Salzkammergut

landschaftlicher und historischer Kulturraum in Österreich, am Nordrand der Alpen
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Das Salzkammergut ist eine Landschaft in Österreich, die sich im Westen bis vor die Tore der Stadt Salzburg in Richtung Osten bis zum Almtal erstreckt. Im Norden ist die Region durch die Linie Irrsee-Attersee-Traunsee begrenzt und erstreckt sich im Süden bis zum Dachstein und in das Ausseerland. Meist rechnet man auch den Flachgau mit den Seen Mattsee und Wallersee zum Salzkammergut.

Wolfgangsee mit St. Gilgen im Vordergrund
Almsee im Almtal
Der Blick auf den Traunstein vom Moorbad Gmös aus
Datei:DSCN5545.JPG
Attersee vom Schafberg gesehen
Dachsteinsüdwand
Karte vom Salzkammergut

Lage

Die Landschaft liegt in drei österreichischen Bundesländern: Der größte Teil des Salzkammergutes gehört zu Oberösterreich, die Gegend um den Wolfgangsee und den Fuschlsee liegt im Land Salzburg und das Ausseerland liegt bereits in der Steiermark. Wegen seiner Alpenrandlage hat das Salzkammergut Anteil an drei abgestuften Landschaftstypen: Dem weitgehend flachen Alpenvorland im Norden, dem Mittelgebirge der Flyschzone und den nördlichen Kalkalpen im hochalpinen Bereich.

Geographie

Die Landschaft des Salzkammergutes ist geprägt von insgesamt 76 größeren und kleinere Seen, dem Flusssystem der Traun, der Osterhorngruppe und den umliegenden Bergen (Dachstein, Totes Gebirge und Höllengebirge). Der wohl markanteste Berg des mittleren Salzkammerguts ist der Schafberg, der sich mit seinen ausgedehnten Almweiden zwischen Wolfgangsee, Mondsee und Attersee erstreckt.

Als sich vor langer Zeit der riesige Dachsteingletscher auf sein heutiges Ausmaß zurückzog, ließ er auf manchen seiner n sumpfiges Gebiet entstehen - so entstand nach der Mindeleiszeit aus einem Todeisloch das Gmöser Moor, eines der wenigen Alpenvorlandmoore in Oberösterreich. Mit einer Ausdehnung von knapp 3,4 ha wurde das Moor 1987 vom Land Oberösterreich zum Naturschutzgebiet erklärt.

Geschichte

Der Name Salzkammergut leitet sich von den ausgeprägten Salzvorkommen der Region ab. Schon die Kelten bauten das „Weiße Gold“ ab. Eine ganze Epoche ist danach benannt: Die Hallstattkultur – bekannt durch die keltischen Pfahlbauten und benannt nach dem Ort Hallstatt am Hallstätter See. Die Siedlungen der Region waren seit jeher durch den Reichtum an Salz geprägt. Bis ins 19. Jahrhundert war die Region deshalb unmittelbar dem Salzamt der Wiener Finanzbehörde – der Hofkammer – unterstellt, die das staatliche Salzmonopol verwaltete – so wie Jahrhunderte vorher die Bischöfe von Salzburg und Passau.

Wirtschaft

Rund um die Kernregion Bad Ischl ist das Salzkammergut heute vor allem vom Tourismus geprägt. Der namensgebende Kochsalzabbau ist heute nicht mehr von großer Bedeutung. Beliebte Urlaubsziele in der Region sind: Wolfgangsee, Attersee und Mondsee. Weitere bekannte Seen: Fuschlsee, Zeller See (Irrsee), Hallstätter See, Grundlsee und Traunsee. Bekannte Orte: Bad Ischl, Bad Aussee, Gmunden, St. Gilgen, Bad Goisern, Hallstatt und Sankt Wolfgang.

Kultur

Das Salzkammergut hat eine jahrhundertealte Tradition als Fremdenverkehrsgebiet. So hatte schon Kaiser Franz Joseph I. sein Sommerdomizil in Bad Ischl, von wo aus er in der wärmeren Jahreszeit das gesamte Reich regierte. Den guten Ruf als Erholungsgebiet verdankt die Region nicht nur ihrer reizvollen Landschaft, sondern auch vielen Kurbädern und einigen klimatisch begünstigten Gegenden.

Bekannte Großveranstaltungen im Salzkammergut sind zum Beispiel das Skifliegen am Kulm in Bad Mitterndorf/Tauplitz, die Glöcklerläufe und das alljährlich stattfindende Narzissenfest (Diese Narzissenart wächst nur im Salzkammergut).

Die Region noch aufgrund ihren althergebrachten Bräuchen und Traditionen bekannt, die nur dort so zelebriert werden. Auch die Tracht hat hier noch einen großen Stellenwert und daher gibt es im Salzkammergut noch alte Handwerksberufe wie Schneider, Schuster, Lederhosenmacher usw.

1997 hat die UNESCO das Salzkammergut zum Weltkulturerbe erklärt.

Wiktionary: Salzkammergut – Bedeutungserklärungen, Wortherkunft, Synonyme, Übersetzungen
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