Derek Prince

englischer Prediger, Bibellehrer
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Peter Derek Vaughan Prince (* 1915; † 2003) war ein international bekannter Bibellehrer, dessen tägliche Radioprogramme Today with Derek Prince (auch als Keys to successful Living bekannt) von der Hälfte der Weltbevölkerung in zahlreichen Sprachen empfangen werden konnte. Das Programm wurde unter anderem in Englisch, Arabisch, Spanisch, Kroatisch, Russisch, Malagasy, Tongaisch, Samoanisch und vier chinesischen Dialekten ausgestrahlt wurde. Am bekanntesten wurde er wohl durch seine Lehren über Dämonen und Christlichen Zionismus. Er war vor allem in Kreisen der Pfingstkirchen bekannt auch wenn seine Lehren bewusst denominationsunabhängig gehalten waren. Derek Prince Ministries arbeitet unter dem Slogan Reaching the unreached and teaching the untaught.

Jugend und Ausbildung

Derek Prince wurde in Indien als Sohn britischer Eltern geboren und besuchte das Eton College sowie das Kings College Cambridge. Er studierte Griechisch und Latein sowie in Cambridge Philosophie, wobei er sich auf Logik spezialisierte und bei Ludwig Wittgenstein studierte. Während seiner Studienzeit hatte er eine Affäre mit einer verheirateten Frau in Irland, mit welcher er einen Sohn hatte. Seine Master-Dissertation trug den Titel The Evolution of Plato's Method of Definition und brachte ihm im Alter von 24 Jahren ein Stipendium ein.

Unter dem Einfluß des Vizekanzlers Charles Raven verweigerte Prince im Zweiten Weltkrieg den Dienst an der Waffe und beteiligte sich stattdessen im Sanitätsbereich. Nachdem er zur Ausbildung nach Scarborough geschickt worden war besuchte er dort eine Pfingstkirche und erlebte eine lebensverändernde Begegnung mit Jesus Christus. Aus dieser Begegnung zog er zwei Schlüsse: Zum einen, dass Jesus Christus lebe, zum anderen, dass die Bibel ein wahres, relevantes und aktuelles Buch sei. Diese Schlüsse veränderten den künftigen Verlauf seines Lebens grundlegend. Im Anschluß an seine Ausbildung wurde er nach Nordafrika geschickt, wo er in Ägypten, im Sudan und in Palästina Dienst tat.

Eheschließung und Entwicklung seines Dienstes

Während er in Palästina Dienst tat, begegnete Prince Lydia Christensen, einer Dänin, die in Ramallah ein Waisenhaus führte und acht Mädchen adoptiert hatte. Obwohl Lydia 25 Jahre älter als Prince war heirateten sie. Prince unterstützte energisch die Gründung des Staates Israel, welche er als Erfüllung einer biblischen Prophezeiung ansah, verließ aber mit dem letzten britischen Konvoy Jerusalem, um nach Großbritannien zurückzukehren.

In Großbritannien trat Prince an Speakers Corner im Hyde Park in London auf, um Menschen aufzurufen, einer Pfingstkirche zu besuchen, die er in Notting Hill leitete. 1957 zog er mit Lydia nach Kisumu in Kenia, wo er Schulleiter wurde und ein kenianisches Baby adoptierte. Er beanspruchte, in dieser Zeit zwei Menschen von Tod erweckt zu haben.

1962 zog die Familie Prince nach Kanada, im Anschluß gingen sie in ein Pastorat an der Peoples Church in Minneapolis und wurden US-Bürger. Von hier wechselten sie zum Broadway Tabernacle in Seattle. In dieser Zeit erlangte Derek Prince seine erste weitere Bekanntheit durch einen Tonbandkassetten-Dienst mit Bibelstunden und arbeitete bald mit dem Full Gospel Businessmen's Fellowship International (in Deutschland: "Geschäftsleute des vollen Evangeliums") zusammen. Dies führte zu einem Wechsel an Faith Tabernacle in Chicago und dann nach Ft. Lauderdale in Florida. Sein Schwiegersohn David Selby unterstützte ihn bald in seinem Dienst.

Lehren

Dämonen und Befreiung

Als Pfingstler glaubte Prince an die Realität geistlicher Kräfte, die die Welt regieren und an die Kraft von Dämonen, Krankheit und psychische Probleme auszulösen. Während seiner Zeit in Seattle wurde er gebeten, bei einer Frau einen Exorzismus durchzuführen und kam zu dem Glauben, dass Dämonen Christen angreifen können. Dies unterschied sich von der üblicheren pfingstlerischen Vorstellung, dass Dämonen nur Einfluß auf Nichtchristen haben könnten. Prince glaubte, dass sein Befreiungsdienst die Kraft Gottes benutze, um gegen Dämonen zu kämpfen.

Christlicher Zionismus

Prince war auch der Überzeugung, dass der Staat Israel die Erfüllung biblischer Prophezeiungen sei und dass der Zusammenbruch des britischen Empire durch Großbritanniens mangelnde Unterstützung Israels im Jahr 1948 verursacht sei. Er sah den Islam als dämonisch beeinflusst, und äußerte noch kurz vor seinem Tod die Befürchtung, dass Großbritannien ein muslimisches Land werden könne.

Kontroverse um die Shepherding Movement

1968 wurde Prince Mitarbeiter der Holy Spirit Teaching Mission (HSTM), welche ihn mit drei anderen charismatischen christlichen Pastoren in Ft. Lauderdale in Kontakt brachte: Don Basham, Bob Mumford und Charles Simpson. Die HSTM war von dem Geschäftsmann Eldon Purvis gegründet worden, nachdem aber Purvis' Homosexualität bekannt wurde gründete Prince mit den anderen drei Pastoren die Christian Growth Ministries (CGM). 1974 entwickelte CGM eine in der charismatischen Bewegung extreme Lehre, die die Autorität weniger Hirten über ihre "Schafe" extrem betonte. Der Gruppe schloß sich Ern Baxter an, die fünf Männer wurden als die Fort Lauderdale Five bekannt, ihr Dienst wurde unter dem Namen Shepherding Movement bekannt.

Die übermäßige Betonung der Unterordnung in der CGM verursachte Kontroversen. Lydia Prince distanzierte sich, und mit dem Bekanntwerden von Mißbrauchsberichten wurde die Bewegung von Pat Robertson, Kathryn Kuhlman und der Full Gospel Businessmen's Fellowship International deutlich verurteilt. Lydia Prince starb im Jahr 1975. Als Prince später Ruth Baker heiraten wollte, untersagten es ihm seine Mithirten. Später gaben sie dann doch ihr Einverständnis und Prince heiratete 1978 erneut. 1983 trennte er sich von der Bewegung, und gab an, dass er aufgrund seiner intensiven Reisetätigkeit und seinem Leiden nach dem Tod Lydias nie vollständig in die Vorgänge dort involviert gewesen wäre.

Die letzten Jahre

Die künftige Ruth Prince lernte Derek in Jerusalem kennen, von nun an lebte er jedes Jahr für sechs Monate dort. Gemeinsam begründeten sie ein weltweites Missionsprogramm, welches Materialien seines Dienstes für Pastoren um die ganze Welt frei verfügbar machte. Ein Missionar namens Ross Paterson organisierte, dass seine Lehren über Rundfunk in China ausgestrahlt wurden, wo Prince als “Ye Guang-Ming” (“Klares Licht”) bekannt wurde.

Ruth Prince starb 1998, Derek im September 2003. Seine letzten Tage verbrachte er in Jerusalem bei seinem Freund Eliyahu Ben-Haim.

Veröffentlichungen

Derek Prince veröffentlichte zahlreiche Bücher und zeichnete über 400 Lehrpredigten auf. Unter anderem schrieb er die Bücher The Grace of Yielding, The Foundations Series, The Destiny of Israel and the Church, The Last Word on the Middle East und Faith to Live By.

Literatur

Stephen Mansfield, Derek Prince: A Biography (Lake Mary, Charisma House, 2005)

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