Zum Inhalt springen

Diskussion:Freiwirtschaft

Seiteninhalte werden in anderen Sprachen nicht unterstützt.
aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Dies ist eine alte Version dieser Seite, zuletzt bearbeitet am 29. Oktober 2006 um 17:18 Uhr durch 195.14.254.37 (Diskussion) (ökologische Zielsetzung). Sie kann sich erheblich von der aktuellen Version unterscheiden.

Letzter Kommentar: vor 19 Jahren von 195.14.254.37 in Abschnitt ökologische Zielsetzung

Ältere Diskussion siehe /Archiv01, /Archiv02, /Archiv03

Bitte im Artikel unter der Rubrik "andere Sprachen" ungarisch hinzufügen und danach diesen Hinweis löschen. Danke.

Negativer Einkommensschock

Für diejenigen, welche keine ökonomische Ausbildung haben: Ein negativer Einkommensschock ist eine plötziche Senkung des Einkommens, z.B. in Folge von Arbeitslosigkeit. --Xeeron

Edits zu "Ökonomische Kritik"

Unter ökonomische Kritik sollte auch ökonomische Kritik zu finden sein, keine Kritik der ökonomischen Kritik. Diskussionen zur ökonomischen Kritik lieber hier als per Kommentar im Artikel. --Xeeron 20:21, 11. Jul 2006 (CEST)

Eingefügter Abschnitt aus Artikel Anfang Substitution durch andere Währungen

Kritisiert wird unter anderem die freiwirtschaftliche Prämisse, dass Geld durch die Umlaufsicherung auf den Konsum- oder Kreditmarkt gedrängt würde. Das umlaufgesicherte Geld würde von den Bürgern stattdessen durch Devisen, Edelmetalle oder Wertpapiere substituiert, welche keinem Wertverfall unterliegen[1].

Die substitution in Wertpapiere ist von der Freiwirtschaft erwünscht. Edelmetalle sind begrenzt in der Verfügbarkeit und können nicht dauerhaft als Geld funktionieren. Ein gesetzliches Zahlungsmittel zeichnet sich dadurch aus, dass es im Währungsraum als bezahlung angenommen werden muss. Kann ich einen scan/Abschrift der Seite sehen, um zu verstehen was *genau* gesagt wird, oder muss ich zur Bibliothek rennen? Ende

Geld kann nicht nach Belieben substituiert werden. Das ist auch die idee hinter Keynes Liquiditätsfalle: Geld, gerade weil es nur Geld ist das die Funktion von Geld (Liquidität) erfüllen kann, hat einen zusätzlichen Wert, weswegen es gehortet wird. Das heisst die Substitutionskritik wird gerne von Amateuren vertreten, hat aber keinen platz in einem Abschnitt der die Kritik der Mainstream-Volkswirtschaftslehre vertreten soll.

Und das hier:

Eine Umlaufsicherung wirkt nur auf Bargeld und Sichteinlagen, welche überproportional von armen Menschen benutzt werden, während Reichere (nicht betroffene) Anlageformen wie Aktien überdurchschnittlich benutzen[2]. Arme Menschen würden durch ein Umlaufsystem an der Vorsorge gegenüber negativen Einkommensschocks gehindert, es sei denn es ist ihnen ebenfalls möglich, die umlaufgesicherte Währung zu substituieren. Dies führt zu einer überproportionalen Senkung der Wohlfahrt (siehe Annahme von konkaven Nutzenfunktionen[3]).

Du willst mir weismachen, behauptet da irgendwie, eine effektive Geldsteuer, was ja eine Umlaufsicherung durch Schwundgeld im prinzip ist, würde die "Armen" härter treffen als die "Reichen" weil die "Reichen" mehr investieren? Das ist völliger Müll. Nirgendwo sagt Whinston auch nur etwas ähnliches. Wikipedia:Theoriefindung und weg damit Dabljuh 20:46, 11. Jul 2006 (CEST)

Geld kann substituiert werden. Unter anderem durch anderes Geld (Devisen).
Keynes Liquiditätsfalle befasst sich nicht mit dem Phänomen des Geldhortens um des Liquiditätsmotivs willen. Ganz im Gegenteil, in der Liquiditätsfalle sind die Unternehmen schon vollständig liquide, haben also 0 Liquiditätsmotivs weiteres Geld zu horten.
Dein "völliger Müll" (nette Umgangsformen...) beruht darauf, das Arme einen größeren Anteil ihres Vermögens in Bargeld halten als Reiche, daher stärker von einer Steuer auf Geld betroffen sind.
PS: Behaupte nicht etwas stände nicht in einem Buch ohne es zu lesen. Die Referenz war zur konkaven Nutzenfunktion, welche du genau auf diesen Seiten beschrieben findest. Also keine haltlosen Behauptungen bitte. --Xeeron 20:58, 11. Jul 2006 (CEST)
Eben. Die konkave Nutzenfunktion sagt nichts darüber aus, dass eine Umlaufsicherung "Arme" stärker belasten würde als "Reiche". Das ist eine absurde Theorie, die jetzt eben auf deinem Mist gewachsen ist. Sowas hat keinen Platz in Wikipedia. Dabljuh 21:10, 11. Jul 2006 (CEST)
Du strengst dich ja sehr an mich misszuverstehen und schaffst es auch. Die relevante Quelle, welche du ständig überliest ist die erste in diesem Abschnitt, welche zeigt, dass mehr Reiche als Arme Aktien besitzen (und für alle anderen Substitute für Geld gilt das genauso). --Xeeron 21:20, 11. Jul 2006 (CEST)
Das die Nutzenfunktion konkav ist, zeigt lediglich das die Wohlfahrt leidet, falls Arme mehr benachteiligt werden als Reiche (bei konvexer Nutzenfunktion ist das nicht so). --Xeeron 21:22, 11. Jul 2006 (CEST)

Ausgeklammerte Abschnitte

  • 1. Auch in einer Freiwirtschaft hat der Zins eine Allokationsfunktion. Nur Kredite von AAA-Schuldnern sollen zu einem Zinssatz von 0% vergeben werden, B-Schuldner mit hohem Risiko müssen selbstverständlich einen höheren Zins zahlen. Ein Allokationsproblem entsteht nur, falls ALLE Wirtschaftssubjekte ihr GESAMTES Einkommen wegen des 0%-Zinssatzes wirklich für Konsum ausgeben. Wenn dieser Fall in der Realität eintritt, dann müsste der Zinssatz steigen. Das gegenwärtige Angstsparen widerspricht jedoch dem neoklassischen Modell der Zeitpräferenzrate.
(Kommentar von Dabljuh)
Das ist nicht ganz richtig. Die idee an der Umlaufsicherung, ist, ein negatives minimales Zinsniveau zu ermöglichen. Das heisst Kredite für nominal/real 0% Zinsen sind genau wie jetzt lediglich ein Fall unter vielen Möglichkeiten. Zinsen zu -1% oder +2% sind genausogut möglich. Das heisst, dass Zinsen anstatt 0-10% sind, wären sie -5% bis +5%. Das ist natürlich lediglich eine Behauptung der Freiwirtschafter, es gibt keine empirischen Beweise, dass sich das nominale Zinsniveau tatsächlich durch eine Umlaufsicherung reduzieren lässt. Das bedeutet jedoch dass die Aussage "Nur Kredite von AAA-Schuldnern sollen zu einem Zinssatz von 0% vergeben werden" irreführend ist. Ein AAA-Schuldner kann genausogut -3% oder +5% versprechen, der freie Markt entscheidet hier über die tatsächlichen Zinsniveaus, genauso wie über Risikoprämien (z.B. könnten 2% mehr Zinsen von einem B-Schuldner verlangt werden). Ein Allokationsproblem findet in keinem Fall statt.
  • 2. Auch Arme können mit Hilfe von (zinslosen) Anleihen, Rentenfonds, Sparbüchern und Termingeldern in ihre persönliche Risikovorsorge investieren. Diese Wertpapiere gehören zum Kreditmarkt und werden deshalb im Modell von der Umlaufgebühr verschont.
  • Insofern sind beide Kritikpunkte nicht stichhaltig ausformuliert. --Kapitän Nemo 23:09, 11. Jul 2006 (CEST)

Erstmal danke für Kritik, die über "das ist falsch" hinausgeht, allerdings sehe ich beide Punkte nicht vollständig:

  1. Wenn in der Freiwirtschaft Zinsen wie in der heutigen Marktwirtschaft bestehen bleiben würden, hätten sie weiterhin eine Allokationsfunktion. Allerdings steht dies hier (direkt vom Anfang des Artikels) dazu im Widerspruch: "Freiwirtschaft ist eine Wirtschaftstheorie nach Silvio Gesell mit dem Ziel stabiler Wirtschaft und sozialer Gerechtigkeit. Dies soll erreicht werden durch die Schaffung einer Wirtschaftsordnung ohne Geldzins und Bodenrente in Privathand"
  2. Theoretisch können Arme jegliche Finanzinstrumente nutzen, welche Reiche auch nutzen können. Praktisch tun sie das jedoch nicht im gleichen Maße (siehe Quelle im Artikel). Daher halten sie einen größeren Anteil an Finanzmitteln, welche von der Umlaufgebühr betroffen sind. Das führt dazu, das Arme proportional mehr von der Umlaufgebühr betroffen wären. --Xeeron 23:22, 11. Jul 2006 (CEST)
  • ad 1.: Die Parole "Zinsen abschaffen" ist eine grobe Vereinfachung. Mit solchen Parolen soll öffentliche Aufmerksamkeit erregt werden. Korrekt wäre "Reduzierung der Kapitalkosten um die Liquiditätsprämie" - aber da schalten Nichtökonomen ab.
  • ad 2.: Nach Einführung einer Umlaufgebühr würden auch die einkommensschwachen Kreise höchstwahrscheinlich ihr Sparverhalten umstellen. Die Hartz-IV-Scheidungen haben bewiesen, dass das wirtschaftliche Verhaltensmuster nicht stabil ist, sondern von den wirtschaftlichen Rahmenbedingungen gesteuert wird.
  • --Kapitän Nemo 15:02, 12. Jul 2006 (CEST)
Extrem richtig. Dabljuh 18:16, 12. Jul 2006 (CEST)
  1. Es mag sein, dass Nichtökonomen da abschalten, aber wenn was du sagst richtig ist, ist der Artikel definitiv falsch und irreführend. Wirtschaftsordnung ohne Geldzins ist etwas anderes als Wirtschaftsordnung mit verändertem Geldzins. Solche falschen Aussagen sollten nicht in einem Artikel stehen.
  2. Dagegen gibt es gleich zweierlei einzuwenden:
    1. Erstens ist deine Behauptung das einkommensschwache Schichten ihr Verhalten dahingehend umstellen, dass sie im gleichen Maße von einer Umlaufsteuer nicht betroffene Anlageformen halten wie Reiche reine Mutmaßung - und wegen vorhandener Fixkosten dieser Anlageformen höchst wahrscheinlich falsch.
    2. Zweitens, ist das Liquiditätsmotiv für Arme deutlich gewichtiger, dh. selbst bei höheren Kosten der Liquidität werden sie immer mehr Liquide Mittel halten (Beispiel: Wieviel Prozent seines Vermögens wird ein Armer mit totalem Vermögen von 50€ in Bargeld transferieren, bevor er den Wöchenlichen Einkauf macht? Wieviel Prozent ein Reicher mit totalem Vermögen von 300.000€). --Xeeron 19:44, 12. Jul 2006 (CEST)

Übrigens eine interessante Quelle (Willem H. Buiter, Nikolaos Panigirtzoglou). Ich will mal ein paar Abschnitte zitieren:

There is a long tradition on the cranky fringes of the economics profession of proposals for taxing money or taxing liquidity. Many of these proposals were part of wide-ranging, and generally hare-brained, schemes for curing the world's economic and social ills. The mechanics of taxing currency are straightforward main-stream economics, however.

Die Autoren sagen hier richtigerweise aus, dass eine Umlaufgebühr mit den Standardinstrumenten der VWL analysiert werden kann.

The paper develops a small analytical model to show how an economy can get into a liquidity trap, how it can avoid getting into one and how it can get out.

Das Paper befasst sich (ausschliesslich!) mit den Vorteilen einer Umlaufgebühr im Falle einer Liquidity trap. Vorteile, falls die Ökonomie sich nicht in der Gefahr einer Liquidity trap befindet, werden von den Autoren nicht gesehen.

Gesells motivation was not, as far as we can determine, the avoidance of or escape from liquidity traps. His aim was to eliminate the interest component of costs and prices completely from the economic system, not just in the extreme circumstances of the liquidity trap, but as a permanent feature. Our reading of his works suggest that he was a bit vague about the distinction between real and nominal interest rates. The formal model analysed in Section II of this paper has the property that the monetary authorities cannot influence the long-run real interest rate.

Gesell hatte die Umlaufgebühr selbst nicht zur Vermeidung der Liquiditätsfalle gedacht.

It (die Provinzregierung Albertas, welche Gesell Geld in Umlauf brachte) also had failed to convince the Federal government in Ottawa to match its negative interest rates. Since Federal currency was at least as useful as a means of payment, this would require to scrip to trade at a discount with respect to the Federal currency and to appreciate vis-à-vis the federal currency at a rate that compensated for the interest differential between Federal and provincial currency

Die Autoren sagen aus, dass jeglicher Effekt des Gesell Geldes durch die Umtauschrate zu anderem Geld aufgehoben wird, falls ein Substitut für das Gesell Geld existiert (insbesondere in Form von anderen Banknoten). Sie widersprechen damit direkt der Aussage von "Schlechtes Geld verdrängt Gutes". --Xeeron 00:06, 12. Jul 2006 (CEST)

Ja, kein schlechtes Papier. Aber: Gesell kannte gar keine Liquiditätsprämie oder Liquiditätsfalle. Das sind Modelle, mit denen erst Keynes sein ansonsten mit Gesell praktisch identische Modell erweitert hat. Gesell sprach vom "Urzins", das Keynes erweiterte und "Liquiditätsprämie" taufte, und damit weitere Liquiditätsbezogene Probleme erklärte. Zweitens, Die Autoren sagen nichts dergleichen aus. Es steht lediglich in einer Fussnote, dass die Regionalwärung sehr einfach durch die Bundeswährung, die ebensonützlich war, mit einem Discount substituiert werden konnte. Dabljuh 12:27, 12. Jul 2006 (CEST)

  • Zum Thema Liquiditätsfalle: Die freiwirtschaftliche Umlaufgebühr ist als Instrument zur Überwindung der Liquiditätsfalle gedacht. In einer Hochkonjunktur-Phase, wenn neue Mitarbeiter mit dem Taxi abgeholt werden, bringt eine Umlaufgebühr keinen Nutzen. Deshalb ist die Freiwirtschaft in den 1960er Jahren in Vergessenheit geraten und erlebte erst in den 1990er Jahren wieder ein größeres Interesse. Die Interpretation, wann eine interventionsbedürftige Liquiditätsfalle vorliegt, bleibt natürlich umstritten.
  • Zum Thema Substitution: Selbstverständlich möchte jeder gerne das härtere Geld einnehmen und das weichere Geld ausgeben. Die Frage ist, ob ich bei meinen Kunden / Lieferanten einen Discount durchsetzen kann.
  • --Kapitän Nemo 15:02, 12. Jul 2006 (CEST)
Gesell, wie auch im Papier gesagt wird, sah das Freigeld nicht als kurzfristiges Mittel zur überwindung einer Liquiditätsfalle, sondern als permanente Institution, die Liquiditätsfallen mehr als nur vorbeugen solle. Deiner groben, geschichtlichen Analyse kann ich mehr oder weniger zustimmen. Zum Substitutionsthema gleich mehr. Dabljuh 18:16, 12. Jul 2006 (CEST)
  1. "Die freiwirtschaftliche Umlaufgebühr ist als Instrument zur Überwindung der Liquiditätsfalle gedacht." Richtig. Bedeutet aber im Umkehrschluß auch, dass die Umlaufgebühr aus Sicht der Autoren ökonomisch keinen Sinn macht, falls sich die Wirtschaft nicht in der Gefahr der Liquiditätsfalle befindet.
  2. Da jeder lieber das härtere Geld haben möchte, wird dies zu einem Umtauschkurs führen, welchen nicht 1:1 beträgt (weshalb übrigens auch der Verweis aufs Greshamsches Gesetz irreführend ist, da dort genau solch eine Parität angenommen wird). Der Staat hat dann die Wahl zuwischen Eingreifen (den Umtauschkurs auf 1:1 festzulegen), in welchem Fall die Menschen das Schwundgeld nicht mehr akzeptieren werden, bzw Schwarzhandel betreiben werden oder kein Eingreifen, was zu einer stetigen Aufwertung (der neuen Generationen) des Schwundgelds führt welche genau dem Geldsteuereffekt entgegenwirkt und diesen vollkommen aufhebt. Je nachdem, zu welcher Alternative der Staat sich entscheidet, ist die Umlaufsteuer entweder aufgehoben (zweiter Fall) oder wird durch Substitution unterlaufen (erster Fall). --Xeeron 15:28, 12. Jul 2006 (CEST)
Zu 1: Ich sehe nicht dass die Autoren aussagen, dass eine Umlaufgebühr ausserhalb der Situation der Liquiditätsfalle problematisch wäre. Sie weisen darauf hin, dass Gesell's Modell nicht zur kurzfristigen Problemlösung geplant war, sondern als permanente Veränderung des Geldsystems, (das ähnlichen Problemen vorbeugen soll.)
Zu 2: Ich kann deiner Argumentation leider wieder nicht ganz folgen. Ausserdem verstrickst du dich hier in die Details einer tatsächlichen Einführung von Freigeld, womit du die eigentliche Freiwirtschaftstheorie verlässt. Diese Pläne sind unterschiedlich in ihrer Konzeption von Umtauschbarkeit und Vollständigkeit des Umtausches. Die meisten dieser Pläne sind allerdings schon etwas cleverer als du, und begnügen sich mit dem Konzepts des Gesetzliches Zahlungsmittel. Dabljuh 18:16, 12. Jul 2006 (CEST)
  1. Die Autoren sagen aus, das Kosten der Umlaufgebühr immer existieren, Nutzen nur im Fall einer Liquiditätsfalle. Ergo, ohne Liquiditätsfalle nur Kosten ohne Nutzen...
  2. Da dein Argument eh nur in Beleidigungen abgleitet, kannst du gerne selbst herausfinden, wieso Gesetzliche Zahlungsmittel meinem zweiten Fall entsprechen. Wieso die Einführung von einer Umlaufsteuer nicht zur Freiwirtschaftstheorie gehört ist mir schleierhaft. Aber ganz egal ob es dazugehört oder nicht, sie hat trotzdem eines der beiden oben beschriebenen Probleme. --Xeeron 19:52, 12. Jul 2006 (CEST)

Neutralitaetswarnung

Sorry, aber "Die Freiwirtschaft hat ursprünglich keine ökologische Zielsetzung. Jedoch zeigen Berechnungen, dass die Absenkung des Zinsniveaus die Energiegewinnung aus erneuerbaren Energieträgern verbilligen würde, weil der dafür erforderliche hohe Einsatz von Sachkapital weniger teuer sein würde." Voelligt theoretische Behauptung wird hier als Tatsache hingestellt. Der Artikel ist nicht neutral!

Wie Weiße Rose schon bemerkte, findet diese Pauschalbehauptung keine Mitstreiter. Abgesehen davon, signieren Sie ihre Beiträge mit vier Tilden! --Hubertl 12:38, 18. Jun 2006 (CEST)

Schöner Kommandoton, hier ist aber kein Kasernenhof. Darüber hinaus teile ich die Bedenken des Vorredners. Die Behauptung ist nicht durch Quellen belegt. So wie es da steht gilt das für alle großen Investitionen. Warum nun etwas, das für alle Großinvestitionen gilt nur positiv bei der Förderung regenerativer Energie zum tragen kommen soll ist mir rätselhaft. 62.117.26.5 22:35, 3. Sep 2006 (CEST)
Wenn nur eine einzelne Aussage angezweifelt wird, rechtfertigt das m.E. noch keinen Nautralitätshinweis. Erstens kann das jeder ändern und zweitens ist es sinnvoller, wenn der Neutralitätshinweis unmittelbar vor dem betroffenen Absatz steht. Dann ist das auch für eine Überarbeitung eher hilfreich und der Leser weißdann auch, worauf sich die Warnung konkret bezieht. -- W.R. 22:52, 3. Sep 2006 (CEST)


Äh, das ist keine un-neutrale Aussage sondern einfache Betriebswirtschaft. Wenn das Zinsniveau auf Null absinkt, muss eine Investition keinen Profit mehr abwerfen, sondern nur noch Kostendeckend arbeiten. Das Problem mit z.B. Solarzellen heute ist, dass sie Jahrzehnte brauchen um auch nur einen Teil ihrer Anschaffungskosten zurückzubezahlen - Weil das verhältnis zwischen Umsatz und Investition so gross ist. Bei der verbrennung von Fossilen Brennstoffen ist es umgekehrt, man braucht lediglich einen halbwegs effizienten dampfgenerator, der aus der Verbrennung Strom erzeugt. Natürlich verbraucht man dabei ne menge fossiler Brennstoffe aber die sind dann auch der Hauptkostenfaktor, während die vergleichsweise geringen Anschaffungskosten kaum kapitalkosten verursachen. Die grossen Anschaffungskosten bei Solarzellen verursachen riesige Kapitalkosten, wobei kaum unterhaltskosten benötigt werden. Mit einem niedrigeren Zinsniveau würde sich also der Kosten-Nutzen-Faktor wesentlich in Richtung Solarzellen verschieben. Wie weit, habe ich allerdings nicht angeschaut. Jedenfalls: Das ist nicht einfach "eine Theorie" sondern ganz einfache Mathe. Eine Menge Dinge ändern sich, wenn die Kapitalkosten reduziert werden. Dabljuh 13:11, 4. Sep 2006 (CEST)

Bastelecke eröffnet

Hallo,

ich habe eine erste Gliederung in die Bastelecke gestellt und eine erste Diskussionsanordnung in eine Bastelrunde.

Ich stelle mir das so vor: Die Diskussion, Quellensammlung und sonstige Sacharbeit findet auf Diskussion:Freiwirtschaft/Bastelrunde statt. Direkte Textarbeit findet auf Diskussion:Freiwirtschaft/Bastelecke statt. Bitte stellt dort Texte erst ein, wenn diese auf in der Bastelrunde zur Diskussion gestellt wurden.

Die Diskussion findet nun hier statt, die Bastelecke ist unter Freiwirtschaft/Bastelecke. --MA5 14:21, 11. Jul 2005 (CEST)

Wer immer sich beteiligen will, ist eingeladen. Beiträge, die nicht direkt zur Erstellung des Artikels gehören, werde ich aus der Bastelrunde auf diese Diskussionsseite verschieben. Wer also andere Leute vom Unsinn Ihres sektiererischen Treibens oder dem Wahnsinn des kapitalistischen Systems überzeugen will, sollte das am besten in den Benutzerdiskussionen tun. --MA5 8. Jul 2005 09:34 (CEST)

Kleine Rückmeldung: es existiert also diese Diskussionsseite des gesperrten Artikels, die Bastellecke samt von mir eingestellten Text und dazu eine Diskussionsseite und jetzt noch die von dir neu erstellte Bastelrunde samt Bastelrundendiskussionsseite. Das sind 5 (!) beschreibbare Seiten und erscheint mir organisatorischer Overkill. Gruß TTaube 8. Jul 2005 10:27 (CEST)
Du irrst in einem Punkt: Es gibt nur eine Bastelecke. Die Beiträge, die Du dort eingestellt hattest, sind iirc vom Admin Jesusfreund hierhin versetzt worden. Und diese Diskussionsseite taugt wegen Unübersichtlichkeit und Streitereien leider nicht mehr wirklich zum Arbeiten.
Die Arbeit am neuen Artikel beschränkt sich somit auf die Diskussion:Freiwirtschaft/Bastelrunde zum Diskutieren und die Diskussion:Freiwirtschaft/Bastelecke zur direkten Textarbeit. --MA5 8. Jul 2005 11:34 (CEST)

Hier kann die Version aus der Freiwirtschaft/Bastelecke diskutiert werden. Falls in der normalen Diskussion wesentliche Beiträge auftauchen, bitte ich darum, sie hier rüber zukopieren. Bitte achtet darauf, die verschiedenen Themenbereiche ordentlich zu trennen, so dass die Diskussion übersichtlich bleibt.

Hier ist nur Platz für Sachdiskussionen. Ausfällige Kommentare werde ich in die normale Artikeldiskussion verschieben.

Auf gute Zusammenarbeit. --MA5 8. Jul 2005 09:28 (CEST)

DISKUSSION ZUR NEUFASSUNG

Entwurf siehe Freiwirtschaft/Bastelecke.

Bastelrunde wurde gelöscht, ältere Debatte siehe /Archiv03

Mitstreiter

Wenn ihr mitbasteln wollt: Bitte tragt Euch mit einem kurzen Statement ein. Es wäre schön, wenn sich eine effektive Arbeitsgruppe zusammenfinden würde. --MA5 8. Jul 2005 09:28 (CEST)

MA5: Ich bin seit über drei Jahren bei der Wikipedia dabei - lange Zeit habe ich nur unter IP editiert. Ich möchte gerne einen objektiven Artikel zur Freiwirtschaft schreiben, der so viele sachliche Fragen wie möglich klärt, aber nicht verschweigt, warum diese Denkschule eine absolute Mindermeinung ist. --MA5 8. Jul 2005 09:28 (CEST)

Generelle Überlegungen

  • Die Thesen in diesem Artikel sollten immer so konkret wie möglich zugeordnet werden. Ich will so wenig wie möglich von "den Freiwirtschaftlern" und von "den Kritikern" lesen.
  • Direkte Zitate sind in einer Besprechung einer Wirtschaftstheorie eher unüblich und auch unnötig. Ausnahme: Gesells Gedanken können vielleicht sehr plastisch durch ein oder zwei Zitate dargelegt werden.
  • Es gelten gleiche Massstäbe für Kritiker wie auch für Anhänger der Freiwirtschaftstheorie. Wenn Ihr einen Autoren unbedingt aufnehmen wollt - überlegt Euch, ob das Statement auch in den Artikel gehören würde, wenn es nicht Eurer eigenen Meinung entspricht.
  • Relevanz von Personen: Personen sollten in der Regel nur erwähnt werden, wenn sie einen eigenständigen Beitrag zum Thema geleistet haben oder Gegenstand weiterer Erörterungen waren.
  • Den Abschnitt über die Bedeutung der Freiwirtschaft können wir einsparen, wenn wir in der Einleitung kurz(!) erwähnen, dass es um eine Mindermeinung geht. In dem Abschnitt Organisationen können wir wieder mit einem Satz erwähnen, dass die freiwirtschaftlichen Thesen nur in einem relativ geschlossenen Kreis diskutiert werden.

--MA5 8. Jul 2005 09:28 (CEST)

Gliederung

Ich habe eine erste Gliederung aufgestellt. Diskussion darüber hier. --MA5 8. Jul 2005 09:28 (CEST)

---

Benutzer:84.137.65.227 hat einen Abschnitt "Statistik / Zahlen" vorgeschlagen. Ich bin da etwas skeptisch, ob ein solcher Abschnitt den Artikel nicht überladen würde. Was meint Ihr? --MA5 8. Jul 2005 11:43 (CEST)

Zwei bis drei Tabellen (Entwicklung der Geldmenge und der Schulden, der Geldumlaufgeschwindigkeit und der Zinseinnahmen - alles ausschließlich aus der Bundesbank-Statistik übernommen bzw. durch vier Grundrechenarten transformiert) würde den Artikel keineswegs sprengen. Zahlen sind und bleiben die besten Argumente. --84.137.96.43 12:43, 11. Jul 2005 (CEST) ---

Quellensammlung

Ihr habt eine interessante Quelle? Gebt sie hier an. Danke --MA5 8. Jul 2005 09:28 (CEST)

Grundannahmen der Freiwirtschaft

Hier bitte Diskussionsbeiträge zu den Grundannahmen der Freiwirtschaft einfügen. --MA5 8. Jul 2005 09:37 (CEST)

Ich lese gerade, was auf dieser Seite steht und bin nicht sicher, ob ihr das Folgende hier lesen wollt: In den letzten Tagen habe ich den Artikel "Silvio Gesell" überarbeitet in einer - meiner Meinung nach - auch für einen Befürworter wie mich vertretbaren neutralen Haltung, dies im Hinblick auf eine nachfolgende Überarbeitung auch des Artikels "Freiwirtschaft". Dieser ist jetzt allerdings überraschend gesperrt. Im Moment ist mir noch unklar, wie ich mich hier einbringen kann. Bis später! 194.230.163.137 13:54, 13. Jul 2005 (CEST)

Entwicklung der Freiwirtschaft

Wer außer Silvio Gesell hat die Freiwirtschaft weiterentwickelt? Welche Veränderungen hat die Theorie im letzten Jahrhundert erfahren? --MA5 8. Jul 2005 09:37 (CEST)

  • Will Noebe (als "Weiterentwickler" fraglich) -- 194.230.171.126 16:38, 19. Aug 2005 (CEST)
  • Bertha Heimberg (als "Weiterentwickler" fraglich) -- 194.230.171.126 16:38, 19. Aug 2005 (CEST)
  • Hanna Blumenthal (als "Weiterentwickler" fraglich) -- 194.230.171.126 16:38, 19. Aug 2005 (CEST)
  • Otto Lautenbach
  • Werner Zimmermann (Schweiz) (als "Weiterentwickler" fraglich) -- 194.230.171.126 16:38, 19. Aug 2005 (CEST)
  • Werner Schmid (Schweiz), Biograf Gesells (als "Weiterentwickler" fraglich) -- 194.230.171.126 16:38, 19. Aug 2005 (CEST)
  • Karl Walker
  • Richard Batz
  • Elimar Rosenbohm > "Freiwirtschaft als kybernetisch-anarchische Ordnung", "Überlegungen zu einer modernen Wirtschafts- und Währungsordnung in der DDR" (Mai 1990)
  • Dieter Suhr hat Wesentliches zur Theorie der Freiwirtschaftslehre ergänzt. Siehe Bücher "Geld ohne Mehrwert" (1983), "Optimale Liquidität" (1986). -- 194.230.171.126 16:38, 19. Aug 2005 (CEST)
Zwischen 1955 und 1985 wurde die Freiwirtschaftslehre von der Öffentlichkeit kaum beachtet, weil alle namhaften Wirtschaftsforscher an "ewiges" (höchstens durch Klimakatastrophen unterbrochenes) Wachstum glaubten. 65 von 70 Diplomarbeiten, die sich mit der Freiwirtschaft beschäftigen, wurden nach 1985 geschrieben. Mittlerweile ist das Bewusstsein einer wirtschaftlichen Krise deutlich größer als vor 1985 und dementsprechend wird auch die Freiwirtschaftslehre wieder stärker beachtet.

--84.137.96.43 12:52, 11. Jul 2005 (CEST)

Danke für den Link. Prinzipiell halte ich Diplomarbeiten jedoch für wenig spannend. Interessanter finde ich schon

http://www.sozialoekonomie.info/Forschung/Grundlagenliteratur/grundlagenliteratur.html --MA5 13:14, 11. Jul 2005 (CEST)

Wie steht's mit Helmut Creutz und Bernard Lietaer? Gelten die als Theoretiker der Freiwirtschaft? Oder ist Creutz "nur" Propagandist und Lietaer kein expliziter Freiwirt, sondern ein (ich kreiere dieses Wort) "Polypekunist", der verschiedene zweckgebundene Währungen mit zweckabhängigen Modalitäten einführen will, in der die "umlaufgesicherte" Währung nur eine Möglichkeit darstellt!? --Lupino 20:14, 8. Okt 2005 (CEST)

Ich halte Creutz für einen der bedeutendsten Vertreter der Freiwirtschaftler - da er einerseits extrem viele Statistiken gesammelt hat und andererseits komplett ohne Polemik argumentiert. --Martin Häcker 14:44, 19. Nov 2005 (CET)

Wer hat was gelesen

Wegen der unklaren Halbargumente von beiden Seiten finde ich eine Orientierung an der gegebenen Literatur für wichtig. Wenn ihr folgende Bücher gelesen und zur Verfügung habt, tragt Euch kurz darunter ein. (Zunächst geht es nur um die Beschreibung von Gesells Ideen.)

  • Hans-Joachim Werner: "Geschichte der Freiwirtschaftsbewegung"
  • Gerhard Senft: "Weder Kapitalismus noch Kommunismus"
    • MA5 13:14, 11. Jul 2005 (CEST)
  • Hermann Benjes: "Wer hat Angst vor Silvio Gesell?"

die "Ökonomische Kritik" unter der Lupe

Kritiker bezweifeln die Grundannahmen und die Umsetzbarkeit der Freiwirtschaftstheorie. Kritisiert wird unter anderem die freiwirtschafltiche Prämisse, dass Geld durch die Umlaufsicherung auf den Konsum- oder Kreditmarkt gedrängt würde. Die Kritiker vertreten die These, das umlaufgesicherte Geld werde stattdessen durch Devisen, Edelmetalle oder Wertpapiere substituiert.

Dies ist keine Bedrohung. Schlechtes Geld verdrängt gutes, Substitutionen sind zu erwarten und würden lediglich die Kurse für die Substitute in die Höhe schnellen lassen.
Mit schlechtem und gutem Geld ist aber gemeint, dass Geld mit geringem Wertverlust "gutes" Geld ist, und Geld mit höherem Wertverlust "schlechtes" Geld. Wenn "Schwundgeld" also stärker an Wert verliert als Devisen, würde gerade das Schwundgeld verdrängt, weil die Leute lieber harte Währung haben (horten) wollen. Das ist aber nicht ein wichtiger Kritikpunkt an der Freiwirtschaft.
Mit "schlechtes Geld verdrängt gutes Geld" ist die Situation auf dem Markt gemeint, nicht die in den Sparbüchsen.

Ein häufig wiederkehrendes empirisches Argument gegen die von der Freiwirtschaft postulierten wirtschaftlichen Mechanismen ist das reale Auftreten von Stagflationskrisen. Die Inflation wirke in dem Fall wie eine Umlaufsicherung, und müsste - der freiwirtschaftlichen Theorie folgend - per se schon die Krise verhindern. Im Gegensatz zur Inflation, die das Risiko unkalkulierbarer Preissteigerungen beinhaltet, wäre beim umlaufgesicherten Geld nur ein bestimmter Kreis von Zahlungsmitteln (Bargeld, evtl. auch Sichtguthaben) vom kalkulierbaren Wertverlust betroffen.

Hier kommt überhaupt nicht rüber dass Inflation überhaupt keine Umlaufsicherung ist. Wenn Inflation herrscht, verlieren Kredite, Sparkonten, Verträge usw alle gleichermassen an wert wie das bare Geld. Inflation ist einfach nur Inflation, und steigert vor allem den Druck zu konsumieren, das Geld also sinnlos zu verprassen. Eine Umlaufsicherung durch Schwundgeld wiederum betrifft nur das Bargeld, und in geringerem Masse die kurzfristig angelegten Geldmengen, daher steigt der Druck, möglichst langfristig zu Investieren und zu sparen. Der Zins wirkt in der gegenwärtigen Wirtschaft als einzige Umlaufsicherung, die ja durch das Schwundgeld ersetzt werden soll.
Es sollte hier mal unterschieden werden, zwischen Inflation auf der einen und der Veränderung der Inflationsrate (also der ersten Ableitung der Inflation, der zweiten Ableitung des Preisniveaus zur Zeit) auf der anderen Seite. Kredite, Sparkonten, Verträge usw. verlieren nur dann an Wert, wenn die Inflationsrate (unerwartet) zunimmt, nicht wenn sie konstant bleibt. Wenn man sich die Geldpolitischen Richtlienien der EZB anschaut, dann findet man dort auch den Grundsatz, dass das Inflationsniveau möglichst immer ein einheitliches Niveau einnehmen soll, und natürlich fungiert Inflation somit als Umlaufsicherung. Deshalb steigert (konstante) Inflation auch gar nicht den Druck zu konsumieren, es steigert nur den Druck das Geld für etwas auszugeben (Investitionsgüter, Sparanlagen ODER Konsumgüter) - genau wie Schwundgeld oder eine Quasi-Bargeldsteuer. Die Inflationsrate fließt nämlich in die Verzinsungsvereinbarung mit ein. Das lässt sich auch empirisch gut beobachten an der Entwiklung der Zinsdifferenz zwischen kurzfiristigen und langfristigen Geldanlagen.
Das ist auch der Grund warum dieses Argument gegen die Freiwirtschaft berechtigt ist. Stagflation hat nämlich andere Ursachen als die Konjunktur. (vgl. strukturelle Arbeitslosigkeit und konjunkturelle Arbeitslosigkeit) Die Meinung der Freiwirte die Einführung einer Bargeldsteuer würde gleich alle Probleme auf einmal lösen, ist deshalb auch falsch. --Koma Kulshan 13:29, 7. Jun 2006 (CEST)
Ich bin der Meinung der Abschnit "Kritik an der Freiwirtschaft" sollte auch wirklich von einem Kritiker verfasst werden, und nicht von einem Freiwirt. Auf die Einwende sollen die Freiwirte dann in "ihrem" Text eingehen, nicht aber in der Kritik. --Koma Kulshan 13:37, 7. Jun 2006 (CEST)

Für Produzenten von haltbaren, wertstabilen und leicht transportierbaren Gütern könnte es wirtschaftlich sinnvoll sein, ihre Produkte zu exportieren, um "wertbeständige" Devisen zu erwirtschaften. Ein solches Freigeld-Land würde dadurch einen Export-Überschuss erwirtschaften, der irgendwann zu einem außenwirtschaftlichen Ungleichgewicht und einer Aufwertung der Freigeld-Währung führen muss.

Diese Aufwertung würde gerade mal reichen, die Abwertung auszugleichen die dadurch erzeugt wird dass Geldkapitalbesitzer versuchen ihr Schwundbelastetes Geld durch 'Harte' Währungen zu tauschen.

Bargeldhortung oder die (empirisch umstrittene) sinkende Umlaufgeschwindigkeit des Geldes wird von den Vertretern der gängigen Wirtschaftswissenschaft als weniger relevant und unproblematisch eingeschätzt.

Fälschlicherweise! Das einzige, was in der gegenwärtigen Wirtschaft das Geld dazu antreibt, über den direkten Konsum hinaus umzulaufen, ist der Zins. Ist dieser niedrig, läuft auch kein Geld mehr um, denn es gibt ja keine Anreize mehr das Geld in der möglicherweise unsicheren Wirtschaft zu investieren, wenn das Geld im Strumpf so sicher ist wie in Abrahams Schoss.

Bargeldhortung oder die (empirisch umstrittene) sinkende Umlaufgeschwindigkeit des Geldes wird von den Vertretern der gängigen Wirtschaftswissenschaft als weniger relevant und unproblematisch eingeschätzt.

Das ist flasch. Keynes hat selbstverständlich die Bareldhortung als Problem erkannt. Dieser Satz gehört meiner Meinung nach ersatzlos gestrichen. --Koma Kulshan 13:29, 7. Jun 2006 (CEST)
Ich bin (freundlicher Weise) darauf hingewiesen worden, das ich diesbezüglch meine Quelle nennen soll. Ich weiß nicht ob Keynes das so direkt gesagt hat, es geht aber aus seinem (bzw. aus John Richard Hicks) Totalmodel hervor (Hicks war ein Mitstreiter von Keynes). Die Wirtschaft kommt in dem Modell dadurch in eine Problemlage, dass die Leute keine (nachfragewirksamen) Anleihen kaufen, sondern in Form von Bargeld sparen. Das kann man in jedem makroökonomischen Lehrbuch nachschlagen. Das spielt in den ökonomischen Überlegungen zur Zeit aber kein große Rolle, weil davon ausgegangen wird, dass die Verringerung der Geldumlaufgeschwindigkeit (zur Zeit) nicht so große Ausmaße annimmt, dass man das nicht durch Gelddrucken wett machen kann. Deflation wird aber sehr wohl als Gefahr angesehen, insofern, als dass man manchmal einen negativen Realzins braucht, damit der Kapitalmarkt wieder ins Gleichgewicht kommt. Sehr lesenwert dazu ist der Monatsbericht der Deutschen Bundesbank vom Juni 2003, S.15-28, einzusehen auf der Homepage der Bundesbank, Monatsberichte. --Koma Kulshan 12:00, 12. Jun 2006 (CEST)

"Nicholas Kaldor" durch "John R. Hicks" ersetzt. (Sorry ich verwechsle die bieden immer.)--Koma Kulshan 12:29, 28. Jun 2006 (CEST)

Auch die These, dass die Umlaufgeschwindigkeit nicht konstant sei, sondern vom jeweiligen Zinsniveau abhänge, konnte empirisch nicht nachgewiesen werden.

Ist der Papst katholisch? Das spricht doch nur dafür, das es ja überhaupt keine Repräsentative Studien gibt, die das eine oder das andere aufzeigen könnten?
Die Kritiker behaupten gar nicht, dass die Umlaufgeschwindigkeit (kurzfirsitg) konstant ist. Das ist nur Bestandteil EINES neoklassischen Modells, in dem damit die ceteris paribus Regel eingehalten werden sollte. Für den Fall, dass die Umlaufgeschwindigkeit nicht konstant ist, gibt es dann wieder andere Modelle. Die Einflüsse auf die Geldumlaufgeschwindigkeit sind aber vielseitig. So führt zum Beispiel steigender Wohlstand zu einer höheren Kassenhaltung (empirisch sehr gut nachgewisen) (vgl.L Suntum, Ulrich van: Die Unsichtbare Hand.). Aber natürlich hat auch die Inflation (s. o.) Einfluss auf die Geldumlaufgeschwindigkeit (und zwar nicht nur indirekt über das Nominalzinsniveau (vgl. Realzinsen). --Koma Kulshan 13:29, 7. Jun 2006 (CEST)

Die positiven Effekte wie im Wörgler Experiment erklären die Kritiker der Freiwirtschaft mit anderen Mechanismen, etwa mit der Erwartungshaltung der Beteiligten. So wurden diese Effekte zum Teil auch bei Regiogeld-Versuchen beobachtet, die ohne Umlaufgebühr auskamen, also keinen freiwirtschaftlichen Ansatz hatten.

Alternativwährungen sind praktisch immer weniger 'gut', in dem Sinne dass sie eher umlaufen als stabiles, vertrauenswürdiges Geld.80.218.2.249 00:47, 22. Okt 2005 (CEST)


WARUM DIE FREIWIRTSCHAFT DIE NOTWENDIGKEIT DES WACHSTUMS NICHT WIRKLICH BEDRÜNDEN KANN

Der Kaufmann muss also den Geldbetrag den Waren vorschießen, den zwischen Kauf und Verkauf liegt Zeit“

(Silvio Gesell, 1904, GW3, S. 286)


Der große Mangel der freiwirtschaftlichen – wie auch der schulökonomischen – Analyse der Wirtschaft als Tauschwirtschaft ist die Vernachlässigung der Zeit. Der Tausch bereits fertiger Produkte erfolgt zeitgleich in ein und demselben Zeithorizont. Der nackte Bauer mit dem Sack Kartoffeln tritt zeitgleich mit dem hungrigen Schneider mit seiner Hose auf. Das Angebot der Kartoffeln ist zugleich Nachfrage nach der Hose und umgekehrt. Geld schiebt sich hier lediglich als Katalysator zur Vereinfachung des Tausches dazwischen. Es kommt aus dem Off und verschwindet nach dem Tausch wieder in das Off. Offen bleibt dabei auch die Frage, wie es denn möglich ist, dass alle kaufen, um teuer zu verkaufen.

Es ist zwar banal, aber in gesamtvolkswirtschaftlicher Sicht offensichtlich nicht selbstverständlich:

Mit den Einkommen von heute können die Haushalte nur die Waren aus der Produktion von gestern kaufen.

Aus dieser Logik ergibt sich:

1. Die Einkommen -- von gestern wurden für die Produktion der Waren für heute, -- von heute werden für die Produktion der Waren für morgen von den Unternehmen als Produktionskosten ausgegeben.

2. Damit die Waren von gestern von den Unternehmen mit Gewinn verkauft werden können, müssen die Einkommen von heute höher sein als die von gestern (Preise höher als Kosten).

3. Nur wenn heute mehr als gestern für die Produktion der Waren für morgen ausgegeben wird, können die Einkommen von heute höher sein als die von gestern.

4. Damit dies gesamtvolkswirtschaftlich nicht zu Inflation führt, muss aus dem höheren Einkommen (Kosten) von heute ein höheres Produkt für morgen hervorgehen.

5. Damit dieses höhere Produkt von morgen wiederum gewinnbringend abgesetzt werden kann, braucht es wieder höhere Einkommen aus der Produktion für übermorgen.

6. Damit aber wird das Einkommen von heute von den Erwartungen abhängig, wie viel in Zukunft gewinnbringend verkauft werden kann.

7. Damit steht heute dem Angebot an Waren nicht zwangsläufig eine markträumende Nachfrage gegenüber.

8. Die schulökonomische Lehrsatz, dass immer jedem Angebot zwangsläufig eine entsprechende Nachfrage bewirkt (Say’sches Gesetz), ist falsch.

9. Die allgemeine Senkung der Lohnkosten kann daher nicht zu einem Vollbeschäftigungs-Gleichgewicht führen.

10. In dieser Logik ist ein ausreichend hohes Wachstum notwendig, jedoch nicht unbedingt ausreichend für die Sicherung von Vollbeschäftigung.



Ohne den Faktor „Zeit“ kann daher weder die Freiwirtschaft noch Schulökonomie ohne Zuhilfenahme von Mythen die Notwendigkeit des Wirtschaftswachstums begründen. Wachstum aber kann nur in der Zeit her erfolgen.

Eine Begründung kann erst mit der Analyse einer Geldwirtschaft oder Kaufwirtschaft nach obiger Logik erfolgen. Geld ist bereits notwendig, um die Produktion überhaupt aufnehmen zu können. Die aber braucht Zeit. Zeit liegt also zwischen Verschuldung für den Zukauf und Entschuldung über den Verkauf. So unterscheidet sich die Geldwirtschaft von der Tauschwirtschaft: In der Geldwirtschaft verbindet sich das Angebot an Produkten, über das in der Vergangenheit bestimmt wurde, mit der Gegenwart und der in ihr festgelegten Nachfrage in Geld, die von der Zukunft beeinflusst wird.

Silvio Gesell hat das wohl erkannt, aber den Vertretern der Freiwirtschaft nicht hinreichend deutlich gemacht. Für sie bleibt mehr als ein letztes Rätsel, mehr als das „Rätsel Geld“ (siehe dazu: Thomas Betz: Geld, das letzte Rätsel der Freiwirtschaft, ZfSÖ 147). Somit können die Frewirte auch die Ursachen der gegenwärtigen ökonomischen Probleme nicht herausfinden und schon gar nicht eine Lösung anbieten.

Ernst Dorfner 09.06.05/ überarbeitet: 03.02.06

taxos.ernstdorfner@tele2.at www.sosmoney-edorfner.blögspot.com

Begründung für Neutralitätsstrittigkeit zum Kapitel "die 'ökonomische Kritik' unter der Lupe"

Zur Begründung für das Einfügen des Neutralitätsstrittigkeitshinweises siehe meine Beiträge vom 7. und 12. Juni zu diesem Unterthema. --Koma Kulshan 22:30, 5. Jul 2006 (CEST) Siehe außerndem: das Unterkapitel "Kritik" im Beitrag Umlaufsicherung. --Koma Kulshan 22:43, 5. Jul 2006 (CEST) Der Artikel "Umlaufsicherung" existiert leider nicht mehr. Jemand hat den Artikel mit "Umlaufgesichertes Geld" zusammengelegt, und meine Kritik dabei in den neuen Artikel natürlich nicht mit eingebaut. Deshalb stelle ich sie hier nochmal dar:

"Eine konstante bzw. vorauszusehende Inflation wirkt sich nicht wertmindernd auf in Geldwerten ausgedrückte Vermögensgüter (s. o. die angeblichen Auswirkungen der Inflation auf in Geldwerten ausgedrückte Vermögensgüter) aus, weil die Inflationshöhe dann vorab bekannt ist, und in die Verzinsungsvereinbarung mit einfließt. Das ist auch der Grund warum Kreditzinsen (also Nominalzinsen) und Inflationshöhe voneinander abhängig sind. Dies ermöglicht dem Realzins (als Marktpreis / Knappheitspreis für geliehenes Kapital gemäß Angebot und Nachfrage) zu schwanken. Dadurch kann der Realzins gegebenenfalls sogar auf 0% sinken (Beispiel: Nominalzins 5% - Inflation 5% = Realzins 0%), wenn Angebot und Nachfrage in diesem Punkt im Gleichgewicht sein sollten. Weder mit Inflation noch mit einer Quasi-Bargeldsteuer noch mit irgendeiner anderen Form der Geldentwertung kann man also langfristig den Realzins beeinflussen, weil man damit an der Knappheit des Kapitals nichts ändert.

Warum ist Kapital knapp? Kapital ist knapp, weil es beim Gleichgewichtsrealzins genauso viele Kapitalnachfrager wie Kapitalanbieter gibt. Warum aber gibt es zu einem - je nach Sichtweise - hohen Preis für Kapital Kapitalnachfrager? Eine Antwort hierauf gibt die Grenzproduktivität des Kapitals. Der Schuldner kann sich vom geliehenen Geld / Kapital zum Beispiel eine Maschine oder einen Roboter kaufen, der Arbeit für ihn verrichtet. (vgl. auch: Kapitaltheorie von Böhm-Bawerk)

Sollte die Grenzproduktivität des Kapitals (in Zukunft) auf 0% sinken, weil bei einem höheren Realzins keine Nachfrage für das Kapitalangebot besteht, kann eine konstante (und somit vorauszusehende) Inflationsrate die Geldumlaufsicherung also genauso gut oder schlecht gewährleisten wie eine Quasi-Bargeldsteuer. Zum Argument der Freiwirte, eine Bargeldsteuer würde eine höhere Planungssicherheit gewährleisten weil man Inflation nicht so genau steuern kann, antworten Kritiker, dass es empirisch nachweislich sehr gut klappt die Inflation zu steuern, wenn die Notenbank ein Inflationsziel ausgibt, und sich die Wirtschaftssubjekte dann auch auf diese Inflationsrate einstellen. Außerdem gibt es keine Garantie, dass der Staat den Bargeldsteuersatz nicht erhöht.

Anders als beim Goldstandard (der zu Silivo Gsells Zeiten noch bestand) wird die Inflationsrate heute über die Geldmenge gesteuert (vgl. Quantitätstheorie). Das impliziert, dass die Geldpolitik – dank des derzeitigen Geldsystems – auch auf Veränderungen der Geldumlaufgeschwindigkeit reagieren kann, was bei einer Bargeldsteuer nicht möglich ist. Der unter Freiwirten verbreitete Glaube, eine Bargeldsteuer würde die Geldumlaufgeschwindigkeit verstetigen, ist nicht plausibel. Inflation müsste dann ja den gleichen Effekt haben. Ein offensichtlicher Grund, warum eine Bargeldsteuer die Geldumlaufgeschwindigkeit nicht verstetigt, ist der, dass Liquidität (also Bargeldhaltung) ein Gut ist, das mit steigendem Wohlstand stärker nachgefragt wird. Das lässt sich auch sehr gut empirisch nachweisen[1]. Selbst wenn eine Bargeldsteuer also einen stärkeren psychologischen Effekt auf die Geldumlaufgeschwindigkeit haben sollte als es die Inflation hat, wird die Kassenhaltung deshalb selbstverständlich nicht auf 0 % sinken, und kann somit auch nicht konstant sein. --Koma Kulshan 13:29, 3. Jun 2006 (CEST)" Koma Kulshan 12:36, 6. Sep 2006 (CEST)

Hi Koma, schön dass du dich interessierst. Ein paar Gedanken dazu: "Eine konstante bzw. vorauszusehende Inflation wirkt sich nicht wertmindernd auf in Geldwerten ausgedrückte Vermögensgüter" - Damit meinst du, wenn die vorauszusehende Inflation fest in den Kreditvertrag eingebaut ist. Das Problem hier ist, dass durch die Inflation also die Liquiden Mittel die die Firma aufbringen muss um ihre Schulden zurückzuzahlen, ständig ansteigen. Dadurch entsteht ein Betriebswirtschaftliches Problem - Eine Firma muss einen ständig grösser werdenden Cashflow produzieren. Auch in einer moderaten Inflation kriegt man Geld nicht umsonst, es wird also - mit zunehmender "vorhersehbarer" inflation schwieriger und schwieriger für die Firma, die Zinsen zu befriedigen. Das bedeutet also, die Firma soll 10% inflation (und vielleicht noch 5% Zinsen obendrauf?) bezahlen, während sie sich womöglich in einem harten Konkurrenzkampf befindet. Viele Betriebe können dies nicht. Es ist auch in einer Inflation nicht leicht, eine ständig anwachsende, ja explodierende Geldmenge auszuschütten. Du gehst also hier fälschlich von einem Angebotsorientierten Markt aus, das Problem sind die Renditen und Geldmengen, die die Betriebe bezahlen können. Diese nehmen mit zunehmender Vervollständigung des Marktes ab, siehe Vollständige Konkurrenz - also können die Betriebe die mit konstanter und vorhersehbarer Inflation ausgeglichenen Kredite womöglich gar nicht bezahlen.

Das andere ist halt dass die Quantitätstheorie Geldumlaufgeschwindigkeit * Bargeldmenge = Güterproduktion * Preisniveau Gesell sehr gut Vertraut war. Gesell war sich sehr wohl bewusst dass man Geld einfach drucken kann, dass der Goldstandard (und Edelmetallgeld) ein Schuss in den eigenen Fuss darstellt, und dass eine leichte Inflation ohne Umlaufsicherung immer noch besser ist als gar keine. Weshalb eine Umlaufsicherung den Bargeldfluss verstetigt und eine Inflation nicht, ist dem vorherigen Absatz zu entnehmen: *könnte* man Inflation auf einem Niveau um 5-10% stabilisieren, heisst das noch lange nicht, dass diese Inflation auch bezahlt, also von Kreditnehmern beliebig gedeckt werden kann. Daher erhöht Inflation vor allem den Anreiz zu konsumieren, und nicht so sehr den Anreiz zu investieren. Eine Umlaufsicherung dagegen erhöht auch leicht den Anreiz zu investieren, aber im Gegensatz zur Inflation wird der Anreiz zu investieren dramatisch erhöht: Die Kreditvergabe ist in einer Freiwirtschaft ultimativ die einzige Methode zur Wertaufbewahrung. Ausserdem ist alles gerede von einer längerfristig stabilen, vorhersehbaren mittelhohen Inflation reines Wunschdenken. Inflation heizt sich selbst auf, da die Umlaufgeschwindigkeit mit zunehmender Inflation sich erhöht, und die Umlaufgeschwindigkeit sich praktisch nur durch eine Geldmengenerhöhung vergrössern lässt. Das ganze läuft darauf hinaus, dass man ein Fahrrad bei 200 km/h rückwärts fährt - Stabilität ist da reines Wunschdenken, so etwas gab es in der Geschichte auch noch nie. Dabljuh 16:15, 6. Sep 2006 (CEST)

Nun, so viel zum Thema. Zum Artikel: Ich glaube dieser Absatz geht genau darum: Freiwirtschaft#Umlaufsicherung - Man kann da bestimmt noch etwas optimieren. Wenn du da war verbessern willst, lass ich mich überraschen (sei mutig) aber ich muss darauf hinweisen, dass eine Aussage wie "Inflation ist genausogut wie Umlaufsicherung", nun ja, Theoriefindung wäre. Siehe auch Phillips-Kurve. Grüsse, Dabljuh 16:15, 6. Sep 2006 (CEST)


Ich zitiere:
Mit schlechtem und gutem Geld ist aber gemeint, dass Geld mit geringem Wertverlust "gutes" Geld ist, und Geld mit höherem Wertverlust "schlechtes" Geld. Wenn "Schwundgeld" also stärker an Wert verliert als Devisen, würde gerade das Schwundgeld verdrängt, weil die Leute lieber harte Währung haben (horten) wollen. Das ist aber nicht ein wichtiger Kritikpunkt an der Freiwirtschaft.
Umgekehrt wird ein Schuh draus. Was schlechtes und was gutes Geld ist, hast du ja verstanden. Schlechtes Geld verdrängt gutes weil das Wertstabile nicht ausgegeben wird - das schlechte hingegen läuft um und um und um. Schlussendlich wird nur noch das schlechte Schwundgeld ausgegeben und das "gute, stabile" Geld verschwindet. Hierbei gibt es allerdings eine Grenze: wenn das Geld schlichtweg zu schlecht ist, wie zum beispiel in einer Hyperinflation, versucht man es zwar auszugeben, aber es wird kaum noch angenommen. Wenn das bei einem gesetzlichen Zahlungsmittel passiert, bedeutet das meistens, dass die Wirtschaft völlig zusammenbricht. Schwundgeld, das 3-10% an Wert verliert pro jahr, kommt allerdings noch nicht mal annähernd an diese grenze.
Ich hab mir die restliche Kritik angesehen und muss dir leider sagen, dass du von der Sache nicht allzuviel zu verstehen scheinst. Ich meine nicht, der Oberreferent des Themas zu sein, aber als weitere Beispiele implizierst du Zinsen als parallel zur Inflation laufenden Faktor, behauptest, Inflation hätte den gleichen Effekt wie Umlaufsicherung, und stellst die Empirisch weder bewiesene noch widerlegte Behauptung auf, dass Umlaufsicherung das Zinsniveau nicht verändern würde (Was das Hauptargument von Gesell war und sich auch gut Argumentativ darlegen lässt).
Ich empfehle dir die Sache etwas genauer anzusehen, und dann eine Kritik anzubringen - Ich würde sie liebend gerne lesen. Aber im moment bist du nicht qualifiziert um selbst eine sachliche und richtige Kritik zu formulieren. Wenn du etwas hilfe brauchst, kannst du mir gerne e-Mailen und wir können versuchen, die Sachverhalte zu erforschen. Dabljuh 11:59, 8. Jul 2006 (CEST)


An Dabljuh. Deine Kritik wirkt auf mich sehr arrogant - so als wärst Du im Besitz der absoluten Wahrheit. Da Du nicht im Besitz der absoluten Wahrheit bist, möchte ich mir solche abwertenden Kommentare verbitten. Lass doch die Argumente entscheiden, wer jetzt von der Sache etwas versteht, und wer nicht. Das was Du zitierst ("schlechtes Geld verdrängt gutes Geld" usw.) stammt nicht von mir.
Deine restliche Kritik bleibt unbegründet, sie verweist nur auf Silvio Gsell. Du magst vielleicht überrascht sein, aber ich habe Silvio Gsell und auch Helmut Creutz gelesen. Ich habe nur Kritik daran (ich könnte jetzt auch schreiben, ich habe nicht alles kritiklos übernommen, sondern mir meine eigenen Gedanken gemacht.).
Du schriebst: Ich stelle die "...Behauptung auf, dass Umlaufsicherung das Zinsniveau nicht verändern würde." Gemeint ist natürlich das Realzinsniveau, nicht das Norminalzinsniveau. Dass eine Umlaufsicherung das Nominalzinsniveau beeinflusst, ist unbestritten. Bitte unterschiede zwischen Nominalzins und Realzinsniveau - das ist ja gerade der entscheidende Punkt.
Angenommen ich will Geld für 5 Jahre anlegen. Wenn ich weiß, dass in den nächsten 5 Jahren jeweils 3% Inflation herrschen wird, und der der sich das Geld ausleihen will weiß dies auch, dann werden diese 3 % auf die Verzinsungsvereinbarung drauf geschlagen. Im Klartext heißt das: Heute kann ich für 1000 EUR 1 t Stahl kaufen. In einem Jahr aber nur noch rund 970 kg, und in 5 Jahren nur noch 863 kg. Wenn wir also, genau wie die Gsellisten das tun, von einer Grenzproduktivität des Kapitals von 0 % ausgehen [Kapital also nicht "arbeiten" kann, aber trotzdem ohne Wertverlust aufbewahrt werden kann (z. B. in Form von (Edel-)Stahl)], dann müsste ich trotzdem noch 3 % Zinsen jährlich verlangen, damit ich in 5 Jahren auch wieder 1 t Stahl kaufen kann. Der Geldleiher, wird damit einverstanden sein, weil es sich von den 1000 EUR heute ja auch genausoviel kaufen kann, wie in 5 Jahren von 1159 Eur. Der Realzins beträgt dann 0 % - entsprechend der Grenzleistungsfähigkeit des Kapitals. Der Nominalzins hat dann aber 3 % betragen. --Koma Kulshan 23:40, 13. Jul 2006 (CEST)
Sehr schön. Also erst mal, ich bin superarrogant. "Deal with it". Es wirkt immer Arrogant, wenn man sagt, "Tut mir leid, der Herr, aber da liegen Sie Falsch."
Ich meinte mit meiner Kritik Deine Aussage, dass ich keine Ahnung von der Materie hätte. Damit kritisierst Du die Person (abwertend), und nicht den Gegenstand. Du hast auch nicht zu entscheiden ob ich qualifiziert bin, eine Kritik zu formulieren oder nicht. Deshalb mein Appell beim Gegenstand zu bleiben. Ich habe schließlich auch nicht gesagt, Du seiest arrogant, sondern „das wirkt auf mich arrogant“ – nur weil Du einmal eine Handlung durchgeführt hast die auf mich arrogant gewirkt hat, heißt das noch nicht, dass Du per se eine arrogante Person bist, noch, dass ich der Meinung bin, Du seiest (immer) arrogant. Ich gebe zu, vielleicht hätte auch ich diese Kritik noch etwas netter sagen könnten, aber ich war ziemlich erbost über diese Aussagen (offensichtlich stimme ich ihnen auch nicht zu). Dafür Entschuldigung. --Koma Kulshan 10:40, 15. Jul 2006 (CEST)
Gemeint ist natürlich das Realzinsniveau, nicht das Norminalzinsniveau. Dass eine Umlaufsicherung das Nominalzinsniveau beeinflusst, ist unbestritten. Bitte unterschiede zwischen Nominalzins und Realzinsniveau - das ist ja gerade der entscheidende Punkt.
Siehst du, die Behauptung dass die Umlaufsicherung das Nominalzinsniveau verändert, ist eben nicht unumstritten. Gesell stellt das alles schön dar, aber ob das in der Realität so ist, wissen wir nicht. Wir können lediglich vermuten, da es keine empirischen Untersuchungen zu einer Umlaufsicherung gibt.
Wir reden hier aneinander vorbei. Das liegt auch daran, dass ich mich nicht gut ausgedrückt habe. Exakter noch mal:
Du meintest ja, meine These laute:
Umlaufsicherung [in Form von einer Bargeldsteuer] hat keinen Einfluss auf das Realzinsniveau.
Ich habe das so nicht geschrieben, auch wenn ich dieser These unter bestimmten Voraussetzungen zustimme. Die Voraussetzungen wären, dass wir vorher eine Inflation hatten (in der Höhe der jetzigen Bargeldsteuer), oder dass die Summe aus der (erwarteten) Inflationsrate und der Grenzleistungsfähigkeit des Kapitals höher als 0% sind.
Der Cash-Flow ist von der Inflation abhängig. Wenn ich also in den Annahmen eine Inflation vorgebe, dann ist sichergestellt, dass der Durchschnittsanbieter seine Produkte auch verkaufen kann (die Inflation bezieht sich ja natürlich auf die Marktpreise). Wenn einzelne Anbieter das nicht können, dann haben sie sich verspekuliert, und das würde dann unter die Kategorie Risiko fallen.
Wenn ich eine Grenzleistungsfähigkeit des Kapitals von 0 % annehme, dann ist darin enthalten, dass es jemanden auf dem Markt gibt, der in 5 Jahren bereit ist, mir real genau den gleichen Wert wieder zu geben, wie ich es ihm jetzt gebe. Auch in dieser Annahme ist also die Annahme enthalten, dass der Cash-Flow in 5 Jahren ausreichend ist, um den REALEN Gegenwert des verliehenen zu erstatten.
Mein Beispiel ist bei den gemachten Annahmen also wasserdicht. Man muss also die Annahmen kritisieren. Das hast Du (indirekt) gemacht.
Betrachten wir von den Annahmen mal die Grenzleistungsfähigkeit bzw. die Grenzproduktivität des Kapitals. Es ist denkbar, dass trotz Maschinen und Roboter (Kapital arbeitet also doch!!! – es ist also doch nicht so einfach wie die Freiwirte sich das vorstellen) die Grenzproduktivität des Kapitals auf 0 % und sogar darunter sinken KANN.
Exkurs:
Eine negative Grenzproduktivität des Kapitals heißt, dass man Werte real nicht ohne Wertverlust aufbewahren kann. Wenn ich also Ersparnisse anlegen will, dann muss ich Vorräte anlegen (entweder direkt oder es tut mein Gegenüber auf dem Kapitalmarkt für mich, weil er vielleicht einen größeren Schuppen hat, und somit Güter günstiger lagern kann), und das verursacht (Lagerungs-) Kosten. Solange es einen Unternehmer gab, der das Geld leihen wollte um eine Maschine zu kaufen – und mit dieser Maschine Güter zu produzieren, die nachgefragt wurden – wurden Vorräte in Form vom Kapitalstock (Maschinen, Fertigungshallen, Roboter aber auch genutzte Eigenheime etc.) angelegt, und man bekam sogar noch etwas für seine Ersparnisse. Der Grund, warum man noch was dafür bekam, ist im Beispiel mit dem Fischer und seinem Netz anschaulich erklärt. Ein Fischer kann mehr Fische fangen, wenn er vor dem Fischen ein Netz herstellt, wenn er seine Erzeugnisse also an einem Tag „spart“ (ein Netz herstellt), kann er am nächsten Tag mehr als doppelt so viele Fische fangen. Nehmen wir jetzt aber an, es gibt keine Werkzeuge, Maschinen oder Roboter mehr die eine sinnvolle Investition darstellen, weil die Kapitalausstattung unserer betrachteten Volkswirtschaft völlig ausreichend ist. Dann können wir real nur noch in Form von Vorratsgütern etwas für später zurücklegen (virtuell evtl. auch noch durch sparen von Bargeld – gesamtwirtschaftlich aber natürlich nicht).
Exkursende
Wenn aber die Summe aus Inflationsrate und Grenzproduktivität des Kapitals höher also 0% ist, ist der markträumende Nominalzins immer noch über 0%. Es entsteht also keine Nachfragelücke, die in der Wirtschaft einen „Wachstumszwang“ erzeugen würde.
Nun zur Annahme, dass wir Inflation haben. Wie kann eine Notenbank Inflation auf einem konstanten Niveau bei sagen wir 5 % halten (Ich plädiere für konstant 5 % Inflation, nicht für 3%)?
Angenommen die Bedürfnisse der Leute sind ziemlich gesättigt, und die Leute wollen AUF EINMAL nichts mehr kaufen. Würde dies der Notenbank nicht sehr schwer machen, eine Deflation zu verhindern? Auf jeden Fall würde sich diese Situation aber auch darin widerspiegeln, dass die Leute entweder auch nicht mehr soviel Arbeiten wollen (Bedürfnisse sind befriedigt, warum weiter arbeiten), oder sie würden weiter arbeiten, statt zu konsumieren aber etwas für später zurücklegen (sparen). Wenn die Leute weniger arbeiten, würde die Produktion sinken, d. h. die gesunkene Nachfrage würde auch ein geringeres Angebot mit sich bringen. Wenn die Leute doch weiter arbeiten, dann würden sie bei gesättigten Bedürfnissen Ersparnisse (z. B. in Form von Vorräten) anlegen. Für diese Vorratsgüter, gäbe es dann also doch wieder eine Nachfrage, und wir müssen (bei expansiver Geldpolitik mit dem Inflationsziel 5 %) keine Deflation befürchten! Wenn jemand in Form von Bargeld spart, müsste er eine Strafe in Form der Inflationsrate hinnehmen, und da die Inflationsrate höher ist, als der Wertverlust beim sparen in Form von Realgütern (siehe Annahme bzw. Bedingung) würden nur wenige Menschen in Form von Bargeld sparen. Das bisschen Geldhortung das also trotzdem anfällt, lässt sich locker ausgleichen über eine höhere Geldmenge.
Die Geldmengensteuerung war zu Gsells Zeiten noch gar nicht möglich, weil damals noch der Goldstandard bestand. Wenn also damals „Inflation“ herrschte, war das in der Regel verursacht durch eine gestiegene Knappheit (gestiegener Nachfrage), nicht durch gestiegene Goldmenge. Daraus resultieren einige Fehlschlüsse der Freiwirte. --Koma Kulshan 10:40, 15. Jul 2006 (CEST)


Desweiteren legt Gesell und Creutz und andere ebenso dar, dass Inflation ja das Resultat der Liquiditätsprämie ist, dass Wachstumszwang ebenso das Resultat der Liquiditätsprämie und damit einhergehendes "zwanghaftes" Wachstum des Finanzmarkts, das von den Erträgen des Realmarkts gedeckt werden muss. Wenn es also in einer "realen Freiwirtschaft" möglich ist, das Nominalzinsniveau nahe 0 zu bringen, und gleichzeitig die Inflation nahe 0 gebracht wird, haben wir auch einen Realzins nahe 0. Aber das sind alles im Prinzip Behauptungen der Frewirtschafter, die man - mangels realer Nationen, die Geld und Land nach Freiwirtschaftlichen Prinzipien organisieren, (noch?) nicht bestätigt werden können.
Dein zweites Beispiel zur Inflation enthält auch viele Fehler. Die häufig gehörte Annahme, dass bei Inflation das Realzinsniveau sich durch anpassung des Nominalzinsniveaus mehr oder weniger konstant hält, ist leider Falsch. Es klingt ja nett und gut wenn man sagt dass das Realzinsniveau konstant bleibt, aber das ist leider nicht so. Das hängt vor allem damit zusammen, dass es bei einem Kreditgeschäft immer Zwei Seiten gibt - Die Kreditnehmerseite kann sich nicht immer einfach "Inflation + 3%" leisten. Cashflow lässt sich buchhalterisch nicht beliebig steuern, und so setzt die jeweilige Wirtschaftliche Lage des Kreditnehmers dem Grenzen. Und umgekehrt, was ist bei einer Deflation? sagen wir, wir haben eine Deflation von 4% - das heisst, der Stahl wird 4% billiger pro jahr. Ganz bestimmt nicht wird jemand hier -1% Zinsen verlangen, im Gegenteil, in dieser Situation besteht allgemeine Kapitalknappheit und ein Kreditgeber wird eher höhere Zinsen verlangen als in der Situation einer leichten Inflation.
Es herrscht nicht Kapitalknappheit, sondern höchstens Geldknappheit. Das sind völlig verschiedene Dinge. Geld ist eine bestimmte Art von Papier, das die Notenbank in beliebiger Menge drucken kann. Kapital kann die Notenbank nicht aus dem Nichts schaffen.
Meine These war, dass Inflation wie eine Umlaufsicherung wirkt. Nicht Deflation. Bei einer Deflation haben wir Probleme die Umlaufgeschwindigkeit aufrecht zu erhalten, das habe ich nie bestritten, und das bestreitet auch die ökonomische Lehrmeinung nicht. Vgl. Monatbericht der Deutschen Bundesbank (vom Oktober 2003) Kapitel „Deflationsgefahren in Deutschland“. Einzusehen unter www.bundesbank.de – Monatsberichte. Es ist auch ein wichtiges Ziel der Geldpolitik der EZB Deflation zu verhindern – d. h. eigentlich ist es Ziel der Geldpolitik die Inflation auf einem konstanten Niveau zu halten (über die Geldmengensteuerung).--Koma Kulshan 10:40, 15. Jul 2006 (CEST)
Schlussendlich ist die sache so, dass Nominalzinsen eher andersrum mit der Inflation zusammenhängen, als ein konstantes Realzinsniveau zu schaffen.
Siehe oben. (gilt auch für den Rest)--Koma Kulshan 10:40, 15. Jul 2006 (CEST)
Nur ganz kurz zu dieser Tonne Stahl: Selbst wenn es sich dabei um Rostfreien Stahl handelt, kann man diesen nicht beliebig im Regen herumstehen lassen. Und eine tonne Stahl ist ja nicht gerade etwas, was man in der Westentasche aufbewahren kann, du bezahlst also für die Lagerung schlussendlich. Das ist eine der Kernaussagen von Gesell: Lagerung aller natürlichen Güter kostet dich was.
Also wie ich sagte, das kann man alles irgendwie Katalogisieren als "Häufige Fehlannahmen." Gott zum Gruss, Dabljuh 13:51, 14. Jul 2006 (CEST)
Lieber Gruß, auch an Dich.--Koma Kulshan 10:40, 15. Jul 2006 (CEST)

Mir ist noch ein Beispiel eingefallen, bei dem sehr deutlich wird, dass Inflation wie eine Umlaufsicherung wirkt. Angenommen wir haben eine Inflationsrate von 1000 % jährlich, und wir blenden mal kurz aus, dass die Leute dann (zum Teil) auf eine Ersatzwährung umsteigen. So wie zu Zeiten der großen Inflation in Deutschland auch, wird das Geld dann mit enormer Geschwindigkeit umlaufen. Niemand wird hingehen, und sein Geld ein Jahr lang unter der Matratze horten, weil er dann nur noch ein Elftel dessen dafür kaufen kann, was er vorher dafür bekommen hätte.

Nehmen wir jetzt weiter an, dass die Inflationsrate seit Jahren konstant auf diesem Niveau verweilt (bei 1000 % ist das nicht sehr realistisch - aber bei 5 % schon; ich habe ja nur dieses extreme Beispiel gewählt damit es ganz deutlich wird.) und auch in Zukunft möchte die Notenbank die Inflation auf diesem Niveau halten. D. h. sie verspricht immer genau soviel Geld zu drucken, dass 1000 % Inflation herrschen, und die Marktsubjekte glauben der Notenbank diese Ankündigung. Ich werde jetzt bestimmt auch keine Anlage akzeptieren, die mir 0 % Nominalzins gibt (denn dann kann ich es schließlich genausogut unter der Matratze lagern). Ich habe als Anleger eine Alternative, ich kann mir eine Tonne Stahl kaufen, oder mir selber eine Maschine / einen Roboter kaufen, die /der für mich Güter produziert. Wenn sich also jemand von mir Geld leihen will, dann muss er schon ungefähr 1000% hinlegen. Oder genauer: Er muss 1000% + die Grenzleistungsfähigkeit des Kapitals auf den Tisch legen. Wenn die Grenzleistungsfähigkeit geringer als 0% ist (siehe Exkurs) - beispielsweise -1% - dann wir der Nominalzins 990% betragen, Wenn die Grenzleistungsfähigkeit des Kapitals höher ist als 0% wird der Nominalzins etwas über 1000% liegen. Der Markt entscheidet, wie hoch der Realzins ist. Wenn der Realzins nicht der Grenzleistungsfähigkeit des Kapitals entsprechen würde, dann habe ich als Anleger eine Alternative. Ich kann selber Unternehmerisch tätig werden, und mir von meinen Ersparnissen eine Maschine kaufen, die Güter für mich produziert (oder bei einer negativen Grenzleistungsfähigkeit des Kapitals kann ich mir selber Vorräte anlegen. Der (Kapital-) Markt ist also das Korrektiv (NICHT der Geldmarkt). Bei einer Inflationsrate von 0% kann der Realzins tatsächlich nicht unter ein bestimmtes Niveau abfallen (es ist aber nicht so, dass der ökonomischen Lehrmeinung das nicht bewusst wäre - siehe Monatsbericht der Deutschen Bundesbank vom Oktober 2003 Kapitel "Deflationsgefahren für Deutschland") - die sogenannte Nominlazinsuntergrenze. Wenn wir also 0 % Inflation haben und die Grenzproduktivität des Kapitals ist -1% ist das ein riesiger Anreiz Geld zu horten, und das stellt in der Tat ein Problem dar, weil es dann aufgrund von starren Löhnen und starren Preisen zu einer Nachfragelücke kommt. Auf dem Kapitalmarkt herrscht dann keine freie Preisbildung (der Preis auf dem Kapitalmarkt ist der Realzins), weil es eben diese Preisuntergrenze (=Nominalzinsuntergrenze) gibt. In einer Marktwirstschaft müssen die Preise aber immer frei schwankend sein. Die meißten Wirtschaftswissenschaftler gehen von einer positiven Grenzproduktivität des Kapitals aus, und deshalb stellt das für sie kein großes Problem dar. Inflation ist eigentlich also eine Bargeldentwertung - genau wie die von den Freiwirten vorgesehene Umlaufsicherung aus der Sicht des Einzelnen auch eine Entwertung der Bargeldbestände darstellt. --Koma Kulshan 09:38, 18. Jul 2006 (CEST)


An Dabljuh
Du schriebst im Artikel (mittlerweile gelöscht)
"In der freiwirtschaftlichen Auffassung wird aber die Stagflation dadurch erklärt, dass die Geldmenge durch die sinkende Umlaufgeschwindigkeit gesteigert werden muss, um einer Deflation vorzubeugen. Stagflation wurde von Keynes mit der Liquiditätsfalle erklärt, in der Unternehmen, in der Erwartung einer zukünftig schlechteren wirtschaftlichen Situation, liquide Mittel horten, anstatt sie neu zu investieren. Hierdurch muss der Staat die Geldmenge dauernd erhöhen, um die Wirtschaft nicht in eine Deflationskrise zu stürzen. Wäre das Geld mit einer Haltegebühr verbunden, wäre es jeweils opportuner, anstatt es aus Furcht zu horten, das Geld zu investieren, und damit die Wirtschaft anzukurbeln."
Du setzt hierbei Geldmenge und Inflation gleich. Das ist aber falsch. Eine Erhöhung der Geldmenge um den Faktor x würde sich bei einer Verringerung der Geldumlaufgeschwindigkeit um den gleichen Faktor nicht in einer Erhöhung des Preisniveaus manifestieren. Inflation (bzw. das Preisniveau) ist nämlich von beiden positiv abhängig. Vgl. die Fischer'sche Verkehrsgleichung: Geldmenge (M) * Geldumlaufgeschwindigkeit (v) = Handelsvolumen (Y) * Preisniveau (P).
Wenn wir also Inflation vorliegen haben, (und das ist bei einer Stagflation definitionsgemäß der Fall), dann ist die Geldmenge stärker gewachsen als sich die Geldumlaufgeschwindigkeit verringert hat.
Das Greshamsche Gesetz interpretierst Du außerdem falsch. Das Gesetz gilt nur, wenn der Wechselkurs der beiden Währungen vom Staat festgelegt wird. --Koma Kulshan 09:36, 22. Jul 2006 (CEST)

Kommunistische "Kritik"

So wie ich das sehe, könnte man die kommunistisch/marxistische "Kritik" wie folgt abkürzen:

"Reaktionäre Nazifaschisten, Bourgeosie-Befürworter, gar keine richtigen Kommunisten sind das, *Gift spritz*"

Der Textblock ist etwas lang für die schlussendlich recht gehaltlose Kritik... Könnte das jemand vielleicht kürzen? Ich trau mich nicht so richtig... Dabljuh 12:39, 8. Jul 2006 (CEST)

Sonstige Diskussionen

Fehler im Text

Im Artikel steht der Satz: Guthaben aller Art werden strikt vom Geld unterschieden und nach der freiwirtschaftlichen Hauptmeinung nicht mit einer direkten Umlaufgebühr belegt, denn bei der Entstehung eines Guthabens wechselt das Geld seinen Besitzer, was erwünscht ist.

Ich denke das ist Unsinn, denn die einmalige Einzahlung auf ein Sparkonto z.B für die Enkel für eine Lauzeit von vielleicht 20 Jahren an die Bank, ist ja wohl kaum ein (Geldwechsel im Sinne einer höheren Umlaufgeschwindigkeit des Freigelds das erzielt werden soll) und so die Wirtschaft belebt. Das ist nur eine einmalige Konvertierung und kein (gewünschter Geldwechsel) so wie er im Handel stattfindet!

Eine Freiwirtschaft würde ziemlich schnell zum Erliegen kommen, wenn es möglich wäre, das Freigeld ohne Umlaufsicherung irgendwo zu sparen. Dann würden die Leute nämlich nur konkret das abheben was sie zum Konsum benötigen und der Rest kommt wieder aufs Sparkonto. So würde dann aber niemand eine Umlaufgebühr zahlen und es gebe keine Investionsnotwendigkeit mehr für Leute mit höheren Guthaben. Die können sie dann re-investieren oder konsumieren, müssen sie aber nicht!

Den Satz also bitte mal ersatzlos streichen! In den früheren Freiwirtschaften Wörgl, Wära, Guersney etc. gab es diese Sparmöglichkeit auch nicht. Freigeld Guthaben egal welcher Art werden in jedem Fall mit einer direkten Umlaufgebühr belegt. Freiwirtschaften sind prinzipiell Bargeldwirtschaften und keine Guthabenverwalter! --Ash 11. Jul 2005 11:16 (CEST)

Nur zur Klarstellung: es gab bisher noch keine "Freiwirtschaften", es gab lediglich einige kurze Experimente mit einzelnen Elementen des freiwirtschaftlichen Konzepts, die immer noch auf eine "Schwundgeld"-Hauptwährung zugreifen konnten.
Und Einlassungen vom Typ "Ich denke das ist Unsinn" wären vielleicht in einem Spezialforum zu Freiwirtschaftsthemen angebrachter - für einen neuen Freiwirtschaftsartikel, kannst Du vielleicht einige Fragen in der Bastelecke beantworten. --MA5 12:51, 11. Jul 2005 (CEST)
Es ist so, dass es in einer Freiwirtschaft nur bedingt möglich ist, die Umlaufsicherung zu umgehen. Je längerfristig das Geld dabei angelegt wird, desto eher kann von einer Bank die Umlaufgebühr ammortisiert werden. Ein Beispiel: Das Bargeld enthält eine Umlaufsicherung von -4%, dann kann ein Girokonto vielleicht noch -3% enthalten, ein sparkonto -2%, eine festgeldanlage, monatlich kündbar -1%, eine festgeldanlage jährlich kündbar 0%, und Aktien und beteiligungen könnten sogar Zinsen im niedrigen, positiven bereich erwirtschaften, vielleicht 1%. Die zahlen sind natürlich nur Beispiele, die reellen zahlen müssten vom Markt in einer 'richtigen' Freiwirtschaft bestimmt werden. Banken stehen untereinander im Konkurrenzkampf, die Umlaufsicherung bewirkt lediglich dass es vorteilhafter ist, Geld längerfristig anzulegen anstatt es in einem flüssigeren Zustand zu halten.
Der grund dafür ist, das für ein Girokonto zum beispiel eine Bank eine grosse Menge an bargeld vorrätig halten muss, während ein jährlich kündbares Festgeld praktisch keinen Bargeldvorrat von der Bank benötigt. Das Ziel der Freiwirtschaft ist es ja, die Geldmittel, bzw die Besitzer derjenigen, zu zwingen ihr Geld möglichst langfristig zu investieren, also wieder in den Wirtschaftskreislauf zurückzubewegen. Und zwar zu konditionen, die für die Wirtschaft möglichst günstig sind - Im falle des Gold-imitierenden Geldes kann der Geldkapitalbesitzer beliebig Lange auf seinem Geld sitzenbleiben während sich die Wirtschaft nach Geldkapital verzehrt, und so für die Wirtschaft unvorteilhafte, für sich selber aber sehr vorteilhafte Konditionen (hohe Zinssätze) erpressen.
Der grundsatz des Freigeldes ist also, den Geldbesitzer dem Geldnachfrager gleichzustellen, anstatt ihm wie jetzt einen Vorteil zu verschaffen, durch den er sich unrechtmässig ein Arbeitsloses Kapitaleinkommen erwirtschaften kann. Dieses soll der Wirtschaft vollumfänglich zur Verfügung gestellt werden, wodurch die Nachfrage wie auch die Löhne steigen und die Vollbeschäftigung sichergestellt wird - Denn die Wirtschaft muss nun nicht mehr die Illegitimen Einkommen der Kapitalgeber befriedigen.So werden die Preise senken bzw die Löhne steigen, denn die Wirtschaftsteilnehmer stehen untereinander in Konkurrenz - Wenn für alle gilt dass sie nicht mehr das Kapital befriedigen müssen, sondern nur noch ihre Kunden, können die Preise sinken und die Nachfrage steigen, wodurch mehr Leute beschäftigt werden, bis es zur Gesellschen Realutopie kommt wo tüchtige Arbeitnehmer genauso gesucht sind wie gute Arbeitsplätze, also 0 realarbeitslosigkeit. Wenn die Arbeitnehmer den Arbeitgebern nun Gleichgestellt sind, steigen die Löhne dem Markt entsprechend, da ein Mangel an Arbeitskräften herrscht, bis die Arbeitszeit bei gleichem Lohn sinkt.
Das Resultat: Tiefere realpreise, höhere reallöhne, geringere Arbeitszeiten, alles nur dadurch dass das Kapital nicht mehr befriedigt werden muss. 80.218.2.249 16:07, 22. Okt 2005 (CEST)

Halb verstandene Freiwirtschaft?

Die Bank hortet das eingezahlte Geld nicht im Tresorraum, sondern verleiht es weiter. Hätte die Bank nicht die Möglichkeit, das eingezahlte Geld zu verleihen, so müsste sie selbst eine Lagergebühr für das gebunkerte Geld fordern.

Die bisherigen freiwirtschaftlichen Experimente waren zu kurzfristig, um Finanzinstrumente (Anleihen, Guthaben, Kredite usw.) zu entwickeln. Gäbe es eine langfristige freiwirtschaftliche Wirtschaftsordnung, dann würden sich auch die entsprechenden Finanzinstrumente (insbesondere Anleihen als Wertaufbewahrungsmittel) zur (beabsichtigten!) Umgehung der Umlaufgebühr entwickeln.

Leider haben manche ihrer Anhänger die Prinzipien einer Freiwirtschaft nur halb verstanden und stiften deshalb bei skeptischen Beobachtern eher Verwirrung als Aufklärung. 84.137.96.43 12:35, 11. Jul 2005 (CEST)

Wenn es keine Banken gibt, muss man auch kein Bankengeld mehr verleihen, denn das Geld haben dann die potenziellen Kreditnehmer im vornherein, darum gibt es keine Banken und Bankguthaben in einer Freiwirtschaft! Wenn alles umlaufgesichertes Bargeld ist, gibt es zwar keine Gross-Kredite an Einzelne mehr, dafür aber Auftragsvolumen in den Firmen gleicher Höhe und damit Löhne und Investitionen etc. für die man sonst Kredite aufnehmen müsste. Volkwirtschaftlich gesehen werden Kreditgeber und Sparer also nicht gebraucht, durch ihr fehlen entsteht der Wirtschaft kein Schaden, denn deren Geld ist ja noch da! Alle größere Dinge die finanziert werden müssen, werden geleast!
Die Zeit der Brakteaten war im übrigen doch auch eine sehr lange freiwirtschaftliche Zeit. -Ash 16:15, 12. Jul 2005 (CEST)
Nein, da bist Du falsch informiert. Die Zeit der Brakteaten war keine Freiwirtschaft. Selbst wenn diese Münzform das einzige Geld gewesen wäre (was sie AFAIK nicht war) - eine staatliche Zwangsentwertung alleine macht noch kein Freigeld.
Geldwirtschaft existierte im Mittelalter nicht in ausreichendem Maße. Da es nicht genug Geld gab, war Tauschhandel angesagt. Nicht der romantische quid-pro-quo-Handel, sondern die Variante, in der in den Alpen sehr viele Leute schwachsinnig wurden, weil sie zu einseitig ernährt waren. Was nicht in nächster Nähe wuchs oder hergestellt wurde, bekam man einfach nicht.
Hinzu kam das Land-Problem. Sehr vereinfacht ausgedrückt: Die Kapitaleigner von heute waren die Grundbesitzer von damals. Wer seine Familie ernähren wollte, bekam zwar oft Land geliehen, musste dafür aber Wucherzins in Form von Naturalien und Zwangsarbeit beim Gutbesitzer zahlen. --MA5 16:35, 12. Jul 2005 (CEST)

Vorteile der Freiwirtschaft?

Mir leuchten die angeblichen Vorteile einer Freiwirtschaft wie im Artikel dargestellt nicht ein. - Kapitalakkumulation

Der Zinssatz entspricht den Opportunitätskosten einer Investition. Wenn jemand anderes also glaubt, das Geld besser verwenden zu können als der jetzige Eigentümer, leiht er es von ihm mit Zinsen, damit er seine Investition tätigen kann. Der Zinssatz hängt also von der Rendite bzw. dem internen Zinssatz der Investition ab.

-Kapitalakkumulation durch Zinsen

Das Kapital akkumuliert sich nicht aufgrund eines mysteriösen Zinssatzes, sondern aufgrund der erwarteten Rendite einer Investition. Investitionen gibt es weiterhin, und das daraus resultierende expotentielle Wachstum des Kapitals entsteht auch in einem Freiwirtschaftlichen System.
Wenn die Rendite geringer als erwartet ausfällt, dann wird der Zins trotzdem fällig. Bei Zahlungsverzug sorgt der Zins automatisch, unabhängig von der Rendite, für ein Anwachsen der Schulden. Durch Insolvenzverfahren wird ein kleiner Teil der Schulden ausgebucht, der Großteil der Schulden wächst jedoch unaufhaltsam weiter - bis zum großen Crash. --84.137.119.215 22:25, 12. Aug 2005 (CEST)

-Ankurbelung der Geldumlaufgeschwindigkeit durch Geldverfall

Was sind die Gründe, warum momentan Geld gehalten wird?
Transaktionskasse. Man braucht Geld um die täglichen Transaktionen abwickeln zu können. Transaktionen werden nicht alle gleichzeitig durchgeführt, so bekommt man bspweise am Anfang des Monats den Lohn, gibt ihn aber erst in der Mitte des Monats aus. Wenn Die Kosten für Geldhaltung erhöht werden, führt das nur dazu, dass man sein Geld häufiger zur Bank tragen muss, bzw. Geld abheben muß.
Vorsichtskasse. Man muss Geld halten, um Liquiditätsrisiko zu vermeiden. wenn man plötzliche eine ungeplante Transaktion durchführen muss, sollte man eine Reserve halten. Höhere Geldhaltungskosten führen also dazu, dass ein Individuum eine gewünschte rentable Investition plötzlich nicht mehr durchführen kann, weil er blank ist.
Wenn alle Wirtschaftssubjekte Vorsichtskasse halten und niemand investiert oder konsumiert ("Angstsparen"), dann bricht die Wirtschaft zusammen. Im übrigen gibt es für ungeplante Investitionen auch noch Dispokredit, Versicherungen usw. --84.137.119.215 22:25, 12. Aug 2005 (CEST)
Spekulationskasse. Man hält Geld, weil man die erwartete Rendite, die aus der Investition entsteht minus einem gewissen Risikozuschlag für kleiner 0 erachtet. Wenn das Geld nun weniger wert wird, führt das dazu, dass unrentable oder sehr riskante Investitionen getätigt werden. Eigentlich kein erwünschter Effekt, es sei denn man geht davon aus, dass die Wirtschaftssubjekte Renditen und Risiko falsch (zu hoch) einschätzen. Dann ist jedoch meiner Meinung bessere Information sinnvoller.
Genau das wird von der Freiwirtschaft beabsichtigt. Es gibt jede Menge Technologien (z.B. von den Brennstoffzellen zur Solar- und von dort zur Wasserstofftechnologie), die zum gegenwärtigen Preis- und Zinsniveau nicht eingesetzt werden können. Beim gegenwärtigen Preis- und Zinsniveua ist es riskant und unrentabel, in neue Technologien zu investieren, langfristig braucht unsere Gesellschaft innovative Technologien jedoch zum Überleben. --84.137.119.215 22:25, 12. Aug 2005 (CEST)

"Wenn es keine Banken gibt, muss man auch kein Bankengeld mehr verleihen, denn das Geld haben dann die potenziellen Kreditnehmer im vornherein, darum gibt es keine Banken und Bankguthaben in einer Freiwirtschaft!"

Banken wird es weiterhin geben. Nur weil ich Geld habe, heisst das ja noch lange nicht, dass ich das Geld auch selbst verwenden will. Nehmen wir an ich kann eine Investition mit 10% Rendite tätigen, mein Nachbar allerdings eine Investition mit 20%. Es macht also Sinn, wenn ich ihm mein Geld leihe, 15% Zinsen verlange, auf diese Weise sind wir beide besser gestellt. Kreditsystem wird durch eine Verteuerung der Geldhaltung ja nicht unlukrativ, siehe hohe Inflation. Oder sollen Banken verboten werden?

Die Banken bleiben natürlich als Vermittler zwischen Investoren und Kreditnehmern erhalten. --84.137.119.215 22:25, 12. Aug 2005 (CEST)

Ich empfehle als Lektüre "Makroökonomie" von Fuhrmann, 2. Kapitel. Ist zwar nicht direkt über Freiwirtschaft, aber allgemein über den Geldmarkt.

Wenn man die externen Kosten der Spekulationskasse (Arbeitslosigkeit) gegen den privaten Nutzen des Investors aus der Haltung einer Spekulationskasse abwägt, dann könnte man zu dem Schluss kommen, dass eine Bargeldsteuer (=Umlaufgebühr) eine angemessene Beteiligung der Geldbesitzer sicherstellt. Als Alternative steht außerdem die direkte staatliche Intervention (keynesianisches Konjunkturprogramm oder marxistische Planwirtschaft) zur Verfügung, die jedoch deutlich stärker ins Marktgeschehen eingreift. --84.137.119.215 22:25, 12. Aug 2005 (CEST)

Brakteaten

Gibt es akademische Quellen zur angeblichen Freigeld-ähnlichen Abwertung der Brakteaten? --Pjacobi 22:43, 24. Aug 2005 (CEST)

Irving Fishers Text ist eine akademische Quelle. -- 84.148.32.9 23:07, 24. Aug 2005 (CEST)
Vielleicht eine andere, als gerade diese? --Pjacobi 23:10, 24. Aug 2005 (CEST)
Der Text von Fisher steuer auf einen zentralen Satz zu: "Man sagt, daß dies eine Zeit des Bargeldverkehrs war und daß Handel, Gewerbe und Künste einen Auftrieb vom Bestreben der Menschen erhielten, ihr Geld loszuwerden." - das ist keine wissenschaftliche Quelle, sondern ein Besinnungsaufsatz. --195.14.254.238 11:46, 25. Okt 2005 (CEST)

Interessante Radiosendung zum Wörgler Freigeldexperiment

mfg, Gregor Helms 13:31, 14. Sep 2005 (CEST)


Sperrung und Neutralität

Der Artikel ist gesperrt. Wie soll er da neutral werden? Ist er überhaupt unneutral? Ich vermisse hierüber einen Abschnitt in der Diskussion. Soll der jetzt für immer gesperrt bleiben oder was? --robby 00:02, 14. Nov 2005 (CET)

Das Problem ist, dass es anscheinend noch heute reaktionäre Leute gibt, die aufgrund mangelnder Bildung Anhänger der Freiwirtschaft sind. Diese Leute versuchten in der Vergangenheit ihre absurden Ansichten mittels POV in dem Artikel unterzubringen. Deswegen wurde der Artikel dauerhaft gesperrt. Zollstock 11:35, 14. Nov 2005 (CET)
Meinst Du denn, Deine Stellungnahme spricht für Bildung und für die Fähigkeit zur Neutralität? -- Ceterum censeo 13:46, 14. Nov 2005 (CET)
Rofl, Trollstock wurde inzwischen gesperrt. Sagt ja wohl einiges aus. Dabljuh 14:02, 28. Dez 2005 (CET)

Nun, der Artikel wurde wieder freigeschaltet und ist dadurch nicht erkennbar schlechter geworden. Ich nehme an, der Neutraliätsbaustein kann erst mal raus - oder stehen noch gravierende Fehler drin? --robby 01:30, 26. Nov 2005 (CET)

Nun, die Entsperrung hat soweit ich sehen kann zu einer echten Verbesserung des Artikels geführt. Und da es hier keine weiteren sachlichen Einwände gab, nehme ich den Baustein jetzt heraus. --robby 22:44, 1. Dez 2005 (CET)

Geldreform

Erklärungsbedürftiger Abschnitt hierher verschoben:

  • Die Verwendung von Ersatzwährungen wird von der Freiwirtschaftslehre als Wettbewerb der Währungssysteme ausdrücklich begrüßt, weil nach dem Greshamschen Gesetz zuerst die weichere Währung zur Zahlung verwendet und die härtere Währung gehortet wird. Jede Ersatzwährung beinhaltet zudem ein gewisses Preisverfallsrisiko, das möglicherweise die Höhe der Geldumlaufgebühr übertrifft. Eine Aufwertung der Freigeldwährung (bei gleichzeitiger Erhebung der Geldumlaufgebühr für Bargeld und Girokonten) würde den Besitzer einer Freigeld-Anleihe gegenüber dem Devisenbesitzer besserstellen.

Eberhard Knöller --194.230.162.103 21:55, 22. Dez 2005 (CET)

Dieser Abschnitt betrifft die besonders umstrittene Frage, ob Freigeld von den Wirtschaftssubjekten akzeptiert oder durch eine andere Währung (z.B. ausländische Währungen oder Gold) ersetzt wird. Unter bestimmten Umständen könnte es passieren, dass der Wertverlust der Ersatzwährung die Höhe der Umlaufgebühr übersteigt. --Kapitän Nemo 22:11, 26. Dez 2005 (CET)

Dies ist nicht die von mir aus gesehen erforderliche Erklärung. Der Abschnitt muss für den Leser deutlicher formuliert werden und kann dann wieder in den Artikel. Wenn du's kannst, Kapitän Nemo, bitte verdeutliche: "Währungssysteme" (Freigeld neben offiziellem Geld, zweite Inlandwährung oder Auslandswährungen?); "Preisverfallsrisiko" (warum?) bzw. "Preisverfall" einer Ersatzwährung; "Aufwertung der Freigeldwährung" und was da im Einzelnen jeweils passiert. Welche "bestimmten Umstände" meinst du in deiner Antwort? Bring sie in den Abschnitt.

Eberhard Knöller --194.230.146.234 18:01, 6. Jan 2006 (CET)

Kapitalkosten = Zins

Nachdem es nun erneut wieder eingefügt worden ist, frage ich mich ernsthaft, wo ich hier bin. Wie kann man Kapitalkosten mit Zins gleichsetzen? Dazu gibts nichts zu erläutern. Wenn es den Autoren hier aber schon an grundlegendem wirtschaftswissenschaftlichen Basiswissen mangelt, dann ist euch echt nicht zu helfen. Lasst den Unsinn halt stehen; ist mir auch egal. Tüss. Feuer-Salamander 21:03, 26. Dez 2005 (CET)

In der Volkswirtschaftslehre ist es üblich und zulässig, im einfachen Modell Zins und Kapitalkosten gleichzusetzen. Agio, Verwaltungskosten usw. werden dabei zur Vereinfachung des Modells einfach ignoriert, weil sie zahlenmäßig kaum ins Gewicht fallen und den Blick auf das Wesentliche verstellen. Im kritisierten Abschnitt geht es nicht um Bilanzierung und Steuerrecht, sondern um den Vergleich zwischen Marxismus und Neoklassik, um die Aufteilung des Bruttosozialprodukts in zwei (Lohn und Mehrwert) bis vier Bestandteile (Arbeitseinkommen, Bodenrente, Kapitaleinkommen und Produzentenrente). Wenn es Dich glücklich macht, kann ich ja (betriebswirtschaftlich korrekt) Kapitalkosten durch Fremdkapitalkosten ersetzen. --Kapitän Nemo 22:00, 26. Dez 2005 (CET)

Natürlich ging es mir nicht um Agio und Verwaltungskosten sondern um die Tatsache, dass mit Kapitalkosten niemals nur das Fremdkapital gemeint sein kann. Immerhin hast du am Schluss ja noch die richtige Lurve gekriegt. Feuer-Salamander 23:07, 26. Dez 2005 (CET)

Review und so

Gibt es denn wirkliche Probleme mit dem Artikel? Ich meine, jeden Artikel kann man verbessern aber gibt's da was mit dem Artikel das man wirklich dringend machen sollte? Ausser vielleicht noch etwas stärker unterstreichen, dass (leider) die Mainstream Ökonomie die Freiwirtschaftslehre völlig ignoriert? Dabljuh 14:04, 28. Dez 2005 (CET)

Leider? Wie bitte? Möchtest du dich hier sofort disqualifizieren? Feuer-Salamander 18:05, 28. Dez 2005 (CET)

Hä? Was aufs Dach? Wäre die Freiwirtschaft mehr im generellen Bewusstsein, kann das ja nur ein Vorteil sein!? Würde die Mainstream Wirtschaftstheorie die Freiwirtschaftstheorie mehr beachten, genauso? Bitte nicht so völlig unqualifizierte Statements rauslassen, die können dich noch schneller disqualifizieren als ein "Leider"... Also drück dich gefälligst deutlich aus, oder gar nicht. Dabljuh 23:20, 28. Dez 2005 (CET)

Missverständnisse um die Freiwirtschaft

Weil dieser Abschnitt einige logische Schwächen (Verwechselung von Wunsch und Wirklichkeit) enthält, habe ich ihn auf die Diskussionsseite verschoben.

Zur Umlaufsicherung

Die Umlaufsicherung dient nicht der Wirtschaftsankurbelung. Sie soll auch nicht zu verstärktem Wirtschaftswachstum und erhöhten Verdienstmöglichkeiten beitragen. Deshalb ist nicht zu befürchten, sie würde die Umwelt zusätzlich belasten.

Es ist ein Wunsch der Freiwirte, dass die Zentralbank die Umlaufgebühr nicht als Instrument zur Steigerung des Wirtschaftswachstums nutzt. Ob die Zentralbank diesen Wunsch erfüllt, darf bezweifelt werden.

Sie soll stattdessen den Umlauf des Geldes sichern, das heißt verstetigen, nicht aber beschleunigen. Sie soll das zinsabhängige Auf und Ab des Geldumlaufs dämpfen und glätten und so der Wirtschaft zu einer höheren Krisenfestigkeit verhelfen. Dadurch hilft sie auch mit, generelle Arbeitslosigkeit zu vermeiden.

Trotzdem kann die Umlaufsicherung nach ihrer Einführung vorübergehend zur Belebung der Wirtschaftstätigkeit beitragen, sofern diese gerade lahmt. Mittel- und langfristig jedoch können sich Gesamtproduktion und -verbrauch nicht über die Arbeitsmöglichkeiten und Konsumbedürfnisse hinaus entwickeln.

Die Wirtschaft könnte durch Automatisierung, Verdrängung von unproduktiven Jobs (Selbstbedienung statt Kellner) und Zuwanderung auch über die Grenzen der Vollbeschäftigung hinaus wachsen.
Gesamtproduktion und -verbrauch können sich nie über die Arbeitsmöglichkeiten und Konsumbedürfnisse hinaus entwickeln. Dies gilt unabhängig von Freiwirtschaft. -- Eberhard Knöller 194.230.239.141 14:23, 11. Jan 2006 (CET)
Bezüglich Umlaufsicherung muss ich mich hier ergänzen. Siehe Artikelbearbeitung von heute. -- Eberhard Knöller --194.230.25.11 21:25, 24. Jan 2006 (CET)

Eine Inflation kann nicht die freiwirtschaftliche Umlaufsicherung ersetzen, obwohl auch sie infolge ihrer Geldentwertung eine umlaufsichernde Wirkung hat. Inflation beruht auf Geldvermehrung und hat dadurch eine allgemeine Preissteigerung zur Folge. Dies mindert die Kaufkraft der Geldeinheit. Eine Inflation entwertet demnach sämtliche in Geld bewerteten Güter, sowohl die flüssigen Zahlungsmittel wie auch alle Löhne, Renten, Versicherungsleistungen, Guthaben und Schulden. Dies bedeutet eine ständig weiterschreitende Verzerrung der Werte, besonders eine Benachteiligung von Gläubigern zu Gunsten ihrer Schuldner – die Schuldner müssen real weniger zurückzahlen. Außerdem treibt Inflation erfahrungsgemäß die Zinssätze in die Höhe; diese liegen stets über der Inflationsrate.

Ausgenommen Jahre mit negativen Realzinsen wie 1974/75. Die zukünftige Inflation ist kein fester Wert, wird von den Marktteilnehmern geschätzt und mit einem Risikozuschlag in die Preiskalulation einbezogen. Dieser Risikozuschlag als Bestandteil der geschätzten Inflationsrate fehlt noch in der Darstellung.

Zum nicht eingerückten Teil:

Besser kann man seine eigenen Thesen wohl gar nicht mehr widerlegen (Entschuldigung aber das konnte ich mir nicht verkneifen. Bitte nicht übel nehmen). Inflation treibt offensichtlich die Zinssätze in die Höhe. Also entwertet Inflation die Guthaben und Schulden wohl doch nicht!?
Das gleiche gilt auch für die Löhne: Inflation treibt die (Nominal-)Löhne in die Höhe. Aus diesem Grunde ist insbesondere eine konstante Inflation nicht als etwas Negatives anzusehen. Sie hat genau den gleichen Effekt wie eine Bargeldsteuer. Höchstens Veränderungen der Inflationsrate sind negativ einzuschätzen. Daran kann man auch erkennen, dass auch eine Bargeldsteuer den Realzins nicht verändert. Jegliche Geldentwertung (sei es nun durch Inflation, Bargeldsteuer oder sonstiges) fließt in den Nominalzins mit ein. Der Realzins wird somit durch den Kapitalmarkt bestimmt und nichts anders. Inflation erlaubt dem Realzins bei entsprechender Kapitalmarktlage genauso auf 0% zu sinken, (ODER auch darunter) wie eine Bargeldsteuer. Bei einer anderen Situation auf dem Kapitalmarkt wird der Realzins aber über 0% liegen. --Koma Kulshan 15:36, 7. Jun 2006 (CEST)


Demgegenüber lässt eine Umlaufsicherungsabgabe die Geldmenge unverändert und hat demzufolge keine preissteigernde und wertverzerrende Wirkung.

Eine zu hohe Umlaufgebühr kann preistreibend wirken. Wenn eine Zentralbank absichtlich oder unabsichtlich eine zu hohe Umlaufgebühr verlangt und dadurch die Umlaufgeschwindigkeit erhöht, kann das allgemeine Preisniveau steigen.

Die Abgabe wird nur auf flüssige Zahlungsmittel erhoben, nicht auch auf Geldanlagen oder andere Geldvermögenswerte. Ein Geldbesitzer verfügt aufgrund der von ihm zu zahlenden Umlaufsicherungsabgabe mit der Zeit zwar über etwas weniger Zahlungsmittel (wenige Prozent pro Jahr) und kann sich dann weniger kaufen, doch bleibt die Kaufkraft der Geldeinheit erhalten. Bei Inflation handelt es sich also um einen Kaufkraftverlust der Geldeinheit, bei Umlaufsicherung um einen Mengenverlust für den Geldbesitzer.

Die Umlaufsicherungsabgabe darf keinesfalls im Sinne einer Steuer verstanden und erhoben werden, sonst könnte sie zur Gewinnung von Finanzmitteln für die öffentliche Hand missbraucht werden. Dann würde sie sofort dem öffentlichen Finanzbedarf unterworfen sein und in ihrer Höhe von Fall zu Fall verändert werden. Stattdessen muss die Höhe der Abgabe nach rein geldtechnischen Erfordernissen festgelegt werden können.

Ein Wunsch der Freiwirte, der ebenfalls als Forderung (darf, muss) formuliert ist.
Die Instrumente der Freiwirtschaftslehre (Bodenmonopol und Umlaufsicherungsgebühr) können auch von Politikern, die sich nicht einer stabilen Wirtschaftsentwicklung verpflichtet fühlen, eingesetzt werden. Wenn die Umlaufsicherungsgebühr vom zukünftigen FED-Gouverneur Bernanke eingeführt werden würde (er hat diese Möglichkeit in einem Interview angedeutet), dann würden der US-amerikanischen Wirtschaft turbulente Jahre ins Haus stehen.
--Kapitän Nemo 23:46, 7. Jan 2006 (CET)
Daß der Abschnitt Schwächen hat, also verbesserungsfähig ist, seh ich auch.
Die Aussage Verwechselung von Wunsch und Wirklichkeit ist aber nicht gerade neutral.
Es geht nicht um Wünsche aus dem Nichts, sondern um wirtschaftliche Theorien.
Und wer sagt denn zB., die Zentralbank habe die Entscheidungsfreiheit. An entsprechende neue Gesetze/Verfassungartikel müßte auch sie sich halten.
Mit dem Euro mußten ja auch Handlungsfreiheiten aufgeben werden.
Wenn die Politik der Zentralbank die Entscheidungsfreiheit läßt, kann man die Folgen nicht einer Theorie anlasten, die diese Entscheidungsfreiheit ablehnt.
Das wär ungefähr so, als würde man vom Versagen beim Pisatest ableiten, daß Schulbildung nicht funktioniert. Statt marode Hauptschulen besser auszustatten und massive Unterrichtsausfälle durch Lehrereinstellungen zu verhindern.
Und was die Wirklichkeit ist, auch darüber gibt es viele Meinungen (Bs: härtere Strafen senken/erhöhen die Kriminalität, halbierte MWSt erhöht/senkt die Staatseinnahmen, präventive Kriege vergrößern/verkleinern denTerrorismus,usw).
Ein Artikel soll ja möglichst neutral sein. Umstrittenes sollte als umstritten erkennbar sein.
Umstrittenes sollte aber nicht nur wegen seiner Umstrittenheit oder einer Überzahl der Kritiker fehlen.
Wenn es Teil der Theorie ist, die Artikelthema ist, muß es auch (zB. im Konjunktiv) dargestellt werden.
Ein Abschnitt Kritik kann dann auf diese Aussagen zurückkommen.
Ich hab diesen Abschnitt überarbeitet und neutraler formuliert. Ich hoffe mit dieser Formulierung können alle Seiten leben. --Micha99 04:29, 8. Jan 2006 (CET)

Danke für eure nächtliche Arbeit an meinem Eintrag, Kapitän Nemo und Micha99! Sie regt mich zum Überdenken an. Es geht auch mir um Darstellung der Theorie, die schon sehr viele Missverständnisse nach sich gezogen hat, meistens weil sie mehr oder weniger immer nur auszugsweise dargestellt wird. Ich finde es sinnvoller, schon bei ihrer Darstellung auf Vollständigkeit zu achten, als hinterher sich mit Richtigstellungen herumzuschlagen. Ich will den jetzigen Text nochmals anschauen und eure Anregungen berücksichtigen, wenn sie mir zutreffend erscheinen.

Dass die Einführung einer freiwirtschaftlichen Ordnung ein großes Umdenken erfordert, wird jedem klar, der sich damit befasst. Andererseits wissen im Grunde auch die meisten, dass wir etwas Neues brauchen, um die großen Probleme unserer Zeit zu bewältigen. Dazu müssen wir die Grundlagen unserer Ordnung hinterfragen, und da kommen wir an der Freiwirtschaft meines Wissens nicht vorbei. Obwohl ich ihr Befürworter bin, bin ich für Kritik wie auch für Weiterentwicklungen offen, weil ich weiß, dass jede Erkenntnis von etwas Besserem überholt werden kann. -- Eberhard Knöller 194.230.208.144 12:03, 11. Jan 2006 (CET)

Verringerung der Arbeitslosigkeit trotz höherer Krisenfestigkeit ?

Alte Version: Sie soll das zinsabhängige Auf und Ab des Geldumlaufs dämpfen und glätten und so der Wirtschaft zu einer höheren Krisenfestigkeit verhelfen. Trotzdem könne die Umlaufsicherung nach ihrer Einführung vorübergehend zur Belebung der Wirtschaftstätigkeit und zur Verringerung der Arbeitslosigkeit beitragen.

Verringerung der Arbeitslosigkeit trotz höherer Krisenfestigkeit ? Die Freiwirtschaftslehre prognostiziert das Gegenteil.

Hier die neue Version:

Sie soll das zinsabhängige Auf und Ab des Geldumlaufs dämpfen und glätten und so der Wirtschaft zu einer höheren Krisenfestigkeit verhelfen. Dies verhindere krisenbedingte Arbeitslosigkeit. Außerdem könne die Umlaufsicherung nach ihrer Einführung vorübergehend zur Belebung von Wirtschaftstätigkeit und Arbeitsmarkt beitragen. --Micha99 19:47, 8. Jan 2006 (CET)

Umstrittene Aussagen

Einige Aussagen sind leider nicht mit dem Prinzip des Neutralen Standpunkts vereinbar. In einem neutralen Enzyklopädie-Artikel sollten nur Aussagen erscheinen, die von Befürwortern und Gegnern gleichermaßen unterstützt werden.

Die Freiwirtschaft erkennt darin eine unzulässige Einschränkung des verfassungsmäßig garantierten Rechts auf Vertragsfreiheit wie auch die Möglichkeit zu nicht zulässiger privater Enteignung von Kreditnehmern durch die Forderung der Kreditgeber auf Herausgabe der Liquiditätsprämie im Zins.

Dieses Argument wird nur von einer winzigen Minderheit (Dieter Suhr) vertreten. Erst wenn die Mehrheit der Verfassungsrichter dieses Argument unterstützt, kann man von einer Verfassungswidrigkeit des Zinssystems sprechen. Ansonsten könnte man schreiben: Der Jurist Dieter Suhr betrachtet den Zins als verfassungswidrig, weil ... (MIT Quellenangabe)

Die Umlaufsicherung dient gemäß ihrer freiwirtschaftlichen Zweckbestimmung nicht der Wirtschaftsankurbelung oder verstärktem Wirtschaftswachstum, auch soll sie nicht zu erhöhten Verdienstmöglichkeiten beitragen. Deshalb wird eine zusätzliche Umweltbelastung nicht befürchtet.

Es gibt keine zweckbestimmten Instrumente. Ein Auto kann zum Rasen oder zum Schleichen, als Transportmittel oder als Mordwerkzeug benutzt werden. Eine Umlaufsicherung kann zur Wirtschaftsankurbelung oder zur Wachstumsrücknahme genutzt werden. Eine Begrenzung der Umlaufgebühr (z.B. auf 3% p.a.) würde in der Praxis ebenso schnell aufgeweicht und umgangen werden die Euro-Stabilitätskriterien.

Mittel- und langfristig jedoch können sich Gesamtproduktion und -verbrauch grundsätzlich nicht über die Arbeitsmöglichkeiten und Konsumbedürfnisse hinaus entwickeln.

Eine Freigeldwährung könnte auch zur Finanzierung von Aufrüstung und Krieg verwendet werden. Auch sonst gibt es genügend Wachstumspotenzial.
Jede hier veröffentlichte Aussage muss unter allen denkbaren Umständen logisch richtig sein, Einschränkungen dieser Aussage (falls wir keine Arbeitslosigkeit, dauerhaften Frieden und verantwortungsvolle Politiker haben) müssen ausdrücklich erwähnt werden.

Missverständnis bezüglich Inflation

Das Wort Missverständnis erweckt den anmaßenden Eindruck, als sei die Freiwirtschaft eine wahre Heilslehre, die von der wissenschaftlichen Öffentlichkeit bloß nicht verstanden werde. Eine solche Einstellung wird von der wissenschaftlichen Öffentlichkeit misstrauisch betrachet. Eine neutralere Überschrift wie z.B. "Vergleich zwischen Umlaufsicherung und Inflation" würde von einer breiten Öffentlichkeit eher akzeptiert werden. Man darf niemals vergessen: Auch gute Ideen können durch eine ungeschickte Präsentation diskreditiert werden. --Kapitän Nemo 21:26, 11. Jan 2006 (CET)

Bei mehreren automatisierten Botläufen wurde der folgende Weblink als nicht verfügbar erkannt. Bitte überprüfe, ob der Link tatsächlich down ist, und korrigiere oder entferne ihn in diesem Fall!

  • http://inwo.ch/
    • In Freiwirtschaft on Sun Jan 22 03:34:33 2006, Socket Error: (-2, 'Der Name oder der Dienst ist nicht bekannt')
    • In Freiwirtschaft on Sun Jan 29 23:20:49 2006, Socket Error: (-2, 'Der Name oder der Dienst ist nicht bekannt')

--Zwobot 23:22, 29. Jan 2006 (CET)

Schaden behoben. Danke! --Eberhard Knöller--84.226.54.85 21:55, 3. Feb 2006 (CET)

Bei mehreren automatisierten Botläufen wurde der folgende Weblink als nicht verfügbar erkannt. Bitte überprüfe, ob der Link tatsächlich down ist, und korrigiere oder entferne ihn in diesem Fall!

--Zwobot 23:22, 29. Jan 2006 (CET)

Schaden behoben. Danke für den Hinweis! -- Eberhard Knöller --84.226.54.85 22:09, 3. Feb 2006 (CET)


Review

Dieser Artikel ist immer noch heftig umstritten und war lange Zeit gesperrt. Es wäre schön, wenn Befürworter und Kritiker hier ihre sachlich fundierte Stellungnahme abgeben könnten. --Kapitän Nemo 20:38, 16. Nov 2005 (CET)

Mir fehlt jeglicher Hinweis darauf, dass alle realen Experimente, die für Freigeld sprechen könnten (Wörgl und Regiowährungen) ihre Erfolge wesentlich der Tatsache verdanken, dass sie Steuerhinterziehung sind. In Wörgl wurden nur lokale Steuern eingezogen, heutige Regiowährungen entziehen sich jeder Besteuerung. --h-stt 17:20, 11. Dez 2005 (CET)

Das stimmt nicht. Alle Umsätze in Komplementärwährung werden gewöhnlich einfach in die Staatswährung umgerechnet und ganz normal versteuert. 84.56.49.235 20:35, 3. Jan 2006 (CET)

Ich habe zur Freiwirtschaft keine Meinung, da ich mich nie näher mit ihr befasst habe. Dass es bei der Diskussion um die Freiwirtschaft allerdings eher um eine ideologische denn eine wirtschaftliche Auseinandersetzung geht, ist mir recht schnell klar geworden. Auch dass der Artikel offenkundig alles andere als objektiv ist (wahrscheinlich von einem Anhänger der Freiwirtschaft geschrieben).

Ich bin überzeugter Freiwirtschafter, da ich glaube das Gesell die Wirtschaftlichen Zusammenhänge besser und klarer Verstanden hat, als manch ein moderner Wirtschaftswissenschaftler. Ich glaube weiter auch, dass seine Schlussfolgerungen, seine Lösungsansätze richtig sind. Bis jetzt hat noch keiner wirkliche Fehler in Gesell's Theorie gefunden hat, die die Kernansätze ungültig machen würden - Wäre es so, wäre das was gutes, denn dann könnte man eine noch bessere Wirtschaftstheorie entwickeln. Es ist eine wenig bekannte und wenig verstandene Randgruppentheorie, aber IMHO, ausnahmsweise mal richtig. Der Artikel erscheint nicht sehr objektiv da er v.a. gutes von der Freiwirtschaft erzählt. Das Problem ist eben, bis jetzt gibt es objektiv nur gutes von der Freiwirtschaft zu erzählen, und ob es überhaupt mal etwas schlechtes darüber zu erzählen gibt, lässt sich nur durch durch die tatsächliche Einführung sagen. Das einzig Schlechte, das es zu erzählen gibt, ist dass sie kaum bekannt ist, und die klassische Wirtschaftstheorie sich genauswenig auf eine Diskussion über die Freiwirtschaft einlässt, wie sie sich auf eine Diskussion über den Marxistischen Kommunismus einlassen würde. Was ist denn die Frage? Weshalb wird der Artikel "Reviewt" ? 80.218.0.233 13:50, 28. Dez 2005 (CET)

Weil eine Enzyklopädie nichts zu erzählen hat, sondern Fakten ohne Wertung präsentieren muss. Du schreibst: Der Artikel erscheint nicht sehr objektiv da er v.a. gutes von der Freiwirtschaft erzählt. Das Problem ist eben, bis jetzt gibt es objektiv nur gutes von der Freiwirtschaft zu erzählen, und ob es überhaupt mal etwas schlechtes darüber zu erzählen gibt. Genau das ist das Problem. Wenn es nichts negatives zu erklären (!) gibt, sollte die positive Darstellung an sich auch entfallen und sich auf einzlene Konjunktive aus Sicht der Befürworter beschränken. Alles andere macht den Eindruck, dass hier Leute rumschwadronieren, die sich außerhalb der wissenschaftlichen Arbeit befinden. Bo Kontemplation 03:00, 30. Dez 2005 (CET)

Der Fettdruck im Text müßte raus... --robby 20:50, 4. Jan 2006 (CET)


In den letzten Wochen habe ich den Artikel um – wie mir als Befürworter erscheint – wesentliche Abschnitte ergänzt, weil ich festgestellt habe, dass er noch deutliche Lücken aufweist. Jetzt habe ich diesen Review-Hinweis entdeckt. Die Diskussion hier verlangt eine sachlich fundierte Stellungnahme und äussert: Der Artikel erscheint nicht sehr objektiv oder offenkundig alles andere als objektiv. Man soll Fakten ohne Wertung präsentieren; es dürften nicht Leute rumschwadronieren, die sich außerhalb der wissenschaftlichen Arbeit befinden.

Bei der Freiwirtschaft geht es um eine Wirtschaftstheorie, die auf umfangreichen Beobachtungen aufbaut und wirtschaftliche Zusammenhänge zu erklären versucht wie viele andere Theorien auch. Zugleich ist sie ein Lösungsvorschlag für heutige Probleme, der noch nirgends vollwertig erprobt werden konnte, trotz aller ansatzweisen Versuche dazu. Sie ist noch nicht Erfahrung. Also können hier keine realen Fakten, keine sachlich fundierte Stellungnahmen präsentiert werden, und was kann hierbei wissenschaftliches Arbeiten bedeuten? Hier kann nur eine Idee dargestellt werden. Jedoch ist der Freiwirtschaft das gleiche Recht auf Darstellung zuzubilligen, das auch dem Marxismus gewährt wird, wo doch auch dieser nirgends je im Sinne von Marx verwirklicht worden ist. Das Gleiche trifft z. B. für die Theorien von Keynes zu.

Beim Darstellen der Theorie ist der Indikativ mit dem Zusatz "nach freiwirtschaftlicher Ansicht" angebracht, für den Lösungsvorschlag der Konjunktiv.

Eine Theorie muss nicht der Weisheit letzter Schluss sein, wie wir ja auf allen wissenschaftlichen Gebieten feststellen können. Jede Theorie ist eine Zeit lang die bis dahin beste, ist aber irgendwann von einer besseren überholt worden. Warum nicht auch die Freiwirtschaftslehre? Die Freiwirtschaft hat Marx sowohl in Frage gestellt wie auch ergänzt, und Keynes hat wieder die Freiwirtschaft theoretisch korrigiert, aber auch untermauert und dadurch ein Stück weit gestützt.

Die Grunderkenntnisse der Freiwirtschaftslehre bezüglich Bodenrente und Zins erscheinen mir bis jetzt unangetastet. Und ihr ethisches Fundament – siehe Artikel – würde ich als überzeugend betrachten. Doch ist sie auch in meinen Augen noch verbesserungs- und ergänzungsbedürftig. Gesell ist nicht der alles selig machende Heiland. Wer von euch genau hinsieht, erkennt auch diejenigen, die an der Erweiterung und Verbesserung der Freiwirtschaft gearbeitet haben. Wo sinnvoll oder nötig, verweise ich im Artikel auf sie. Denn ich habe vor, meine Arbeit hier weiterzuführen. Und da ist noch viel zu tun. Ich hoffe, immer einen Stil zu treffen, der den Ansprüchen an eine Enzyklopädie genügt. Aber wer eine Gegenposition oder Kritik zur Freiwirtschaft äussern will, sollte sie auch genügend kennen.

Wir dürfen hier nie vergessen: Ans Grundsätzliche gehende Wirtschaftstheorien wie die Freiwirtschaft haben immer gesellschaftliche Auswirkungen im Gefolge, die auf das Machtgefüge einwirken (siehe Marxismus), und sind aus diesem Grund nie harmlos. Dies wirkt sich auch auf ein Pro und Kontra zur Freiwirtschaft aus. So ist es verständlich, wenn Wirtschaftswissenschaftler die Freiwirtschaft links liegen lassen und sich vor Zustimmung scheuen, wenn sie um ihre persönliche Anerkennung fürchten. Gruppen, die von einer freiwirtschaftlichen Ordnung eine Einbusse ihrer gesellschaftlichen Stellung befürchten, werden sie ablehnen. Dies kann geschehen durch sachliche Widerlegung, aber auch durch Totschweigen, Verleumdung, Spott.

-- Eberhard Knöller --194.230.25.71 20:19, 22. Jan 2006 (CET)

4 Wochen kein neuer Eintrag. Review beendet. --hhp4 µ 10:38, 10. Feb 2006 (CET)

Erforderlichkeit der kreditfreien Geldschöpfung

Im Text ist ein Absatz, in dem darauf hingewiesen wird, dass die Geschäftsbanken Kredite der Zentralbanken benötigen, um selbst Geld verleihen zu können. Ist das so? Verleihen sie nicht vielmehr das Geld, das Sparer bei ihnen anlegen? Ich glaube mich dunkel zu erinnern, dass in dem Creutz-Buch davon die Rede war, dass das Zentralbankgeld nur bei kurzfristigen Liquiditätsengpässen herangezogen wird. 84.56.111.81 13:45, 24. Jul 2006 (CEST)

Es ist beides der Fall. Der wichtige Punkt ist dass Banken Liquide Barreserven zur Deckung eines Teils der diversen Spar- und Girokonten halten müssen (Eigenmittel)und damit einer der grössten "Verbraucher" von Liquidität sind. Was die Banken vorziehen, lässt sich anhand von folgendem illustrieren: Der Leitzins der EZB ist 3%, was die Sparer von der Bank erhalten ist momentan eher unterhalb von 1%. D.h. es ist schlichtweg billiger, sprich ökonomischer, Sparkonten zu benutzen als Barmittel von der EZB zu leihen, da es einem Kreditnehmer ja egal sein kann ob die Barmittel von der EZB oder Sparern stammen. Allerdings finde ich den ganzen Absatz inhaltlich etwas merkwürdig: Wieso sollte eine Zentralbank gezwungen werden können, Kredite frühzeitig zurückzunehmen? Die "Gewinne" der Zentralbanken fliessen meist in irgendwelche Staatserfolgsbilanzen ein, wobei hier der "Gewinn" primär als die Fähigkeit zum Gelddrucken zu verstehen ist. Es existiert also bereits eine "kreditfreie" Geldschöpfung. "Vollgeldsysteme" geht in den ganzen Bereich der Forderungen nach mehr (direkter) Macht für die Zentralbanken, die Freiwirtschafter seit jeher fordern, wobei "Freigeld" als Mittel verstanden muss, mit dem die Zentralbank mehr Macht über den Geldfluss ausüben können. Allerdings ist ein System wie im Absatz beschrieben Unsinnig. Ich schlage vor, den ganzen Abschnitt zu löschen. Dabljuh 11:06, 29. Aug 2006 (CEST)

Ökonomische Kritik

Versteht jemand diesen Satz: Die Bargeldmenge ist allerdings auch die einzige Geldmenge, die nicht verzinst wird. Alle anderen, wesentlich grösseren Geldmengen bezeichnen lediglich die Forderungen auf Geld, welche verzinst werden. Beispielsweise hat in Deutschland die Öffentliche Hand gegenwärtig ca. 1.5 Billionen Schulden, obwohl in Deutschland lediglich etwa 100 Milliarden Bargeld im Umlauf sind. Ein Absinken des Zinsniveaus um 4%, wie ihn eine Umlaufsicherung beabsichtigt, würde die Öffentliche Hand also um 60 Milliarden jährlich entlasten - ein Viertel des jährlichen Bundeshaushaltes in Deutschland. Ist das nun eine Kritik an der Freiwirtschaft? Dann sollte das aber besser herausgearbeitet werden. Falls nicht, werde ich den Text wieder aus dem Abschnitt Öknomische Kritik entfernen. --Weyf 19:02, 29. Aug 2006 (CEST)

Am besten du liest das ganze ein paar mal durch, bis du es verstehst. Ich wäre dafür den ganzen Abschnitt "Irrelevanz" zu entfernen, wegen Theoriefindung, und naja, irrelevanz. Dabljuh 20:42, 29. Aug 2006 (CEST)

Dann erläre es mir bitte. Wir befinden uns im Abschnitt "Öknomische Kritik". Das Zitat klingt für mich nicht nach Kritik an der Freiwirtschaft. Falls doch, dann verstehe ich es nicht. Wenn es aber keine Kritik ist, dann passt es nicht an diese Stelle. --Weyf 22:37, 29. Aug 2006 (CEST)

Irrelevanz
Bargeld macht nur einen kleinen Bestandteil der Geldmenge aus und Bargeldhortung wiederum nur einen Teil des Bargelds[4].
Eine Umlaufgebühr beeinflußt daher nur einen Teil der tatsächlichen Geldmenge.
Die Bargeldmenge ist allerdings auch die einzige Geldmenge, die nicht verzinst wird. Alle anderen, wesentlich grösseren Geldmengen bezeichnen lediglich die Forderungen auf Geld, welche verzinst werden. Beispielsweise hat in Deutschland die Öffentliche Hand gegenwärtig ca. 1.5 Billionen Schulden, obwohl in Deutschland lediglich etwa 100 Milliarden Bargeld im Umlauf sind. Ein Absinken des Zinsniveaus um 4%, wie ihn eine Umlaufsicherung beabsichtigt, würde die Öffentliche Hand also um 60 Milliarden jährlich entlasten - ein Viertel des jährlichen Bundeshaushaltes in Deutschland.

Der Abschnitt besteht aus zwei Teilen. Einem irreführenden Teil bei dem die Geldmenge als so klein dargestellt wird, dass eine Umlaufsicherung irrelevant wäre, und einer klarstellung, dass der Effekt auf das Zinsniveau durchaus relevante konsequenzen hätte. Der zweite Teil ist also die "Richtigstellung" des Unfugs, das der erste Teil verzapft.

Schlichtweg falsche Argumente hört man oft - Ich ziehe es vor, diese zu richtigstellen, anstatt sie insgesamt zu entfernen. Denn letzteres sorgt dafür, dass dem Laien der Anschein entsteht, der Artikel beschäftige sich nicht kritisch genug mit der Freiwirtschaft (Neutralitätsproblem). Aussagen wie "Wegen des kleinen Bargeldbestandes beeinflusst eine Umlaufsicherung nur einen kleinen Teil des Geldumlaufs" sind aber sachlich schlichtweg falsch. Gruss, Dabljuh 07:07, 30. Aug 2006 (CEST)

Also: Dann bringe das Statement irgendwo anders im Artikel unter. Der Abschnitt "Irrelvanz" nicht "schlichtweg falsch" - wie du behauptest -, sondern eine legetime Kritik an den Thesen der Freiwirtschaft.

Tut mir leid, das ganze wird in der Literatur reichlich behandelt, und ist bestenfalls eine Milchmädchenrechnung, die aus dem Fehlen eines tieferen Verständnis von Volkswirtschaftlichen Zusammenhängen entsteht. Die geringe Bargeldmenge ist schlussendlich "Ursache" der Hundertmal grösseren Bargeldlosen Geldbestände, und eine ULG will nicht diese Geldbestände angreifen, sondern die Zinsen samt Liquiditätsprämie dafür. Der gültige Kritikpunkt ist lediglich der zweite - Wörgl et al sind nur bedingt gute Experimente um die Gültigkeit der Theorie bzw die Wirksamkeit der ULG zu bestätigen. Um Freiwirtschaft wirklich zu etablieren, müsste man ein wesentlich grösseres Experiment durchführen. Als weitere Lektüre empfehle ich das hier: Experimentelle Überprüfung der Freiwirtschaft Dabljuh 23:35, 31. Aug 2006 (CEST)

ökologische Zielsetzung

Die Freiwirtschaft hat ursprünglich keine ökologische Zielsetzung. Jedoch zeigen Berechnungen, dass die Absenkung des Zinsniveaus die Energiegewinnung aus erneuerbaren Energieträgern verbilligen würde, weil der dafür erforderliche hohe Einsatz von Sachkapital weniger teuer sein würde.

Wo ist die Logik? Warum sollen Windräder oder Biodiesel davon mehr profitieren als Atomkraft, Erdgaskraftwerke, Öl und Kohleabbau? Wer hat das "berechnet"? Eine Quellenangabe wäre dringend angebracht. --195.14.254.179 03:55, 8. Okt 2006 (CEST)

Darf ich fragen: Ist das jetzt eine echte inhaltliche Kritik mit Bezug auf WP:QA oder einfach nur ein Versuch die Freiwirtschaftslehre ins Lächerliche zu ziehen? Interessiert mich einfach nur mal so... -- Micha2564 13:16, 22. Okt. 2006 (CEST)Beantworten
Die Frage ist ganz ehrlich gemeint. Dass zu einer solche Behauptung eine relevante Quelle gehört, sollte sich von selbst verstehen. --195.14.254.117 13:57, 22. Okt. 2006 (CEST)Beantworten
Es geht um Kapitalkosten. Sagen wir ein Atomkraftwerk kostet 500 millionen, produziert aber genug strom um nach den laufenden kosten, vor den zinsen 25 millionen gewinn vor zinsen zu erwirtschaften - also 5% der kapitalkosten. Dadurch kann das Atomkraftwerk zum beispiel 20 millionen (4%) an zinsen für die Kapitalkosten auszahlen, und 5 millionen als bruttogewinn verbuchen. Jetzt schauen wir Solarzellen an: Die kosten immer noch viel zu viel, nämlich so viel, dass man die 100 jahre lang in betrieb halten müsste, damit die investitionskosten wieder reingeholt werden. Das ist 1% gewinn vor zinsen. Da das allgemeine Zinsniveau jetzt aufgrund der Liquiditätsprämie nie unter 3-4% fallen wird, ist es nicht möglich, Solarenergie Kapitalkostendeckend zu betreiben. Wenn durch die Umlaufsicherung das allgemeine Zinsniveau absinkt, wird es aber möglich sein, (Kapital-) kostendeckend zu arbeiten. Es ist bei der jetztigen Wirtschaftsform nicht möglich, eine ganze menge an "sinnvollen" Investitionen zu tätigen, schlichtweg weil die Kapitalkosten zu hoch sind. Obwohl - was sinnvoll ist sollte eigentlich durch die rendite bereits anreize schaffen, atomkraftwerke externalisieren halt ihre 100'000 jahre Lagerungskosten für die endprodukte auf die Gesellschaft. Etwas muss eben nicht nur die Laufenden Kosten decken können, sondern gerade auch die Kapitalkosten. Dabljuh 14:21, 23. Okt. 2006 (CEST)Beantworten
Wie gesagt: dafür braucht es eine relevante Quelle.
Ich bezweifele aber die Richtigkeit einer solchen BErechnung. Atomkraft ist aber faktisch wesentlich abhängiger von Kapitalkosten als Solarzellen, die dezentral und in verschiedensten Größen eingesetzt werden können. Sogar Parkuhren werden mit Solarzellen betrieben. Zentralistisch organisierte Solarkraftwerke wären kaum mit heute bekannten Solarzellen zu betreiben. Selbst wenn hier wie oben skizziert ein Gleichstand erreicht wäre und die Annahmen zur Zins- und Kapitalkostenentwicklung zuträfen, wäre die Atomkraft - die ja wohl unbestreitbar höchst kapitalintensiv ist - dadurch immer noch sehr viel attraktiver als die Solarkraft. Für die Internalisierung externer Kosten gibt es AFAIK in der Freiwirtschaft keine andere Lösung als in anderen Wirtschaftsformen. --81.173.164.78 21:16, 24. Okt. 2006 (CEST)Beantworten
Die Belege sowas solltest du alle bei Creutz finden, dem freiwirtschaftlichen Chefstatistiker. Wegen der Externalisierung: Richtig, Freiwirtschaft tut nichts direkt für die Externalisierung von Ökologischen kosten. Aber sie beschneidet die reale Macht von Kapitalinteressen, so wäre eines der Resultate dass Grosskonzerne nicht mehr existieren könnten und ein anderes dass sie auch nicht mehr wirkliche politische Macht ausüben könnten. Dies würde politische Lösungen für das Externalisierungsproblem vereinfachen, denn vielfach ist es ja heute so dass die ganz erhebliche Macht von Kapital-Interessengruppen diese politischen Lösungen verhindert. Dabljuh 15:52, 28. Okt. 2006 (CEST)Beantworten
Es geht nicht darum, Kosten zu externalisieren, sondern darum externe Kosten zu internalisieren. Heißt: Der Umweltverbrauch wird direkt in das Marktgeschehen einbezogen, sodass derjenige mehr bezahlt, der die Umwelt belastet. Ein Ansatz dazu ist beispielsweise der Emissionsrechtehandel.
Wenn es explizit keine solche Mechanismen in der Freiwirtschaft gibt, dann gibt es eben auch keine explizite ökologische Zielsetzung, nur die vage Hoffnung, dass ein Wirkungsmechanismus die Umwelt begünstigen könnte. Die Geschichte zeigt, dass auch nicht-kapitalistische Systeme sehr nachhaltigen Raubbau an der Natur betreiben - von Thessaloniki bis Bitterfeld. Mit einer alleinigen Beschneidung von "Kapital-Interessen" ist deshalb nichts gewonnen. --17:06, 28. Okt. 2006 (CEST)
Schau, das ist eben deine Meinung. Anderer Leute Meinung, die auch referenziert sind, ist anders. Natürlich ist es in jeder Wirtschaftsform möglich, Raubbau zu treiben. Aber das gegenwärtige Geld- und Landsystem erzwingt Wachstum - ohne dauerndes Wachstum ist die Wirtschaft nicht stabil, aufgrund der anderswo erklärten Zinsmechanik. Freiwirtschaft soll diesen Zwang zum Wachstum eliminieren - das ist eine der primären Ziele - Und der Wachstumszwang ist im gegenwärtigen System derjenige Mechanismus, der der Umwelt am meisten auf den Sack gibt. Dabljuh 14:19, 29. Okt. 2006 (CET)Beantworten
Der Brustton der Überzeugung ersetzt Argumente nicht wirklich. --195.14.254.37 17:18, 29. Okt. 2006 (CET)Beantworten

Jesus Pfennig

Das ist m.E. ein sehr schönes Beispiel für die Einführung (vgl. INWO [1]): Hätte Jesus vor 2000 Jahren 1 EUR zu 3% angelegt, wären das heute EUR oder für jeden Menschen auf diesem Planeten 8.000.000.000.000.000 EUR, d.h. jeder könnte von den Zinsen leben und keiner müsste mehr arbeiten. Oder nicht?

Sicher. Wenn Du jemanden findest, der Dir eine 2000jährige Zinsgarantie bietet - kein Problem. Alles über 20 Jahre ist jedoch spekulativ - sogar Staatsanleihen haben die dumme Angewohnheit plötzlich wertlos zu werden. Sprich: Entweder hätte Jesus immer wieder richtig investiern müssen oder er hätte schlicht irgendwann überhaupt nichts mehr gehabt - mal abgesehen vom fehlenden Wirtschaftswachstum bis zur Industrialisierung. --81.173.164.78 21:19, 24. Okt. 2006 (CEST)Beantworten
Ich bin mir nicht sicher, ob du das Beispiel des Anonymus richtig verstanden hast. Er/sie will damit indirekt sagen, dass der Zins den Keim der Währungskrise und damit der Wirtschaftskrise in sich trägt. Gregor Helms 21:36, 24. Okt. 2006 (CEST)Beantworten
Nein, er will sagen, dass Jesus schlicht keine drei Prozent Zinsen bekommen hätte. Zu jemandem, der Zinsen bekommt, gehört nämlich immer einer der diese Zinsen bezahlt. Zinsen kommen eben nicht daher, dass jemand beliebige Geldbeträge auf ein Sparbuch packt. Die Bank muss andere finden, die ihr Geld benötigen und daraus mit einiger Sicherheit Gewinn erwirtschaften. Selbst ohne Währungskrisen gibt es keine Garantien auf ewige Anlageformen. Jeder Zins ist mit gewissen Risiken verbunden, die über beispielsweise zehn Jahren überschaubar sind, aber bei 2000 Jahren zwangsläufig zum Verlust des Geldes führen.
Gregor: Die Krisen kamen mehrere Tausend Jahre lang auch ohne Zinswirtschaft. Der Keim fast jeder Krise liegt im Menschen. Jesus hat keine Pfennige, sondern Nächstenliebe angelegt. Wir haben gesehen, dass die Saat nicht überall gediehen ist, dass im Namen von Jesus höchst Unmenschliches gemacht wurde. Bei Geld ist es ähnlich. --81.173.164.58 08:14, 25. Okt. 2006 (CEST)Beantworten
Das Problem sind nicht die Zinsen, sondern die Liquiditätsprämie. Freiwirtschafter wollen *nicht* die Zinsen abschaffen, sondern die Liquiditätsprämie. Denn die ganzen Probleme treten nur auf, da in der gegenwärtigen Geldmechanik die Geldzinsen nicht auf 0 oder noch weniger absenken können.
Es ist eines der Hauptargumente der Freiwirtschafter, dass die Zinsmechanik mit Liquiditätsprämie (die, wenn man nur 5 minuten darüber nachdenkt, wie mit dem Jesuspfennig, nicht funktionieren kann) selbst Wirtschaftskrisen verursacht. Wenn so etwas wie ein Jesuspfennig in der Realität nicht funktionieren kann, dann ist das Zins-, und damit das Geldsystem fundamental fehlerhaft und muss korrigiert werden. Freigeld ist ein versuch das zu tun, meiner meinung nach wesentlich vielversprechender als z.B. das arabische System, bei dem schlichtweg das Konzept des Fremdkapitals eliminiert wird: alle Investitionen werden zu Eigenkapital - Kapitalkosten werden aber nicht eliminiert, und das fehlen von risikoarmen Investitionsmöglichkeiten, wie sie das Konzept des Fremdkapitals ermöglicht, tun ihr übriges, um die Wirtschaftliche entwicklung in Arabischen Ländern zu verlangsamen.
John Stuart Mill, Karl Marx und sogar schon Adam Smith kannten das Prinzip des abnehmenden Zinsniveaus. Kapitaleinkommen schaffen einen Anreiz, Knappheit zu beseitigen indem sie ökonomisch "sinnvolle" Investitionen mit höheren Kapitaleinkommen belohnt als weniger "sinnvolle". Aber keiner der drei hat die Liquiditätsprämie als Hindernis für eine wirklich freie, dauerhaft funktionierende Marktwirtschaft erkannt - Erst Silvio Gesell und John Maynard Keynes taten dies. Aber heutzutage werden die alle ignoriert, da die Ökonomen die von den Medien, der Politik und der Wirtschaft gepusht werden, schlichtweg für ihre Meinungen und Ratschläge bezahlt werden, und entsprechend nur Meinungen vertreten, die ihren Auftraggebern genehm sind. Der grösste Teil der Makroökonomen in Deutschland aber, ist eher Marxistisch geprägt als Freiwirtschaftlich oder "Neoliberal". Dabljuh 16:17, 28. Okt. 2006 (CEST)Beantworten
Bitte - es hat jemand nach dem Jesuspfennig gefragt und Du kommst mit Liquiditätsprämien und John Maynard Keynes. Was soll das? --195.14.198.114 16:58, 28. Okt. 2006 (CEST)Beantworten
Zu hohes Niveau? Tut mir Leid. Die Sache ist nur die, dass aufgrund zu stark vereinfachender Beispiele (wie z.B. dem Jesuspfennig) die Problematik falsch dargestellt wird. Das Problem sind nicht die Zinsen sondern die Liquiditätsprämie. Oder so: Aufgrund der Liquiditätsprämie werden die Zinsen zum Problem. Dabljuh 14:11, 29. Okt. 2006 (CET)Beantworten
Wenn Du es als hohes Niveau empfindest, Fragen zu beantworten, die nicht gestellt wurden... --195.14.254.37 17:17, 29. Okt. 2006 (CET)Beantworten
  1. L. Ljungqvist, T.J. Sargent, Recursive macroeconomic theory, p.545
  2. http://www.innovations-report.de/html/berichte/wirtschaft_finanzen/bericht-30792.html
  3. Andreu Mas-Colell, Michel D. Whinston, Jerry Green, Microeconomic Theory p.183-194
  4. http://www.bundesbank.de/download/ezb/publikationen/ezb_publication_geldpolitik_ezb.pdf