Hinrichtung von Oleksandr Mazijewskyj

russisches Kriegsverbrechen im Krieg gegen die Ukraine
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Die Hinrichtung von Tymofij Mykolajowytsch Schadura war eine unrechtmäßige Exekution eines Mannes in ukrainischer Uniform und per Definition ein Kriegsverbrechen durch mutmaßlich russische Soldaten oder Gruppe Wagner-Söldner, die im Februar oder März 2023 in der Ukraine im Kontext der russischen Invasion der Ukraine stattfand. Das Video wurde um den 6. März 2023 online verbreitet. Es zeigt den Mann unbewaffnet, wie er eine Zigarette raucht, „Slava Ukraini“ sagt und dann von mehreren Seiten mittels automatischer Schusswaffen getötet wird.[1]

Datei:Tymofiy Shadura execution.jpg
Der letzte Lebensmoment von Soldat Tymofij Schadura

Exekution

Der Kontakt mit Schadura ging am 3. Februar verloren.[1] Bis zum 6. März 2023 war ein 12-Sekunden-Video aufgetaucht, das einen unbekannten Soldaten in tarnfarbener ukrainischer Uniform zeigt, der in einem flachen Schützengraben in einem Wald steht, ohne Waffen und eine Zigarette raucht. Als der Mann „Slava Ukraini“ („Ruhm der Ukraine“) murmelt, sind Salven automatischer Waffen aus mehreren Richtungen zu hören und zu sehen, wie der Mann niedergeschossen wird und zusammenbricht.[1][2] Russische Stimmen sind zu hören, die auf Russisch sagen: „Stirb, Schlampe.“[1][2]

Identität

Mehr als sechs Namen wurden von Freiwilligen der Open-Source-Intelligence vorgeschlagen.[3] Der Soldat wurde schließlich von ukrainischen Beamten als Tymofij Mykolajowytsch Schadura von der 30. separaten mechanisierten Brigade identifiziert und war seit dem 3. Februar in der Nähe von Bakhmut (während der Schlacht um Bachmut) vermisst.[2][3]

Tymofij Mykolajowytsch Schadura (Ukrainisch: Тимофій Миколайович Шадура; * 7. Januar 1982; † nach dem 3. Februar 2023) war ein ukrainischer Soldat, ein Angehöriger der 30. mechanisierten Brigade namens Fürst Konstantin Ostroschski der Streitkräfte der Ukraine.[4]

Reaktionen

Die ukrainischen Beamten reagierten schnell und forderten die Identifizierung der Täter, Untersuchungen durch den Internationalen Strafgerichtshof und Gerechtigkeit für das Opfer.[1][2][5][6]

Die ukrainische Präsidentschaft reagierte schnell auf die Hinrichtung und am Montag, dem 6. März, veröffentlichte Präsident Selenskyj ein Video, in dem er das Verbrechen verurteilte.[3]

Am 6. März hat die Hauptabteilung für Ermittlungen des Sicherheitsdienstes der Ukraine ein Strafverfahren wegen eines Videos der Erschießung eines ukrainischen Soldaten durch Russen registriert.[7]

Andrij Kostin, der Generalstaatsanwalt der Ukraine, kündigte die Eröffnung eines Strafverfahrens wegen Verstößen gegen Kriegsgesetze an und fügte hinzu: „Selbst der Krieg hat seine eigenen Gesetze [...] Es gibt Regeln des Völkerrechts, die vom russischen kriminellen Regime systematisch ignoriert werden. Aber früher oder später wird es Bestrafung geben.“[1]

Der ukrainische Außenminister Dmytro Kuleba forderte eine sofortige Untersuchung des Internationalen Strafgerichtshofs (ICC) des Verbrechens und betonte, dass es unerlässlich sei, dass der Staatsanwalt Karim Khan ermittelt.[2] Laut Kuleba ist das Video ein weiterer Beweis dafür, dass dieser Krieg genozidal ist.[8]

Der Beauftragte des Werchowna Rada für Menschenrechte, Dmytro Lubinez, betonte, dass das Ziel der Ukraine sowie der gesamten demokratischen Welt darin besteht, Russland vor Gericht zu bringen.[8]

Die parlamentarische Fraktion der Sluha narodu hat angekündigt, dass sie nach Klärung aller Umstände und Identifizierung des Verstorbenen einen Appell an Präsident Wolodymyr Selenskyj senden werde, um dem Soldaten posthum den Titel Held der Ukraine zu verleihen.[8]

Russland hat die Hinrichtung nicht öffentlich verurteilt und leugnet immer noch jegliche Kriegsverbrechen.[6]

Familie

Die BBC News Ukrainian sprach mit einem Familienmitglied, das ihn zu erkennen schien. Eine Frau, die sich als Schwester des Soldaten identifizierte, sagte: „Mein Bruder hätte sich definitiv den Russen so entgegengestellt. Er hat in seinem Leben nie die Wahrheit verborgen, und er würde sie definitiv nicht vor dem Feind verbergen.“[8]

Siehe auch

Einzelnachweise

  1. a b c d e f Lorenzo Tondo, Pjotr Sauer: Ukraine names PoW allegedly filmed being shot dead by Russian soldiers. In: The Guardian. 7. März 2023, ISSN 0261-3077 (theguardian.com [abgerufen am 7. März 2023]).
  2. a b c d e ‘Warrior brutally killed’: Zelenskyy blasts Russian ‘murderers’. Abgerufen am 7. März 2023 (englisch).
  3. a b c Pjotr Sauer: Ukraine urges ICC to investigate video appearing to show Russians killing PoW. In: The Guardian. 6. März 2023, ISSN 0261-3077 (theguardian.com [abgerufen am 7. März 2023]).
  4. “Слава Україні!”: побратими з 30-ї бригади назвали ім’я розстріляного військового. Abgerufen am 7. März 2023 (ukrainisch).
  5. 🔴 Top military officials vow to defend Bakhmut, Zelensky says. 6. März 2023, abgerufen am 7. März 2023 (englisch).
  6. a b Ukraine names unarmed, smoking soldier shot by Russians. In: BBC News. 7. März 2023 (bbc.com [abgerufen am 7. März 2023]).
  7. Страченим росіянами українцем є військовослужбовець Тимофій Шадура - Сухопутні війська. Abgerufen am 7. März 2023 (ukrainisch).
  8. a b c d Розстріл полоненого бійця ЗСУ: що відомо про загиблого і про воєнний злочин окупантів. 7. März 2023, abgerufen am 7. März 2023 (ukrainisch).