Film noir

Filmgenre
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Der Begriff Film noir (franz. „schwarzer Film“) bezeichnet ein Filmgenre oder – aus Sicht anderer Filmwissenschaftler – eine Stilrichtung des Films. Der klassische Film noir der 40er- und 50er-Jahre (auch „Schwarze Serie“ genannt) ist sowohl zeitlich als auch stilistisch eng umgrenzt. Neuere Filme, die Elemente der klassischen Vertreter wieder aufgreifen, werden dagegen als „Neo-Noir“ bezeichnet.

Herkunft des Begriffs

Der Begriff Film noir wurde von dem französischen Filmkritiker Nino Frank geprägt. Ob der Begriff von der seit 1945 erscheinenden Nobelkrimiserie Série noire, die in Frankreich absoluten Kultstatus hat, stammt, ist unter Experten umstritten, da der Begriff bereits in den 1930er-Jahren Verwendung fand, allerdings in ganz anderem Zusammenhang. Gemeint waren die deutschen Filme des Expressionismus. In Hollywood im Exil produzierten sie später billige, schnell gedrehte Kriminalfilme, die auch stark von expressionistischen Stilmitteln geprägt waren. Diese wurden erst im Nachhinein durch die französische Filmkritik der 50er Jahre als Film Noir bezeichnet.

Bemerkenswert an dem Begriff ist, dass er – im Gegensatz zu Zuschreibungen wie Horror, Thriller, Western o. Ä. – auf Seiten der Filmpublizistik entwickelt und mit Sinn gefüllt wurde und im Nachhinein eine Gruppe an vormals eher lose wahrgenommenen Filmen unter einem Begriff zusammenfasste. Dabei entstand der Begriff schon in den 1930er-Jahren in der französischen Filmkritik und bezog sich dabei eher herablassend auf Filme, die heutzutage dem poetischen Realismus zugerechnet werden würden. Der Begriff verschwand bald wieder und wurde erst im Jahr 1946 von Nino Frank aufgegriffen, um damit eine Reihe US-amerikanischer Kriminalfilme aus den frühen 40er-Jahren rückwirkend zusammenzufassen, in denen er gewisse Tendenzen und Verschiebungen bemerkte. Damit setzte er eine Debatte in Gang, die bis heute anhält.

Abgrenzung

Es gibt keine allgemein anerkannte Definition für den Film noir, jedoch sind eine Reihe von Kriterien diskutiert worden.

Zum einen ist der zeitliche Rahmen, in dem Films noirs entstanden, begrenzt. Einige Filmwissenschaftler zählen Die Spur des Falken von 1941 als ersten und Im Zeichen des Bösen von 1958 als letzten Film noir der klassischen Ära. Die Internet-Filmdatenbank IMDb sieht hingegen bereits Unterwelt von 1927 als ersten Film noir an.[1] Auch viele nach 1958 entstandene Filme enthalten Noir-Elemente, unter anderem französische Kriminalfilme der 60er-Jahre, aber auch jüngere Produktionen aus beliebigen Produktionsländern. Meistens werden sie jedoch nicht ausdrücklich als Film noir klassifiziert.

Wie der Zeitraum spielt auch die Herkunft ein entscheidende Rolle. Zum klassischen Film noir werden in der Regel nur US-amerikanische Filme gezählt – so sehen es z. B. die Filmkritiker Alain Silver und Elizabeth Ward. Es ist jedoch nicht von der Hand zu weisen, dass auch nicht-amerikanische, vor allem französische Filme, Elemente des Film noir entweder vorwegnahmen oder wieder aufgriffen. So zählt die IMDb beispielsweise den französischen Film Rififi aus dem Jahre 1955 zu dem Genre.

Ein weiteres Kriterium ist die Farbe. Nach Ansicht vieler Kritiker müssen Films noirs zwingend in Schwarz-Weiß gedreht sein, die IMDb listet jedoch auch eine Handvoll Farbfilme als Film noir, darunter Todsünde (1945).[2]

Nicht zuletzt gibt es eine Menge von stilistischen Merkmalen, die mitunter zur Abgrenzung herangezogen werden. Diese werden im folgenden Abschnitt ausführlich abgehandelt.

Merkmale des Genres

Themen und Figuren

Kriminalität, insbesondere Mord, ist ein Kernelement fast aller Films noirs, wobei häufig Motive wie Geldgier oder Eifersucht zum Tragen kommen. Die Aufklärung des Verbrechens, mit der ein Privatdetektiv, ein Polizeikommissar oder eine Privatperson befasst sein kann, ist ein häufiges, aber dennoch nicht vorherrschendes Thema. In anderen Plots mag es um einen Überfall, um Betrügereien oder um Verschwörungen und Affären gehen.

Films noirs drehen sich tendenziell um Helden (eigentlich Antihelden), die ungewöhnlich lasterhaft und moralisch fragwürdig sind. Sie werden häufig als alienated (dt. veräußert, entfremdet) beschrieben, oder in den Worten von Alain Silver und Elizabeth Ward, als „erfüllt von existenzieller Verbitterung“. Unter den archetypischen Charakteren des Film noir finden sich hartgesottene („hardboiled“) Detektive, Femmes fatales, korrupte Polizisten, eifersüchtige Ehemänner, unerschrockene Versicherungsangestellte sowie heruntergekommene Schriftsteller. Von diesen sind, wie das Gros der Neo-Noirs zeigt, der Detektiv und die Femme fatale diejenigen Charaktere, die am ehesten mit Film noir assoziiert werden, obwohl bei weitem nicht alle der klassischen Films noirs diese beiden Charaktere zeigen.

Typisch für den Film noir sind die urbanen Schauplätze, wobei Los Angeles, San Francisco, New York City und Chicago wohl zu den beliebtesten zählen. Die Stadt steht meist sinnbildlich für ein Labyrinth, in dem die Protagonisten gefangen sind; Bars, Nachtclubs und Spielhöllen sind die üblichen Schauplätze der Handlung. Besonders die Spannungshöhepunkte in einigen Filmen liegen in komplexen, oft industriellen Szenerien, so zum Beispiel die Explosion in Sprung in den Tod. Es ist nach weitläufiger Meinung zwar so, dass Film noirs quasi immer bei Nacht und im Regen spielen. Dagegen gibt es bei einer Reihe von Neo-Noirs jedoch den Trend, Geschichten über Betrug, Verführung und Verrat in hellen, offenen Szenen zu platzieren, beispielsweise in Rächer der Unterwelt (1964) oder Todesstille (1989).

Erzähltechnik

Die Erzählweise vieler Films noirs bricht mit den damaligen Konventionen. Flaashbacks, Flashforwards und andere verzerrende Techniken wurden angewandt. In einigen Filmen wird eine Voice-Over-Erzählung – meistens durch die Hauptfigur, eher selten durch einen allwissenden Erzähler – als strukturierendes Mittel verwendet. Flashbacks und Voice-Over sind in sehr vielen Neo-Noirs zu entdecken. Des Weiteren sind Films noirs stärker als andere Hollywood-Produktionen auf die Sicht des Protagonisten fixiert: In Die Dame im See ist jede einzelne Szene aus dem Blickwinkel der Hauptfigur gefilmt, sodass dieser sich dem Betrachter lediglich in Spiegelbildern zeigt. Jüngere Noir-Filme bieten weiter gehende experimentelle Ansätze in der Erzählweise, wie Pulp Fiction (1994) und Memento (2000) zeigen.

Visueller Stil

Der Stil des Film noir ist geprägt von einer Low-Key-Beleuchtung, die kräftige Hell-dunkel-Kontraste und auffällige Schattenbilder erzeugt. Insbesondere der Schatten einer geöffneten Jalousie, der auf die Szene fällt, ist eine ikonografische Eigenart des Film noir, die schon früh zum Klischee anvancierte. Zwar wird die Schwarzweiß-Kamera von vielen als essenziell für den Film noir angesehen, doch gibt es mit Todsünde (1945) oder Vertigo – Aus dem Reich der Toten (1958) auch Beispiele für Farbfilme, die mitunter als Film noir anerkannt sind.

Außerdem ist der Film noir für seinen Gebrauch von Schrägsichten, niedriger Kameraperspektive und Weitwinkeln bekannt. Aufnahmen von Personen im Spiegel und durch gewölbtes Glas hindurch sowie andere bizarre Effekte kennzeichnen den Film noir. In den späten 40er-Jahren wurde es zudem üblich, an Originalschauplätzen und bei Nacht zu drehen.

Weltsicht und Stimmung

Film noir ist grundsätzlich pessimistisch. In den Geschichten, die als charakteristisch angesehen werden, finden sich die Figuren in unerhofften Situationen gefangen und kämpfen gegen das Schicksal, das ihnen in der Regel ein schlimmes Ende beschert. Die Filme beschreiben eine Welt, der die Korruption innewohnt. Von vielen Filmtheoretikern wird Film noir mit der Gesellschaft seiner Zeit in den USA, die infolge des Zweiten Weltkriegs von Angst und Befremdung gekennzeichnet ist, in Verbindung gebracht. Nicholas Christopher fasst es so: „Es ist, als hätten der Krieg und die danach auftretenden sozialen Missstände Dämonen freigelassen, die in der Psyche der Nation eingeflascht gewesen waren.“ Der Film noir spiegelte also, wie auch die Kommunistenangst (red scare) in den 50er-Jahren, gesellschaftliche Paranoia wieder – eines der besten Beispiele hierfür ist der Film Rattennest aus dem Jahre 1955.

Anstatt sich auf einfache Gut-und-Böse-Konstruktionen zu beschränken, baut der Film noir moralische Zwickmühlen auf, die ungewöhnlich uneindeutig sind – zumindest fürs typische Hollywood-Kino. Es sind keine Charaktere, die ihre Ziele nach klaren moralischen Vorgaben verfolgen: Der Ermittler in Die Spur des Fremden (1946), der wie besessen einen Nazi-Verbrecher aufspüren will, bringt andere Personen in Lebensgefahr um die Zielperson zu fassen.

„Das Kennzeichen des Film noir ist sein Sinn für in einer Falle sitzende Menschen – gefangen in einem Netz von Paranoia und Angst, unfähig, Schuld von Unschuld zu unterscheiden, echte Identität von falscher. Die Bösen sind anziehend und sympathisch […]. Seine Helden und Heldinnen sind schwach, verstört. Die Umwelt ist düster und verschlossen, die Schauplätze andeutungsweise bedrückend. Am Ende wird das Böse aufgedeckt, aber das Überleben der Guten bleibt unklar und zwiespältig.“ [3]

Die pessimistische Stimmung des Film noir bezeichnen Kritiker auch als dunkel und „überwältigend schwarz“ (Robert Ottoson). Paul Schrader schrieb, dass Film noir durch seine Stimmung definiert sei, eine Stimmung, die er als "hoffnungslos" bezeichnet. Auf der anderen Seite sind gewisse Filme der Schwarzen Serie jedoch berühmt für die Schlagfertigkeit ihrer Hardboiled-Figuren, die mit sexuellen Anspielungen und selbstreflektivem Humor gespickt sind.

Geschichte

Vorgeschichte des Film noir

Die Ästhetik des Film noir ist stark vom deutschen Expressionismus geprägt, einer filmischen Stilrichtung der 1910er- und 1920er-Jahre, die eng mit zeitgenössischen Strömungen in Theater, Fotografie, Malerei, Bildhauerei und Architektur verwandt ist. Die Möglichkeiten, die die expandierende Filmindustrie Hollywoods bot, und die aufkommende nationalsozialistische Gefahr führten dazu, dass viele bedeutende deutsche Filmemacher, die mit dem Expressionismus vertraut waren, auswanderten. Regisseure wie Fritz Lang, Robert Siodmak oder Michael Curtiz brachten eine besondere Lichttechnik und eine psychologisch wirksame Bildgestaltung mit nach Hollywood, wo sie einige der berühmtesten Films noirs drehen sollten. Fritz Langs M – Eine Stadt sucht einen Mörder (1931) ist einer der ersten Kriminalfilme der Tonfilmära, die sowohl einen noir-ähnlichen visuellen Stil als auch einen für Film noir typischen Plot hat. Zugleich war M der erste große Auftritt von Peter Lorre, der später in vielen klassischen Films noirs mitspielte.

Michael Curtiz, der im Jahre 1931 bereits ein halbes Jahrzehnt in Hollywood war, trug mit Filmen wie 20.000 Jahre in Sing Sing (1932) oder Der Detektiv und die Spielerin (1933) zwei Filme bei, die mitunter als Vorläufer des Film noir gesehen werden. Stark vom Expressionismus beeinflusst waren auch einige Universal-Horrorfilme wie z. B. Dracula (1931), Die Mumie (1932) oder Die schwarze Katze (1934), allen voran aber Der Unsichtbare (1933) von Regisseur James Whale, der besonders an spätere Films noirs erinnert.

Während dieser Zeit war auch der in Wien geborene Josef von Sternberg in den USA tätig. Seine Filme Shanghai-Express (1932) und Der Teufel ist eine Frau (1935) nehmen mit ihrer Erotik und ihrem barocken Stil zentrale Elemente des Film noir vorweg. Der Erfolg von Sternbergs Unterwelt (1927) bei Kinokassen und Kritikern war verantwortlich für das Aufkommen des Gangsterfilms; dessen klassische Vertreter (z. B. Der öffentliche Feind) zeigten, dass es ein Publikum für Kriminalgeschichten mit moralisch verwerflichen Protagonisten gab.

Ein wichtiger Vorläufer des klassischen Film noir der poetische Realismus im Frankreich der 30er-Jahre, der mit seiner romantischen, aber fatalistischen Art dem Untergang geweihte Helden zeigte. Auch der italienische Neorealismus mit seiner quasi-dokumentarischen Authentizität nahm Einfluss auf die Entwicklung des Film noir – so deutete Regisseur Jules Dassin (Stadt ohne Maske, 1948) darauf hin, dass die Neorealisten ihn zum amateurhaften Filmen an Originalschauplätzen inspiriert hätten.

Unter den Filmen, die selbst nicht klar als Film noir angesehen werden, hatte wohl keiner einen größeren Einfluss auf das Genre als Citizen Kane (1941) von Regisseur Orson Welles. Dessen visuelle Verworrenheit und komplexe, durch Voice-Over vorangetriebene Erzählstruktur wurden in zahlreichen Films noirs wieder aufgegriffen.

Literarische Vorlagen

Den hauptsächlichen literarischen Einfluss auf den Film noir hatte die Hardboiled-Schule amerikanischer Kriminalliteratur, die in ihren frühen Jahren von Autoren wie Dashiell Hammett und James M. Cain geprägt und in Romanheften wie Black Mask bekannt gemacht wurde. Die klassischen Films noirs Die Spur des Falken (1941) und Der gläserne Schlüssel (1942) basierten auf Geschichten von Hammett; Cains Romane bildeten die Grundlage für Frau ohne Gewissen (1944), Solange ein Herz schlägt (1945), Im Netz der Leidenschaften (1946) und Straße des Verbrechens (1956, adaptiert von Love’s Lovely Counterfeit). Ein Jahrzehnt vor dem Beginn der „klassischen Ära“ war eine von Dashiell Hammetts Geschichten Grundlage für das Gangster-Melodrama Straßen der Großstadt (1931) von Regisseur Rouben Mamoulian und Kameramann Lee Garmes, der regelmäßig mit Josef von Sternberg zusammengearbeitet hatte. Der Stil und die Story des Films, die sich mit Charakteristika des Film noir verbinden, machen Straßen der Großstadt, der einen Monat vor Fritz Langs M – Eine Stadt sucht einen Mörder veröffentlicht wurde, möglicherweise zum ersten Film noir.

Bald wurde Raymond Chandler, der sein Romandebut 1939 mit The Big Sleep hatte, zum bekanntesten Autor der Hardboiled-Schule. Nicht nur wurden Chandlers Romane zu herausragenden Films noirs verarbeitet - so etwa Murder, My Sweet (1944, adaptiert von Farewell, My Lovely), Tote schlafen fest (1946) und Die Dame im See (1947) - er war auch ein für das Genre wichtiger Drehbuchautor, der die Skripte zu Frau ohne Gewissen, Die blaue Dahlie (1946) und Der Fremde im Zug (1951) verfasste. Während Chandler wie Hammett die meisten seiner Geschichten auf den Charakter des Privatdetektivs ausrichtete, stellte Cain weniger heldenhafte Protagonisten dar und fokussierte mehr auf die psychologische Studie als auf die Aufklärung des Verbrechens; dieser Ansatz von Cain wurde bald mit einem Unterbegriff der Hardboiled-Schule, der noir fiction, in Verbindung gebracht. Ein weiterer sehr erfolgreicher Autor dieser oft pessimistischen Sorte von Spannungsromanen war in den 40er-Jahren Cornell Woolrich (auch unter den Pseudonymen George Hopley und William Irish bekannt). Kein anderer Autor steuerte so viele Vorlagen zu Films noirs bei wie Woolrich: insgesamt dreizehn, darunter Vergessene Stunde (1946), Deadline at Dawn (1946) und Angst in der Nacht (1947).

Eine auschlaggebende Quelle für den Film noir, die öfters übersehen wird, war W. R. Burnett, dessen erster Roman, Little Caesar, 1929 veröffentlicht wurde – dieser sollte 1931 zum Warner-Bros.-Klassiker Der kleine Caesar verarbeitet werden. Im darauffolgenden Jahr wurde Burnett engagiert um Dialog zu Scarface zu schreiben, während gleichzeitig der Film The Beast of the City von einer seiner Geschichten adaptiert wurde. Manche Kritiker betrachten letztere beiden Filme als Films noirs, obwohl sie bereits so früh erschienen sind. Burnetts typische Erzählweise lag irgendwo zwischen derjenigen der essentiellen Hardboiled-Autoren und derjenigen der Noir-fiction-Schreiber – seine Protagonisten waren oft auf ihre Weise heldenhaft, ähnlich wie in den Gangsterfilmen. In der „klassischen Ära“ war sein Werk, ob als Roman- oder Drehbuchautor, die Basis für sieben Filme, die nun weitgehend als Films noirs angesehen werden, darunter Entscheidung in der Sierra (1941), Narbenhand (1942) und Asphalt-Dschungel (1950).

„Schwarze Serie“

Zum Film noir der „klassischen Ära“ werden hauptsächlich Produktionen gezählt, die zwischen 1941 und 1958 in den USA entstanden. Die meisten dieser Filme kamen als so genannte B-Movies in die Kinos.

Neo-Noir

Nach dem Ende der Film-noir-Ära entstanden zahlreiche Filme, die unmittelbar an dieses Genre anknüpfen. Diese Filme werden auch als „Neo-Noir“ bezeichnet.

Als französische Klassiker des Film noir können Der eiskalte Engel mit Alain Delon und Der Teufel mit der weißen Weste mit Jean-Paul Belmondo angesehen werden. Politische Filme wie Z oder I wie Ikarus können zum Randbereich hinzugezählt werden.

Als Meister des modernen Film noir gilt Brian de Palma, dessen Filme Scarface – Toni, das Narbengesicht und Carlito's Way einen Gangster (Al Pacino) die Rolle des tragischen Antihelden übernehmen lassen, der in beiden Fällen am Ende stirbt; in Scarface spektakulär und Carlito's Way überraschend.

Wichtige Vertreter des Film noir

Films noirs der „klassischen Ära“:

Neuere, auf den „klassischen“ Film noir Bezug nehmende Filme („Neo-Noir“):

Bücher zum Thema

  • Christian Cargnelli und Michael Omasta (Hrsg.): Schatten. Exil. Europäische Emigranten im Film noir. PVS Verleger, Wien, 1997.
  • Martin Compart (Hrsg.): Noir 2000 (DuMont Noir, Nr.22), DuMont, Ostfildern, 2002.
  • Martin Compart (Hrsg.): Dark Zone – Ein Noir-Reader, FantasyProductions, Erkrath, 2004.
  • Alain Silver und James Ursini: Der Film Noir (Orig.: The Noir Style), Könemann Verlagsgesellschaft, Köln, 2000.
  • Barbara Steinbauer-Grötsch: Die lange Nacht der Schatten. Film noir und Filmexil. Berlin: Bertz + Fischer Verlag 2005 (3., überarb. Auflage), ISBN 3-86505-158-8
  • Paula Rabinowitz: Black & White & Noir: America's Pulp Modernism, Columbia University Press, 2002.
  • Burkhard Röwekamp: Vom film noir zur méthode noire. Die Evolution filmischer Schwarzmalerei. Schüren Verlag, Marburg, 2003.
  • Paul Werner: Film noir und Neo-Noir, Vertigo Verlag, München, 2005 (erw. Neuaufl.).

Computerspiele

Mittlerweile gibt es eine Reihe von Computerspielen, die auf den Geschichten aus Film noir basieren:

Quellen

  1. Submission Guide: Genres
  2. Power Search (unter Genre „Film-Noir“ und unter Color „Color“ auswählen, dann abschicken)
  3. Robert Sklar in Movie-made America: A Cultural History of American Movies