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Hotel Lux

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Hotel Lux bezeichnete ein Hotel in Moskau, in dem in den frühen Jahren der Sowjetunion führende politische Emigranten einquartiert wurden.

Es war nach der russischen Oktoberrevolution von 1917 das Gästehaus der III. Kommunistischen Internationale (Komintern), die dort auch ihre Führungselite beherbergte. Die überwiegend deutschen Exilanten der 1930er Jahre waren für Moskauer Verhältnisse sehr gut versorgt. Sie lebten in den mehreren hundert kleinen Zimmern, schrieben ihre Biografien, rechtfertigten sich, übten Selbstkritik und denunzierten zuweilen ihre Mitbewohner. Berüchtigt waren die nächtlichen Besuche des NKWD, um Personen im Zuge der stalinistischen Verfolgung 1936 - 1938 festzunehmen und zu verhören. Stalin sah sich in seinem Machtanspruch bedroht und somit wurden zahlreiche Bewohner des Hotel Lux verhaftet, gefoltert und nach Verurteilung in Gulags geschickt oder hingerichtet. Gegen Ende des Zweiten Weltkrieges beherbergte das Hotel für kurze Zeit die Gruppe Ulbricht.

Heute heisst das Gebäude an der Einkaufsmeile Ulitza Tverskaja (Twerer Strasse) 10 "Hotel Zentralnaja", seine Etagen sind überwiegend als Büros vermietet.

Persönlichkeiten

Weitere Bewohner : Bolesław Bierut, Klement Gottwald, Antonio Gramsci, Imre Nagy, Wilhelm Pieck, Ernst Reuter, Ernst Thälmann, Clara Zetkin

Literatur

Film

Heinrich Breloer: Herbert Wehner - Die unerzählte Geschichte (2) Hotel Lux. Dokumentation. Deutschland 1993