Landau in der Pfalz ist eine kreisfreie Stadt sowie Sitz des Landkreises Südliche Weinstraße im Bundesland Rheinland-Pfalz in Deutschland.
Wappen | Karte |
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Basisdaten | |
Bundesland: | Rheinland-Pfalz |
Landkreis: | Kreisfreie Stadt |
Geografische Lage: | Vorlage:Koordinate Text Artikel |
Höhe: | 142 m ü. NN |
Fläche: | 82,94 km² |
Einwohner: | 42.096 (31. Dezember 2005) |
Bevölkerungsdichte: | 506 Einwohner je km² |
Postleitzahl: | 76801–76829 (alt: 6740) |
Vorwahl: | 06341 |
Kfz-Kennzeichen: | LD |
Gemeindeschlüssel: | 07 3 13 000 |
Stadtgliederung: | 8 Ortsteile |
Adresse der Stadtverwaltung: |
Marktstraße 50 76829 Landau in der Pfalz |
Website: | Stadt Landau |
Politik | |
Oberbürgermeister: | Christof Wolff (CDU) |
Geografie
Geografische Lage
Die Stadt liegt in der Oberrheinischen Tiefebene am Rande des Pfälzerwaldes.
Stadtgliederung
Zu den Stadtteilen zählen neben der eigentlichen Stadt mit dem Neubaugebiet Horst: Arzheim, Dammheim, Godramstein, Mörlheim, Mörzheim, Nußdorf, Queichheim und Wollmesheim.
Geschichte
1274 bekam Landau die Stadtrechte von König Rudolf I. von Habsburg. Derselbe erhob die Stadt 1291 in den Rang einer Reichsstadt. 1324 wurde die Reichsstadt an den Bischof von Speyer verpfändet. Erst 1511 wurde es durch Kaiser Maximilian I. wieder ausgelöst und der Vogtei Haguenau unterstellt. 1521 trat Landau der Dekapolis, dem Elsässischen Zehnstädtebund, bei. 1525 brach in einem heute zu Landau gehörenden Dorf, Nußdorf, der Pfälzische Bauernkrieg aus.
Der Westfälische Friede führte 1648 zur Abtretung weiter Teile des Elsass an Frankreich. Landau und die anderen Städte des Elsass blieben formal deutsch, wurden aber vom Reich im Stich gelassen. Die Dekapolis war zu schwach, um sich gegen den Sonnenkönig Ludwig XIV zu behaupten. So gehörte Landau ab 1680 mit dem gesamten Elsass zu Frankreich. Es wurde 1688 bis 1691 von Vauban zur Festung ausgebaut. Dabei wurde die Stadttopographie nach einem Brand verändert. Vermutungen, dass der Brand im Auftrag des französischen Festungsbaumeisters gelegt wurde, konnten nie bewiesen werden. Beim Neubau entstanden gerade Straßen, rechtwinkelige Bauquadrate und der Marktplatz.
Spanischer Erbfolgekrieg: Die französische Festung Landau wechselte mehrfach nach aufwendigen Belagerungen den Besitzer. 1702 lösen die Kaiserlichen die Franzosen ab, 1703 gewinnen die Franzosen Landau nach der Schlacht am Speyerbach zurück, 1704 wird Landau wieder kaiserlich. 1713 wird in Landau Karl Alexander von Württemberg belagert und die Franzosen gewinnen ihre Festung endgültig zurück.
Wie im übrigen Frankreich herrschte ab 20. Juli 1789 die Französische Revolution in Landau. Auch 1814, nach dem ersten Sieg im Befreiungskrieg über Napoléon Bonaparte, blieb Landau zunächst französisch. Durch den Wiener Kongress kam Landau mit der übrigen Pfalz 1816 an Bayern, nachdem sie ab 1815 unter österreichischer Verwaltung stand. Landau war jetzt Bundesfestung.
Nach dem Ersten und dem Zweiten Weltkrieg war Landau wieder französische Garnisonsstadt, als Teil der Besetzung des Rheinlands bis 1930 und als Teil der französisch besetzten Zone nach 1945. Nachdem die Bundesrepublik Deutschland nach Inkrafttreten der Pariser Verträge am 5. Mai 1955 souverän geworden war, war die Stationierung durch das NATO-Truppenstatut geregelt. 1999 zogen die letzten französischen Soldaten aus Landau ab.
Politik
Stadtrat
Stadtratswahl vom 13. Juni 2004
- CDU 39,2% (-3,4) - 17 Sitze (-2)
- SPD 30,3% (-6,4) - 13 Sitze (-3)
- Grüne 10,3% (+2,1) - 5 Sitze (+1)
- Freie Wähler Gemeinschaft 9,6% (+1,0) - 5 Sitze (+1)
- FDP 6,1% (+6,1) - 3 Sitze (+3)
- Unabhängiges Bürgerforum 4,5% (+0,5) - 2 Sitze (=)
Wappen
Innerhalb eines roten Schildbords in Silber ist ein rotbewehrter und rotbezungter schwarzer Löwe mit einem goldenen Herzschild und darauf ein rotbewehrter schwarzer Adler abgebildet.
Das Wappen ist ein Hinweis auf den Stadtgründer Graf Emich IV von Leiningen-Landeck (ca. 1260) welcher das Wappen der Grafschaft Dagsburg (Schwarzer Löwe in rotbordiertem silbernem Schild) führte. Der Reichsadler auf dem Schild des Adlers ist ein Hinweis auf die 1291 erlangte Reichsfreiheit und bezieht sich auf ein seit 1413 geführtes Sekretssiegel.
Genehmigt wurde das Wappen am 10. Januar 1961 durch das rheinland-pfälzische Ministerium des Innern in Mainz
Städtepartnerschaften
- Haguenau (Hagenau), Frankreich
- Ribeauvillé (Rappoltsweiler), Frankreich
- Ruhango, Ruanda
Kultur und Sehenswürdigkeiten
Theater
Die Jugendstil-Festhalle zählt zu den bedeutendsten Jugendstil-Bauten im süddeutschen Raum. 1905–1907 erbaut, ist die Festhalle sehr gut erhalten und wurde zudem vor einigen Jahren aufwendig saniert. Das Gebäude wird für Theater, Konzerte aber auch Kongresse genutzt.
Im weiteren Sinne als Theater zu zählen ist auch das Kulturzentrum Altes Kaufhaus. Das Gebäude wurde 1415 erstmalig schriftlich erwähnt, ist jedoch nicht mehr in seiner ursprünglichen Anlage erhalten, da es 1839/40 von August von Voit umgestaltet wurde. Im Vergleich zur Jugendstil-Festhalle ist das "Alte Kaufhaus" eher klein und wird überwiegend für kleinere Konzerte, Vorträge und Ausstellungen verwendet.
Museen
- Landauer Kutschen-Kabinett
- Haus Mahla Archiv und Museum
- Strieffler-Haus
- Landauer Stadtarchiv
Kirchen
- Katholisch:
Christ-König, Hl. Kreuz, Mariä Himmelfahrt (Queichheim), St. Aegidius (Mörzheim), St. Albert (Südwest), St. Elisabeth (Horst), St. Georg (Arzheim), St.Maria, St. Martin (Mörlheim), St. Mauritius (Wollmesheim), St. Pirmin (Godramstein)
- Protestantisch:
Stiftskirche (Innenstadt), Johanneskirche (Horst), Lukaskirche (Horst), Matthäuskirche (Südwest), Prot. Kirche Dammheim, Prot. Kirche Godramstein, Prot. Kirche Mörlheim, Prot. Kirche Mörzheim, Prot. Kirche Nußdorf, Prot. Kirche Queichheim, Prot. Kirche Wollmesheim
- Andere Kirchen/Gemeinschaften:
Adventisten, Altkatholische Kirche, Christliche Gemeinde, Evangelisch-Freikirchliche Gemeinde, Freie Christengemeinde, Neuapostolische Kirche, Selbständige Evangelisch-Lutherische Kirche, Zeugen Jehovas
Bauwerke
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Parks
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Regelmäßige Veranstaltungen
- Benefizkonzert Hans-Rosenthal-Stiftung
- Landauer Gespräche
- Fest des Federweißen
- Landauer Sommer
- Mai- und Herbstmarkt
- Goetheparkplaudereien
- Landauer Wirtschaftswoche
- Wochenmarkt (dienstags und samstags)
- La.Meko Filmfestival (November)
Wirtschaft und Infrastruktur
Wirtschaft
Landau in der Pfalz ist erheblich geprägt vom Weinbau und mit 2039 Hektar bestockter Rebfläche die größte Weinbaugemeinde in Rheinland-Pfalz.
Verkehr
Landau liegt verkehrsgünstig im Überschneidungssektor der Metropolregion Rhein-Neckar und der Technologieregion Karlsruhe. Die Landau mit drei Anschlussstellen bedienende A 65 (LD-Nord; LD-Zentrum; LD-Süd), die B 10 und die B 38 sind die wichtigsten Fernstraßen. Die touristische Weinstraße am Fuße des Pfälzer Waldes liegt in unmittelbarer Nähe.
- München: Karlsruhe – Stuttgart – Augsburg – München (A65 B10 A8)
- Basel: Karlsruhe – Offenburg – Freiburg im Breisgau – Basel (A65 B10 A5)
- Rhein-Main: Darmstadt – Frankfurt (A65 A61 A6 A67)
- Rhein-Neckar: Ludwigshafen – Mannheim (A65 B9 A650)
- Saarland: Pirmasens – Saarbrücken (B10 A 8)
- Rheinland: Ludwigshafen – Koblenz – Köln (A65 A61)
- Osten: Heilbronn – Nürnberg (über Speyer auf die A61 A6)
- Mainz/Wiesbaden: (A65 A61 A63)
Öffentliche Einrichtungen
- Staatsanwaltschaft
- Landgericht
- Amtsgericht
- Sitz der Verbandsgemeinde Landau-Land
Bildungseinrichtungen
Die 1990 gegründete Universität Koblenz-Landau hat in Landau einen Campus, der Schwerpunkt der Studiengänge liegt hier in den Bereichen Lehrerbildung, Erziehungswissenschaft, Psychologie sowie Sozial- und Umweltwissenschaft. Hervorgegangen ist die Universität aus der Erziehungswissenschaftlichen Hochschule Rheinland-Pfalz (EWH). Im Wintersemester 2004/2005 waren ca. 5.000 Studierende am Campus Landau immatrikuliert.
Landau verfügt aufgrund des großen Einzugsgebietes über drei staatliche Gymnasien (Max-Slevogt-, Otto-Hahn- und Eduard-Spranger-Gymnasium) und eine private (ursprünglich katholische) Mädchenschule mit Gymnasial- und Realschulzweig (Maria-Ward-Schule). Hinzu kommen eine Hauptschule (Hauptschule West - Schule im Fort), eine Duale Oberschule, zwei Realschulen (Konrad-Adenauer-Realschule, Priv. Maria-Ward-Realschule), eine staatliche berufsbildende Schule, ein naturwissenschaftliches Technikum und elf Grundschulen, darunter eine private Montessori-Schule. Abgerundet wird das Schulangebot durch fünf Sonderschulen in verschiedenen Ausrichtungen.
Freizeit- und Sportanlagen
- Zoo Landau in der Pfalz
- Reptilium, Terrarien- und Wüstenzoo, Landau
- Südpfalz-Stadion
- Freibad (zur Zeit wegen Renovierung geschlossen)
- Freizeitbad La Ola
- Haus der Jugend Landau; eröffnet wurde das HdJ am 3. September 1983 in der "Roten Kaserne", einem ehemaligen Kasernengebäude der französischen Streitkräfte in Deutschland (Force français en Allemagne)
- Städtischer Jugendtreff Horstring; zum Haus der Jugend gehört als Außenstelle auch der Jugendtreff Horstring
- Derzeit (2006) wird erwogen, in der Nähe des Messegeländes ein Erlebnis-Center zu errichten. Das Projekt ist politisch und wirtschaftlich umstritten.
Persönlichkeiten
Ehrenbürger
- Friedrich Kardinal Wetter, geb. 1928 in Landau, Erzbischof des Erzbistums München und Freising
- Wilhelm Ecker (1899-1977), Architekt, Bürgermeister
- Julius Eichborn (1820-1887), Bürgermeister 1879-1887
- Konrad Geißelbrecht (1878-1963), Stadtbaumeister
- August Kaußler (1853-1935), Verleger
- Dr. Alois Kraemer (1899-1983), Oberbürgermeister von Landau 1946-1964
- Elisabeth Mahla (1889-1974), Mitbegründerin und Vorsitzende des Frauenrings
- Friedrich August Mahla (1860-1944), Bürgermeister 1905-1920
- Dr. Ernst Maxon (1867-1952), Arzt
- Albert Weigel (1902-1985), Kath. Geistlicher, Dekan
- Hermann Lamott, Landauer CDU-Politiker
- Werner Scharhag, Bürgermeister a. D.
- Walter Morio, geb. 1920, Oberbürgermeister von Landau 1964-1984
Söhne und Töchter der Stadt
- Johann Caspar Bagnato, geb. 1696 in Landau, gest. 15. Juli 1757, war ein Baumeister des Barock in Südwestdeutschland.
- Johann Birnbaum, geb. 1763 in Queichheim, gest. 1832 in Zweibrücken, Jurist, zuletzt Gerichtspräsident in Zweibrücken (seit 1817 nobilitiert).
- Michael Croissant, geb. 7. Mai 1928 in Landau, gest. 21. September 2002, war ein bedeutender Bildhauer, der 1966-1988 am Städel in Frankfurt am Main als Professor lehrte.
- Konrad Krez, geb. 1828 in Landau, gest. 1897 in Milwaukee (USA), war ein Dichter und General.
- Ludwig Levy, geb. 1854 in Landau, gest. 1907, war ein bekannter Architekt, der zahlreiche Synagogen und Kirchen erbaute.
- Thomas Nast, geb. 27. September 1840 in Landau, gest. 7. Dezember 1902, war ein berühmter Karikaturist und wird als der Vater des amerikanischen politischen Cartoons angesehen.
- Wolfgang Vogelsgesang, geb. 16. Juni 1932 in Landau, gest. 8. April 2000, war lange Jahre auf vielfältige Weise in München in der Kommunalpolitik tätig, blieb seiner Heimat jedoch stets verbunden und wurde für seine Verdienste u.a. 1997 mit der Verdienstmedaille des Landes Rheinland-Pfalz ausgezeichnet.
- Joachim Wambsganß, geb. 1961 in Landau, ist als Astrophysiker Experte für Kosmologie, Gravitationslinsen und Röntgenastronomie.
- Volker Zotz, geb. 28. Oktober 1956 in Landau, ist als Philosoph und Religionswissenschaftler ein führender Experte für das Denken Asiens.
Weblinks
- Stadtportal Landau - Tagesaktuelle kostenlose Online Zeitung für die Stadt Landau in der Pfalz
- Hier wird die Stadt virtuell mit über 20.000 Bildern abgebildet
- Jugendstil-Festhalle
- http://www.landau.de/barriere_frei.phtml?NavID=343.69&La=1
- Informationen über die bayerischen Regimenter in Landau