Chicago Blackhawks

Eishockeyteam in der National Hockey League
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Chicago Blackhawks
Gegründet 1926
Stadion United Center
Standort Chicago, Illinois
Vereinsfarben rot, weiss, schwarz
Conference Western Conference
Divison Central Division
Cheftrainer Trent Yawney
General Manager Dale Tallon
Besitzer William W. Wirtz
Division Titel 13
Conference Titel einer - 1992
Playoffteilnahmen 53
Stanleycupsiege drei - 1934, 1938, 1961

Die Chicago Blackhawks sind eine Eishockeymannschaft in der Nordamerikanischen Profiliga NHL. Gegründet wurde die Franchise am 25. September 1926 in Chicago (Illinois). Die Chicago Blackhawks gehören zu den Original Six-Teams der NHL und waren bis ende der 60er Jahre das am westlich gelegenste Team der NHL. Bis 1986 wurde der Teamname Black Hawks geschrieben. Dreimal wurde der Stanley Cup von den Blackhawks gewonnen. Das letzte mal war jedoch 1961.


Geschichte

 
Im United Center werden sein 1994 die Heimspiele der Blackhawks ausgetragen

Der Name

Der Name stammt von der Infanterie Division in der der erste Besitzer der Black Hawks, Frederic McLaughlin im ersten Weltkrieg gedient hatte. Sie war nach einem großen Indianer aus der Geschichte Illinois, Häuptling Black Hawk benannt. In den früheren Jahren war die meist verwandte Schreibweise des Namens "Black Hawks", doch auch in vereinsinternen Aufzeichnungen und Publikationen findet man immer wieder die Schreibweise "Blackhawks". Diese Unstimmigkeit wurde im Sommer 1986 offiziell vom Club geklärt. Wie in den ersten Dokumenten bei Gründung des Teams wird der Name seither nur noch zusammen geschrieben.

Frühe Jahre (1926 - 1943)

Die Chicago Black Hawks traten der NHL 1926 bei, zwei Jahre nach dem in Boston das erste Team aus den USA in die Liga gekommen war. Zusammen mit den Detroit Cougars und den New York Rangers gaben sie ihr Debut in der Saison 1926/27. Erstmals wurde die NHL in zwei Divisions geteilt. Da nun über die Hälfte der NHL-Teams in den USA ansässig war, spielten die drei neuen Teams zusammen mit den Boston Bruins und den Pittsburgh Pirates in der American Divission, während die vier kanadischen Teams mit den New York Americans die Canadian Division bildeten.

Das erste Team der Black Hawks bestand überwiegend aus spielern die in der Vorsaison mit den Portland Rosebuds in der Western Canada Hockey League gespielt hatten. Die Liga hatte sich aufgelöst und der Besitzer der Black Hawks, Frederic McLaughlin hatte sich die Rechte an den Spielern aus Portland gekauft.

Die erste Saison war sehr ordentlich. Angeführt wurde das Team von seiner ersten Reihe um Dick Irvin und Babe Dye die es beide unter die Top 5 Scorer schafften. In den Playoffs musste man sich den Boston Bruins geschlagen geben und nach der Endrunde entliess der Besitzer McLaughlin den Trainer Pete Muldoon. Angeblich soll Muldoon McLaughlin des Verates bezichtigt haben und ihm wir der Ausspruch angedichtet, dass die Black Hawks keine Saison als Tabellenführer beenden werden. Zu dieser Zeit war ein erster Platz in der Abschlußtabelle ähnlich wertvoll wie der Gewinn des Stanley Cups. Auf dieser Geschichte, die sich der Sportjournalist Jim Coleman wohl nur ausgedacht hatte, beruht der Muldoon Fluch. Tatsächlich gelang es den Black Hawks erst 40 JAhre später, 1967 nachdem sie schon dreimal den Stanley Cup gewonnen hatten, eine Saison als Tabellenführer zu beenden.

Es folgten einige schwache Jahre, bevor das Team um Goalie Charlie Gardiner, Verteidiger Cy Wentworth und Torjäger Johnny Gottselig in der Saison 1930/31 die Finals um den Stanley Cup erreichte. Hier unterlag man jedoch den Montreal Canadiens knapp. In den beiden darrauffolgenden Jahren konnte man die ordentliche Leistung in der regulären Saison nicht in die Playoffs hinüberretten. 1934 war es dann endlich soweit und die Black Hawks holten den ersten Stanley Cup nach Chicago. Überragend im Team war neben Torjäger Paul Thompson vor allem Torwart Charlie Gardiner, der inzwischen Kapätn des Teams war. In fünf der acht Playoff-Spiele lies er nicht mehr als ein Gegentor zu. Er war über viele Jahre der große Rückhalt eines oft auch schwachen Teams gewesen. Tragischerweise erlag er zwei Monate nach Saisonende einem Gehirntumor. Der Cup-Gewinn hatte der Mannschaft kein Glück gebracht. Noch vor Beginn der folgenden Saison starb mit dem jungen Angreifer Jeck Leswick ein weiterer Spieler des Teams.

Chicago schlug sich mehr schlecht als recht durch die nächsten Jahre und konnte sich auch 1938 mit 37 Punkten aus 48 Spielen nur knapp für die Playoffs qualifizieren. Die entscheidenden Spiele gegen die Canadiens und die New York Americans konnte man jeweils nach Overtime gewinnen. Topscorer war noch immer Paul Thompson. Das Glück schien die Hawks zu verlassen. Beim Aufwärmen brach sich Mike Karakas, der Stammtorwart der Hawks, einen Zeh und konnte nicht spielen. Chicagos Nachwuchstorwart Alfie Moore war seinem Team zum ersten Finalspiel nach Toronto auf eigene Kosten gefolgt und bekam glücklicherweise auch noch eine Eintrittskarte. Moore sprang ein und die Hawks gewannen das Spiel 3:1. Da Moore jedoch keinen Profivertrag hatte, wurde sein Einsatz im zweiten Spiel von der NHL untersagt. Im dritten und vierten Spiel stand Karakas wieder im Tor und konnte mithelfen den Stanley Cup zum zweiten Mal nach Chicago zu holen. Weder vorher noch später schaffte es jemals wieder ein Team mit nach einer so schlechten Saison mit unter 0,8 Punkten pro Spiel den Stanley Cup zu gewinnen. Die folgende Saison verpassten Hawks als letzter die Playoffs.

"Original Six" (1944 - 1967)

1944 erreichten die Black Hawks mit den Brüdern Max und Doug Bentley, Clint Smith sowie Bill Mosienko wieder einmal die Finals, waren dort aber gegen Montreal mit "The Rocket" Maurice Richard chancenlos.

Im selben Jahr starb auch der Besitzer, Frederic McLaughlin. Er liess das Team quasi führungslos zurück. In den 50er Jahren war das Team knapp am Bankrott. Arthur Wirtz und James D. Norris den finanziell arg strapazierten Club in den 50er Jahren und führten das Team durch schwere Zeiten auf den rechten Weg zurück. Die bauten auch ein neues Team auf. Hierbei war eine ihrer ersten Handlungen 1954 die Verpflichtung von Tommy Ivan, früher Coach und GM in Detroit, als General Manager.

Zwischen 1945 und 1958 schafften die Black Hawks nur zweimal die Teilnahme an den Playoffs, doch Ivan brachte das Team wieder auf Vordermann. Entscheidend war hier auch die Verpflichtung von vier jungen Spielern zu Ende der 50er Jahre. Mit Goalie Glenn Hall, Verteidiger Pierre Pilote und vor allem den beiden Angreifern Bobby Hull und Stan Mikita, die das Fundament für goldene Zeiten legten. Dazu kam mit Ted Lindsay noch ein erfahrener Starspieler, der wegen der Gründung der Spielergewerkschaft NHLPA in Detroit in Ungnade gefallen war.

Als die Hawks im Halbfinale 1961 auf die Canadiens trafen, waren sie großer Außenseiter. Bereits in den beiden Jahren zuvor war Montreal die Endstation in den Playoffs. Mit einer sehr starken Defensivstrategie gelang es aber die erste Reihe der Canadiens mit Henri Richard, Bernie Geoffrion und Dickie Moore auszuschalten und so in die Finals einzuziehen. Dort besiegten sie die Detroit Red Wings und holten den dritten Stanley Cup nach Chicago.

Es folgten zwei weitere Finalteilnahmen 1962 gegen die Toronto Maple Leafs und 1965 gegen Montreal, beide Male unterlagen die Black Hawks jedoch. Zu dieser Zeit war Chicago eines der Top-Teams der NHL. Bobby Hull erzielte in vier Spielzeiten mehr als 50 Tore, Mikita war mehrfach Topscorer der NHL, Pilote wurde als bester Verteidiger der NHL dreimal in Folge mit der James Norris Memorial Trophy ausgezeichnet und Glenn Hall war in acht von neun aufeinander folgenden Jahren immer im ersten oder zweiten NHL All-Star Team.

1967 im letzten Jahr der „Original Six“ durchbrachen die Black Hawks den Muldoon Fluch und beendeten erstmals die reguläre Saison als Tabellenführer. Anschließend gab der Sportjournalist Jim Coleman zu, dass er die Geschichte 1943 nur erfunden hatte.

Die Jahre der NHL-Expansion (1967 – 1985)

Die NHL nahm sechs neue Teams auf und die Hawks starteten äußerst unglücklich. Glenn Hall wechselte zu den neuen St. Louis Blues. In einem der einseitigsten Tauschgeschäfte gab man Phil Esposito, Ken Hodge und Fred Stanfield an die Boston Bruins ab und erhielt drei Spieler von denen nur Pit Martin zum Star wurde, während Esposito in Bosten zahlreiche Scoring-Rekorde aufstellte. Zum ersten Mal seit 1958 verpasste man wieder die Playoffs und dies sollte bis 1998 kein zweites Mal passieren.

Zur Saison 1970/71 dominierten immer noch die alten Teams deutlich über die Neuen. Mit den Vancouver Canucks und den Buffalo Sabres kamen zwei weitere Teams hinzu und die Black Hawks als westlichstes der alten Teams wechselte in die ‚’’West Division’’ in der nur neue Teams spielten. In den ersten drei Spielzeiten im Westen waren die Hawks mit großem Abstand das beste Team.

In dieser Zeit rückte ein junger Torwart ins Rampenlicht. Phil´s jüngerer Bruder Tony Esposito spielte eine überragende Rookie Saison, die mit der Calder Memorial Trophy belohnt wurde und führte in seiner zweiten Saison die Black Hawks in die Stanley Cup Finals, wo man jedoch Montreal unterlag. Die Gründung der World Hockey Association machte dem Team schwer zu schaffen. Bobby Hull, der seine überragende Leistung finanziell nicht gewürdigt sah, wechselte zu den Winnipeg Jets, die ihm einen Vertrag über eine Million angeboten hatten. Mit ihm wechselte auch Andre Lacroix der sich üner zu wenig Eiszeit beklagt hatte. Gemeinsam sorgten die beiden in der WHA bei Winnipeg für Furore. Die Hawks schafften auch ohne die beiden erneut den Einzug in die Finals 1973, doch wieder wer Montreal ein nicht überwindbarer Gegner. Nach der Saison verloren sie auch Pat Stapleton in die WHA.

Während das Team auch weiterhin im Westen eine starke Rolle spielte, musste man in den Playoffs Jahr für Jahr erkennen, dass der Leistungsunterschied zu den Teams aus dem Osten zu groß war. 1976 holte man aus Boston Bobby Orr, doch seine Gesundheit limitierte seine Einsätze. 1979 beendete er dann seine Karriere. Ein Jahr später machte auch Stan Mikita nach 22 Jahren Schluss.

In der Saison 1981/82 waren die Hawks nur vierter in der Norris Division und hatten sich gerade noch so für die Playoffs qualifiziert. Überraschend konnten sie sich, angeführt vom jungen Denis Savard, der 119 Punkte erzielte und Verteidiger Doug Wilson, gegen Minnesota und St. Louis durchsetzen und scheiterten erst an Vancouver im Habfinale. In zwei der nächsten drei Jahre erreichten Sie wieder das Halbfinale, doch jeweils waren es Wayne Gretzky´s Edmonton Oilers, die eine Finalteilnahme verhinderten.

Blackhawks statt Black Hawks (1986 - heute)

Bei der Sichtung der Clubunterlagen fiel in den Gründungsunterlagen auf, dass der Teamname damals zusammengeschrieben, Also "Chicago Blackhawks" und nicht getrennt, wie meist verwendet "Black Hawks". Das Team erklärte die zusammengeschriebene Variante als offiziell gültige.

In den späten 80er Jahren schafften die Hawks zwar Jahr für Jahr die Playoffteilnahme, aber dort schieb man stets früh aus. In dieser Zeit waren Savard und Steve Larmer, die regelmäßig über 30 Tore je Saison erzelten, die Leistungsträger in der Offensive. Zur Saison 1989/90 kam mit Rookie Jeremy Roenick ein zukünftiger Star dazu und in den Playoffs debütierte mit Goalie Ed Belfour ein weiter starker Rookie und führte das Team wieder bis in die Conference Finals, wo man dem späteren Stanley Cup Sieger, den Calgary Flames unterlag.

Im Jahr darauf schaffte man es erneut in die Vorschlussrunde, in der dieses Mal wieder die Edmonton Oilers die Sasison für Chicago beendeten. Hinter der Bande konnte man Vladislav Tretiak, den ehemaligen Startorwart der UdSSR als Torwarttrainer gewinnen. 1991 gewann man die Presidents Trophy als bestes Team der Vorrunde, doch die Minnesota North Stars begruben schon in Runde 1. alle Hoffnungen. Mittlerweile hatte man für die Defensive den in Chicago geborenen Chris Chelios verpflichtet. 1992 erreichte man dann wieder einmal die Finals, aber Mario Lemieux´s Pittsburgh Penguins waren dort ein zu Starker Gegner.

Spielstätten

  • Bis 1929 spielte man in der Chicago Coliseum.
  • Von 1929 bis 1994 wurde im legendären Chicago Stadium (Kapazität: 17.317 Zuschauer) gespielt.
  • 1994 zog man etwas aus dem Zentrum in den United Center. (Kapazität: 20.500 Zuschauer).

Besitzer und Farmteams

Seit 1954 sind die Blackhawks in Besitz von William W. Wirtz, den man auch Dollar Bill nennt. Wirtz, der in Chicago sehr viel Immobilienbesitz hat, hat unter anderem einen Anteil am Spirituosenhandel in Illinois von ca. einem Drittel. Er ist auch Mitbesitzer des United Center. In die Kritik war er geraten als er Bobby Hull wechseln ließ. Auch die Lange zeit ohne Stanley Cup wird ihm von seinen Kritikern vorgeworfen.

Zu den Hawks, wie zu allen anderen NHL-Teams, gehört auch eine Mannschaft in niederklassigeren Ligen, ein sogenanntes Farmteam. Im Falle der Hawks sind dies seit 2000 die Norfolk Admirals in der American Hockey League. Die Farmteams werden in der NHL oft dazu benutzt, die Nachwuchsspieler und Rookies auf die "richtigen" NHL-Spiele vorzubereiten. Den Nachwuchs beziehen die Hawks dabei, wie die anderen Vereine, vor allem über die NHL Entry Draft, über die alljährlich die vielversprechendsten Nachwuchsspieler in die Liga gelangen.


Erfolge und Ehrungen

Datei:ChicagoBlackhawks statue.jpg
Die Statue wurde zum 75-jährigen Bestehen der Blackhawks in Chicago errichtet

Sportliche Erfolge

In den Jahren 1934, 1938, 1961 gewannen die Chicago Blackhawks den Stanley Cup, die begehrteste Trophäe der Eishockeywelt. Sieben Mal standen sie erfolglos im Finale.

Vereinsrekorde


Trainer

  • Pete Muldoon 1926/27
  • Barney Stanley 1927/28
  • Hugh Lehman 1927/28
  • Herb Gardiner 1928/29
  • Dick Irvin 1928/29
  • Tom Shaughnessy 1929/30
  • Bill Tobin 1929/30
  • Dick Irvin 1930/31
  • Bill Tobin 1931/32
  • Emil Iverson 1932/33
  • Godfrey Matheson 1932/33
  • Tommy Gorman 1932/33- 1933/34
  • Clem Loughlin 1934/35- 1936/37
  • Bill Stewart 1937/38- 1938/39
  • Paul Thompson 1938/39- 1944/45
  • Johnny Gottselig 1944/45- 1947/48
  • Charlie Conacher 1947/48- 1949/50
  • Ebbie Goodfellow 1950/51- 1951/52
  • Sid Abel 1952/53- 1953/54
  • Frank Eddolls 1954/55
  • Dick Irvin 1955/56



Berühmte Spieler

Bekannte Spieler

Mannschaftskapitäne


Mitglieder der Hockey Hall of Fame


Ehemalige Starspieler

Gesperrte Nummern

Diese Rückennummern werden nie mehr vergeben. Die Rückennummer 99 ist generell in der NHL zu Ehren von Wayne Gretzky gesperrt worden.