Ägypten

Staat in Nordafrika und Südwestasien
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Ägypten (arab.: مصر Mişr) liegt im Nordosten Afrikas, die zu Ägypten gehörende Halbinsel Sinai wird im allgemeinen zu Asien gezählt. Das Land grenzt an das Mittelmeer, das Rote Meer (Golf von Akaba), den Gaza-Streifen, Israel, Libyen und den Sudan. Die Landfläche Ägyptens besteht im wesentlichen aus der Stromoase des Nils. Weitere Oasen liegen westlich: Fajum, Dakhla, Farafra, Siwa und Kharga. Zu Vorderasien gehört die Halbinsel Sinai. Westlich des Nils liegt die Libysche Wüste, östlich davon die Arabische Wüste. Die größten Städte sind

الجمهوريّة مصرالعربيّة
al-Ğumhūriyya Mişr al-'Arabiyya
Arabische Republik Ägypten
Flagge Ägyptens
Flagge Ägyptens
Wappen Ägyptens
(Details) (Details)
Amtssprache Arabisch
Hauptstadt Kairo
Staatsform Präsidialrepublik
Staatspräsident Mohamed Hosni Mubarak
Regierungschef Atef Ebeid
Fläche ca. 1 Million km²
Einwohnerzahl 70,3 Millionen (Stand 2003)
Bevölkerungsdichte Niltal und -delta: 1120 Einwohner pro km²
Unabhängigkeit 26.07.1952 von Großbritannien
Währung Ägyptisches Pfund= 100 Piaster
Zeitzone UTC +2
Kfz-Kennzeichen ET
Internet-TLD .eg
Vorwahl +20
Karte Afrikas, Ägypten hervorgehoben
Landkarte Ägyptens

Geografie

Ägypten liegt zwischen den arabischen Ländern Nordafrikas und Israel.

Die Küsten liegen im Norden zum Mittelmeer, im Osten zum Roten Meer, beide sind durch den Suezkanal miteinander verbunden. An der Küste herrscht mediterranes Klima, das Landesinnere ist heiß und trocken mit ausgeprägtem Wüstenklima.


Der landschaftliche Charakter Ägyptens ist geprägt vom Gegensatz der Wüstengebiete und dem dicht besiedelten, bewässerten Kulturland entlang des Nils. Diese Landfläche macht etwa 5% des Territoriums aus.

Geschichte

Die Anfänge der ägyptischen Zivilisation liegen ca. 7000 Jahre in der Vergangenheit. Die ägyptische Geschichte wird in viele Epochen gegliedert, deren wichtigste hervorgehoben sind:

Eine andere Art der Einteilung der geschichtlichen Perioden geht auf Manetho zurück, der die Herrscherlisten des alten Ägypten in 31 Dynastien eingeteilt hat. Siehe dazu auch den Hauptartikel: Geschichte des Alten Ägypten.

Aus der altägyptischen Kultur sind bis heute eine Reihen von Bauwerken erhalten. Die wohl bekanntesten sind die Pyramiden von Gizeh, die auch zu den 7 antiken Weltwundern zählten. Die Ägypter beherrschten die Kunst der Mumifizierung und zahlreiche Mumien sind gefunden worden. Die Wissenschaft, die sich mit der altägyptischen Kultur und Geschichte befasst, ist die Ägyptologie.

Siehe auch: Pharaonen

Sprachen

Die Sprache des alten Ägyptens, die ägyptische Sprache, ist im 17. Jahrhundert mit dem Koptischen ausgestorben.

Heute spricht man ägyptisch-arabisch, einen neuarabischen Dialekt. Schriftsprache ist seit der arabischen Eroberung im 7. Jh. das Hocharabische, nur in der koptischen Kirche wird als Liturgiesprache noch das Koptische verwendet, das in eigener Schrift, die dem griechischen verwandt ist, geschrieben wird.

In der Oase Siwa (auch Siwah) spricht man noch eine Berbersprache, das so genannte Siwi. Außerdem sprechen immer noch viele Nubier nubisch.

Lebensweise im alten Ägypten

Die meisten Ägypter waren Bauern und führten ein ziemlich einfaches Leben. Sie besaßen kleine Felder, die sich entlang des Nils befanden. Dort bauten sie 8-9 Monate im Jahr Weizen, Früchte und Gemüse an. Da sie sich selbst versorgen mussten, züchteten sie Ziegen, Schafe und Rinder und legten Vorräte für die Zeit der jährlichen Überschwemmungen an.

Die Wohnhäuser der alten Ägypter, die ab dem Mittleren Reich auch 2-stöckig gebaut wurden, waren sehr einfach. Die Ziegel, die luftgetrocknet wurden, bestanden aus Nilschlamm und Stroh, wobei das Stroh einen Schleim freisetzte und somit Risse verhinderte. Die Ziegel stellte jede Familie selbst her. Die Wohnstätten waren rechteckig und besaßen eine Raumeinteilung. Die einfachsten bestanden aus drei Räumen: Küche, Eingang und Aufenthaltsraum. In der Küche befand sich ein Herd oder eine Steinplatte für das Kohlenfeuer. Unter der Küche wurden Vorratskammern angelegt, um Nahrung zu lagern. Der Eingang wurde gegebenenfalls in zwei Räume, nämlich Wohnraum und Flur unterteilt. Zwischen den Häusern der Arbeiter und denen der Beamten und höher gestellten gab es Unterschiede. Während die Häuser der einfachen Leute schlicht waren, waren die der wohlhabenderen Leute umfangreicher ausgestattet. Der Hauptunterschied war der, dass es viel mehr Räume gab, jeder sein eigenes Zimmer hatte und auch luxuriöse Dinge, wie z. B. Badezimmer, vorhanden waren.

Da die Ägypter an ein Leben nach dem Tod glaubten, war es ihnen sehr wichtig, eine große Familie zu gründen, die für viele Nachkommen sorgte. Frau und Mann hatten gleiche Rechte und genossen gleiches Ansehen, auch wenn es eine klare Rollenverteilung gab. Während die Frau die Herrin des Hauses war, d. h. alles, was mit dem Haus zu tun hatte, erledigte, ging der Mann außer Haus seinem Beruf nach. Die Mädchen, kaum dem Kindesalter entwachsen, wurden von den Eltern verheiratet. Dabei waren auch Ehen zwischen unterschiedlichen sozialen Schichten möglich, d. h., dass sowohl Männer als auch Frauen einen Partner aus einer niedrigeren Klasse heiraten durften. Auch eine Scheidung durfte von beiden Geschlechtern eingereicht werden. Typische Gründe dafür waren z. B. Impotenz und Ehebruch durch den Partner. Der Mann besaß ausschließlich eine Frau. Diese hatte durch die vielen Schwangerschaften eine geringe Lebenserwartung und wurde oftmals nicht älter als 30 Jahre. Sobald die Frau gestorben war, wurde wieder geheiratet. Auch die Sterblichkeit der Kinder war groß. So waren die Frauen ununterbrochen schwanger und glücklich darüber, wenn 3-4 Kinder überlebten bzw. erwachsen wurden. Bei behinderten oder missgebildeten Neugeborenen hieß es oft, sie seien von den Göttern verdammt und, sie wurden daher ausgesetzt. Die Bindung zwischen Mutter und Kind war besonders stark, da sie diejenige war, die die Erziehung übernahm. Etwa ab dem 6. Lebensjahr halfen die Kinder bei der Arbeit auf dem Feld, im Garten oder im Haus. Bei reicheren Familien besuchten die Kinder stattdessen den Palast oder Tempel, wo sie der schulischen Aubildung unterzogen wurden.

Die Ägypter waren stets der Meinung die guten Götter auf ihrer Seite zu haben. Man war auf der Hut vor Betrügern und Spukgeistern. Spukgeister waren unglückliche Seelen, deren Gräber verwüstet oder zerstört wurden. Es heißt, ein Pharao ließ einmal eine Grabstätte reparieren, nachdem ihm im Traum ein Spukgeist von seinem Leid erzählte, damit der Geist ins Totenreich zurückkehren konnte.

Musik

Siehe Musik Ägyptens.

Wissenschaft

Es waren nur Brüche mit ganzzahligem Nenner und Zähler bekannt, wobei der Zähler kleiner als der Nenner ist. Da es außer für 2/3 nur Hieroglyphen für Stammbrüche gab, mussten alle Brüche als Summen von Stammbrüchen dargestellt werden.

Verwaltung

Die Verwaltung im alten Ägypten basierte auf dem Götterglauben.

Militärwesen im alten Ägypten

Siehe Militärwesen im alten Ägypten.

Literatur

Zum alten Ägypten siehe:

  • Hermann A. Schlögl: Das alte Ägypten (Beck Wissen), München 2003 (knappe Einführung mit Literatur).