Mantrapunkt 15
Hallo Luha,
zwei Fragen:
- Warum einem guten Artikel die Chance nehmen besser zu werden?
- Welche Thematik ist so statisch, dass sie sich nicht mehr verändert, wenn sie einmal gut ist?
Grüße, Conny 19:47, 26. Okt. 2006 (CEST).
- Ist so nicht gemeint. Siehe neu gefassten Punkt 6. Aber wenn Leute mit zu geringem Wissen an guten Artikeln herummachen, werden diese verschlechtert. Und das passiert leider sehr oft hier. Sachliche Kritik ohne persönliche Unterstellungen ist hingegen eins der wunderbaren Prinzipien der Wikipedia. Doch leider gibt es hier immer wieder persönliche Unterstellungen, die ignorant sind und von einer schlechten Kinderstube zeugen. Gruß --Lutz Hartmann 08:18, 27. Okt. 2006 (CEST)
Naturalismus
Wo ich Deinen Kommentar bei KEA gerade sehe: Hilf doch bitte einem dummen Physiker weiter: Ist methodological naturalism wie in en:Naturalism (philosophy) etwas ganz anderes als Naturalismus (Philosophie)? Oder ist einer der beiden Artikel falsch. Wenn en: nicht völlig danebenliegt, ist methodological naturalism auf keinem Fall Kritischer Rationalismus, da letzterer als Kritiker des ersteren aufgeführt wird. --Pjacobi 20:37, 26. Okt. 2006 (CEST)
- Naturalisten gehen in der Regel davon aus, dass es möglich ist, wahre Aussagen über die Natur zu machen, weil in der Natur Gesetzmäßigkeiten herrschen. Im methodischen Naturalismus wird diese These nur als Grundannahme (als Arbeitshypothese) vorausgesetzt. Es gibt andere Naturalisten, die versuchen sogar, die Ursachen für die Gesetzmäßigkeiten zu begründen (das ist dann eine ausgebaute Form der Ontologie/Metaphysik). Der Kritische Rationalismus geht hingegen grundsätzlich von einem Fallibilismus aus. Das bedeutet, dass alle Naturgesetze vom Menschen formulierte Hypothesen sind. Ob diese die angenommene Wirklichkeit aber tatsächlich gut genug beschreiben, lässt der Kritische Rationalismus offen. Er hält es für möglich, dass unsere Weltbeschreibungen die Wirklichkeit ziemlich gut treffen, aber es kann auch sein, dass wir uns heftig irren. Die nachfolgenden Darstellungen teile ich nicht unbedingt. Gruß --Lutz Hartmann 10:05, 27. Okt. 2006 (CEST)
- Hallo Pjacobi, es steht doch eigentlich alles in Naturalismus (Philosophie) drin? Der methodologischer Naturalismus in positivistischer Prägung, die am weitesten verbreitet ist, akzeptiert nur Theorien als wissenschaftlich, die durch Beobachtung und Induktionsschluss gewonnen werden. Der Kritische Rationalismus akzeptiert hingegen prinzipiell jede spekulative Theorie als wissenschaftlich, soweit sie nur falsifizierbar ist. "heute in genau 1.000.000 Jahren zerstört ein Meteroid die Erde" wäre also nach dem KR theoretisch falsifizierbar und damit prinzipiell wissenschaftlich; der methodologische Naturlismus würde es hingegen ablehnen, weil dazu noch keine Beobachtung gemacht wurde. (Bei der physikalistischen Prägung hingegen wäre das durchaus denkbar, da sich vollständig auf physikalische Gesetze zurückführen ließe.) --Rtc 20:43, 26. Okt. 2006 (CEST)
- Das beantwortet nicht direkt die Frage, ob Galilei dem methodological naturalism zuzuordnen sei, was auf KEA einiges Schenkelklopfen hervorbrachte. --Pjacobi 20:53, 26. Okt. 2006 (CEST)
- Achso, das kann ich durchaus verstehen. Es wäre wirklich etwas weit hergeholt, eine solche Systematisierung auf Galilei anzuwenden, weil es so etwas zu seinen Lebzeiten wirklich noch nicht gab. Gibt es denn eine Quelle, die das behauptet? --Rtc 20:56, 26. Okt. 2006 (CEST)
- Naturalismus (Philosophie) zitiert The Italian Catholic Galileo Galilei (1564-1642), one of the foremost promoters of the new philosophy, insisted that nature "never violates the terms of the laws imposed upon her. aus Ronald L. Numbers (2003). "Science without God: Natural Laws and Christian Beliefs." In: When Science and Christianity Meet, edited by David C. Lindberg, Ronald L. Numbers. Chicago: University Of Chicago Press, p. 267.
- Für die generellere Definition Many modern philosophers of science[1][2] use the terms methodological naturalism or scientific naturalism to refer to the long standing convention in science of the scientific method, which makes the methodological assumption that observable events in nature are explained only by natural causes, without assuming the existence or non-existence of the supernatural, and so considers supernatural explanations for such events to be outside science. werden ebenfalls ein Haufen Quellen angegeben (siehe dort), die aber hauptsächlich aus der Debatte zu Intelligent Design stammen.
- Pjacobi 21:09, 26. Okt. 2006 (CEST)
- Mir ist nicht so ganz klar ob der eingerückte Teil in en, aus dem Du zitiert hast, insgesamt ein Zitat aus dieser Quelle ist... Jedenfalls sehe ich insgesamt keinen wirklich Widerspruch. Galilei war sicherlich relevant für die Entwicklungsgeschichte der Philosophie, aber da gibt es auch andere Richtungen, die auf ihn Bezug nehmen und ihn zumindest teilweise für sich beanspruchen (Galilei kritisierte die Induktion!). Hier kann es auch sprachliche Probleme geben. "Naturalist" im englischen kann im deutschen Naturalist (Anhänger der naturalistischen Philosophie), aber auch einfach nur Naturforscher bedeuten. Im englisch vermischen sich diese Bedeutungen durch den gleichen Ausdruck ziemlich! Galilei war sicherlich ein füher Naturforscher... --Rtc 21:30, 26. Okt. 2006 (CEST)
- Achso, das kann ich durchaus verstehen. Es wäre wirklich etwas weit hergeholt, eine solche Systematisierung auf Galilei anzuwenden, weil es so etwas zu seinen Lebzeiten wirklich noch nicht gab. Gibt es denn eine Quelle, die das behauptet? --Rtc 20:56, 26. Okt. 2006 (CEST)
- Das beantwortet nicht direkt die Frage, ob Galilei dem methodological naturalism zuzuordnen sei, was auf KEA einiges Schenkelklopfen hervorbrachte. --Pjacobi 20:53, 26. Okt. 2006 (CEST)
Das hat es doch bei solchen grandiosen Woertern wie "Postmoderne" oder "Naturalismus" immer so an sich: Ein jeder versteht da was anderes drunter, das ist im Grunde genommen ein ganzes Buendel an Begriffen. So wie ich es im Artikel verstanden habe, soll unter "Naturalismus" insbesondere die Idee, man koenne (real existierende) Naturgesetze entdecken. Fossa?! ± 01:08, 27. Okt. 2006 (CEST)
- Diese Definition scheint mir ein bisschen zu weit gefasst, denn sie wäre mit dem Kritischen Rationalismus kompatibel. --Rtc 01:56, 27. Okt. 2006 (CEST)
- "Natur wird danach von den Naturalisten realistisch als gesetzgebende (d.h. die Gesetze vorgebende) Natur aufgefasst, deren Gesetzmäßigkeiten und Strukturen von den Wissenschaftlern ausschließlich zu entdecken, also aufdeckbar sind." Koennte man sowohl im KR als auch in bestimmten Arten des Konstruktivismus so sagen. Fossa?! ± 02:03, 27. Okt. 2006 (CEST)
- Nein, denn da besteht ein Unterschied zwischen "ausschließlich entdecken" bzw. aufdecken und "entdecken" ohne Zusatz, wie Du es oben zuerst verwendet hast. Mit Aufdecken/"ausschließlich entdecken" ist hier gemeint, dass der Wissenschaftler per Experiment die Natur nach einem Gesetz befragt und sie dann antwortet (über eine Beobachtung, aus der sich per Induktion das Gesetz ergibt). Mit Entdecken im Sinne des KR ist gemeint, dass der Wissenschaftler ein Gesetz frei erfindet und es dann weiter und weiter auf Übereinstimmung mit der Wirklichkeit untersucht, und, wenn er Fehler findet, es korrigiert. Dies ist kein "ausschließliches entdecken", da die Kreativität des Forschers beim Erfinden der Gesetze mit eine Rolle spielt. Diese Gesetze haben vorläufigen Charakter und stimmen eben möglicherweise nicht mit den wirklichen überein, wenn jene denn überhaupt existieren. Vielleicht sollte man das mit dem entdecken hier aber streichen. --Rtc 02:15, 27. Okt. 2006 (CEST)
- "Natur wird danach von den Naturalisten realistisch als gesetzgebende (d.h. die Gesetze vorgebende) Natur aufgefasst, deren Gesetzmäßigkeiten und Strukturen von den Wissenschaftlern ausschließlich zu entdecken, also aufdeckbar sind." Koennte man sowohl im KR als auch in bestimmten Arten des Konstruktivismus so sagen. Fossa?! ± 02:03, 27. Okt. 2006 (CEST)
Lutz, noch online? Kommst Du kurz in den Philochat? --Davidl 08:30, 27. Okt. 2006 (CEST)