Mobiltelefon

tragbares Funktelefon
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Ein Mobiltelefon, auch Funktelefon, GSM-Telefon, Funker oder Handy, (schweizerdeutsch Natel genannt) ist ein kleines, tragbares Funk-Telefon. Bis zum Beginn der 1990er Jahre wurde das Autotelefon ebenfalls als Mobiltelefon bezeichnet.

Smartphone aus dem Jahr 2004: das Siemens SX1 mit integriertem Radio und MP3-Player

Die größten Hersteller von Mobilfunkgeräten weltweit sind Kyocera, LG, Motorola, Nokia, Panasonic, Samsung, Sagem, Sanyo, Sharp und Sony Ericsson. Alcatel wird aus dem Geschäftsbereich Mobiltelefone aussteigen. Siemens hat den Bereich bereits verkauft, wobei die Marke Siemens noch verwendet werden darf.

Satellitentelefone beruhen auf einer anderen technischen Basis, werden aber ebenfalls zu den Mobiltelefonen gezählt.

Die durchschnittliche Benutzungsdauer eines Mobiltelefons beträgt in Deutschland, Vertrags- und Innovationscyclenbedingt zwischen 18–24 Monate. In Europa werden jährlich ca. 100 Millionen Altgeräte entsorgt, was einer Menge von 20.000 Tonnen entspricht. Wollte man alle Funktelefone gleichzeitig transportieren, würde man 500 LKW benötigen.

Seit dem 24. März 2006 können in Deutschland Mobiltelefone wegen des Elektro- und Elektronikgerätegesetzes vom Verbraucher kostenlos entsorgt werden.

Geschichte

Die Entwicklung des Mobilfunks begann 1926 mit einem Telefondienst in Zügen der deutschen Reichsbahn und Reichspost auf der Strecke zwischen Hamburg und Berlin. Dieser Telefondienst wurde nur den Passagieren der 1. Klasse angeboten, doch schon 1918, rund fünf Jahre nach der Erfindung des Meißnerischen Röhrensenders, wurden von der Deutschen Reichsbahn Versuche mit Funktelefonen im Raum Berlin durchgeführt.

Die ersten Autotelefone, die deutschlandweit verwendbar waren, gab es seit 1958. Die Geräte waren wegen der für die Funktechnik verwendeten Vakuumröhren recht groß. Gespräche wurden handvermittelt, die Gerätepreise lagen bei ca. 50 % des Wagenpreises. Ab 1974 gab es in Österreich das B-Netz, das schon ohne Fräulein vom Amt vermittelt wurde. 7 Jahre später gab es erst 1.000 Anwender. Ab 1985 gab es in Deutschland und Österreich das kleinzellige analoge C-Netz. Es ermöglichte eine geringere Sendeleistung der Telefone und damit eine Verkleinerung der Geräte. Die sogenannten „Portables“, kleine Kistchen mit Tragegriff und einem angeschlossenen Telefonhörer sowie einer längeren Antenne, waren geboren.

1983 stellte Motorola das weltweit erste kommerzielle Mobiltelefon „Dynatac 8000x“ vor.

Datei:Handys.jpg
Handys: Icom IC2E, FM 1981 (links), Siemens S45 mit GSM 2003 (Mitte)

Durch die Einführung flächendeckender digitaler Mobilfunknetze (D-Netz ab etwa 1990 in Deutschland wie in Österreich) konnte die benötigte Batterieleistung der Mobiltelefone und damit auch deren Gehäusegröße erneut vermindert werden. 1992 wurde das erste GSM-fähige Mobilgerät von Motorola, das International 3200, vorgestellt.

In Nordkorea wurde die Nutzung von Mobiltelefonen am 25. Mai 2004 verboten. Die Mobiltelefone wurden den Bürgern wieder abgenommen, wie die Nachrichtenagentur Yonhap meldete. Rund 20.000 Nordkoreaner hatten den Mobilfunkdienst seit dessen Einführung im November 2002 genutzt.

Die Entwicklung geht zunehmend in Richtung eines kombinierten Multifunktionsgerätes mit Funktionen als Telefon, Uhr, Kamera, MP3-Player, Navigationsgerät, Rechner und Spielkonsole. Für diese Geräte hat sich inzwischen die Bezeichnung Smartphone oder auch PDA-Phone durchgesetzt.

Siehe auch: Autotelefon.

Aufbau und Technik

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Nokia 6310i am Steckernetzteil

Wie das drahtgebundene Telefon besteht das Mobiltelefon aus einem Lautsprecher, einem Mikrofon, einem Bedienteil (Tastatur und Anzeige) und einer Steuerung (meist ein Microcontroller). Die Displays sind heutzutage bereits kleine Computerbildschirme. Zusätzlich hat es einen Funkteil (Sendeempfänger und Antenne) und eine eigene Stromversorgung (meist einen Akkumulator). Generell ist zum Betrieb eine SIM-Karte notwendig, die zur Identifizierung gegenüber dem Mobilfunknetz genutzt wird. Wie alle Geräte mit integriertem Computer ist auch ein Mobilfunktelefon nicht frei von Softwarefehlern. Bislang sind einige wenige Handyviren für Symbian-basierende Geräte bekannt, die Anzahl wird aber steigen. Vermeintliche Viren, die in der Lage sind, Mobiltelefone lahmzulegen, basieren meist auf Softwarefehlern. Gefahren bestehen v. a. in Form von Schadprogrammen, welche sich in Dienstemitteilungen unter falschen Namen ausgeben oder durch so genanntes Bluejacking, welches Fehler in der Bluetooth-Implementierung ausnutzt. Es empfiehlt sich, Bluetooth nur bei Bedarf einzuschalten oder sich zumindest für andere unsichtbar zu machen. Unerwartete Bluetooth-Nachrichten sollten einfach abgewiesen werden.

Fast alle neueren Mobiltelefone enthalten einen Interpreter für die Programmiersprache Java in einer Minimalausgabe (Mobile Information Device Profile, MIDP), die aber die wesentlichen Funktionen von Java enthält. Eine wachsende Szene von Programmierern versorgt die Benutzer mit Freeware, Shareware und kostenpflichtigen Spielen. Mobiltelefone in Europa funktionieren heutzutage nach dem GSM-Standard. Sie benutzen Frequenzen um 900 MHz (D-Netz) beziehungsweise 1800 MHz (E-Netz). Neuere Triband-Handys können zusätzlich noch auf 1900 MHz operieren, diese Frequenzen werden jedoch nahezu ausschließlich in den USA genutzt. Während die Basisstationen für Mobiltelefone Sendeleistungen um 50 Watt haben, kommen Mobiltelefone mit Sendeleistungen von max. 2 W (D-Netz) beziehungsweise 1 W (E-Netz) aus. Für die Übertragung wird als Modulationsart GMSK (Gaussian Minimum Shift Keying, eine weiterentwickelte, optimierte Version der FSK) verwendet.

Die nächste Generation der Mobilfunkgeräte befindet sich in der Markteinführung. Es gibt zwei konkurrierende Standards, Universal Mobile Telecommunications System UMTS als eine Weiterentwicklung des GSM-Standards und CDMA2000 als Weiterentwicklung des besonders in den USA weit verbreiteten CDMA-Standards. Beide arbeiten bei Frequenzen um 1800 bis 1900 MHz, benutzen viele kleine Funkzellen und sind für höhere Datenübertragungsgeschwindigkeit und höhere Nutzerzahl optimiert. Wegen der kleineren Funkzellen und bedingt durch weiterentwickelte Modulationsverfahren konnte die Sendeleistung der Mobiltelefone gegenüber GSM auf 0,125–0,25 W reduziert werden.

Bauarten

Solarbetriebene Mobiltelefone

Nach Einzug der solarbetriebenen Mobiltelefon-Ladestationen wurde bereits im Jahr 2001 ein Solar-Mobiltelefon von der südkoreanischen Firma „CR Telecom“ vorgestellt. Die Ladezeiten entsprachen in etwa den Gesprächzeiten, ein effektives Laden der Geräte war aber nur bei einfallendem Sonnenschein möglich.

Im selben Jahr stellte das „Fraunhofer-Institut für solare Energiesysteme“ den Prototypen eines „Siemens C25“-Mobiltelefons mit solarbetriebenem Akku vor. Diese neuartigen Module waren zwar kostengünstig, aber auch diese lieferten zu wenig Energie für akzeptable Gesprächzeiten.

Ausrüstung

Kurzmitteilung

Datei:SMS message on a Nokia phone.jpeg
Eine Kurzmitteilung erhalten

Heute kann jedes Mobiltelefon Kurzmitteilungen versenden. Die erste short message wurde im Dezember 1992 von einem PC an ein Mobiltelefon im britischen Vodafone-Netz gesendet. Für die Kurzmitteilungen hat sich der Name SMS eingebürgert, obwohl das Kürzel SMS eigentlich nur den Trägerdienst bezeichnet (short message service).

Ursprünglich als reines „Abfallprodukt“ kostenlos angeboten, entwickelte sich der SMS zum Hauptertragsbringer für die Netzbetreiber. Im Jahr 2003 wurden in Europa über 16 Milliarden Kurzmitteilungen pro Monat versendet. Bei einer gründlichen Betrachtung überrascht der Erfolg dieses Dienstes nicht, weil er in der Kombination mit einem Handy sehr viel gebrauchstauglicher zu nutzen ist als seine inzwischen fast schon vergessenen Vorgänger, die digitalen Funkmeldeempfänger (u. a. PAGER).

Für die Minderheit der Gehörlosen und der hochgradig Schwerhörigen in der Bevölkerung bietet die „SMS“-Funktion die einzige Möglichkeit überhaupt, ein Mobiltelefon zu benutzen, abgesehen vom Bildtelefon und vom Schreibtelefon.

Weiterentwicklungen des SMS existieren unter dem Namen Enhanced Message Service (EMS) und Multimedia Messaging Service (MMS). Der MMS bietet die Möglichkeit, mit einem Mobiltelefon multimediale Nachrichten (Videos, Bilder, Ton und Text) von bis zu mittlerweile 500 KB an andere mobile Endgeräten zu versenden. MMS ist nicht kompatibel zu SMS oder EMS, Endgeräte müssen MMS explizit unterstützen.

Kamera

 
Fotohandy S65 mit integrierter 1,3-Megapixel-Kamera auf der Rückseite (erschienen 2004)

1999 erschien für den japanischen Markt das weltweit erste Mobiltelefon mit integrierter Digitalkamera, das Toshiba Camesse mit dem Betriebssystem GEOS-SC. Das Camesse wurde in Japan schnell zum Kultgerät und hatte mehrere direkte Nachfolger. Im japanischen Internet existieren mehrere Dienste, auf die private Camesse Fotos geladen und veröffentlicht werden können. Das Besondere an der Camesse, war der Umstand, dass die Fotos direkt im Handy mit einer Grafiksoftware verschönert und bearbeitet werden konnten.

Seit 2002 werden immer mehr Mobiltelefone mit integrierter Kamera ausgestattet. Bei diesen Fotohandys befinden sich die Bildaufnahmegeräte meist auf der Rückseite des Mobiltelefons.

Die fotografische Qualität der ersten Kamerahandys ließ anfangs noch sehr zu wünschen übrig. Seit Mitte 2004 können jedoch einige Modelle schon mit einfachen Digitalkameras mithalten. In Deutschland war das Sharp GX 30 das erste Fotohandy mit einer 1-Megapixel-Kamera. Das Siemens S65 war erstmals mit einer 1,3-Megapixel-Kamera ausgestattet. Die integrierte Kamera konnte schon Bilder mit bis zu 1280 × 960 Bildpunkten aufnehmen. Vor allem bei hellerer Umgebung können ausreichend gute Bilder gemacht werden. Bei Dunkelheit zeigen die Bilder allerdings ein starkes Farbrauschen, da ein integrierter Blitz fehlt (nur als ansteckbares Zubehör erhältlich).

Seit neuestem können auch Videos aufgenommen werden, meist begrenzt auf bis zu 30 oder 60 Sekunden. Die Qualität von Fotohandy-Videos ist, verglichen mit Camcorderfilmen, i. d. R. stark unterdurchschnittlich.

 
Sharp TM200 mit 2-Megapixel-Kamera und MP3-Player

Die fotografierten Bilder werden im Mobiltelefon gespeichert und können als Multimedia-Nachrichten (MMS) versendet werden. Dabei fallen Gebühren an, die zur Zeit bei etwa 30 bis 100 Cent pro MMS liegen. Je nach Telefontyp können diese Bilder auch als E-Mail, über Infrarot oder mit Hilfe von Bluetooth versendet – oder aber über ein USB- bzw. herstellerspezifisches Kabel übertragen werden. Viele Telefone sind nicht auf einfache Bilder beschränkt.

 
Das erste 7-Megapixel-Handy: Samsung SCH-V770

Auf der CeBIT 2005 wurde mit dem Samsung SCH-V770 das erste 7-Megapixel-Handy der Welt vorgestellt. Es handelt sich bei dem Gerät eher um eine Digitalkamera mit Mobiltelefon, denn das SCH-V770 hat Weitwinkel- und Televorsatzlinsen, einen eingebauten optischen Dreifach-Zoom (7,8 mm bis 23,4 mm Brennweite) und Schärfeebene und die Verschlusszeit (von 15 s bis 1/2.000 s) können manuell eingestellt werden. Die sieben Millionen Pixel finden auf einem 1/1.8-CCD Platz. Die Vorderseite sieht aus wie ein Handy, während die Rückseite die meisten Digitalkamera-Funktionen beherbergt.

In Asien sind Mobiltelefone mit integrierter Kamera schon lange verbreitet. Im Jahr 2004 waren bereits 87 % aller verkauften Handys mit einer Kamera ausgerüstet [1]. Handykameras machen es auch möglich, auf Produkten aufgedruckte QR Codes zu lesen, die in Japan als mobile Internetlinks z. B. für die Teilnahme an Gewinnspielen beliebt sind.

Zunehmend verbieten jedoch größere Firmen ihren Mitarbeitern, Mobiltelefone mit Kamerafunktion auf das Werksgelände zu bringen. Vor dem Hintergrund der immer besseren Auflösung der Handykameras stellt dies insbesondere im Bereich der Werkspionage ein Sicherheitsrisiko dar.

Musik- und Videoplayer

 
Sony Ericsson K750i mit 2-Megapixel-Kamera, MP3- und Video-Player

Seit 1998 sind Mobiltelefone mit integriertem Radio und seit 2001 mit integriertem MP3-Player (eins der ersten: Siemens_SL45) erhältlich. U. a. besitzen das Motorola E398, das Sharp V902, das Sony Ericsson K700i oder das Siemens SX1 diese Funktion. Mit derartigen Smartphones können Musikdateien wie bei einem MP3-Player in den Gerätespeicher geladen werden. Mobiltelefone der neuesten Generation, die neben einer Megapixel-Kamera auch Multimediafunktionen wie Musikwiedergabe und Videoaufnahme und -wiedergabe bieten – wie z. B. das Sharp TM 200, das Sony Ericsson K750i und das Nokia 6230i –, bieten die Möglichkeit, ihre jeweilige Speicherkapazität mittels einer Speicherkarte erheblich zu erweitern – je nach Modell bis zu mehreren GB, wie z. B. das Nokia 6270.

Datenübertragung

Bei vielen Mobiltelefonen ist es möglich, Daten per seriellem oder USB-Kabel, via Infrarot, Bluetooth oder auch mit Hilfe einer Speicherkarte auf einen Computer und zurück zu übertragen. Dadurch ist es möglich, das eigene Telefonbuch zu synchronisieren, im Internet (via WAP oder Mobile HTML) zu surfen oder Bilder und Klingeltöne auf das Mobiltelefon zu übertragen. Eine Übertragung von Java-Programmen (v. a. Spiele) wird von praktisch allen Herstellern erlaubt, wobei nicht jedes Java-Programm mit jedem Mobiltelefonmodell kompatibel ist.

Push-to-talk

Für den Mobilfunkdienst Push-to-talk („drücken um zu sprechen“), der es ermöglicht, kurze Sprachnachrichten an einzelne Nutzer oder Gruppen zu versenden, werden spezielle Handys benötigt, die diese Funktion unterstützen.

Java

Inzwischen verfügen alle neu auf den Markt gebrachten Mobiltelefone über Java-Unterstützung (auf CLDC- bzw. MIDP-Basis), was sicherlich als eine der populärsten Anwendungen von Embedded Java gelten darf. Das Angebot an Programmen, sogenannten Midlets, reicht von einfachen Utensilien wie Taschen- und Währungrechnern bis hin zu aufwändigen Spielen (in der neuesten Generation auch mit 3D-Grafik). Es existieren sowohl kommerzielle Produkte, als auch Shareware und Public Domain-Software. Entsprechend gibt es auch verschiedene Übertragungswege, von dem Spiel, das über eine kostenpflichtige SMS bestellt und dann als Downloadlink in einer SMS gesendet wird, über das Herunterladen freier Software aus dem Internet und dem Übertragen aufs Handy per Kabel, Bluetooth oder Infrarot-Verbindung, bis hin zum Austausch von Software zwischen zwei Handys über diese Übertragungswege.

GPS-Empfang

Neuerdings haben einige PDA-Phones wie das Motorola A780 eingebaute GPS-Empfänger, deren Signal von Navigationsprogrammen genutzt wird. Der Empfänger kann aber auch extern über Bluetooth oder Kabel an ein Smartphone angeschlossen werden. Smartphones sind nötig, da nur diese Kategorie Mobiltelefone über ausreichende Prozessorkapazitäten für eine dynamische Routenberechnung verfügen.

Branding

Viele Netzbetreiber bieten über ihre Independent Service Provider – auch „Brands“, also Tochterunternehmen genannt – nur solche Mobiltelefone an, die mit einer von ihnen speziell angepassten Software ausgestattet sind (sog. „Branding“ oder „Customization“). Viele Änderungen werden speziell für den Netzbetreiber oder für den Service-Anbieter des Kunden vorgenommen, bevor dieser das Mobiltelefon erwirbt. Dadurch werden Funktionen des Telefons erweitert, entfernt oder verändert. So werden Kunden z. B. durch zusätzliche Menüeinträge im Browser („Favoriten“), im Extremfall sogar durch zusätzliche Tasten, automatisch zu den Portalseiten der Service-Anbieter oder der „Brands“ geführt, FAQ-Seiten hinterlegt, SIM-Lock eingerichtet, Rufnummerneinträge für Hotlines hinterlassen, der Netzbetreibername sowie der Hintergrund im Display geändert, etc. Mittlerweile werden beim Branding oft - völlig sinnfrei - normale Komfortfunktionen, wie z.B. ein auf dem Gerät gespeichertes Bild per Knopfdruck an die Bildschirmgröße anpassen, entfernt. Normal ist es hingegen, den Upload von Spielen und ähnlicher Software per Bluetooth, Infrarot etc. zu verhindern, um den Nutzer an die teuren Downloadportale der Provider zu binden.

Dienstbefehle/Handy-Codes

Mit festgelegten Zeichen- und Zahlenfolgen (meist bei jedem Hersteller unterschiedlich) können bestimmte Funktionen ein- oder ausgeschaltet oder angezeigt bzw. abgefragt werden, von denen die meisten auch über das normale Menü zugänglich sind. Hier einige Beispiele anhand eines Nokia 6310i:

*#0000# = Firmware-Version und Datum werden angezeigt; bei anderen Herstellern evtl.: *#9999#
*#06# = Anzeigen der Seriennummer (IMEI) des Gerätes
#31#Nummer = Die eigene Rufnummer wird einmalig nicht an den Angerufenen übertragen
*#21# = Status abrufen, ob eine Rufumleitung eingerichtet ist (auch über das Menü)
*135# = eigene Rufnummer anzeigen (nur T-Mobile)
**04*alt*neu*neu# = PIN ändern (auch über das Menü)


Geräteunabhängig sind die GSM-Codes.

Weitere Dienstbefehle für die unterschiedlichsten Modelle finden sich auf den Weblinks

Bezeichnungen

Entstehung der Bezeichnung Handy

Zur gängigen Bezeichnung für die neu eingeführten GSM-Mobiltelefone bürgerte sich im Deutschen das Wort „Handy“ ein. Der Begriff wurde vermutlich aus dem Sprachgebrauch englischer und deutscher Funkamateure der 1980er Jahre entlehnt oder stammt eventuell sogar aus dem US-Militärjargon. Einer Theorie zufolge ist die Bezeichnung Handy auf den Produktnamen „Handie-Talkie“ der Firma Motorola für ein militärisch genutztes Handsprechfunkgerät aus den 1940er-Jahren zurückzuführen. [2] Das damalige Rucksacksprechfunkgerät wurde übrigens „Walkie-Talkie“ genannt, was sich später als Gattungsbegriff für Handsprechfunkgeräte der CB-Funk-Klasse etablierte. Allgemeine Bekanntheit erreichte der Begriff Handy vermutlich erst durch die Plakatkampagne eines Geräteherstellers Mitte der 90er Jahre.

Einer anderen Auffassung nach entstand der Name bei dem Elektronikkonzern Phillips, als ein Name für den Nachfolger des tragbaren Mobiltelefons „Porty“ gesucht wurde.

Im Amateurfunk-Bereich hat sich das zusammengesetzte Wort TRANSCEIVER für „transmitter and receiver“ - also Sender und Empfänger - durchgesetzt. Die tragbaren, „in der Hand haltbaren“ Geräte nannte man dann entsprechend „hand-held transmitter and receiver“ oder „hand-held transceiver“, woraus sich zumindest unter Amateurfunkern die Scherzbezeichnung „HANDY“ entwickelte, gemeint waren ursprünglich Handfunkgeräte für die Amateurfunkbänder 2m (144-146 MHz), 70cm (430-440 MHz) und 23cm. Allmählich wurde dann wohl der als Scherz gedachte Begriff „Handy“ für Mobiltelefone übernommen.

Eine als scherzhaft einzustufende Volkslegende schreibt den Ursprung des Wortes dem schwäbischen Dialekt zu. Demnach sollen die Schwaben gefragt haben: „Hän' die koi Schnur?“ Dies ist aber nichts anderes als einer von vielen weit verbreiteten „Schwabenwitzen“.

Von einigen – u. a. vom Verein Deutsche Sprache – wird die eingedeutschte Schreibweise Händi empfohlen. Sie hat sich allerdings nicht durchsetzen können. Die Mehrzahl von Handy ist gemäß dem Duden Handys.

Da im englischsprachigen Raum das Wort „Handy“ ursprünglich nicht als Bezeichnung für ein Mobiltelefon verwendet wurde, sondern als Adjektiv „handlich“ übersetzt wird, wird es in der deutschen Sprache als Scheinanglizismus eingeordnet. Die traditionellen englischsprachigen Begriffe für Mobiltelefon lauten im amerikanischen cell(ular) phone, im britischen mobile phone oder kürzer nur portable oder mobile. In Slang-Wörterbüchern wird jedoch auch schon das Substantiv „Handy“ in der deutschen Bedeutung aufgeführt.

Bezeichnungen in anderen Sprachen/Ländern

Auch in anderen Sprachen haben sich teilweise sehr plastische Bezeichnungen für das Mobiltelefon eingebürgert. Zumeist richtet sich die Bezeichnung nach einer augenfälligen Eigenschaft des Gerätes.

Als sein wichtigstes Charakteristikum gilt die Portabilität: Der lateinische Wortstamm mobile findet sich – wie etwa in der deutschen Bezeichnung Mobiltelefon – auch im Englischen (mobile phone, mobile) wieder, desgleichen in sehr vielen anderen Sprachen. In den USA hört man oft den Begriff „cellphone“, cell bedeutet Funkzelle oder Batterie. Daneben haben sich die Bezeichnungen "Tragbares" (portable im Französischen, Keitai im Japanischen) oder „Reisetelefon“ (matkapuhelin) im Finnischen herausgebildet.

In manchen Ländern richtet sich die Bezeichnung der Mobiltelefone nach deren Aufbewahrungsort: „Hosentaschen-Telefon“ (cep telefonu) im Türkischen, „Taschentelefon“ (fòn phoca bzw. fón póca) im Schottisch- bzw. im Irisch-Gälischen.

In wieder anderen Sprachen zielt die Bezeichnung darauf ab, dass Mobiltelefone zum Telefonieren in der Hand gehalten werden: "Handtelefon" (fòn làimhe) im Irisch-Gälischen, hand phone in vielen asiatischen Ländern, sau kei bzw. shǒu jī 手机 (jeweils „Handmaschine“) in Hong Kong bzw. China.

Oft nimmt die Bezeichnung auch den „zellulären“ Charakter des Mobiltelefonierens auf; eine häufige Bezeichnung ist daher „Netz“- oder „Zelltelefon“ – so zum Beispiel das Englische cell phone (vor allem amerikanisches Englisch), khelyawi im Libanon, komórka in Polen oder Ponsel (telepon selular) in Indonesien. Im Italienischen ist neben der Bezeichnung (telefono) cellulare – die den amerikanischen Sprachgebrauch widerspiegelt – auch die Diminutivform telefonino, also: „Telefönchen“ gebräuchlich.

In anderen Ländern wiederum leitet sich die Bezeichnung vom GSM-Standard ab: Bulgaren bezeichnen Mobiltelefone neben Mobifon (мобифон) auch als dzhiesem (джиесем), Isländer als Gemsi (was auf Isländisch außerdem so viel bedeutet wie junges Schaf).

Darüber hinaus finden sich auch gänzlich andere Bezeichnungen: Im Iran werden Mobiltelefone als „Begleittelefon“ (telefon-hamráh oder hamráh – تلفن همراه) bezeichnet, in Israel als "Wundertelefon" (pelefon). Hierbei ist zu bemerken, dass pelefon auch ein Netzanbieter ist.

Auf schwedisch heißt Mobiltelefon mobiltelefon oder kurz mobil. Umgangssprachlich ist daneben nalle zu hören, was „Teddybär“ bedeutet. Dies kam ursprünglich vom Ausdruck Yuppie-nalle, da sich bis in die späten 80er Jahre nur reiche Yuppies Mobiltelefone leisten konnten; sie trugen sie dann stolz "wie einen Teddybär" umher.

In der Schweiz hat sich der Ausdruck Natel (als Abkürzung für Nationales Autotelefon) eingebürgert. Der Ausdruck wird jedoch von der Telefongesellschaft Swisscom als geschützte Marke allein für ihre Dienste beansprucht.

Auf Platt wird ein Mobiltelefon gelegentlich auch Ackerschnacker (dt. "Feldsprecher") genannt.

In vielen arabischen Länder wie den Vereinigten Arabischen Emirate, Saudi Arabien oder Palästina wird es Jawwal - جوال bezeichnet, was "das, das durch die Gegend spaziert" bedeutet.

Mobiltelefonindustrie

Hersteller Verkaufte Mobilfunktelefone
im 2. Quartal 2006,
insgesamt: 229 Mio.
Quelle: Gartner
Nokia 33,6 %
Motorola 21,9 %
Samsung 11,1 %
LG Electronics 6,3 %
Sony Ericsson 5,8 %
BenQ Mobile 3,2 %

Derzeit ist die Mobiltelefonindustrie eine wachsende Branche: allein im Jahre 2003 stieg die Zahl der verkauften Handys um 23,3 % auf 533 Millionen. In den Jahren zuvor wurden nie mehr als 500 Millionen Mobiltelefone in einem Jahr verkauft. Damit profitierten die Hersteller der Geräte von der starken Nachfrage vor allem in den Schwellenländern Asiens und Osteuropas. Außerdem ersetzten im Jahre 2003 viele Nutzer ihre alten Handys durch moderne Geräte. Im Jahr 2005 wurden 817 Mio. Geräte verkauft. Nach einer Prognose von Strategy Analytics werden 2006 erstmals 1 Mrd. Handys verkauft.

Die Industrieländer gelten jedoch mittlerweile als gesättigte Märkte, auch wenn versucht wird, für hochwertige Handys (integrierte Digitalkameras, MP3-Player und Farbdisplay) durch neue Verkaufsideen neue Konsumenten zu gewinnen. Die Netzbetreiber – in Deutschland z. B. die Deutsche Telekom, Vodafone, E-Plus und O2 – verkaufen subventionierte Geräte, um Marktanteile zu gewinnen. In den Jahren 2003/04 gab es vor allem eine große Nachfrage nach günstigen Einsteigerhandys. In Schwellenländern wie der Volksrepublik China, Indonesien, Indien, Russland und Brasilien haben die Verkäufe 2004 die Erwartungen der Hersteller weit übertroffen. In diesen Ländern sind äußerst preiswerte Modelle besonders gefragt. Hier unterbieten sich einige Hersteller gegenseitig mit „abgespeckten“ Handymodellen. Billigste Einsteigergeräte bieten die Unternehmen Konka für 48 € in China und Motorola für 40 € in Indien und Indonesien an.

 
Siemens auf der CeBIT

Weltmarktführer bei Mobiltelefonen ist das finnische Unternehmen Nokia mit einem Weltmarktanteil von 33 % im Jahr 2004. Jedoch fiel bei Nokia der Nettogewinn im Schlussquartal 2004 um 13 Prozent geringer aus als ein Jahr zuvor. Bei Samsung, weltweit die Nummer drei, sank jedoch die Gewinnmarge von 13 % im dritten auf 3 % im vierten Quartal. Vor allem die asiatischen Hersteller wie LG Electronics, Ningbo Bird, Haier, Konka, Spice Telecom und TCL haben ihre Marktanteile erhöhen können. Zwischen den Herstellern und Netzbetreibern herrscht ein zunehmend starker Wettbewerb, der dazu führte, dass Siemens seine defizitäre Mobilfunksparte im Oktober 2005 an das taiwanesische BenQ verkaufte.

Das starke Umsatzwachstum der Jahre 2002 und 2003 flaut bei Mobiltelefonen derzeit ab. 2004 hat sich das Wachstum auf 32 % fast halbiert. Für 2005 wird nur noch ein weltweites Wachstum von 8 % erwartet. Es scheint schon jetzt, als müssten sich die Mobiltelefonhersteller 2006 ebenfalls auf einstellige Wachstumsraten einrichten. Der Mengenabsatz werde zwar weiter steigen, aber die Gewinnmargen bleiben unter Druck. Selbst in manchen Metropolen neuer Marktregionen wie Peking und Jakarta scheint sich schon 2005 eine leichte Sättigung bemerkbar zu machen.

Besonders kräftiges Wachstum verzeichneten Anfang 2005 die sogenannten Smartphones, also Mobiltelefone mit PDA-Funktionalität. Der Absatz dieser Geräte kletterte bereits 2004 um 181 Prozent auf 9,6 Millionen.

Diebstahl

Datei:Simkarte.jpg
SIM-Karte von Quam mit Foto-Aufdruck

Mobiltelefone sind beliebte Diebesobjekte, wobei nicht nur angeschaltete, angemeldete Handys interessant sind (da der Dieb mit ihnen ohne eigene Kosten telefonieren kann), sondern auch ausgeschaltete, über die PIN auf der SIM-Karte gesicherte Telefone. Die SIM-Karte kann jederzeit problemlos entfernt werden. Handelt es sich um ein nicht auf einen besonderen Netzbetreiber zugelassenes Gerät, muss lediglich eine neue SIM-Karte eingelegt werden, um das Gerät auf dem grauen Markt als vollwertig anbieten zu können. Um dies zu verhindern, empfiehlt sich das Sichern des Gerätes durch einen so genannten Sperrcode oder auch Sicherheitscode. Gemäß seiner jeweiligen Einstellung wird das Gerät dann nach einer bestimmten Inaktivitätszeit oder nach dem Ausschalten deaktiviert und ist nur mit Hilfe des Codes wieder zu aktivieren. Dieser Code sperrt folglich das Mobiltelefon, wobei der PIN-Code die SIM-Karte sperrt. Bei Diebstahl einer Mobilstation empfiehlt sich also zweierlei:

  1. Beantragung der Sperrung der Nummer (abhängig von der SIM-Karte: Angabe der eigenen Nummer und eines evtl. vereinbarten Passwortes)
  2. Beantragung der Sperrung des gesamten Gerätes über die Angabe der geräteabhängigen IMEI-Nummer (oft auf dem Kaufvertrag oder der Originalverpackung angegeben. Die IMEI-Nummer kann auch durch Eingabe von *#06# angezeigt werden.). Trotz der vorhandenen technischen Möglichkeit sperren jedoch nur wenige Netzanbieter Geräte anhand der IMEI-Nummer. Viele Mobiltelefone schaffen hier jedoch Abhilfe. Durch einen speziellen Code, der beim Einlegen einer anderen SIM-Karte abgefragt wird, kann die Benutzung des Geräts durch Fremde damit unterbunden werden.

Simlock

Simlock (auch Netzcode) ist ein Verfahren, mit dem Handys an einen bestimmten Netzanbieter und Vertragsform gebunden werden. Beispiel: Ein Vertragskarten-Handy mit SIM-Lock erlaubt nicht das Benutzen einer Prepaid-Karte des gleichen Anbieters.

Mittlerweile wird allerdings dazu übergegangen nur noch das sogenannte NetLock zu verwenden. Damit ist es möglich jede Sim-Karte vom gleichen Anbieter zu benutzen. Bei Simkarten, denen ein subventioniertes (vergünstigtes) Handy beiliegt, sichert der Anbieter somit, dass der Kunde es nicht benutzt, um damit bei der Konkurrenz „fremdzutelefonieren“. Nur so kann er sicherstellen, die Hardwarekosten durch Gesprächseinnahmen wieder auszugleichen. Wird eine fremde Simkarte eingelegt, so kann das Handy nicht genutzt werden.

Die Bindung besteht nicht zu einer bestimmten SIM-Karte, sondern zum Netzanbieter. Wer z. B. sein Handy von E-Plus hat, kann in der Regel auch problemlos zu den Tochter-Marken simyo, BASE etc. wechseln, indem er einfach die Simkarte austauscht. Simlock dauert meist zwei Jahre an. Danach kann der Kunde kostenlos einen Freischaltcode erhalten. Möchte er diesen vor Ablauf der Frist, so kann er ihn oft nur gegen Zahlung von 100 € oder mehr erhalten.

Handytarife

Handytarife sind Gebühren pro telefonierter Gesprächszeit. Die einzelnen Anbieter („Provider“) unterscheiden sich häufig in ihren monatlichen Gebühren – vielfach sind die Handytarife für Gespräche in der Nebenzeit billiger als in der Hauptzeit. Es gibt Angebote mit inbegriffenen Gesprächsminuten sowie unterschiedliche Gebühren für Gespräche in verschiedene Netze. Auch unterscheidet man die Taktung: seien es kundenfreundlicher Sekundentakt, 10-Sekunden-Takt oder der 60/1-Takt, bei dem der Mobilfunkkunde schon für eine angefangene Minute die volle Gesprächseinheit bezahlt. Gesprächstarife für UMTS-Handys sind wegen ihrer höheren verfügbaren Bandbreite (mehr Teilnehmer pro Mobilfunkzelle möglich) in der Regel günstiger als für GSM-Handys. Einige UMTS-Anbieter bieten bereits monatliche Verträge mit unbegrenzter, kostenloser Gesprächszeit zwischen UMTS-Handys an.

Man unterscheidet dabei zwischen Verträgen mit monatlicher Abrechnung (Postpaid) und solchen mit Vorauszahlung (Prepaid).

In Deutschland gibt es folgende Netzanbieter:

Daneben gibt es noch Service Provider, welche die Netze der Netzanbieter benutzen. Auf Grund der Rufnummernmitnahme ist der verwendete Netzbetreiber oft nicht mehr an der Vorwahl zu erkennen. Ein ehemaliger deutscher Netzanbieter auf E-Plus-Basis ist Quam.

Neben den Serviceprovidern haben sich sog. unabhängige Handyketten herausgebildet. Diese vertreiben im Unterschied zu den Serviceprovidern keine Netzekontingente, sondern bieten die Original-Netze in der Regel aller landesspezifischen Netzbetreiber an. Diese Ketten existieren frei am Markt. Die Händler der Handyketten sind dadurch weder an den Verkauf eines bestimmten Mobilfunknetzes, noch an einen bestimmten Mobiltelefonhersteller gebunden. Insbesondere in England (The Carphone Warehouse, phones4u), Deutschland (my-eXtra) und in der Schweiz (Mobilezone AG) sind Vertreter dieser Gattung zu finden.

Auf Druck von Verbraucherschützern und geschädigten Mobilfunknutzern bieten die großen Anbieter wie T-Mobile, Vodafone oder mobilcom neue Tarife (Postpaid) an, die eine Kostenbegrenzung enthalten. Außerdem können Anrufziele blockiert werden, z. B. Sperrung für Mehrwertnummern wie 0190-, 0900-, 0137-, 0138-Nummern und 118er-Auskunftsdienste in Deutschland. Weitere Schutzmöglichkeiten bieten u.a. die Sperrung von Auslandstelefonaten, Premium-SMS, MMS-Dienste, GPRS-Dienste, WAP-Gateway, m-pay und Voucher-Aufladungen.


Österreich gehört zu den Ländern mit den niedrigsten Handytarifen - Gebühren von einem und in manchen Fällen sogar null Cent pro Minute zumindest ins eigene Netz sind mittlerweile üblich (natürlich mit verschiedenen Grundgebühr-Modellen). Der Markt in Österreich ist sehr umkämpft und wird momentan von folgenden Firmen bedient:

Die Tarifvielfalt ist enorm und reicht von Wertkarten (Prepaid) über die normale Grundgebühr bis hin zu Inklusivpaketen mit verschiedenen Taktungen (hier ist bei den meisten Anbietern 60/30 üblich - die erste Minute wird immer voll verrechnet, danach im 30-Sekunden-Takt). Die Telefonnummer kann zu anderen Anbietern mitgenommen werden, manche Anbieter verrechnen dafür allerdings Gebühren.

Handyverträge (Postpaid) werden in der Regel für die Dauer von 18 oder 24 Monaten abgeschlossen, Verträge mit einer kürzeren Bindungsfrist sind heute die Ausnahme (waren früher aber durchaus gang und gäbe).


Im Schweizer Mobilfunkmarkt gibt es fünf Netzbetreiber:

Gefahren und Gesundheit

Mobiltelefone stehen im Verdacht, gesundheitsgefährdend zu sein. Obwohl bis zum gegenwärtigen Zeitpunkt keine unmittelbar akute oder kurzfristig auftretende Schädigung zweifelsfrei nachgewiesen wurde, sind die möglichen Gefahren ein stark diskutiertes Thema (siehe auch Elektrosmog, elektromagnetische Strahlung). Eine Unschädlichkeit lässt sich aus prinzipiellen Gründen nicht beweisen.

Befürchtete, jedoch bislang nicht wissenschaftlich erwiesene Wirkungen von Mobilfunkstrahlung sind unter anderem Krebserzeugung oder Belastungen des Nervensystems. Eine 2006 im British Medical Journal publizierte Studie zeigte dagegen, dass das Telefonieren mit dem Handy – auch nach einer längeren Nutzungsdauer (ca. 10 Jahre) – nicht das Risiko erhöht, an einem Hirntumor zu erkranken. Nach Auswertung der Daten von insgesamt 2.682 Personen, davon 966 Tumorpatienten, kamen die Forscher zu dem Schluss, dass Mobilfunkstrahlung als Risikofaktor zumindest für die in der Studie betrachteten Hirntumore vom Gliom-Typ ausscheidet[3].

Weiterhin wird vermutet, die Strahlung der Mobiltelefone könne, wenn sie in der Hosentasche oder am Gürtel getragen werden, Männer unfruchtbar machen, da Spermien durch die Strahlung bewegungsunfähig werden könnten. Die Messungen beruhen jedoch teilweise nur auf ungenauen, unwissenschaftlichen Methoden, teilweise aber auch auf divergierenden Untersuchungen mehrerer Universitäten, denen man keine Unwissenschaftlichkeit vorwerfen kann, die aber je nach Studien-Design zu unterschiedlichen Ergebnissen kommen. Es gibt wissenschaftlich ernstzunehmende Hinweise auf potentiell negative Auswirkungen der Mobilfunkstrahlung auf die Samenzellen.

Allgemein wird vermutet, dass Mikrowellenstrahlung die Störung anderer technischer Geräte bewirken könnte, so dass die Nutzung von Mobiltelefonen in sensiblen Bereichen wie Kliniken oder Flugzeugen teilweise noch verboten ist. Diese Verbote werden aber neuerdings zunehmend gelockert. Personen mit Herzschrittmachern wird von der Benutzung von Mobiltelefonen abgeraten.

Beim Untersuchen der Auswirkungen von Mobilfunkstrahlung sind folgende Frequenzen relevant: Neben der Grundfrequenz von 900 MHz bzw. 1800 MHz kommt noch die Pulsfrequenz von etwa 9 kHz durch die Modulationstechnik TDMA hinzu, außerdem treten Neben- und Oberwellen (Frequenzvielfache) in Sendeantennennähe auf, deren biologische Wirkung noch nicht ausreichend erforscht ist.

Mögliche Auswirkungen:

Ionisierung

Die verwendeten Frequenzen von 900 MHz beziehungsweise 1800/1900 MHz liegen noch weit unterhalb der charakteristischen Ionisierungsenergie typischer Moleküle (mind. 800 THz = 800.000.000 MHz, also etwa das Einmillionfache), so dass Schädigungen ähnlich jener durch UV-Strahlung oder Radioaktivität (Sonnenbrand, Krebs) durch diesen Effekt auszuschließen sind.

Thermische Effekte

Im nichtionisierenden Frequenzbereich führt die Absorption von Strahlung durch das Körpergewebe zu einer Erhöhung der Gewebetemperatur. Die Stärke und der Ort der Erwärmung hängt vom SAR-Wert ab, der die Eindringtiefe der Strahlung in das Gewebe beschreibt. Die heutigen Strahlungsgrenzwerte sind auf eine maximale Erwärmung von 0,02 Kelvin ausgelegt. Eine Temperaturerhöhung um 1 Kelvin (= Anstieg um 1 °C) wird im allgemeinen als unbedenklich angesehen.

Der letzten WHO-Studie zu diesem Thema zufolge besteht kein begründeter Zusammenhang zwischen Mobilfunkstrahlung und steigendem Risiko einer Krebserkrankung. Diese Studien werden in Abständen wiederholt und überprüft, es gibt kein endgültiges Ergebnis (siehe englische Wikipedia zu dem Thema). Eine Studie aus 2006 zeigt auf, dass es genetische bedingte Unterschiede gibt, was die Empfindlichkeit des Menschen auf Handystrahlung betrifft. [4].

Athermische Effekte

Elektrosensibilität
Es gibt Menschen, die wahrscheinlich empfindlich auf elektromagnetische Wechselfelder reagieren. Diese Symptome (Unwohlsein, Kopfschmerzen, Atemnot, Übelkeit, schwere Schlafstörungen u. a.) sind zur Zeit noch nicht ausreichend erforscht und wegen widersprüchlicher Studienergebnisse nicht als Krankheit anerkannt.
Beeinflussung von Gehirnströmen
Durch die unmittelbare Nähe des Mobiltelefones zum Gehirn besteht die Möglichkeit, dass die hochfrequenten Wechselfelder zu Wechselströmen im Gehirn führen. Da die Nervenzellen Informationen mittels Spannungen und Strömen transportieren, könnte die Strahlung die Informationsverarbeitung beeinflussen. Diese Auswirkung wird wegen der stark unterschiedlichen Bereiche der Frequenzen der biologischen Prozesse sowie der technisch auftretenden Strahlungsfrequenz als sehr unwahrscheinlich erachtet.
Der letzten WHO-Studie zu diesem Thema zufolge besteht kein begründeter Zusammenhang zwischen Mobilfunkstrahlung und nervlichen Belastungen. Diese Studien werden ständig wiederholt und überprüft, es gibt kein endgültiges Ergebnis (siehe englische Wikipedia zu dem Thema).

Handy und Autofahren

Die Handy-Nutzung bei laufendem Motor ohne Freisprecheinrichtung ist Fahrzeugführern in vielen Ländern verboten (z. B. in Deutschland, Österreich und der Schweiz). Bei Nichtbeachtung des Verbotes werden Bußgelder, in Deutschland auch eine Eintragung von einem Punkt in Flensburg verhängt. Auch ist vielen nicht bekannt, dass ein „Head-Set“ nicht in allen Ländern als Freisprecheinrichtung anerkannt wird. Als „Benutzung des Handys“ wird in der deutschen Rechtssprechnung auch das Ablesen der Uhrzeit erachtet. Doch selbst mit besagter Freisprecheinrichtung kann ein Fahrer, wie neueste Studien zeigen, erheblich vom Verkehrsgeschehen abgelenkt werden. Britischen Studien zufolge muss die Fahrbeeinträchtigung durch das Handytelefonieren mit derjenigen gleichgesetzt werden, die unter Alkoholeinfluss erfolgt. Das Bußgeld beträgt deutschlandweit 40 Euro plus Gebühren und Auslagen.

Mobiltelefon als „Ruhestörer“

In einigen Umgebungen, insbesondere bei Aufführungen in Kinos, Theatern oder Opern sowie erst recht in Gotteshäusern oder auf Friedhöfen wird die Nutzung von Mobiltelefonen meist als störend empfunden. Deshalb gehen einige Betreiber von Lichtspielhäusern dazu über, die Nutzung aktiv oder passiv zu unterbinden. In Ländern wie den USA ist der Einsatz von Störsendern mittlerweile gängige Praxis, um eine störungsfreie Aufführung zu gewährleisten. Andere Länder wie Deutschland untersagen die Nutzung der Sendefrequenzen, die exklusiv den Netzbetreibern vorbehalten sind. Die Betreiber setzen deshalb dort auf die passive Störung von Funktelefonen durch eine gute Abschirmung der Säle, welche den Empfang maßgeblich stören (und dazu führen, dass Mobiltelefone die maximale Sendeleistung abstrahlen). Vor allem in den nicht asiatischen Ländern wird das Mithören fremder Mobilfunkgespräche in öffentlichen Verkehrsmitteln von den mitfahrenden Unbeteiligten oft als störend und als indirekter Zwang zum Mithören empfunden, zumal dabei meist lauter gesprochen wird als im Gespräch mit anwesenden Personen. In vielen asiatischen Ländern (z. B. Japan) ist dies nicht der Fall; es wird auch in überfüllten U-Bahn-Wagons sehr häufig telefoniert.

Weltweit erregt das Herstellen und Verbreiten von Gewaltvideos (siehe auch Happy Slapping) oder anderen strafbaren Inhalten unter Jugendlichen Aufsehen (siehe auch Gewalt an Schulen). Die Technik der modernen Multimedia-Mobiltelefone wird hier genutzt, um z.B. Gewalttaten und menschenverachtende Szenen zu filmen oder herzustellen und zu verbreiten.

Gebührenpflicht

Die Rundfunkgebührenpflicht gilt auch für verschiedene Mobiltelefone:

  • Für Mobiltelefone mir direktem Empfangsteil für Rundfunksendungen (Radio, DVB-H) gilt die normale Rundfunkgebührenpflicht. Bei privater Benutzung greift in der Regel die Zweitgerätebefreiung, bei nicht-privatem Gebrauch wird in der Regel eine eigene Gebührenpflicht ausgelöst.
  • Für Mobiltelefone mit Internetzugang (als neuartige Rundfunkempfangsgeräte), die damit gestreamte Rundfunksendungen empfangen können, ist die Gebührenpflicht bis Ende 2006 ausgesetzt. Die Höhe der Gebühr ist noch nicht entschieden.
 
Samsung SGH-D500

Siehe auch


Wiktionary: Mobiltelefon – Bedeutungserklärungen, Wortherkunft, Synonyme, Übersetzungen
Wikibooks: Handy-Lexikon – Lern- und Lehrmaterialien

Quellen

  1. OÖ-Nachrichten, Megapixel ohne Ende: Die Knips-Handys greifen an
  2. Das Wort 'Handy'
  3. Ergebnis der Studie (PDF)
  4. Genetische Disposition

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