Der Volvo PV445, auch genannt Duett, ist die Kombiversion des Buckelvolvo. Im Gegensatz zu diesem ist die Karosserie des Duett nicht selbsttragend sondern ruht auf einem Rahmen, die Hinterachse ist blattgefedert (statt Schraubfedern). Die Stabilität und die Bodenfreiheit wurden dadurch erhöht. Die Hinterachsübersetzung wurde verkürzt, damit man den Motor und das Getriebe ohne Änderungen von der Limousine übernehmen aber trotzdem größere Lasten bewegen konnte.


Modellgeschichte
1949 erschien zunächst ein rollendes Chassis. Der Vorderwagen war bis zum Ansatz des Windschutzscheibenrahmens komplett, das Armaturenbrett bereits eingebaut, beiden entsprach bis auf kleine Details dem PV444. Auf Basis dieses Chassi bauten verschiedene Firmen Lieferwagen, Pick-ups und sogar einzelne Cabriolets.
1952 begann Volvo selbst mit der Fertigung eines Kleinlieferwagen. Am 4. Juni 1953 wurde das erste Modell mit der Typbezeichnung PV445DH an den damaligen Direktor Assar Gabrielsson ausgeliefert.
Der Name Duett entstand dadurch, dass Volvo in seiner Werbung behauptete, dass das Auto eigentlich zwei Autos in einem sei (Bilen som är två), tagsüber Arbeitsgerät und abends und am Wochenende Familienwagen.
Dem Duett kamen alle Neuerungen des Buckelvolvo zu gute, teilweise aber mit kleinen Verzögerungen. Äußerlich unterschied er sich vom Buckelvolvo durch einen Kühlergrill mit fünf statt vier Rippen, geänderten Zierleisten und erst einem, später auch zwei auf den Kotflügeln montierten Rückspiegeln.
1960, also zwei Jahre nach dem PV544, erschien das Modell P210, das jetzt endlich die ganze, gewölbte Frontscheibe und das modernere Armaturenbrett mit dem Thermometertacho hatte.
Die Produktion des Duett ging nach der Einstellung des PV544 1965 weiter. Der designierte Nachfolger des Duett, die Kombiversion des Volvo Amazon, hatte sich als zu klein erwiesen, vor allem die Dachhöhe war deutlich geringer.
Der letzte Duett wurde am 11. Februar 1969 gebaut als es schon fast zwei Jahre lang den Nachfolger des Amazon zu kaufen gab, den Volvo P140.
Auch dessen Kombiversion P145 hatte deutlich weniger Laderaum als der Duett. Um den Mangel auszugleichen stellte Volvo 1969 das Modell P145 Express mit erhöhten Laderaumdach vor.
Der letzte Duett, ein königsblauer Herrgårdsvagn mit der Fahrgestellnummer 97299, steht heute im Volvo Museum in Göteborg.
Modelle
- 1953 - PV445DH (Duett Herrgårdsvagn) Mit Seitenfenstern und Rücksitzbank
- 1953 - PV445DS (Duett Skåpvagn) Ohne Seitenfenster und Rücksitzbank
- 1955 - PV445PH (Personherrgårdsvagn) Mit noblerer Inneneinrichtung als der DH
Diese drei Serien hatten bis 1958 jeweils eigene Fahrgestellnummern, nach 1958 nur noch eine gemeinsame. Das rollende Chassis behielt während der gesamten Produktionszeit eine eigene Fahrgestellnummer.
- 1960 - P210A mit der durchgehenden Frontscheibe und dem Armaturenbrett des PV544, Motor B16A
- März '62 bis August '62 P210B mit Motor B18A und 12V Bordelektrik (Danach gab es nur noch Detailänderungen.)
- August '62 bis August '63 P210C
- August '63 bis August '64 P210D
- August '64 bis August '65 P210E
- August '65 bis August '66 P210F
- August '66 bis August '67 P210M
- August '67 bis Februar '69 P210P