casinos sowie in den meisten europäischen Spielbanken ist Seven Card Stud die am weitesten verbreitete Variante; mittlerweile wird jedoch zunehmend, insbesondere in den Online-Poker-Räumen Texas Hold'em und Omaha gespielt.

Pokern ohne Karten

Würfel-Poker

 
Pokerwürfel

Poker kann auch mit Würfeln gespielt werden; Pokerwürfel entstanden um 1880 in den USA. Es existiert ein Patent aus dem Jahre 1881. Pokerwürfel zeigen an den sechs Flächen die Kartensymbole Ass, König, Dame, Bube, Zehn und Neun. Das Ass liegt der Neun, der König der Zehn und die Dame dem Buben gegenüber.

Die drei grundlegend verschiedenen Formen des Würfel-Poker sind

Online-Poker

Im Zeitalter von Computer und Internet wird auch das Pokerspielen über das Internet immer beliebter. Mittlerweile sind rund um die Uhr weit mehr Online-Spieler unterwegs als in so genannten Live-Games, den Spielen in normalen Casinos, bei denen man seinen Gegnern gegenüber sitzt.

Von entsprechenden Anbieterseiten kann man sich (in der Regel kostenlos) ein Programm herunterladen, mit dem man sich dann in einen so genannten „Pokerroom“ einloggen und gegen Gegner rund um den Globus spielen kann.

Zusätzlich nutzen viele Spieler Programme die parallel auf ihren Rechner laufen und dem Spieler detaillierte Informationen über statistische Wahrscheinlichkeiten geben und ihn teilweise bei Routineaufgaben entlasten.

Der Anbieter finanziert sich über einen Anteil an jedem Pott, den er einbehält; dieser so genannte Rake ist auch in Casinos üblich und bewegt sich zwischen 4 und 20 % der Pottgröße. Daneben gibt es aber auch Spiele um virtuelles Spielgeld.

Die meisten Pokerräume sind englisch und benutzen Dollar. Die Einsätze bewegen sich dabei in einer großen Bandbreite von den so genannten Micro-Limits ab 0,01$/0,02$, die besonders für den Anfänger geeignet sind, der nicht gleich seine gesamten Ersparnisse aufs Spiel setzen möchte, bis zu Höhen von 100$/200$ oder höher.

Die Legalität von Online-Poker ist in vielen Rechtsordnungen fraglich. Das deutsche Strafrecht gestattet das Betreiben von Glücksspielen grundsätzlich nur mit einer entsprechenden Konzession. Sowohl das Anbieten (§ 284 StGB) als auch die Teilnahme (§ 285 StGB) an einem nicht genehmigten Glücksspiel sind grundsätzlich mit Strafe bedroht. Das gilt grundsätzlich auch für Online-Casinos.

Es ist nicht geklärt, ob eine ausländische Konzession auch in Deutschland anerkannt wird. Die Gesetzgebung berücksichtigt nicht, dass sich Spieler und Spielveranstalter während des Spiels in unterschiedlichen Staaten aufhalten können und damit unterschiedlichen Gesetzgebungen unterliegen. Zu diesem Problem gibt es weder internationale Abkommen noch rechtskräftige Urteile. Vergleiche mit anderen Bereichen der Internetkriminalität sind hier ebenfalls fraglich.

Film, Oper und Ballett

Bekannte Filme, in denen Poker eine wichtige Rolle spielt, sind unter anderem

Es gibt auch eine Opernszene mit einer Pokerpartie, nämlich in La fanciulla del West von Giacomo Puccini, sowie ein Ballett und zwar Jeu de Cartes von Igor Strawinski.

Literatur

  • Fritz Babsch: Internationale und österreichische Kartenspiel-Regeln. Piatnik, Wien 1983. ISBN 3-900300-10-0
  • Claus Grupp: Poker. Regeln und Tricks. Falken, Niedernhausen Ts 1982, 1997, Fleurus Idee, Köln 2005. ISBN 3-89717-363-8
  • Richard D. Harroch, Lou Krieger: Poker für Dummies. Wiley-VCH-Verl., Weinheim 2006. ISBN 352770258X
  • Albert H. Morehead, Geoffrey Mott-Smith: Hoyle’s Rules of Games. A Signet Book. New American Library, New York ²1983. ISBN 0452254442
  • Albert H. Morehead, Richard L. Frey, Geoffrey Mott-Smith: The New Complete Hoyle Revised. Doubleday, New York 1991. ISBN 0385249624
  • David Parlett: A Dictionary of Card Games. Oxford University Press, New York 1992. ISBN 0-19-869173-4
  • Alexander B. Szanto: Poker, Ekarté und Starpoker. Perlenreihe. Bd 651. Verl. Perlen-Reihe, Wien 121994. ISBN 3-85223-262-7
  • Manfred Dworschak, Maik Grossekathöfer: Glück aus Berechnung. in: Der Spiegel. Hamburg 2006,29 (17.7.). ISSN 0038-7452 (zu Strategie u. Spieltheorie)
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